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- Erscheinungsdatum
- 1896-11-05
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id426614763-189611053
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id426614763-18961105
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-426614763-18961105
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Amts- und Anzeigeblatt für den Bezirk des Amtsgerichts ...
-
Jahr
1896
-
Monat
1896-11
- Tag 1896-11-05
-
Monat
1896-11
-
Jahr
1896
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Fortsetzung.) Der zuletzt Angerusene, der über das Erscheinen Schwal ler» nicht wenig erschrocken, mußte er doch annehmen, daß dessen unverhosslcr Besuch ihm galt, hatte nicht übel Lust, sich aus den deutschen Soldaten zu stürzen und ihn mit eigenen Händen zu erwürgen, doch ein Blick aus dessen kraftvolle Ge stalt und der Umstand, daß keiner der anwesenden Gäste Miene machte, ihm helfend beizuspringen, veranlaßte ihn, davon abzu stehen und so begnügte er sich, hinter höhnischem Grinsen seine ohnmächtige Wuth zu verbergen. „Vielleicht besitzen Sie auch die Kühnheit, in meiner Gegenwart die Behauptung auszustellen, daß Sie nie den ge ringsten Groll gegen mich gehegt, sondern >m Gegentheil nach meiner Abreise meine Interessen noch vertreten haben, und e» lediglich Ihr Verdienst ist, daß ich mein Eigenthum nicht in einen Schutthaufen verwandelt gefunden? Wie?" fuhr Geb hard Schwaller fort. „Was geht cS mich an, was in Ihrer Fabrik sich zuge tragen, fragen Sie doch den alten Schleicher, dem Sie die Verwaltung übertragens entgegnete Burmüllcr mit unsicherer Stimme. .,klebrigen» bedarf eS wohl keine» Hinweise» mehr, daß Ihre Gegenwart hier überflüssig ist und e» für Sie ge- ralhener sein würde, nicht länger mehr unsere fröhliche Gesell schaft zu stören!" Die ZorncSader auf Schwaller» Skirne schwoll mächtig an; die anmaßenden Worte de» Manne«, der ihn zu vernichten beabsichtigt, und ihm nun auch noch sein Liebste« zu rauben drohte, erregten seinen ganzen Zorn. Doch nur einen Augen blick, dann kehrte die volle Ruhe wieder, ein Mann wie Bur- müller war nicht im Stande ihn zu beleidigen. „Ich weiß nicht wer Ihnen da« Recht giebt, sich hier al» Herr aufzuspielen, eine solche anmaßende Sprache zu führen. Nicht da« Recht de« Stärkeren wollte ich in Ampruch nehmen, al« ich al« ungebetener Gast hier in diese« Hau« eindrang, sondern einzig und allein, um da« schändliche Spiel auszudecken, welche« gegen mich getrieben wurde und dessen Karten un zweifelhaft hier gemischt worden sind, bin ich gekommen, und so rathe ich Ihnen denn, Herr Burmüller, nicht eine Stunde länger al« nölhig ist, um Ihre Sachen zu ordnen, hier in Dieuzhcim zu verweilen, oder Sic sollen erfahren, daß e« auch in einer so schwere» Zeit, wie der jetzigen, noch gerechte Sühne für Vergehen wie die Ihrigen giebt. Zwei Stunden von hier stehen die Vorposten unserer Truppen, und e« dürste mir ein Leichte« sein, Ihre Festnahme zu bewirken, wenn Sie e« nicht verziehen sollten, sich vorher au« dem Staube zu machen, denn Ihre Rolle ist hier auSgcspielt!" entgegnete Schwaller fest und bestimmt. Doch wenn er geglaubt, Burmüller würde durch diese Drohung niedergeschmettert sein, so war dem durchaus nicht so. Krampfhaft ballten sich dessen Hände, die Aussicht, all' seine kühnen Lustschlösser in ein Nicht« zerrinnen zu sehen, dem so srhnlichst erstrebten Ziele, wofür er einen Kampf auf Leben und Tod zu führen bereit, ein „Unmöglich" entgcgengestellt zu wissen, ließ seine Raubthiernatur bi« zur Vehemenz erwachen und noch ehe c« Jemand verhindern konnte, stürzte er sich aus den deutschen Unteroffizier, in der hocherhobenen Rechten ein blinkende« Dolchmesser, welche« er blitzschnell au« seiner Tasche hervorgezogen, und nun zum tödtlichen Stoß nach der Brust seine« Gegners führte. E« hatte den Anschein, al« sei e« um Schwaller geschehen. Die anwesenden Damen schrieen laut auf, während einige der Männer den schwachen Versuch machten, den Wülherich von seinem Vorhaben abzuhallen. Aber Schwaller, der schon so ost in heißer Schlacht und im dichtesten Kugelregen furchtlos dem Tod in« Angesicht geschaut, ohne Furcht zu empfinden, er allein verlor seine Geistesgegenwart keinen Augenblick. Er war säst mit der Empfindung hicrhergekommen, al« führe sein Weg in die Höhle de« Löwen, und io war er aus ähnliches Unheil, wie ihm jetzt durch Burmüller drohte, schon etwa« gefaßt. Rasch trat er einen Schritt zurück, al« Burmüller auf ihn zustürzte, machte dann gewandt einen Seitensprung, und ehe der Angreifer e« sich versah, hatte der junge Mann mit kräftigen Armen ihn umfaßt. — -Neue« Entsetzen und abermalige« kreischende« Geschrei durchtönle den Raum, al« Schwaller seinen Gegner mit ge waltiger Kraft wieder von sich schleuderte, so daß dieser mit einem dumpfen schweren Fall auf den Fußboden niederstürzte, wie leblo« liegen blieb, und ein dicker Blutstrom sich über den Teppich ergoß. Hochausgerichlet mit über die Brust verschränkten Armen stand jetzt Schwaller da, al« erwarte er von anderer Seite einen neuen Angriff; doch die Probe von seiner Kraft, welche er soeben abgelegt, mochten e« wohl Jedem rathsam erscheinen lassen, ihn nicht weiter zu behelligen. Ueber Eugenik Blondel, die während de« ganzen Vor gänge«, einer Bildsäule gleich, dagesessen, kam erst jetzt wieder Leben. Die große Gefahr, in welcher der Geliebte einen Augenblick geschwebt, hatte ihr da« Blut in den Adern fast zu Ei« erstarren lassen. Doch al« dieselbe jetzt vorbei, und der verhaßte Mann die wohlverdiente Züchtigung empfangen, da eilte sie, unbekümmert um die Anwesenheit ihrer Eltern und der zu ihrer Verlobung«seier erschienenen Gäste an die Seite Schwaller«, schlang ihre weichen Arme um seinen Hal« und lehnte da« blonde Lockenköpfchen an seine Brust. Mit sanfter Gewalt befreite sich Schwaller au« der zärt lichen Umarmung; die Situation, in welcher er sich befand, war nicht dazu geeignet, seinen Gefühlen, wie er nach der furchtbaren Aufregung so gerne gewollt, freien Lauf zu lassen, er mußte diesen glücklichen Augenblick sich für einen späteren Zeitpunkt aussparen. „Nur Muth, Geliebte," flüsterte Gebhard zärtlich. „Noch ist die Stunde nicht gekommen, wo ich Dich al« mein Weib, mein Höchste« und Liebste« fordern kann. Noch tobt ring» um un» Kampf und Streit und habe ich meine hohe heilige Pflicht gegen mein theuere« Vaterland noch weiter zu erfüllen. Doch wenn erst wieder die lieblichen Schalmeien de« Frieden« durch die beiden in Krieg mit einander verwickelten Länder tönen, mein König mich meine» Eidschwure« entbinden wird und Gottes Gnade mich diesen Tag erleben läßt, dann werde ich in diesem Hause wieder vorsprechen und fragen, ob Dein Vater noch auf seinem Willen besteht und dort diesem Manne, der in seinem blinden Haß fast zum Meuchelmörder geworden, dessen Sündcnmaß voll ist, seine einzige Tochter zu opfern bereit sein wird, oder einem deutschen Manne diese« Kleinod anvertrauen will. Bi« dahin sei die Loosung „mit Gott für König und Vaterland", durch Kampf zum Sieg!" Feierlich klangen die letzten Worte Gebhards durch den Raum, und ehe noch Jemand Zeit zur Erwiderung fand, hatte er da« Zimmer wieder verlassen, in welchem man sich zu freudigem Feste versammelt und welche« nun der Schauplatz eine« ausregenden Vorfälle« geworden. 7. Kapitel. Die Ereignisse de« vorigen Kapitels waren so seltsam gegliedert, daß insbesondere da« so unvermuthete und von schweren Folgen begleitete Erscheinen Gebhards in dem Blondel- schen Hause einer Erklärung bedarf. Der brave Vaterlandsvertheidiger hatte am Tage der Schlacht von Wörth scheinbar unter dem Schutze eine« guten Engel« gestanden. Nicht allein, daß er unter den wenigen Ueberlebendcn de« lleinen Detachements preußischer Füsiliere, welche« den Ansturm der französischen Cavallericbrigade über sich ergehen lassen mußte, sich befand, war seine Verwundung auch keine schwere, und die glückliche Errettung au« den Händen der Leichenräuber durch seine Kameraden konnte er gleichfalls al» einen glücklichen Umstand preisen. In einem einfachen elsässischen Bauernhause hatte er für einige Tage liebevolle Aufnahme und Pflege gefunden und konnte er sich schon nach wenigen Tagen al« gesund bei seinem Truppentheile melden, welcher inzwischen weiter nach Süden in der Richtung auf Nancy vorgerückt war. Groß war die Freude Gebhards, al« sein Regiment auf seinem Vormarsch in nicht allzu weite Ferne von Dieuzheim kam. Unter Klarlegung seiner Verhältnisse erbat er sich von seinem Hauptmann einige Tage Urlaub, um einen kleinen Abstecher dahin zu unternehmen, denn e« verlangte ihn sehr danach, zu erfahren, was sich während seiner Abwesenheit dort Alle« zugetragen. In Anbetracht seine« noch leidenden Zustande» und seine« jederzeit braven Verhalten« wurde ihm dieser Urlaub von seinem Compagniechef auch bewilligt. Der alte treue Sohler vermochte e« kaum zu fassen, al« er seinen jungen Ches eine« Tage« so Plötzlich bei sich ein treten sah, renn er wähnte denselben west weg von Dieuzheim. Aber da« anfängliche Staunen verwandelte sich auch gleich in tiefe Betrübniß, denn nur HiobSposten waren es, welche er berichten konnte, wirklich nicht dazu angethan, dem nur auf kurze Zeit Heimgekchrlen da« Wiedersehen in ein freudige« zu verwandeln. Ohne ihn auch nur mit einer Silbe zu unterbrechen, hörte Gebhard die Berichte Sohler» an; c« war schwer, au« seinem sich völlig gleichbleibenden Antlitz hcrauSzulesen, wie ihn die Mittheilung von den Vorgängen in der Fabrik an jenem Morgen und die Einstellung de« Betriebe» berührte. Erst al« bann in möglichster Schonung der Buchhalter weiter erzählte, wie in kurzer Zeit die einzige Tochter Maurice Blondel« sich mit Burmüller verloben werde und die« als ganz bestimmt hinstellte, da zuckte Gebhard schmerzlich zusammen und ein verzweifelte« „Unmöglich!" entfuhr seinen Lippen. Al« Sohler ihm bedeutete, daß an der Verbindung der beiden einander so ungleichen Leute nicht mehr zu zweifeln sei, da fuhr Gebhard zornig von seinem Sitze aus und ballte die Hand. „Der Himmel mag wissen, welche Jntrigucn hier spielen und welche verwerflichen Mittel angewandt worden sind, um da« reine unschuldige Mädchenherz in die dunklen Pläne hineinzuzichen," sagte in erregtem Tone der junge Mann. „Doch ich werde den beiden Schurken eine L.ction ertheilen, wie sie sich gar nicht träumen lassen werden! Ungeladen zu der VerlobungSfeicr werde ich erscheinen und mein Glückwunsch soll ihnen für alle Zeiten im Gedächtniß bleiben." Da» laute Lachen, in welches Gebhard nach seinen letzten Worten ausbrach, war natürlich keineswegs der Ausfluß der Freude, sondern c« sollte nur dazu dienen, seinem gepreßten Herzen Luft zu machen. Er hatte keine Lust weiter, sich noch mehr berichten zn lassen, und indem er übergroße Müdigkeit vorschützte, begab er sich hinauf in sein Gemach. Al« sich die Thür hinter dem jungen Manne geschlossen und Sohler sich allein befand, flüsterte dieser: „Der Aermste, der Verlust de« jungen Mädchens schmerzt ihn mehr, al« wenn man ihm die Fabrik vollständig nieder gebrannt. Gebe nur Gott, daß e» kein Unglück giebt, e» sieht ganz danach au«, al« sei er zum Aeußersten bereit." — Wie Gebhard seine Worte wahr gemacht, haben wir ge sehen. Die Verlobungsfeier in dem Blondcl'schen Hause batte einen jähen Abschluß gesunden. 'Niemand war froher darüber al« Eugenik. Wie ncubelebt schien sie seit dem Erscheinen de» Geliebten, und seine letzten Worte beim Abschied gaben ihr neue Hoffnung. Burmüller hatte bei seinem durch Gebhard veranlaßten Fall sich eine schwere Verletzung mit dem eigenen Dolche zu gefügt und mußte in Folge dessen in seine Wohnung gebracht werden, wobei er noch schweren Blutverlust bi« zum Eintreffen de« einzigen Arzte» de« Orte« erlitt, und mehrere Tage lag er in schwerem Fieber, wobei er in seinen Phantasien so man che» auSplauderte, wa« er bei richtigem Verstände schwerlich von sich gegeben haben würde. Seine in den hitzigen Fieber träumen gesprochenen Worte ließen daraus schließen, daß die Vergangenheit für ihn manche dunkle Thal mit ihren Schatten bedeckte und Geheimnisse in seinem Innersten verborgen ruhten, die da» Licht zu scheuen hatten und deren Prci»gebung für ihn verhängnißvoll werden mußte. (Fortsetzung solgt.) Vermischte Nachrichten. — Mühlhausen. Nach einem Urtheil de« hiesigen Schöffengericht« bleibt e« Jedermann bei straffreiem Aus gange unbenommen, gegen einen seiner Mitmenschen die Droh ung au«;usprecheu, diesem so viel Schläge zukommen zu lassen, daß er seine Knochen im Sacke oder im Schnupstuche zu sammenlesen könne. Der Gerichtshof begründete sein Urtheil damit, daß der freigesprochene Angeklagte seine Drohung wahr scheinlich nicht zur Ausführung gebracht haben würde. Die gebrauchte Reden-art sei allgemein und im Bolktzmunte so oft vorkommend, daß sic 'Niemand so ernstgemeint auffassen dürfe. — Moskau. Die „Marseillaise" scheint den russischen Behörden nicht mehr zu gefallen. Im kaiserl. Theater zu Moskau wurde in der letzten Zeit da« französische Revolutions lied säst jeden Abend vom Publikum stürmisch verlangt und von dem willigen Orchester jedesmal gespielt, so daß man sich fast schon daran gewöhnt hatte, die Marseillaise al« zum Programm gehörig zu betrachten. Da« ging den Behörden schließlich doch über den Strich, und dieser Tage verbot die Polizei dem Orchester, die freiheitlichen Regungen de« Pub likum« zu berücksichtigen, mit der Begründung, daß Musikstücke, die nicht zu der gerade ausgeführten Oper gehören, den Zu sammenhang de« Werke« auSeinanderrcißen und den künst lerischen Erfolg in Frage stellen. — Lissabon. Die Röntgen-Strahlen haben in Portugal eine große Revolution auf dem Gebiet der Mode verursacht; als erste« Opfer fiel da« Korsett, da« von den Damen de« königl. Hause« für immer in Acht und Bann gethan worden ist. Und da« kam so. Die Königin von Portugal, die sich für alle Erfindungen inleressirt, machte sich da« Vergnügen, ihre Hofdamen mit Röntgenstrahlen zu photographiren und die wesentlichsten Theile ihrer „Gerippe" zu verewigen. Die verrätherischen Strahlen sollen nun „grau sige" Körper-Mißbildungen enthüllt haben, die sämmtlich auf den Gebrauch de« Schnürleibchen« zurückzusllhren fine. Ein einziger Schrei des Entsetzens durchzitterte den ganzen Hof — „nieder mit dem Korsett!" lautete da« Feldgeschrei. Und also geschah e«! — Der verrathene Frühschoppen. Ein Münchner Geschäftsmann hatte kürzlich auf dem Viktualienmarkt seine Einkäufe gemacht, darunter auch IM Stück Eier, die er in einem Netz nach Hause bringen wollte. Unterwegs begegnete ihm ein alter Bekannter und man verfügte sich in« Gasthau«, um einen kleinen Frühschoppen zu halten. Dort befanden sich auch noch andere Geschäftsfreunde, von denen Einer da« Netz mit Eiern, das unter der Bierbank vorsichtig verwahrt war, hervorzog und in die Küche verbrachte, um e» in einen bereitgestellien Topf mit siedendem Wasser zu setzen, bis die Eier hart waren, woraus er sie unbemerkt wieder an ihren früheren Aufbewahrungsort verbrachte. Kurz darauf brach unser GeichäftSmann auf, um seine Eier nach Hause zu bringen. Die Ehefrau wartete bereits auf den etwas über die Zeit ausgebliebencn Ehemann, da sie die Eier zur Bereitung de« Mittagsmahls benöthigte. Groß war ihre Ueberraschung, als sie vier bis fünf Eier, die sie aufgeschtagen Halle, bereit« gekocht fand. Schleunigst ries sie zur Ausklärung des Räch- sel« ihren Ehemann herbei, der selbstverständlich nicht weniger erstaunt war, bald aber die natürliche Lösung fand, renn er kennt sezzie „Pappenheimer". Wohl oder übel mußte er jedoch bei der Erklärung seiner Ehezesponstin ein Geständniß über den abgehobenen Frühschoppen oblegen. — Bitte um Mitleid! Das „Zw. Wchbl." enthält folgende Zusendung: E« kommt die Zeit, wo ein großer Theil der Menschen sich am leckren „Gänsebraten" labt! Wa« aber ein solch' armes Thier, eh' es zum Leckerbissen wird, oft ausstehcn und leiden muß, überlegt sich meist Niemand. Und doch ist hier ein Punkt, der das Mitleid aller edlen Thierfreunde erregen müßte. Damit die Gans, auf den Markt gebracht, schön u. einladend aussieht, muß der Kopf daran sein, d. h. sie muß gestochen sein! E« giebt aber keine elendere Thierquälerei, al« da« Stechen in da« sogen, „weiche Fleck chen", wa« aber die meisten GänseschlLchtcrinnen trotz Er fahrung nicht zu finden wissen, und auch dann noch muß das arme Thier leiden. Da es meist Frauen sind, mit einem „zarten, weiblichen Gemüth", die diese Prozedur vornehmen, ist« um so unbegreiflicher! Warum nicht einfach da« Thier „enthaupten" ? sic schmeckt eben so gut und lecker wie die gestochene Gan», e« ist Alles nur Einbildung und Mangel an Erbarmen zugleich. Woher hat der Mensch da« Recht, um eines Leckerbissen« willen ein Thier zu quälen? Wir leben im Zeitalter der Humanität, diese Humanität aber läßt in diesem Falle unnölhigc Thierquälerei ruhig oder vielmehr gedankenlos zu. Sonst wird streng darauf gehalten, daß der Fleischer beim Schlachten die Maske benützt, beim Tödten der Gänse sieht Niemand hin. „Der Gerechte erbarmet sich seines Viehes", Sprüche 12, lO. E« sollte keine edeldenkende Hausfrau eine Gan« kaufen, die gestochen ist, und kein edel denkender Hausherr dulden, daß seine Hausfrau eine stechen läßt, sondern einfach: „Kopf ab!" Habt Erbarmen, Thier freunde,Wbt Erbarmen! — Ein Thierfreund. linken bezogen — schwarz, Weitz und farbig, von 60 Pf. bis Mk. 18.65 p. Meter — glatt, gestreift, karrirt, gemustert, Damaste re. (ca. 240 versck. Qual, und 2000 versch. Farben, Dessins rc.), porto- und steuerfrei in» Hans. Muster umgehend. Durchschnitt!. Vager: ca. 2 Millionen Meter. 8eitisn-fsbriiisn 6. klsnnsdsrg (ü amoin Türivk. Mittheikungen des Königs. Standesamts Eibenstock vom 28. Oktober bi- mit 3. November 1896. Aufgebote: u. hiesige: 47) Der Maschinensticker Gustav Albert Unger hier mit der Maschinengehilfin Martha Elise Oeser hier. 1). auswärtige: 18) Der Gutspachter Carl Theodor Berger hier mit Emilie Minna Hergert in Neustädte!. 19) Der Fabrikarbeiter Richard Heinrich Kunz in Cotta mit der Wirthschafterin Emilie Wilhelmine Gläß in Cotta. Eheschließungen: Vaout. Geburtsfälle. 305) Paul August, S. des Herrenschneiders August Paul Schlegel hier. 306) Friedrich Rudolph, S. des Stickinaschinenbe- sitzers Friedrich Ernst Lenk hier. 307) Mar Willy, S. des Maurer- Ernst Hermann Anger hier. 308) Curt HanS, S. de- Fabrikarbeiter- Ernst August Weidlich in Blauenthal. 309) und 310) Paula Olga und Alma Frieda, Zwillingskinder deS Schuhmachermeisters Wilhelm Älphon» Mar Schmidt m Wildenthal. Sterdesälle: 154) Ernst Johannes, S. des Buchbinder- und Gra veurs Ernst Richard Uhlemann hier, 5 M. 20 T. 155) Der Maler An- ton Friedrich Axmann hier, ein Ehemann, 53 I. 3 M. 2 T. 156) Fried rich Wilhelm, S. des Handarbeiter- Gustav Gläß hier, 6 M. 5 T. 157) Hans Willy, S. deS Mascbinenftickers Gustav Immanuel Müller hier, 2 M. 12 T.
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