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Amts- und Anzeigeblatt für den MM- «kM des Amtsgerichts NbenM sertionSpreiS: die kleinsp. . . ten, sowie bei allen Reick?- Z-ilelOPf und dessm Umgebung. Verantwortlicher Redakteur: E. Hannebohn in Eibenstock. «s. Jahr,«»«. — L4S. Sonnabend, den 10. Dezember 18SS. Im Jahre 1893 sollen die Gerichtstage in Schönheide Montags, am 16. und 30. Januar, 13. und 27. Februar, 13. und 27. März, 10. und 24. April, 15. und 29. Mai, 12. und 26. Juni, 17. und 31. Juli, 14. und 28. August, 11. und 25. September, Donnerstags, am 12. und Mon tags, am 23. Oktober, 6. und 20. November, 4. und 18. Dezember im Rathhause, wie seither, abgehalten und dabei lediglich Geschäfte der frei willigen Gerichtsbarkeit erledigt werden. Eibenstock, am 3. Dezember 1892. Königliches Amtsgericht. Kautzsch. Ttzr. Im Jahre 1893 sollen die Gerichtstage in Oberstützengrün Montags, am 2. Januar, 6. März, 8. Mai, 3. Juli, 18. September und 13. November im Bättcher'schen Gasthofe, wie seither, abgehalten und dabei lediglich Ge schäfte der freiwilligen Gerichtsbarkeit erledigt werden. Eibenstock, am 3. Dezember 1892. Königliches Amtsgericht. Kautzsch. Ttzr. Kotz-Hersteigerung auf Kibenstocker Staalsforstrevier. Im KendeNchen Oastßofe zu Schönheiderhammer kommen Donnerstag, den 15. Dezember 1892, von Vorm. 9 Uhr au die in den Abiheilungen 1l, 77 (Kahlschläge), 12, 15, 20 bis 23, 73, 74, 76 (Durchforstungen und Wegeaufhiebe) aufberciteten 139 w. Stämme von 10-26 cm Mittenstärke, 7 h- Klötzer 16-46 Oberstärke, 2,s—4,o m Länge, 2071 w. - 13-47 „ 3,r u. 4,o m Länge, 3873 ss Stangenklötzer 7-12 ee „ 4,„ m Länge, 10 Derbstangen ss 13-15 es Unterstärke, Iw Reisstangen ,, 5 ,, 73 Rm. w. Nutzknüppel, 9 „ h. 53 Nm. w. Brennkcheite, 1 . . 81 „ „ Brennknüppel, 9 „ „ 222'/, „ . Neste, 69'/, „ „ Spundäste und 115'/,, . Stöcke unter den vor Beginn der Auktion bekannt zu machenden Bedingungen meist ¬ bietend zur Versteigerung. Kgl. Forstrevierverwaltung und Kgl. Forstrentamt Eibenstock, Lrktschnei-cr. am 8. Dezember 1892. lliolfframm. Mit Ende diese« Jahre« läuft die gegenwärtige Wahlperiode der dem hie sigen Gemeinderathe al« Ausschußpersonen angehörenden Herren Schuhmacher meister Gottlieb Lenk, Bleichereibesitzer Hermann Männel, Baumeister Robert Unger und Kaufmann Woldemar Schneider ab und macht sich daher die Neuwahl zweier Ausfchutzpersonen au« der Classe der Gutsbesitzer, einer Ausschutzperson au« der Classe der Hausbesitzer, einer Ausschutzperson au« der Classe der Nnausäsfigen erforderlich. Außerdem sind sechs Ersatzmänner zu wählen, von denen je zwei den drei verschiedenen Classen anzugehören haben. Unter Hinweis auf die nachstehend« abgedruckten Bestimmungen der Art. 5, 6 und 7 des hiesigen OrtSstatutS wird hierdurch bekannt gemacht, daß die vorzunehmenden ErgänzungSwahlcn Montag, den 19. Dezember 1892, Vormittag« 10 bis Nachmittag« 1 Uhr für die Ansässigen, Nachmittags 4 bi« 7 Uhr für die Unaufässtgen stattfivden und als Wahllocal da« Speisezimmer der hiesigen NathhauSwirthschaft bestimmt worden ist. Schönheide, am 8. Dezember 1892. Der Gemeinderath. Art. 5. Die Ausschußpersonen und Ersatzmänner werden von den nach der Landgcmeindeordnung stimmberechtigten Personen und zwar die Ver treter der Ansässigen beider Classen durch die sämmtlichen Ansässigen, die Vertreter der Unansässigen dagegen durch letztere in je einem Wahl akte gewählt. Art. 6. Die Wahl der Ersatzmänner hat mit der Wahl der Ausschußpersonen jedeSmal gleichzeitig zu geschehen, wobei in jedem der beiden Wahlakte — vergl. Art. 5 — die sämmtlichen Namen der zu wählenden Ver treter auf einem Stimmzettel in der Weise aufzuführen sind, daß die Namen der AuSschußpersoncn zuerst stehen, danach diejenigen der Er satzmänner folgen und außerdem hinter jedem Namen die Bezeichnung „Ausschußperson" oder „Ersatzmann" enthalten sein muß. Insoweit Stimmzettel diesen Erfordernissen nicht entsprechen, sind sie ungültig. Art. 7. Zu den Stimmzetteln darf nur weiße« Papier genommen werden, sie dürfen keine äußeren Kennzeichen tragen und müssen dein Wahlvor steher derart zusammengefaltet übergeben werden, daß die darauf ver zeichneten Namen vollständig bedeckt sind. Diesen Vorschriften nicht entsprechende Stimmzettel sind vom Wahl Vorsteher zurückzuweisen. Hagesgeschichle. — Berlin, 8. Dezbr. Der „Reichsanzeiger" enthalt heute folgende Mittheilung: Die TageSpresse durchläuft eine Meldung de« „Reuter'schen Bureau«", derzufolge der preußische Armeemusikinspizient den Be fehl erhalten habe, aus allen deutschen Militär kapellen Musiker zur Bildung von zwei vollen neuen MusikcorpS für die Chicagoer Weltaus stellung auSzuwählen. Ein derartiger Befehl ist nicht ertheilt worden. Es werden weder geschlossene, noch aus aktiven Mannschaften besonders zusammen gesetzte Militärmusikkapellen nach Chicago beurlaubt werden. — Ein sehr absprechendes Urtheil über Berlin fällt eine Wiener Monatsschrift „für christ liche Sozialreform" wie folgt: Da« christliche Blatt sagt: Die Stadt Berlin gleicht einem Riesenkinde, welches auf Jährmärkten und Ausstellungen dem Publikum vorgeführt wird; man mästet das Kind, damit sein Körper wachse, aber der Entwickelung seine« Geistes und seiner Seele nimmt sich Niemand an. Man reizt seinen Appetit mit pikanten Speisen und sttmulirt seine Begierden ; bei dieser Lebensweise aber wüsten Gemüth und Herz verkrüppeln, die Talente unausgebildet bleiben. Berlin hat daher keinen Charakter; e« hat kein Geistesleben in der Tiefe, Alle- schwimmt oben, glänzt und gleißt in phoSphor- ischem Lichte; die Halbbildung ist die angebetete Göttin, der brutalste Materialismus, die gewissen loseste Genußsucht beherrschen die Masten, man vege- tirt von heute auf morgen. Die breiten Schichten der Bevölkerung — wozu die „besseren" erst recht gehören — kümmern sich herzlich wenig um Kunst und Wissenschaft; in Politik und Literatur findet man das ödeste und trostloseste Streberthum, gepaart mit Hochmuth und Unduldsamkeit. Die ganze Kraft der Berliner Bau- und Dichtkunst z. B. liegt ledig lich in der Nachahmung. Wohin man sieht, Alle« ist zusammengeborgt; und damit sollte die WeltauS- stellnng aufgeputzt und interessant gemacht werden! Man hätte statt Pomp „Pump" entfaltet. Da« hätte aber Alles nicht geschadet, denn eine Koterie Berlins hatte dekretirt, daß eine große That gethan werden müsse, um Deutschlands Austritt au« der Reihe her vorragender Industriestaaten zu verhindern. Leider wollten das die „dummen Kafsern au« der Provinz" nicht einsehen; nackte Selbstsucht, nörgelnde Tücke, gelber Neid — da» sind die Ursachen dieser Bor- nirtheit." — Der Bußtag für die evangelische Kirche dürfte demnächst in fast ganz Deutschland an demselben Tage begangen werden. Die evangelisch-lutherische LandeSshnode de« Königreich« Sachsen ist einberufen worden, um Beschluß darüber zu fasten, daß der zweite sächsische Bußtag vom Freitag auf den letzten Mittwoch im Kirchenjahr verlegt wird. Au« den Drucksachen für die Landc«shnode geht hervor, daß die preußische Regierung nach Dresden die Mittheil- ung gemacht, alle betheiligten Bundesregierungen mit Ausnahme von Mecklenburg-Strelitz und Reuß älterer Linie hätten ihre Bereitwilligkeit erklärt, dem Be schlüsse der Generalshnode und de» Landtage« in Preußen über die Verlegung de« Bußtages beizutreten. Die „Kr. Ztg." kann dem hinzufügen, daß mit der Regierung von Mecklenburg-Strelitz noch Unterhand lungen im Gange sind, welche einen gleichen Abschluß in nahe Aussicht stellen. — Die „Post" schreibt: Die Interpellation des CentrumS in Sachen des Handwerker schutze« hat das Gute gehabt, nach der negativen, wie nach der positiven Seite in der Handwerkerfrage erwünschte Klarheit zu schaffen. Nach den Erklär ungen de« Staatssekretär« im Reichsamt des Innern, Herrn von Boetticher, und der Aufnahme, welche sie sand, kann kein Zweifel mehr darüber bestehen, daß sowohl der obligatorische Befähigungsnachweis, wie die Zwangsinnung für lange Zeit aus dem Kreise der Fragen von praktischer Bedeutung auSgcschieden sind. Selbst vom Standpunkte derer, welche nicht mit der RcichSregierung der Austastung sind, baß Einrichtungen der bezeichneten Art weder im Interesse der Nationalwirthschaft, noch insbesondere im Interesse de« Handels selbst liegen, wird man e« nur als erwünscht ansehen können, vaß, wenn nun einmal diese Wege ungangbar sind, darüber kein Zweifel gelassen wird, weil sonst ein großer Theil der Hand werker seine ganze Kraft darauf verwendet, den Wagen de« Handwerk« weiter auf ein todte« Gleis zu schie ben. Für die Freunde des Handwerk« ist e« aber mindestens ebenso wichtig, daß man sich bei der Reichs regierung nicht mit dieser Negative begnügt, sondern positive Maßregeln zum Schutze de« Handwerks in der Richtung der Errichtung von Handwerkskammern vorbereitet. Locale «ad sächsische Nachrichten. — Dresden, 6. Dezbr. Der heute zur außer ordentlichen Sitzung zusammengetretenen evangelisch-