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- Erscheinungsdatum
- 1895-03-30
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id426614763-189503300
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id426614763-18950330
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-426614763-18950330
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Amts- und Anzeigeblatt für den Bezirk des Amtsgerichts ...
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Jahr
1895
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Monat
1895-03
- Tag 1895-03-30
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Monat
1895-03
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Jahr
1895
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der deutschen Kleinstaaterei unter Oesterreich« Führung kennen und dort legte er den Grundstein zu seinem großen Leben« werke, die Einigung Deutschland« unter Preußen« Führung, Praktisch in die auswärtige Politik wurde er eingcsührt, al« der Prinz oon Preußen, der nachmalige Kaiser Wilhelm I,, 1858 an Stelle seine« erkrankten Bruder« die Regentschaft übernahm, da wurde Bismarck al« Gesandter nach Peters burg geschickt und zwei Jahre spater an den Hof Napoleons, Al« aber in Preußen der VcrfassungSkonflikt au«brach, da wurde Herr von Bismarck nach Berlin berufen und an die Spitze des Ministerium« gestellt. Die Ursache des Konflikts war bekanntlich die HeercS- rcorganisation. Wollte Preußen seinem hohen geschichtliche» Beruf, der Einigung Deutschland« und der Bertheidigung des selben, gegen da« Ausland gewachsen sein, so mußte es ein starkes und schlagfertige« Heer haben. Mit Turn-, Sängcr- und Schützenfesten, so erfreulich solche auch das nationale Bewußtsein anrcgtcn und wachhieltcn, ließ sich kein Reich er richten. Da aber Bismarck mit seinen und seines König« Plänen nicht offen hcrvortrctcn konnte, ohne sofort alle heim liehen Gegner Preußen« zu mobilisiren, so sah die preußische Volksvertretung in der HecrcSvcrmehrung eine unnütze Last, einen Ausfluß des GroßinachlkitzcIS, Daher der Konflikt. Früher als Bismarck erwartet hatte, kam die deutsche Frage in Fluß. Im November 1863 starb König Friedrich der Siebente von Dänemark. Zwei Tage vor seinem Tode hatte der dänische Rcichsralh widerrechtlich die Einverleibung Schles wig« in Dänemark beschlossen; dagegen empörte sich ter deutsche BolkSgcist und begrüßte e« freudig, daß der „Augustenburger" seine Erbansprüche auf die beiden Elbhcrzogthümer geltend machte. Bismarck aber verstand e«, Oesterreich zu bewegen, gemeinsam mit Preußen gegen Dänemark zu ziehen. Der Erfolg war, daß Schleswig-Holstein gemeinsam an Preußen und Oesterreich fielen, was aber auf die Dauer unhaltbar schien und zu Reibereien zwischen den beiden Inhabern führte. Daraus entwickelte sich der leidige Bruderkrieg von 1868, der aber zur Klärung der Sachlage eine unabweisbare Noth- wendigkcit geworden war. Der Krieg entschied über die Zu kunft Deutschlands, die „preußische Spitze" hatte gesiegt und cs gehörte die ganze Gewandtheit Bismarck« dazu, einmal um den eifersüchtig gewordenen 'Napoleon von einer unzeitigen Einmischung in die deutschen Verhältnisse abzuhalten, andern- »hcils um die durch das Schwert errungene Einigkeit auch zu einer innerlichen zu machen. Das war um so schwieriger, als Preußen außer Schleswig-Holstein auch noch Hannover, Hessen-Kassel, Nassau und Frankfurt a. Pi. in seine Grenzen einbezogen hatte und die süddeutsche Bevölkerung keineswegs für die „preußische Spitze" begeistert war. 'Nur vier Jahre des Frieden« waren dem praktischen Staatsmann zur inneren Festigung des Norddeutschen Bunde« beschicken; dann brach der unvermeidlich gewordene Krieg mit Frankreich aus, da« „Revanche für Sadowa" haben wollte. Aber die Nalhgcber Napoleon« hatten sich verrechnet. In den vier Jahren seit 1866 war der deutsche Einheitögcdankc wesentlich gekräftigt worden und wie Ein Mann erhob sich da« ganze deutsche Volk, als der König von Preußen in Em« von Benedetti beleidigt worden war. Auf den Schlachtfeldern von Frankreich wurde da« deutsche Kaiserreich neu gegründet und Bismarck sah da« Werk seine« Leben« vollendet, al« er im Spiegelsaale zu Versailles am 18. Januar 1871 die Pro klamation des Kaiserreichs vorlesen konnte. Fast ein Vicrteljahrhundcrt ist seitdem vergangen, ein Viertcljahrhundert, das dem inneren Ausbau des Reiches, der Versöhnung Oesterreichs, der Befestigung de« Friedens gewidmet war. Der alte Kaiser Wilhelm und sein hoch herziger Sohn, Kaiser Friedrich, sind in das Grab gestiegen; auch Roon und Moltke, die da« deutsche Schwert zu den entscheidenden Schlägen geschliffen und geführt hatten, sind lange au« diesem Leben abberufe». Seit fünf Jahren ist auch der letzte der Paladine der ersten beiden deutschen Kaiser von der össentlichen Schaubühne abgetreten unter Umständen, die so manchen warmherzigen Patrioten stutzig machten — aber heute scheinen jene Dissonanzen ausgeglichen: der junge deutsche Kaiser hat dem Alt-Reichskanzler zu dessen 80. Ge burtstage in FriedrichSruh einen Besuch gemacht! Zum I. April aber regen sich Millionen deutscher Herzen im Dankgefühl gegen die Vorsehung und erbitten sür den großen Mitbegründer de« Reiche« einen freundlichen, heiteren Lebensabend. Tagesgeschichte. — Berlin, 27. März. (Reichstag.) Da« Hau« und die Tribünen sind stark besetzt. — Aus der Tagesordnung steht die Wahl des Präsidenten und de« 2. Vicepräsidenten. Bei der Wahl des Präsidenten wurden abgegeben 201 Stimm zettel, davon 105 unbeschrieben, also ungiltig. Von den 186 giltigen Zetteln lauten 183 aus den Name» v. Buol und je einer auf die Namen v. Hcercman, Singer und Sachssc. Der bisherige Viccpräsident Abg. v. Buol ist mithin gewählt u. erklärt aus Befragen seitens de« präsidircndcn Abg. Spahn die Annahme mit solgcnden Worten: „Ich nehme die Wahl mit Dank an, weil ich der Ansicht bin, je schwieriger die Verhältnisse sind, uin so mehr ist der Einzelne verpflichtet, mit seinen schwachen Kräften dem Dienste des Ganzen sich nicht zu entziehen. Für mich ist die Schwierigkeit nm so größer, als der Mann, der vor niir den Präsidentenstuhl ein genommen hat, eine lange Reihe von Jahren hindurch in ungewöhnlichem Maße die ungetheilte Anerkennung und Be liebtheit genossen hat. (Beifall recht«.) Ich werde thun, wa« in meinen Kräften steht und bitte alle Seiten de« Hause« um srcundliche Unterstützung und 'Nachsicht. — Abg. Richter (frcis. Vp.): Zur Geschäftsordnung. Durch die Wahl'des bisherigen I. Vicepräsidenten zum Präsidenten ist auch die Neuwahl eines I. Vice-Präsidenten nothwcndig geworden (Zwischenruf: 'Nicht aus der Tagesordnung!), dieselbe kann aber, weil nicht auf der Tagesordnung stehend, heute nicht vorgenommen werden. Ich beantrage daher, auch die Wahl de« 2. Vicepräsidenten für heute abzusctzen und beide Vice- Präsidenten erst morgen zu wählen. Abg. Rickert (frcis. Vcr.): ES ist dann doch wohl zweckmäßiger, gleich heute beide Wahlen zu vollziehen, wa« ja allerdings nur möglich ist, fall« 'Niemand widerspricht. — Auf Anfrage de« Präsidenten erhebt sich kein Widerspruch gegen diesen Vorschlag Rickert'«. Da« Hau« schreitet demgemäß sofort zur Wahl de« l. Vice- Präsidenten. Abgegeben werden 286 Stimmzettel, wovon >03 unbeschrieben sind, >8l auf den Abg. Schmidt-Elberfeld ifrcis. Vp.), sowie je einer auf Singer und Schönlank lauten. Abg. Schmidt nimmt die Wahl mit Dank an. Alsdann erfolgt die Wahl de« 2. Vicepräsidenten. Abgegeben werden 281 Stimmzettel, darunter 100 unbeschriebene, 176 aus den 'Namen Spahn und die übrigen zersplittert, darunter 2 aus den »kamen Ahlwardt lautend. — Abg. Gras Hompesch (Eentr.): Zur Geschäftsordnung! Nach der eben vollzogenen Wahl möchte ich ein« konstatiren: 'Nachdem die verschiedenen Parteien des Hause«, welche nach altem langjährigen parlamentarischen Gebrauch bei Besetzung der Stellen de« I. und 2. Vicepräsi- dcntcn zu berücksichtigen sind, auf Aufragen erklärt haben, eine Stelle im neuen Präsidium nicht zu beanspruche», sind wir genöthigt gewesen, in diesem Falle von dem alten Ge brauche abzuweichen. — Berlin. Wie au« militärischen Kreisen verlautet, ist der ursprüngliche Plan, anläßlich der Feier der Eröffnung de« Nord-Ostsce-Kanal« eine große Truppenübung mit darauffolgender Kaiserparadc in der Nähe Rendsburg« abzu halten, fallen gelassen worden. Dagegen soll am Kanalufcr, während der Kaiser und dessen Gäste Rendsburg passiren, eine große Truppenausstellung stattfindcn. Nunmehr haben sämmtliche Mächte, an die Einladungen ergangen waren, ihre Theilnahme an den Festlichkeiten amtlich zugcsagt. — FriedrichSruh, 27. März. Heute Vormittag I l Uhr langte zu aller Ucberraschung Prinz Heinrich mit seinem Sohne Waldemar hier an und begab sich zu Fuß in das Schloß. Eine Viertelstunde später kamen der Großher zog von Baden und der Reichskanzler. Die erste Frage de« Großherzogs auf dem Bahnhöfe an den empfangenden Grafen Rantzau war: „Wie gcht'S dem Fürsten?" worauf er die Antwort erhielt: „Erträglich". Fürst Bismarck empfing den Großherzog im HauSporkal. Heute Vormittag kam Bismarck vor das Schloß und wohnte der Abholung der Kürassier- Standarte bei. Er sprach gutgelaunt mit den Offizieren und Mannschaften. Fürst Bismarck hat die Nacht gut verbracht und seine innigste Freude ausgesprochen über da« kaiserliche Privatgeschenk, das Petschaft de« alten Kaiser« Wilhelm. Reichskanzler Hohenlohe überreichte eine Adresse de« StaatS- minifteriums. — Der dem Fürsten Bismarck von Sr. Maj. dem Kaiser überreichte Ehrenpallasch hat einen goldenen Korb, worauf da« Wappen de« Fürsten Bismarck angebracht ist. Auf dem Knopfe befindet sich in reicher Verzierung das Bildniß des Kaiser«. Eine Seite der Klinge trägt die In schrift: „Dem Fürsten von Bismarck, Herzog von Laucnburg, zum vollendeten achtzigsten Lebensjahr." Auf dieser Seite befindet sich auch da« Wappen Elsaß-LothringcnS unter den Fittigen des deutschen Reichsadler«. Die andere Seite der Klinge zeigt in gothischcr Schrift de» Ausspruch: „Wir Deutschen sürchtcn Gott, sonst nichts in der Welt!" Das dem Fürsten vom Kaiser geschenkte Petschaft au« I.si'is Innnli befand sich bisher auf dem Schreibtisch de« hochscligen Kaiser« Wilhelm I. und wurde von dem Heimgegangenen Kaiser täg lich benutzt. Gerade die Erinnerung hieran bildet für den Fürsten die größte Freude an dem wcrthvollcn Geschenke. — Frankreich. Der Präsident der französischen Re publik Felix Faure kam am Donnerstag früh 8'/., Uhr im Lager von Sathonah an, um den nach Madagaskar gehenden Truppe» ihre Feldzeichen zu übergeben. Derselbe ivurdc von den Militär- und Civilbehörden empfangen und von der Menge lebhaft begrüßt. Der Präsident übergab alsdann die Fahnen an die Truppen mit folgender Ansprache: „Mit Stolz und Vertrauen wird Frankreich euch im Verlaufe des Feld zuges folgen, den ihr nun unternehmt, nm unsere Landsleute zu beschützen, die Interessen de« Landes zu verthcibigen und unseren Rechten Achtung zu verschaffen. Vergesset nicht, daß die Fahne in ihren Falten mit dem Ansehen unserer Waffen den Genius Frankreichs trägt und erweist euch der civilisa- torischen Sendung würdig, welche die Republik euch anvertraut." — Am selben Tage hielt Präsident Faure eine Truppenschau ab. Bei dem Frühstück unter einem Zelte erwiderte Faure den aus ihn ausgebrachte» Toast folgendermaßen: Die Armee, der Schutz und die Hoffnung des Vaterlandes, ist der beständige Gegenstand der Fürsorge der Regierung des Lande«. Das Land stimmte seit 25 Jahre» allen Opfern für die Armee zu, diese müsse-daher de» Erwartungen des Landes entsprechen. Die Armee wird auf dem Wege der Arbeit ausharren und die schönen Ueberlicfcrungen der Tapferkeit und Manneszucht bewahren, um die nöthigc Kraft zu erlangen, den Frieden de« großen Vaterlandes sichcrzustcllcn. — Vom ostasiatischcn Kriegsschauplatz. Wegen der Verwundung Li-Hung-Tschang« sind die Fricdensunter- handlungcn einstweilen ausgesetzt worden. Da Li-Hung- Tschang nicht von einem japanischen Arzte operirt zu werden wünscht, ist der Arzt der deutschen Gesandschaft in Tokio Professor I)> . Scriba zu dem Kranken entsandt worden. Die Verwundung Li-Hung-Tschang« soll nach neueren Nachrichten bedenklicher sein, als es anfänglich den Anschein hatte. Locale und sächsische Nachrichten. — Eibenstock, 28. März. Dem seit über 30 Jahren auf dem Posthaltcreigut des Herrn Stadtrath Brandt hier im Dienste stehenden Karl August Günncl ist vom Kö niglichen Ministerium de« Innern das tragbare Ehren zeichen sür Treue in der Arbeit, silberne Medaille am grünen Bande, verliehen und heute in Gegenwart seine« jetzigen und früheren Arbeitgebers durch Herrn Bürgermeister I)r. Körner an Rathsstellc anSgchändigt worden. — Eibenstock. Die Ehrungen des Altreichskanzlers Fürsten Bismarck zu seinem 80. Geburtstage werden in unserer Stadt in folgenden Veranstaltungen vor sich gehen: Am Sonntag Abend wird im Saale de« Fcldschlößchen ein großer Commer» abgehalten, an welchem die hauptsächlichsten Vereine Hierselbst theilnehmen. Der Zutritt ist jedem vater landsliebenden Manne gestattet. Montag Vorm. 10 Uhr findet in der Turnhalle öffentlicher Schulactu« statt und Abend 8 Uhr wird auf dem Bühl durch den ErzgebirgSvercin ein Frcudenfeucr angczündet werden,welches der patriotischen Gesinnung unserer Bevölkerung Ausdruck geben soll. Es wäre zu wünschen, daß die Witterung diesem Unternehmen nicht abhold ist, da die Höhenbclcuchtung der Berge de« Erzgebirge« in unserer Gegend allem Anschein nach eine ziemlich um fangreiche werden dürfte. — Dresden, 28. März. Da« Hochwasser der Elbe hat nunmehr einen Stand erreicht, daß e« eine Reihe von Straßen derart unter Wasser gesetzt hat, daß sie nur vermittelst Brücken passirt werden können. Aus einige» Straßen, wie z. B. der Gerbcrstraße, der Ziegelstraße, dem Elbgäßchcn, steht da« Wasser auch hercit« hoch in de» Häusern, sodaß die Läden, Restaurant« rc. geschlossen werden mußten. Vermuthlich wird im Laufe de« heutigen Tage« der Stand sich noch erhöhen, wenn auch von der oberen Elbe ein lang same« Sinken gemeldet wurde. Die letzten der beim Rath zu Dresden cingegangenen Nachrichten lauten: Lcitmeritz von 4 bi« 6 Uhr 'Nachmittag« 476 em über Null, seither bi« 8 Uhr Nachmittags aus 474 em gesunken; Lcitmeritz 12 Uhr- Nacht« 468 em über Null; Lcitmeritz 8 Uhr Vormittags 460 em. Am Dresdner Pegel ivar der Stand heute um 12 Uhr 435 em über Null. — Dresden. Das dem Fürsten Bismarck von 72 Städten de« Königreichs Sachsen gewidmete Album ist in der bekannten Leder- und Bronzcwaarensabrik von Ed. Pachtmann Nachs. in Dresden fertiggestellt worden. Das .Prachtstück in der Größe von 54x70 cm, ist nach einem Entwürfe des Prof. Hoffmann, Lehrer an der Industrieschule zu Plauen, auSgcsllhrt und fesselt neben der übrigen ausge- zcicbnctku Arbeit ganz besonders durch den Deckelschmuck. Uebcr die elegante, in ernsten Farben gehaltene LederanSstatt- ung, verziert mit Kanten in Mosaik, erhebt sich plastisch in herrlicher Ausführung die Widmung: „Dem Fürsten Bismarck, I8l5 bis 180.5, 72 Städte des Königreichs Sachsens." Zwischen dieser Widmung ist, gleichfalls freihändig getrieben, ein großer Lorbeerzweig gelegt. Widmung und Lorbeer, sowie verschiedene andere Verzierungen sind in massiven: Fcinsilber gearbeitet und im Feuer vergoldet. Das Innere des Album« ist in zwei Abheilungen (Kasten) auSgcführt, welche die aus Pergament hergestcllten Ehrenbürgerbricfc von 72 Städten des Königreich« Sachsen« ausnchmcn. Zwei große Blätter mit Widmung und Index werden den Ehrenbürgerbriefe» bei gelegt werden. Das Meisterstück von Galanteriearbeit hat einen Werth von gegen 7000 M. — Leipzig. Eine Anzahl angesehener Katholiken Leipzig« erläßt einen Ausruf an die deutschen Katholiken, worin aufgefordcrt wird, gegen die Nichtehrung BiSmarck'S seitens des Reichstages durch Versammlungen und Resolutio nen aller Art Widerspruch zu erheben. ES heißt unter Anderem in dem Ausrufe: „Rettet Eure Ehre, wascht Euch rein von dem Verdacht, daß Ihr Deutschland« größten Sohn nicht ehren wollt! Euer Glaube hat mit der Politik und der Ver ehrung deutscher Helden nichts zu thun. Denkt daran, daß unter Euch Viele sind, die für Deutschlands Einheit und Größe auf dem Scblachtselde gefochten, daß Viele ihr Blut vergossen, um den Wunsch aller Deutschen, auch der deutschen Katholiken, zu crsüllen: „Ein einige« Deutschland zu haben!" Denkt an Eure Fürsten, an Kaiser Wilhelm l., an Kaiser Friedrich III. und Moltke, denen Ihr die Ehrung nie versagt habt, sie habe» niit Bismarck zusammen gearbeitet, nm das Deutsche Reich zu gründen; warum wollt Ihr diesem treuen Mitarbeiter, der die größte Arbeitslast getragen hat, die wohl verdiente Ehrung versagen, diese Ehrung, die auch der deutsche Reichstag s. Z. Windthorst nicht versagt hat?" — Plauen i. B. Infolge des flotten Ganges dcr Jndustrie sind so viele Familien nach Plauen gezogen, daß die vorhandenen Arbeiterwohnungen nicht ausreichen. Bei dem Vorstände des Mictherverein« ist angezeigt worden, daß für den l. April 87 Arbciterwohnungen nicht zu beschaffen sind. Diesem Mangel sucht der hiesige Fabrikantenverein durch den Bau von Arbciterwohn Häusern in besserem Styl abzuhelscn. Aus vergangener Zeit — für unser« Zeit. 29. März. (Nachdruck verboten.) Fünf Jahre sind am 29. März verflossen, seitdem Fürst Bismarck mit seiner Familie Berlin verlieb, um in Friedrich^ großen Mannes gedenken. In dem Kriegsdrama, welches sich vor 80 Jahren innerhalb der sogenannten Napoleonischen 100 Tage abspielte, wäre Napoleons Schwa ger, König Murat in Italien, wohl berufen gewesen, eine bedeutende und unter Umständen ausschlaggebende Rolle zu spielen, wenn er ver nünftigen» Rathe zugänglich gewesen wäre. Dieser Rath ging dahin, zunächst Napoleons Erfolg oder Mißerfolg abzuwarten und dann event. entscheidend auf den Plan zu treten. Murat aber konnte die Zeit nicht abwarten und griff Oesterreich am 30. März 1815 ohne Kriegserklärung an, ein Verfahren, das selbst von England, das Murat sehr gewogen war, arg gemißbilligt wurde. Zwar rief Murat die Italiener zum Freiheitskampfe und zur Einigung Italiens auf, zwar priesen und be sangen ihn die Italiener als Befreier, allein die Waffen ergriff Niemand. So kam es, daß Murat schließlich von der Uebcrmacht erdrückt wurde. — nur ächt, wenn direkt ab meiner Fabrik bezogen — schwarz, weiß und farbig, von 60 Pf. bis Mk. 18.65 v. Meter — glatt, gestreift, karrirt, gemustert, Damaste rc. (ca. 240 versch. Qual, und 2000 versch. Farben, DessinS rc.), porto- uaä steuertrsi ins Haus. Muster umgehend. Ssiükn-fadi-ik 6. Hvnnvdorg (K. »oü ). 2üriek. Kirchliche Nachrichten aus der Narochie Hivenstock vom 24. bis 30. März 1895. Aufgeboten: 14) Ernst Heinrich Wischer, Maschinensticker hier, ehel. S. des Franz Johann Wischer, Schuhmachers hier und Hedwig Helene Baumann hier, ehel. T. des weil. Gustav Eduard Baumann, Bergarbeiters hier. 15) Karl Bernhard Schädlich, Musterzeickmer in Plauen, ehel. S. des Karl August Schädlich, Comptoiristens in Netzsch kau und Agnes Emilie Jochimsen hier, ehel. T. des weil. Hans Heinr. Jochimsen, ans. Bs. u. Dekorationsmalers hier. 16) Bernhard Gustav Unger, Handarbeiter hier, ehel. S. des Hermann Friedr. Unger, ans. Bs. und Waldarbeiters hier und Auguste Wilhelmine Günnel hier, ehel. T. des Aug. Hermann Günnel, Handarbeiters hier. Getauft: 55) Felix Walther Unger. 56) Alfred Max Hofmann. 57) Paula Schönfelder. 58) Marie Gertrud Bieber. 59) Helene Frida Petzold. 6« ) Hulda Elise Günnel, unehel. Begraben: 54) Clara Helene, ehel. T. des Erdmann JuliuS Schindler, Maschinenstickers hier, 6 M. 8 T. 55) Unehel. ungetaufte T. der Bertha Helene Bohlheim hier, 1 T. 9 St. 56) Marie Martha, ehel. T. des Friedr. Aug. Heymann, Handarbeiters hier, 2 M. 57) Mar garethe Constanze, ehel. T. des Ernst Emil Unger, MaschinenstickerS hier, 6 M. 19 T. 58) Helene Marianne, ehel. T. deS Alfred Emil Weikert, MaschinenstickerS hier, 1 I. 4 M. 2t T. Am Sonntage Judica: Vorm. Examen der Confirmanden. Herr Pfarrer Böttrich. Nachm. Gottesdienst ausgesetzt. Die Beichtrede hält Herr Pfarrer Böttrich. Kirchennachrichten aus Schönheide. Dow. ^uäiea (31. März.) Früh 9 Uhr: Gottesdienst mit Predigt. Herr DiaconuS Wolf. Nach dem Gottesdienst: Beichte und heiliges Abendmahl. Herr Pfarrer Hartenstein. Nachmittags 2 Uhr: Prüfung der Katechumenen. Herr DiakonuS Wolf. Das Wochenamt führt Herr Pfarrer Hartenstein.
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