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— Die Vorliebe der Berlinerinnen sür aller hand .Exotische«", schreibt die „Germ.", ist bekannt und schon ost verspottet worden. Jetzt zeigt sich dieselbe wieder im grellsten Lichte bei den stelzbeinigen Dinla«, die ini Zoolog ischen Garten sich und ihre Gebrauche vorführcn. Ein „Baby" von ungefähr zwei Jahren, welche« eine Dinkamama dabei frei hcrumlauscn läßi, ist besonder« der Gegenstand der zar testen Aufmerksamkeit der Damen, die da« Kind mit Bonbon« und Praline« (da« Pfund n 2,u> Mark) fast todt füttern. Als Gegenleistung muß sich da« Baby gefallen lassen, daß e« abgeküßt und abgcschmatzt wird zum Erbarmen, und zwar von Damen, die zu erschrecken pflegen, wenn sie von einem Bettel kinde auf der Straße im Berliner Dialekt um eine milde Gabe angesprochen werden. Und eine Dame reißt der andern da« chokoladcnbraune Kind au« den Armen, nm ja nicht die Gelegenheit zu verpassen, da« Baby, da« noch nicht Deutsch spricht, sondern erst die Dinka-Sprache zu lallen beginnt, an'« Her; zu drücken und ihm seine Taschen mit Leckereien und Geld vollzustopfen — die Vorstellung dauert nur etwa eine halbe Stunde, und die Zahl der zärtlichen Damen ist groß. Al« vor 25 Jahren die gefangenen Turko« durch Berlin tranSportirt wurden, gab'« ja auch schon solche „Damen", welche die schwarzen Kerl« in jeder Weise bevorzugten und ihnen nicht genug Wohlthaten erweise» konuten, während diejenigen, die diese gesangcn genommen und hierher tran«- portirr hatten, unbeachtet im Hintergründe blieben. Und wenn in irgend einem Etablissement schwarze, braune ober gelbe Menschen ihre KricgStänze aufsührcn oder sonstige Allotria treiben, so können sic sicher sein, daß sie mit zärtlichen Briefen und zarten Anträgen geradezu bestürmt werden. Dafür sind wir auch ein Kulturvolk, und „Kultur" soll man ja den „Wilden" beibringcn. — Rache ist süß. Der Admiral de Ruyter, der große Seeheld der Niederländer, thcilte mit den meisten anderen Seeratten die Abneigung gegen da« Pferd. Trotzdem ließ er sich eine« Tage« von Verehrern, die ihm am Lande eine Festlichkeit gaben, verleiten, eine« der vierbeinigen Ungethüme zu besteigen und einen Spazierritt mitzumachen. Kläglich endete der Versuch: Ruyter lag bald am Boden und zappelte wie ein Fisch aus trockenem Sand. Um sich zu rächen, luv er die Gesellschaft, die trotz ihrer Verehrung frei heraus ge lacht hatte, an Bord de« Admiralsschiffe«. Dort bewirthete er sie köstlich, und al« an der langen Festtafel die Heiterkeit ihren Höhepunkt erreicht hatte, erhob sich der Admiral, nm einen Toast auszubringen. Al« die Hochrufe ertönte», wurden auf Beseht Ruyter'« beide Breitseiten de« Schisser auf ein mal abgcfeuert. Jede Breitseite hatte drei Etagen von Ge schützen übereinnander, und auf jeder Seite befanden sich an 200 Kationen. Diese 400 Kanonen erzeugten einen so fürchter lichen Krach und eine so entsetzliche Erschütterung de« Schiffe«, daß die Gäste halb betäubt sämmtlich zu Boden sielen und glaubten, ihr Enke sei gekommen. Nur de Ruyter stand ruhig lächelnd an der Spitze der Tasel und sagte: „Meine Herren, da« ist mein Pferd!" — Der Dank eine« Soldaten. Au« Goldap (Schlesien) wird geschrieben: Daß c« da« Militär bei seinen Ouartiergebern in unserer Stadt nicht schlecht gehabt ha», davon legt nachstehender Brief eine« Königsberger Grenadier« da« beste Zeugniß ab. In dem Schreiben heißt e« wörtlich: „Ich Mu« meinen beste Dank öber da« Schehne Katiehr da« wiehr gehabt habe» au« Sprechen, dehn wiehr Sint alle Sehr zu frieden gcwösen. Dehn wiehr haben mehr Bekohmen, als wiehr zu Beanspruchen haben. Nur EihnS hat uns niecht gcfahlen. Dehn dehr Herr und die Frauh sehr verrickt sinnt gewösen weh» mahn Einer mit dehn Mädchen gesprochen hatte. Aber sonst im großen Ganzen sient wiehr sehr zu Frieden und hinter Lassen dehn Beste Dank. E» unter zeichne Siech Ein Deutscher Grenadier Dem die E .... (Name der Zofe) sehr gcfiehl." — Mißverständniß. Erster Student: Denke Dir nur, da schreibt mir mein Onkel, er kann inir momentan kein Geld schicken, er müsse es erst flüssig machen." - Zweiter Student: „Und was hast Du geantwortet?" — Erster Stu dent: „Ich schrieb ihm, er möget« nur schicken, da« Flüssig machen besorge schon ich!" — Ausreden lassen. Klciderhändler: „Waren Sie niit dem Uebcrzicher zufrieden, den Sie bei mir gekauft haben?" — Kunde: „Alle meine Jungen« haben ihn getragen .." — Händler: „Na, sehen Sie. ." —Kunde: „Jedesmal, wenn'« geregnet hatte, mußte ihn nämlich der Kleinere anzichen!" — Japanische» Zeitungen zufolge haben im Laufe de« letzten Krieges nicht weniger al« 47 japanische Offiziere (in der Armee und Marine) Selbstmord begangen; ein großer Theil derselben nahm sich da« Leben au« Aerger über die Rückgabe der Süd-Mandschurei an China. — Auf der Hochzeitsreise. Sie: „Was sehe ich, Ernst, Du gähnst ja!" — Er: „Ja, weißt Du, liebe Laura, wir beide sind ja jetzt ein» und wenn man allein ist, dann langweilt man sich so!" — Der Trinker im Schwimmbad. „Warum schwimmen Sie denn stet« aus den, Rücken?" — „Ich bin ein Weintrinker, und wenn ich so viel Wasser seh', dann wird'« mir schlecht!" SS 1'1. bis 5.85 p. Met. — japanesische, chinesische rc. in den neuesten Dessins u. 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