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Heeresdienst cinzustcllenden Mannschaften erlassenen, die An forderungen an dieselbe herabsetzenden AuShebuugSbestiinmungcn, haben seil dem letzten vorjährigen EinstellungStcrmin im Oktober fast überall zahlreiche Entlassungen wegen Dienst untauglichkeit stattfindcn müssen. Seiten« der znständigcn Akilitärbehörden sind daher, wie wir hbren, die bei der dies jährigen Musterung beschäftigten Aerzie angewiesen worden, besonders gründlich bei der Untersnchnng der Dienstpflichtigen zu verfahren, und alle notorisch Schwachen zurückzuweisen. — Dem Reichstage ist aus dem Königreich Sachsen eine Petition zugcgangen, in der gebeten wird: rücksichtlich deS GefängnißzwangeS in Ehesachen, soweit derselbe im Reichsgebiet noch besteht, beschließen zu wollen, daß der Zwang als veralte«, zwecklos und verderblich durch entsprechende Aendernng des 8 774, Abs. 2 der RcichScivilprozcßordnung bald aufgehoben oder wenigstens bestimmt werde, daß nach Erdnldung desselben auch die betreffende Ehe amtshalber zu scheiden sei. Dem letzten Landtage hatte bereits eine Petition um Aufhebung der Ehehast Vorgelegen. Die beiden Kammern hatten beschlossen, die Petition der Regierung zur Kenntniß- nahme zu überweisen. — Acht seefahrende -Rationen haben bereits offiziell ihre Betheiligung an der Feier zur Eröffnung de« Nord- Ostsee-Kanals zugcsagt und werden inSgesammt 30 Kriegs schiffe nach Kiel entsenden. Eine Zusammenstellung der bis jetzt angemeldetcn Schisse läßt das Imposante der Flotten schau im Kieler Hasen erkennen. Oesterreich-Ungarn entsendet 3 Panzerschiffe („Kaiser Franz Joseph", Kaiserin Elisabeth", „Kaiserin Maria Theresia") und 2 Kreuzer, Italien erscheint mit den Panzerschiffen „Re Umberto" und „Sardegna", sowie den Panzer-Kreuzern „Partenope" und „Aretusa"; der Herzog von Genua wird da« Geschwader be gleiten. Spanien läßt sich vertreten durch 4 Panzerschiffe und einen Aviso. Rußland durch zwei Panzer und einen Aviso. Frankreich durch 2 Panzer und einen Aviso. Die Vcr. Staaten von Nord-Amerika durch die Kreuzer „San Francisco" und Marblehead". Portugal durch das Panzer schiff „Basco de Gama" und Norwegen durch das Dampf- Kanonenboot erster Klasse „Biking" und 6 erstklassige Tor pedoboote. — Metz, ll. März. Ein neuer LandcSverraths- prozeß ist seit einiger Zeit hier, wie schon kurz erwähnt, in der Vorbereitung. Aus dcm Chaos der Bermuthuugen und Legenden, die darüber in Umlauf sind, läßt sich jetzt, wie der „D. TagcSztg." geschrieben wird, folgendes herausschälen. In dcm LandcSverrathsprozesse gegen Frau JSmcrt, der sich hier kürzlich in bekannter Weise abspicltc, wurde auch ein hiesiger Artillerie-Unteroffizier verhaftet, nachdem Frau Jsmert behauptet hatte, sie habe von diesem Zünder und Schießlisten erhalten. Der verhaftete Unteroffizier, der bis jetzt jedes Geständniß verweigert hatte, hat nun neuerdings sehr um fassende Geständnisse gemacht. Infolge letzterer fand bei dem in Montignh wohnenden Kohlenhändler Hanne Haussuchung statt, die damit endete, daß Hanne sofort verhaftet wurde. Zwei der Knechte Hannes, die ebenfalls verhaftet werden sollten, mochten Witterung bekommen haben und sind plötzlich verschwunden. Diese Knechte sollen nun französische Offiziere gewesen sein und sich dadurch, daß sie vielfach Kohlen in die Fort« lieferten, Kcnntniß von der inner» Einrichtung der letztern verschafft haben, um diese zu Ungunstcn der deutschen Heeresleitung an maßgebender französischer Stelle zu vcrrathen. Alle sonstigen Nachrichten sind bis jetzt als ungenau zu be zeichnen. — Rußland. Rußland beabsichtigt in allernächster Zeit aberinals eine starke Vermehrung seiner Kreuzer flotte und zwar spricht man von mehr als 20 Kreuzern. Erst in den letzten Monaten hat die baltische Flotte Ruß lands wieder eine wesentliche Verstärkung in Gestalt der „Petropawlowsk" erhalten, eines SchwcsterschifscS der gleich falls vor kurzem vom Stapel gelaufenen „Poltawa". Ein weiteres Panzerschiff l. Klasse soll im Frühjahr auf der Galccren-Jnsel vom Stapel laufen, nämlich die „Sebastopol". — Vom ostasiatischen Kriegsschauplätze liegen folgende Drahtnachrichten vor: Au« Haitfcheng wird den „Times" gemeldet: Am 9. d. M. griffen die Japaner die Chinesen bei DeuShodai an. Die Stärke der chinesischen Armee betrug 7000 Mann mit 30 Geschützen. General Katsura befehligte da« japanische Zentrum, das ausgezeichnet focht, General Oku den rechten Flügel und General Jamashi die Truppen von Kaiphing, welche den linken Flügel bildeten. Der Angriff der Japaner war erfolgreich; nach zweistündigem Kampf flohen die Chinesen in der Richtung auf Kintschau unter einem Verlust von 1400 Todten, während andererseits nur >0 Japaner (?) fielen. Die Japaner verbrannten DcnShodai und überschritten daraus den Liao-Fluß. Jokohama, 10. März. Die Japaner besetzten am 7. März die Küstenforts in der 'Nähe von Hcnkow. Gestern früh griff die I. Division der 1. japanischen Armee Thien- tschangtai an, wo da« chinesische Hauptcorps, 10,000 Mann stark, stand. Der Kainps war heftig und dauerte 3 Stunden. Die Chinesen verloren 2000 Tobte und Verwundete, die Ja paner 96. — Generallieutcnant Nodzu ist zum General be fördert worden Aus Tokio wird den „Times" berichtet, baß die Kaiserin von Japan nach Hiroshima abgereist ist, wo sie die japanischen und chinesischen Verwundeten besuchen will. — Die japan ischen Truppen treffen, wie vom ostasiatischcn Kriegsschau plätze berichtet wird, Vorbereitungen zur Belagerung und Er stürmung der Insel Formosa. — Gleichzeitig mit den neuen militärischen Erfolgen der Japaner treten die Friedensnachrichten wieder in den Vordergrund: Nach einer Meldung der „World" (New-Aork) au« Tokio wurde China von den allgemeinen FriedenSbe- dingungcn benachrichtigt, unter denen Japan in einen Friedens schluß einwilligen würde und erklärte, e« sei bereit, den vor geschlagenen Vertrag zu unterzeichnen. Die Korrespondenz wird durch die Gesandten der Vereinigten Staaten in Tokio und Peking geführt. — Darnach würde Amerika eine aus schlaggebende Rolle in den Verhandlungen zufallen. Nach einer Meldung der „Times" au« Peking schließen die Punkte, deren Erörterung durch die Friedenskonferenz feiten« der chinesischen Regierung zugestanden ist, die Unab hängigkeit Koreas, die Abtretung eine« Territorium« und die Zahlung einer Kriegsentschädigung ein. Es werde jetzt all gemein, wenngleich mit Widerstreben, anerkannt, daß da« Auf geben de« Kriege« für die chinesische Politik der einzig mögliche Weg sei, trotz de« im Stillen fortdauernden Hasse« gegen Japan. Locale und sächsische Nachrichten. — Eibenstock. (Eingesandt.) Die herannahende Kon firmation ist für viele arme Eltern und Konfirmanden eine Quelle neuer Sorge. Gilt c« ja für die Feier eine dieser würdige Kleidung zu beschaffen und Krankheit in der Familie und der lange, harte Winter haben die letzten Sparpfennige ausgebraucht. Eine Anzahl armer Kinder hat aber überhaupt keine Eltern. Woher sollen da die Konfirmationskleider kommen? Zu einem Theile wird hoffentlich wie alljährlich, die Privatwohlthätigkcit helfen. Auch der Verein gegen Armen- noth und Hausbettelei will sich dem Vernehmen nach mit der Sache befassen, doch hofft er, daß ihm dazu von der Ein wohnerschaft besondere Unterstützung wird, denn auch seine Mittel sind durch den langen harten Winter sehr in Anspruch genommen worden. ES wäre im Interesse der guten Sache sehr zu wünschen, wenn fein Kassircr, Herr Tittel am Post platze, auch diese« Jahr recht viele und ansehnliche Geschenke „für arme Konfirmanden" buchen könnte. — Eibenstock. Die Orte, mit welchen Eibenstock seit dem I. Januar in Fernsprechverkehr treten kann, sind, wie uns mitgctheilt wird, folgende: Altenburg (S. A.) Markranstädt Annaberg (Erzgeb.)* Meerane (Sa.) Aue (Erzgeb.)* Meinersdorf Auerbach (Vogtl.)* Mittweida Buchholz (Sa.)* Mhlau* Burgstädt Oelsnitz (Erzgeb.)* Chemnitz Oelsnitz (Vogtl.) Colditz Olbernhau Crimmitschau Oschatz Döbeln Plauen (Vogtl.) Frankenberg (Sa.) Reichenbach (Vogtl.)* Glauchau Schwarzenberg (Sa.)' Grimma Siegmar Kirchberg (Sa.)* Stollberg (Erzgeb.)* Leipzig Treuen* Leisnig Waldheim Lengenfeld (Vogtl.)* Werdau Lichtenstein - Callnbcrg* Wurzen (Sa.) Limbach (Sa.) Zschopau Lugau* Zwickau (Sa.)* Die Gebühr für ein gewöhnliche« Gespräch bis zur Dauer von 3 Minuten beträgt nach den durch * gekennzeich neten Orten 50 Pf., nach de» übrigen Orten 1 Mk. — Schönheide. Welche nachtheiligen Folgen der übermäßige Genuß von Spirituosen haben kann, zeigt folgen der Vorfall. Der aus dem Walde zurückkehrendc Handarbeiter H. kehrte in der Stockbnrgcr'schen Restauration auf dem WeberS- berge ein. H., welcher vcrmuthlich nicht« gegessen hatte, wurde dort von anwesenden Arbeitern mit Schnaps traktirt. Nach dem derselbe 6 Glas zu sich genommen hatte (außerdem waren ihm noch mehrere in Aussicht gestellt) ging er nach seiner Wohnung zu. Dort angekommcu, klagte er über Unwohlsein und blieb seiner Gewohnheit gemäß den Kops aus den Tische liegend, schlafend in der Stube zurück, während sich seine An gehörigen zu Bette begaben. Als man H. früh wecken wollte, hätte ihn der Schlag getroffen und ärztliche Besicht igung constatirte Alkoholvergiftung. — In Dresden spielte sich neulich in einer Restau ration der Alauustraße ein heiterer Vorfall ab. Kommt da gegen 11 Uhr ein biederer Landmann in da« Gastzimmer, die Mütze aus dcm Kopf, die Pfeife im Munde. Der schwer Bezechte geht nachdenklich um da« Billard herum und erregt dadurch die Aufmerksamkeit der Stammgäste und da« Miß fallen der Frau Wirthin. Er bestellt ein Gla« „Einfach", trinkt c« ans, zieht dann Mantel, Rock und Weste aus, packt die Sachen auf da« Billard und sich darauf. Er dachte wahrscheinlich, daß er sich vor dcm häuslichen Bett befindet, in dcm er Ruhe suchen will. Die entsetzte Wirthin rief ihm aber zu „da« giebt c« hier nicht", woraus der Biedere nach einigem Kopfschütteln sich erhob, seine Kleider wieder anzog, sich die auSgegangcnc Pfeife wieder anzündcte und wortlos zur Thür hinauswankte! — Leipzig. Der Ausschuß der deutschen Turnerschaft beschloß, dein Fürsten Bismarck anläßlich dessen 80. Geburts tage« ein Ehrengeschenk in Form eine« silbernen Eichenkranzes zu überreichen. Der Kranz ruht auf einer eichenen Platte, die mit dcm LcbcnSspruckc de« Turnvater« Jahn und einer Widmung der deutschen Turnerschaft versehen ist. — Leipzig. Die hiesigen Poslassistenten haben sich ein eigenes Klubhaus gcmiethet, dessen Räume Tag u. Nacht geöffnet und stets gut besucht sind. Die Einrichtung wird namentlich auch von den im Fahrdienst beschäftigten Beamten stark srequcntirt und geschätzt, umsoweniger aber von den hiesigen Gastwirthen, welche demnächst über den dort erfolgen den Bierausschank Beschwerde führen wollen. — Leipzig. Am Donnerstag ist auf dem Dresdner Bahnhöfe ein mit 30 Centnern Heu beladener Leiterwagen verdachtlos gestohlen worden. Zur Beiseiteschaffung dieses etwas umfänglichen Diebstahlobjckte«, das einen Werth von 350 Mark rcpräsentirt, müssen die Spitzbuben zwei Pferde nöthig gehabt haben. — Leipzig. Der strenge und anhaltende Winter ist auch für unsere Wälder vcrhängnißvoll geworden. Besonders hart ist der Wildstand derselben von ihm betroffen worden. Denn trotz aller Vorsichtsmaßregeln, trotz der vielen Futter stellen sind viele Rehe dem Hunger zum Opfer gefallen. So sind in den Forsten von Burgaue bis jetzt bereit» 84 Rehe verendet aufgefunden worden. Auch in den Rathsforsten und in den angrenzenden Waldungen sind deren viele aufgehoben worden, und zwar von dem Connewitzer Forstpersonal 26, in Großzschochcr 29, Knauthain 23, Lospuden >0. Außerdem sind noch viele Hasen verhungert. Und doch hat man cs am Füttern nicht fehlen lassen. So hat z. B. da« Rittergut Großzschocber allein über 80 Centner Klecheu und 60 Centner geringe» Getreide in diesem Winter verfüttert. E« sei noch bemerk«, daß man in den Lungen der verendeten Rehe einen neuen, noch unbekannten Wurm gefunden hat, der sich von dem fadenförmigen Lungenwurm weken lich unterscheidet. Er ist nur wenige Ccntimetcr lang, uno oftmals hat er sich ein gekapselt. — Plauen i. B. Bor einigen Wochen erregten hier zwei auffallend gekleidete lebenslustige Mädchen, die sich in Begleitung eine« jungen Musiker« au« Hamburg befanden und aus der Reise nach Böhmen begriffen waren, ein gewisser Aufsehen. Am Donnerstag passirtcn die Mädchen Plauen abermals und zwar in Begleitung eine» — Polizeibeamten. Wie sich herausgcstellt, hatte sich die eine der beiden Schönen in Hamburg mit einein Glückspilz, der in der Lotterie ge wonnen hatte, unter der Bedingung verlobt, daß er ihr 1000 Mark sicherstelle. Der neubackene Bräutigam ging darauf auch ein unter der Bedingung, daß da« Mädchen das Spar kassenbuch erst nach der Verheirathung in die Hände bekom men solle. Die Braut hatte aber vorgczogen, ihrem Bräu tigam das Sparkassenbuch zu entwenden, das Geld zu erheben und mit einem Anderen, der ihr wohl besser gefallen mochte, eine Reise anzutreten. Von Böhmen aus richtete die Durch brennerin au ihren Bräutigam ein AbschiedStelegrainm, wa« diesen dermaßen verdroß, daß er der Polizei von dem ihm gespielten Streiche Mittheilung machte, die der Reiselustigen denn auch sehr bald auf die Spur kam und sie nach Hamburg zurückescortirte. — Zittau, lieber die Anhänglichkeit eines Hundes zu einem Kinde wird au» BertSdorf berichtet: Am Dienstag vor. Woche starb hier da« einjährige Kind de« Gartenbesitzer« W. Köther. Bon dieser Zeit an war der Hund desselben nicht aus den: Kinderstühlchen herauszubekommcn. Al« nun beim Begräbniß der Sargdeckel geschlossen wurde, trieb man da« Thier in die Stube, wo es sich unter das Sopha legte und bald darauf starb. — Meißen. In einigen größeren Restaurants hier, in welchem bisher echte« Pilsener Bier geführt wurde, haben sich die Wirthe den Wünschen ihrer national-gesinnten Gäste fügen und da« fremdländische Produkt abschaffen müssen. Man ersieht hieraus, daß die Pflege de« Deutschthums nicht nur durch Worte, sondern auch durch die That sich geltend macht und daß dcutschgesinntc Männer Meißens anderen Städten mit gutem Beispiel vorangehen. — Marienberg. Kürzlich wurden auf der Lengefelder Straße unweit de« Gasthauses „Heinzebank" zwei Sand verkäufer — Mann und Frau — Namens Hermann au» Geher, jetzt in Elterlein wohnend, von Schneeschureru im tiefen Schnee erfroren aufgefunden. Die Verunglückten haben fünf Tage unter dein Schnee gelegen. (Eingesandt.) Die Erzgebirgsvereine zu Chemnitz und Leipzig beabsichtigen jn diesem Jahr gemeinschaftlich (anstatt wie früher getrennt) ein --Wvcrjcichniß von Sommerwohnnngkn im lkrzaedirge herauszugeben. Durch unentgeltliche Abgabe dieser Verzeichnisse ge- denken sie eine größere Verbreitung zu erz-elen, dem Erzgebirge neben ersucht, den an^die Erzgebirgszweigvereine ausgegebenen Fragebogen — auch zu haben bei dem Vorsteher des Erzgebirgszweigvereins, Bürger meister I)r. Körner in Eibenstock — genau (besonders mit bestimmter Herrn Prof. Dr. König. Chemnitz, Bernsdorferstraße 34, bis spätestens 15. März d. I. einzusenden. Zugleich bitten die unter zeichneten Vereine alle Freunde des Erzgebirges um möglichst weite Ver- huft gefälligst an Obengenannten. Dem Verzeichnisse sollen Annoncen beigedruckt werden. Da sich diese Einrichtung bisher sehr bewährt hat, durch die diesjährige größere Verbreitung (ca. 2500 Exemplare) der Nutzen sich noch erhöhen wird, so hoffen die Unterzeichneten, daß die Bewohner des Erzgebirges auch in diesem Jahre im eigenen Interesse die gebotene Gelegenheit wahr nehmen und das voraussichtlich Anfang April d. I. erscheinende Ver- zeickniß zu Empfehlungen ihrer Gasthäuser, Geschäfte, Fabrikate und dergl. m. benutzen werden. Der Preis der Annonce beläuft sich für die Drittelspalte auf 4 M., für die halbe Spalte auf 6 M., für die ganze Spalte auf io M., für die Drittelseite auf 10 M., für die halbe Seite auf 15 M., für die Zweidrittelseite auf 20 M. und für die ganze Seite auf 25 M. Derartige Annoncen sind unter Beifügung des Betrages an Herrn Hoflieferant Gustav Kietz, Leipzig, Petersstraße 17. ebenfalls bis spätestens 15. März d. I. einzusenden. Aus vergangener Zeit — für unsere Zeit. 13. März. (Nachdruck verboten.) Am 13. März 1781 ist der hochberühmte Architekt und Maler wiesenen Ehrenbezeugungen hervorgeht. Er hat uns den reinen Stil der klassischen Architektur, den lebensvollen Organismus ihrer Bildung, die befriedigende Harmonie ihrer Komposition aufs Neue zur Anschau- Entwürfe zur Restauration der bedeutendsten gotischen Dome darthun, in der mittelalterlichen Baukunst wohl bewandert. Von den zahlreichen ausgeführten Bauten Schinkels sind die hervorragendsten: tue Königs wache in Berlin, die Restauration des Berliner Doms, das Schauspiel haus in Berlin, Schloß Tegel, die Berliner Schloßbrücke, das alte Museum in Berlin, die Nikolaikirche in Potsdam, das Stadttheater in Hamburg, Schloß Babelsberg und A. m. . 14. März. Am 14. März ist sowohl der erste, als auch der zweite König von Italien geboren, nämlich Viktor Emanual und sein Sohn Humbert, ersterer 1820, letzterer 1844. König Viktor Emanuel, dessen ausgezeich nete persönliche Eigenschaften ihn zum populärsten Manne Italien- machten, wird in Italien stets in gutem Angedenken gehalten werden. König Humbert, der des Vaters Erbschaft unter erschwerenden politischen Umständen angetreten, hatte eS nicht so leicht, sich die Gunst seines Volkes zu erwerben; aber auch ihm ist es gelungen, sich nicht nur in Italien, sondern auch in Europa, dank seiner klugen Anlehnung an Oesterreich und Deutschland, eine Achtung gebietende Stellung zu ge winnen. Getrennt und verstoßen. Roman von Ed. Wagner. (27. Fortsetzung.) „Ich bin auf dem Wege der Besserung," antwortete er, „aber ich bin durchaus noch nicht wohl. Da« Aergerniß in der letzten Zeit nagt an mir und verzehrt mich allmählich. Gestern Nachmittag war ich beim großen Sturm auf der See und wurde gegen einen Felsblock geschleudert. Es ist ein Wunder, daß ich mit dem Leben davongckommen bin." „Und Ladh Barbara?" fragte Warner athemloS. „Wel chen Eindruck macht es auf sie?" „Felix," sagte Lord Champneh leise, und eine tiefe Röthe überzog sein Gesicht, „Barbara betete am Strande für meine Rettung. Barbara rettete mir da« Leben, und die ganze Nacht, obwobl ich sie zurückgewiescn hatte, wachte sie, während ich schlief, bei mir und pflegte mich, wie eine Mutter ihr kranke« Kind pflegt." Warner durchschritt da« Zimmer, sein Gesicht war geister haft bleich und er sah au«, al« ob ein tiefer Abgrund sich plötzlich vor ihm aufgethan. „Ich habe Ladh Barbara stets gegen Dich vertheitigt, wie Du erinnern wirst, Sidneh," sagte er. „Das thatekt Du, Felix, — gewiß, da« thatest Du." „Und nun darf ich gratuliren zu Eurer Wiedervereinig ung?" fragte Warner. „Du hast ihre unschuldige, nichts sagende Koketterie vergeben und vergessen —" Lord Champneh erhob abwehrend seine Hand.