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- Erscheinungsdatum
- 1897-05-13
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id426614763-189705130
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id426614763-18970513
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-426614763-18970513
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Amts- und Anzeigeblatt für den Bezirk des Amtsgerichts ...
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Jahr
1897
-
Monat
1897-05
- Tag 1897-05-13
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Monat
1897-05
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Jahr
1897
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bereit« Verkaufsverhandlungen eingeleitet worden. Selbst verständlich werden sich Rath und Stadtverordnete demnächst eingehend mit der Sache befassen. — Leipzig. Ein Engagement durch Telephon ist neulich von der hiesigen Agentur Edwin Schlömp abge schlossen worden. Ein Wirth aus unserer Ausstellung wollte eine Kapelle in Berlin engagiren, hatte aber zur Fahrt nach Berlin keine Zeit. Herr Schlömp bestellte nun die Kapelle in einen Berliner Saal, der Telephon mit großem Schall trichter hat, ließ sich mit Leipzig verbinden und die Musik spielen. Der Kontrakt wurde vollzogen. — Glauchau. Ein bei einem Malermeister in Arbeit stehender Gehilfe kam von einem Gerüst au« der elektrischen Leitung zu nahe, deren Strom ihn nicht mehr losließ. In gekrümmter Stellung mußte er vielmehr so lange auS- harrcn, bi« die Leitung abgesperrt war. Außer der Angst und einer zeitweiligen Schwäche Hal jedoch der Bedauerns werthe keinen Schaden davongctragen. — Tharandt, st. Mai. An mehreren Orten der Reviere de« Tharandter Walder sieht man seit einigen Tagen an den Bäumen große weiße Scheiben befestigt, welche au» imprägnirtcr Leinwand bestehen. E« sind dies Versuche, die man anstellt, um an denselben die Stärke der Einwirkung de« Hüttenrauchs auf den Waldbestand sicherer ».augen scheinlicher zu konstatircn. — Au» Frankcnberg, 10. Mai, wird berichtet! Ein blutige« Ehedrama, dem aller Wahrscheinlichkeit nach zwei Menschenleben zum Opfer fallen werden, hat sich gestern Abend gegen ^,7 Uhr in unserer Stadt zugetragen. Der in der Fabrikstraße wohnhafte, 24 Jahre alte Kartonnagenarbeiter Max Helge versuchte seine etwa gleichalterige Frau, mit der er seit ca. 2 Jahren verheirathet ist, durch Hammerschläge zu tödtcn und schnitt sich dann selbst, um seinen eigenen Tod hcrbeizuführen, die Pulsader auf. Helge ist lungenkrank und leidet überdies an hochgradiger Kurzsichtigkeit, sodaß er vor etwa 14 Tagen seine bi» dahin innegehabtc Stelle al» Packer in einer hiesigen Kartonnagenfabrik aufgebcn mußte; die Frau ist in einer hiesigen Webwaarenfabrik beschäftigt gewesen. Durch die ihm durch Verlust seiner Stelle ausgezwungene Muße — er bezog nun al» Lungenkranker Krankenunterstlltzung — und die infolge seiner Kurzsichtigkeit geringe Aussicht, einen anderen passenden Posten wieder zu erlangen, hat sich nun bei Helge Lebensüberdruß entwickelt, wobei ihn der Ge danke quälte, daß nach seinem Tode, der ihm infolge seiner Krankheit bald bevorzustehen schien, seine junge lebensfreudige Frau sich wieder verheirathen würde. Er faßte daher den Entschluß, sich und seine Frau zu tödten. Gestern Abend während de» Kafsectrinken» trat Helge» Frau an da« Fenster der im 3. Stock nach dem Hofe hinaus gelegenen Erker wohnung, um dasselbe wegen de» eingetretenen Regen« zu schließen. Diesen Moment benutzte Helge, indem er einen bereit gehaltenen schweren Hammer ergriff und der nichts ahnenden, ihm den Rücken zukehrenden Frau damit wuchtige Schläge aus den Kops versetzte. Infolge de« Hilfegeschreie« der Frau eilten zwei Hausbewohner hinzu und entrissen dem Wüthenden sein blutende« Opfer, welche» von ihnen bei Mit bewohnern de» Hauser untergebracht wurde, während Helge inzwischen die Thür seiner Wohnung verriegelt und sich die Pulsader eine» Arme» an zwei Stellen ausgeschnitten hatte. Ein sofort herbeigerufener Schutzmann konnte nur mittelst einer Leiter und durch da» Fenster sich Eintritt in die Wohn ung Helge» verschaffen, woselbst der Mörder bewußtlos in einer großen Blutlache liegend aufgcfunden wurde. Aus dem Tische lag ein von Helge geschriebener Zettel folgenden In halt»: »Meine lieben Eltern! Wir wollen gemeinsam sterben. Legt un» beide in ein Grab oder, wenn e» nicht geht, neben einander." Zwei rasch herbeigerufene Aerzte hatten an den beiden Schwerverletzten, besonder» an der furchtbar zugerich- tclcn Frau, mühevolle Arbeit. Der Kopf der Frau zeigt nicht weniger al» vierzehn zum Theil sehr schwere Verletzungen; an mehreren Stellen ist der Schädel zertrümmert. Abend» gegen 10 Uhr erfolgte der Tranrport der Frau nach dem hiesigen Krankenhau», wohin gegen Mitternacht auch der Mann eingefllhrt wurde. Heule morgen waren beide Theile de» kinderlosen Ehepaare» noch am Leben, doch ist die Aus sicht, ihnen dasselbe zu erhalten, nur schwach. — Nach Mit theilung einer Nachbarin der Frau Helge habe ihr letztere erzählt, daß sic in der Nacht zum Sonnabend durch einen starken Druck auf ihre Kehle erwacht sei. Sie habe dann bemerkt, daß ihr Mann mit beiden Händen ihren Hal» um klammert hielt, wa» er lackend mit einem Anfall von Zärt lichkeit entschuldigt habe. Wahrscheinlich hat Helge in jener Nacht seine Frau erdrosseln wollen, wa» ihm aber bei der kräftigen Person nicht gelungen ist. — Der Zeithainer Schießplatz soll abermals be deutende Vergrößerung erhalten und zwar dadurch, daß zur Errichtung von Schießständen für die Infanterie die sogen. Kottewitzer Haide angekauft wird. — Vorsicht. Von Schweriner Lotleriekollektcuren werden Loose der Mecklenburgischen Lotterie gegenwärtig in Massen versandt. Wenn der Adressat kaum einige Stunden im Besitze de« betreffenden Loose» ist, trifft eine Depesche ein: »Bitte sofort Nachricht, ob Loo» behalten oder nicht, Antwort bezahlt." Der Empfänger, in den Glauben versetzt, daß da» betreffende Loo» mit einem bedeutenden Gewinn herauSge- kommen, antwortet dann gewöhnlich: „Behalten!" Da» Ge schäft wird ganz systematisch betrieben; e» werden namentlich die großen Städte berücksichtigt, wohin die bctr. Kollekteure Cirkulardepeschen senden, d. h. Telegramme, bei denen nur die Adresse und eine kleine Gebühr extra bezahlt werden, die sich daher, da der eigentliche Inhalt de» Telegramm« derselbe ist, sehr billig stellen. Einer der so Geprellten hatte besondere« Pech. Er erhielt ein solche» Telegramm, nachdem er an dem selben Morgen da» Loo» nach Schwerin zuiückgeschickt hatte. Auch er dachte an einen großen Gewinn und fuhr mit dem nächsten Zuge nach Schwerin, um aus der Post den Bries, in welchem da» Loo» lag, zurückzucrhalten. Natürlich gewann er nicht». — WcrMittwoch» oder Sonnabend« nach Leipzig fährt, verlange am Bahnschalter eine »AuSstellun,,«karte.' Diese Karten sind zur Erleichterung de» Au»stellung«besuch» cingesührt, berechtigen zur Rückfahrt binnen drei Tagen und kosten nur den einfachen Fahrprei». Freigepäck wird aus sie jedoch nicht gewährt. — Zur Erleichterung de» Psingst - Personenoer kehre» gelten im Bereiche der Königlich Sächsischen Staat«- eisenbahn Verwaltung die am 4. Juni d. I und an den folgenden Tagen gelösten gewöhnlichen Rückfahrkarten von tarifmäßig kürzerer Dauer bi» einschließlich 13. Juni d. I. Die Rückreise ist spätesten« an diesem Tage anzutreten. Die dreitägigen Rundreisekarten genießen die gleiche Gültigkeit«ver- längerung. Betreff» der durchgehenden Rückfahrkarten im Verkehre mit Stationen der Preußischen Staat-eisenbahnen greift die Vergünstigung mit der Beschränkung Platz, daß im preußischen Bahnbereiche die Rückreise schon am 10. Juni anzutreten ist, während sie im sächsischen Bereiche noch in der oben angegebenen längeren Frist ausgeführt werden kann. Inwieweit die durchgehenden Rückfahrkarten im Verkehre mit Stationen noch anderer al» der Preußischen SlaatSeisenbahnen eine Gültigkeit»verlängerung auf den fremden Bahnen ge nießen, ist au» der demnächst auf den Stationen zum An schläge kommenden Bekanntmachung zu entnehmen. Amtliche Wittheikungen aus der Sitzung des Stadtrathes zu KikensioL vom 6. Mai 1897. Anwesend: 4 Rathsmitglieder. Vorsitzender: Herr Bürgermeister Hesse. 1) Dem Schankwirth Emil Scheller wird die Genehmigung zum Anbau an das Seitengebäude unter den vom Hrn. Brandversicherungs- Jnspektor aufgestellten Bedingungen auf Widerruf und nach Bei bringung der Genehmigung deS Grundstücksnachbars wegen Anbring ung von Fenstern ertheilt. 2) Dem Schmied Schuster wird unter den vom Hrn. Brandversicher- ungs-Inspektor gestellten Bedingungen die Genehmigung zum Bau eines Hintergebäudes ertheilt. 3) Dem Stickmaschinenbesitzer Aron Ricbter wird die Genehmigung zum Neubau eines Wohnhauses unter den vom Hrn. Brandversicher- ungs-Jnspektor und dem Bauausschuß aufgestellten Bedingungen ertheilt. 4) Dem Schankwirth Theodor Fiedler wird bedingungsweise die Ge nehmigung zum Bau eines Kegelschuppens ertheilt. 5) Der Vorschlag des Bau-Ausschusses, das Armenholz, um Platz zu gewinnen, am oberen Wasserbehälter unterzubringen und im Maga zinhofe einen Schuppen aus Fachwerk zu errichten, wird zum Be schluß erhoben. Es sollen hierüber zunächst Kostenanschlag und Zeichnung einge fordert werden. 6) Der Rath ist nicht abgeneigt, das Verfahren wegen versuchsweiser Einziehung des zwischen der Gartenstrabe rznd Neugasse liegenden Gäßcbens einzuleiten, will aber zuvor die Meinung des Stadtver- ordneten-Collegiums hören. 7) Der Arealausgleich im Schulgäßchen soll durch einen Vertrag regu- lirt werden. 8) Der Platz vor dem Grundstücke des Herrn Stadtraths E. Dörsfel nach der Auerbacher Straße zu soll als öffentliches Areal heraus« gemessen und mit Herrn Dörsfel ein diesbezüglicher Vertrag ab geschlossen werden. 9) Von dem Schreiben der König!. Amtshauptmannschaft Schwarzen berg, den Bau der Straße am Siechhause betr., nimmt man Kenntniß. 10) Von dem Schreiben der König!. Straßen- und Wasserbau-Inspektion, betreffs der Ueberdeckung des Dorfbaches, nimmt man Kenntniß. Um die Arbeiten nicht aufzuhalten, soll im Anschluß an die Mittheilung das König!. Finanzministerium um Beschleunigung der Kostenanweisung für Ehaussirungsarbeiten gebeten werden. Der von der Baugesellschaft Liebold u. Co. in Holzminden an her gesandte Vertrag soll geprüft werden und insbesondere darauf hin, daß der Stadtgemeinde keine, nicht besonders aufgeführten Arbeiten zu Lasten fallen. 11) Von den Prüfungsergebnissen der Rechnungen über die Wasserwerks kasse und Wasserleitungsanlage, sowie der Armenkasse auf das Jahr 1896 nimmt man Kenntniß. 12) Die durch die Feier des hundertjährigen Geburtstages Kaiser Wil helms l. entstandenen Kosten werden nachverwilligt. Die Sache soll zur Mitentschließung an das Stadtverordneten- Collegium abgegeben werden. 13) Von dem Artikel in der deutschen Gemeindezeitung, die Haftpflicht der Stadtgemeinde bei Unfällen auf der Straße betr., wird das Rathskollegium durch Vorlesen in Kenntniß gesetzt. 14) Die vom Handwerkerverein zu den durch den Vortrag des Herrn I)r. Götze entstandenen Kosten erbetene Beihilfe von 10 Mark wird gewährt. 1k») V«,.. ^em Schreiben des deutschen Vereins für Knabenhandarbeit, wonach der Stadtgemeinde 100 Mark zur Einführung deS Unter richts für Holzschnitzereien in der hiesigen Volksschule gewährt worden sind, nimmt man mit besonderem Dank Kenntniß. Herr Bürgermeister berichtet von der Bereitwilligkeit des König!. Mini steriums Lehrer, die einen Handfertigkeitscursus nehmen wollen, pekliniär zu unterstützen. Dem Anträge des Handwerkervereins, dem Unterrichte für Knabenhandarbeit eine breitere Unterlage zu geben, soll stattgege- ben werden 16) Dem deutschen Verbände für das kaufmännische Unterrichtswesen soll beigetreten werden und zwar mit einem Mitgliedsbeitrage von jährlich 10 Mark. 17) Von den Stundenplänen der hiesigen Bürgerschule auf das Sommer halbjahr 1897, 18) von dem Schreiben der Schuldirektion, Einweisung des Lehrers Rudert und Hilfslehrers Reißmann betr., 19) von der Offerte Wilhelm Hoffmanns in Dresden, Anfertigung von Plakaten betr., wird Kenntniß genommen. 20) Die von dem Ordnungs- und Verkehrs-Ausschuß der Sächsisch- Thüringischen Gewerbeausstellung in Leipzig anher gesandten Plakate sollen ausgehängt werden. 21) Dem Landessamariterverbande soll zur Zeit nicht bcigetreten werden. 22) Betreffs des herrenlosen Hernmlaufens von Hunden soll Bekannt machung erlassen werden. 23) Der von der Firma Licbold u. Co. in Holzminden über die Mulden überbrückung am Bahnhofe ausgestellte Kostenanschlag soll zunächst von Herrn Bürgermeister und Herrn Stadtrath Eugen Dörffel ge prüft werden. Auf ein Gesuch um Entlassung eines Steuerrestanten aus dem Schank- und Tanzstättenverbot beschließt man, dasselbe auf Grund der erneut angestellten Erörterungen abzulehnen. Außerdem kommen noch 13 innere Verwaltungsangelegenheiten, 1 Straferlaß-, 1 Steuererlaß- und 2 SchankconcessionSgesuche zum Vor trag und zur Beschlußfassung, die des allgemeinen Interesses entbehren bez. zur Veröffentlichung nicht geeignet sind. v. Ziehung 5. Ktasse 131. Königs. Sachs. Landes-Lotterie gezogen am 8. Mai 1897. 5000 Mark auf Nr. 10255 55135 80806. 3000 Mark auf Nr. 4180 4644 8914 I12I6 13767 18930 20920 26819 26841 28243 33678 34916 35904 36358 37162 41292 41862 56459 59812 60436 60573 61905 62498 64770 71262 71385 74119 74486 78713 79529 91409 93518 97884. 1000 Mark auf Nr. 4333 4981 7311 8319 10273 12909 13995 15771 16084 16504 21534 22302 22369 23411 25473 25765 25890 29903 33215 35297 38630 39852 40055 4,538 43333 44144 45411 45892 46784 49791 53364 54595 55038 55712 60249 60276 62417 66944 70260 72461 76025 77796 77998 80354 82342 83901 85110 87989 90366 92359 92598 95548 96305 97050 97445 97895 98246. 500 Mark auf Nr. 912 5667 6888 9629 13654 15672 16050 17216 17626 18904 20352 21456 21741 22252 24117 25430 30191 30750 33086 34608 39117 41904 43646 46725 48622 49584 56749 57917 59832 62700 64670 66274 67884 69477 69978 71431 72302 74469 80735 81858 82039 82496 83076 83759 85781 85855 87555 94002 94693 95638 99633. 300 Mark auf Nr. 848 2243 2245 2597 3300 3584 3775 4424 5152 6246 6400 8139 8168 8358 8761 9070 9166 9413 10258 10805 13014 I4I02 14740 16562 16998 18010 18226 18359 18426 18430 20669 21284 22559 22703 24163 24302 24940 26004 26470 27386 27690 27908 27948 30808 31608 33864 37403 38341 38343 39137 39255 39622 44358 50685 53078 54988 55073 55500 55527 57230 58472 58761 59298 61291 62445 62828 62925 64792 66338 66794 67882 68373 69818 70699 70967 71245 74730 75508 79386 80204 80392 80625 80809 82868 84323 84659 85418 87809 88078 88555 88822 93940 94899 96446 97749 98169 98251 98316. 7. Ziehung, gezogen am 10. Mai 1897. 30,000 Mark auf Nr. 64973. 15,000 Mark auf Nr. 3394 72509. 5000 Mark auf Nr. 64190. 3000 Mark auf Nr. 104 10578 12266 14765 17201 20492 22639 23874 24497 27219 29328 29677 35341 36206 40955 42072 42201 42455 43917 44725 59137 61907 64280 65700 66117 68930 70373 72778 73130 74319 83889 92523 96097 96339 97333 97673. 1000 Mark auf Nr. 639 1447 1468 8660 10838 13918 13947 17090 17426 18946 22211 23849 27038 28289 29970 30064 30730 37187 40297 42079 44062 48487 55088 55817 56007 57753 60278 61740 64833 66741 70409 71839 75323 75625 76016 77607 81828 83306 86570 91066 9LI52 92224 93003 97455. 500 Mark auf Nr. 2355 3688 9369 11831 13961 15757 16644 17437 18310 18827 19354 2I3I0 22329 23114 24114 24434 25944 26618 27260 30096 30952 31051 31875 35233 37827 38531 39312 41199 41343 41408 43286 44415 44771 44987 47063 47645 49640 51202 51403 51768 53127 53966 54992 56982 59376 64162 65894 66642 68350 69035 69324 75497 76929 79642 80799 80978 85021 300 Mark auf Nr. 271 905 1316 1428 4789 5320 5500 5676 6710 7549 7663 7666 8285 8727 10126 10732 12435 12536 15396 17882 18393 18736 19356 19902 20903 2I9I8 23084 23471 24562 25289 25546 26831 26836 28396 29069 31087 31802 32022 34883 35884 37351 37994 39073 40226 42362 43047 44286 44326 44433 44659 45216 45413 51928 52299 54044 55104 57570 58062 58205 58884 59495 6IL93 61296 63262 63316 64481 64672 64956 65808 66081 66113 66114 66745 67863 71125 71388 72490 73037 73463 74015 74120 74591 74702 76634 77256 78387 79581 79740 79916 80277 81199 83890 83992 84172 84585 85870 86731 86895 87460 87641 89145 89455 89638 89869 90733 90989 9I9I5 92455 93430 95741 96657 97836 97848 98130 98591. Aus yeiterm Kimmel'. Von I. Hutten. (12. Fortsetzung;. Tora kannte Vie Eigenthümlichkeitcn ve» allen Herrn, ten sie ost bei ihrem Vater gesehen hatte. Sie ging vaher, ohne auf seine üble Laune zu achten, herzlich auf ihn zu und sagte, ihm die Hand reichend: „Wenn wir diesmal so eigen mächtig verfahren sind, so thaten wir e» in höchster Eile, und wenn wir nach ihrer Meinung unrichtig gehandelt baden, so bitte ich Sie, mir da« jetzt zu sagen." „Weshalb ließen Sic Ihren Mann fliehen?" fragte er. „Ich habe ihn sogar dazu überredet, während er e» nicht wollte," und dann setzte sic ihm auch ihre Gründe auseinander. Er ging während ihre» Erzählen» hastig im Zimmer aus und ab und al» sie schwieg, blieb er dicht vor ihr stehen. »Sie mögen recht gehabt haben, aber wie kann Ihr Mann sreigesprochen werden, wenn er nicht da ist und also der Fall gar nicht vor die Geschworenen kommen kann?" „Sind Sic seiner Freisprechung ganz sicher, wenn er hier geblieben wäre?" fragte Dora etwa« aufgeregt. Er schwieg eine ganze Weile nachdenklich, dann sagte er: »Nein, die Verhältnisse liegen zu ungünstig. Sehen Sic, in diesem Falle könnte zu seiner Vertheidigung nur sein guter Leumund herangezogen werden und auf diese Weise würden die meisten seiner Entlastungszeugen zugleich seine Ankläger sein, weil sie aussagen müßten, daß er an jenem Tage im Zorn von dem Ermordeten geschieden sei. Mildernde Um stände würbe e» eine Menge geben, aber so wie die Sache liegt, hätten ihn die Geschworenen kaum freisprechen können." »Nun, so bedaure ich nicht, wa» ich gethan habe," sagte Dora und dann fragte sie: »Halten Sic e» für möglich, daß der wahre Thäter nicht ermittelt wird?" worauf er in seiner rücksichtslosen Weise antwortete: „Daß unsere Polizei nicht allwissend ist, sehen Sic ja am besten daraus, daß Ihr Mann sich allen Nachforschungen entziehen kann." Sie erhob sich und als er in ihr bleiche» Gesicht sah, fügte er noch hinzu, daß die Wahrscheinlichkeit allerdings nicht dafür spräche, daß solch ein Geheiinniß unaufgeklärt bliebe. Ach, dieser Trost au« seinem Munde hätte ihr wenig geholfen, wenn nicht in ihrem Herzen die unerschütterliche Ueöerzeugung von dem gerechten Wallen einer himmlischen Vorsehung gelebt hätte ; diese Ueberzeugung ließ sie alle Kränk ungen, die ihre peinliche Lage naturgemäß mit sich brachte, wunderbar leicht überwinden. Nach Hause zurückgekchrt, fand sie RadowSky ihrer harrend. Er hatte sie zwar ein paar Stunden vorher im Gerichtssaal flüchtig gesprochen, wollte jetzt aber noch Dora seiner Theil- nahme versichern und ein besondere» Anliegen vorbringen. Sie konnte sich Anfang« gar nicht erklären, wa- er auf dem Herzen habe, bi« er ihr allmählich schüchtern und verlegen mitthcilte, daß er, als jetziger Besitzer von Wehrkitten, den Prozeß sistirt und die Quittung Spindlers anerkannt habe. Dora war tiefgerührt von dem edelmüthigen Vorgehen de« jungen Manne«, aber wa» half jetzt Felix diese Ehrenerklär ung? Wa» galt ihr jetzt Geld oder Besitz? Sic Halle auch nicht den Muth, al» RadowSky sich verabschiedete, ihn zur Wiederholung seine« Besuche« auszufordern; — er war ja ein Neffe und Nachfolger Schultze», und jede Erinnerung an den Ermordeten war in ihrem Herzen zu bitter. Die Mittheilung, daß die Voruntersuchung in Meißner« Angelegenheit beendet sei, berührte Dora wenig. Sic halte e» sich längst in ihrem Innern klar gemacht, daß ihre« Man ne» Namen nie seine Reinheit wieder bekommen könnte, ehe der Mörder entdeckt würde. Selbst ein Schwurgericht, da» Felix srcisprach, hätte ihm die nicht geben können, da nur Mangel an Beweisen oder Rücksicht aus seinen guten Leu mund die» Unheil hätte veranlassen können. Um so inniger gestaltete sich der Verkehr zwischen Dora und Anna, aber außer letzterer gaben sich auch Frau Braun und Scheppwitz redliche Mühe, Dora durch häufige Besuche zu erheitern und sie war Allen innig dankbar dafür. Wenn sich Anna und Scheppwitz einmal bei ihr begegneten, be obachtete sie unwillkürlich deren Verhalten zu einander und zuweilen bemerkte sie der ersteren Erröthcn, wenn der Nach bar erschien. Dessen Benehmen aber blieb ihr räthselhaft, denn während er da» eine Mal ungemein liebenswürdig, fast zärtlich zu dem jungen Mädchen war, schien er sie ein andere» Mal gar nicht zu bemerken. Ucberhaupt fiel ihr jetzt oft sein unstäte» Wesen auf. So vergingen die ersten Wintermonate, ohne daß etwa« Neue» über den Mord entdeckt wurde. Da» nagte an Dora» Herzen und ihre Leiden prägten sich jetzt auch gar deutlick aus ihrem bleichen Gesichte au», so daß Frau Reginc nicht ohne tiefe» Mitleid ihre arme Herrin ansehen konnte. E» war an einem kalten, klaren Wintertage, wenige Wochen nach Weihnachten, al« Dora am Fenster saß und ihren schwercklüthigcn Gedanken freien Lauf ließ. Sie grübelte darüber, wie lange e« wohl noch dauern könnte, bi» Meißner« Verbannung enden würde, und bei der bisherigen Erfolglosig keit jeder Nachforschung erschien ihr die« Ziel in so weile
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