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Bckaintmichllng, die Ausfüllung der Hauslisten betreffend. Nachdem die zum Zwecke der Einschätzung zur Einkommensteuer im Jahre 1893 auSzufüllcnden Hauslisten au-getragen sind, wird hierdurch darauf auf merksam gemacht, daß dieselben unter genauer Beobachtung des Vor druckes auf der Vorderseite in Gemäßheit ergangener Verordnung inS- gesammt nach dem Stande am IS. Oktober d. Js. auSjttfüllen sind. Die Wiererabgabe der vollständig au-gefüllten und Seiten der Hausbesitzer bez. deren Stellvertreter unterschriebenen Hauslisten hat spätestens am 10. Tage nach dem Empfange derselben bei Vermeidung einer Geldstrafe bis zu 50 Mark persönlich over durch zuverlässige Personen, welche zur Beseitigung von Mängeln ausreichende Auskunft ertheilen können, in hiesiger Stadtsteuer einnahme zu erfolgen. Eibenstock, am 8. Oktober 1892. Der Stadtrath. »i-. Körner. Bg. Bekanittmachllna. Die zweite diesjährige Hebung der städtischen Pstichtseuerwehr soll Sonntag, den 9. Hktoöer 1892, früh 7 Uhr am Magazin stattfinden. Zu derselben haben zu erscheinen: u. die Mannschaften sämmtlicher Sektionen der Spritzen 1—5 mit den betreffenden Spritzen nebst Zubehör, I>. sämmtliche Absperrmannschaften, sowie e. sämmtliche Mannschaften zur Bedienung der Feuerleitern, Feuerhaken und des GeräthewagenS. Abzeichen find anzulegen. Unentschuldigtes oder nicht ge nügend entschuldigtes Ausbleiben, verspätetes Erscheinen, sowie jeder Ungehorsam gegen die Vorgesetzten wird unnachsichtlich mit Geldstrafe bis zn 10 Mark oder entsprechender Haft bestraft werden Eibenstock, den 5. Oktober 1892. Der Stadlrath. »i-. Körner. Han». Hagesgeschichte. — Deutschland. Nachdem die seit langer Zeit erwähnte Militärvorlage nunmehr an das preußische Staatsministerium gelangt ist, wird ein bisher im Geheimen geführter Kamps zwischen dem ReichSkanzler und dem preußischen Finanz min i st e r wohl demnächst zum AuStrag gebracht wer den. Gras Caprivi, dem eS gelungen ist, die militärischen Bedenken des Kaisers gegen die Vorlage zu zerstreuen, wird nunmehr darauf hinarbeiten müssen, daß im Gegensatz zu den Miquel'schen Wünschen die Militär vorlage dem Reichstage sofort zugehe. Der preußische Finanzminister sieht durch die gewaltigen Militär sorderungen die Fortführung und Vollendung seiner großen Steuerreform bedroht. Er besteht deshalb darauf, daß zunächst diese weitangelegte Reform durch geführt werde, ehe die Militärvorlage an den Reichs tag gelange. Er hat insofern einen Sieg davonge tragen, als er eS durchzusetzen verstand, daß zunächst die Ansicht des preußischen GesammtministeriumS über diese Streitfrage eingeholt wird. Wie sie lauten wird, steht dahin. So viel ist aber klar, daß man sie, nach dem sie einmal vertagt worden ist, nicht ohne Weiteres bei Seite schieben kann. Man muß daher mit be sonderer Spannung dem Beschluß des preußischen Staatsministeriums entgegensetzen. Fällt er gegen den Grafen Caprivi, so würde dessen ohnehin durch die letzten Märzvorgänge erschütterte Stellung noch unsicherer werden. Vorläufig erscheinen die Aussichten für den Minister Or. Miquel nicht ungünstig. — Zum Wien-Berliner Distanzritt. Wie bereits gemeldet, ist PrinzFriedrich Leopold am Dienstag Abend um 7 Uhr 35 Minuten als der erste der deutschen Distanzreiter am Ziel in Floridsdorf eingetroffen. Mit unbeschreiblichem Jubel wurde, wie aus Wien berichtet wird, der Prinz von der nach Tausenden zählenden Menge begrüßt. Aehnlich wie in Berlin auf dem Tempelhofer Felde, ging es in Floridsdorf zu, wo man ebenfalls den eintreffenden deutschen Reitern zu Ehren eine Triumpfpforte er baut hatte. Alles was sich für Sport interessirt, war aus Wien hinauSgeeilt. Mit fieberhafter Spannung sah man dem Eintreffen des ersten deutschen Reiters entgegen. Um 6 Uhr wurde die elektrische Bogen lampe, welche das Ziel markirt, entzündet. Als der Feldtelegraph meldete, Prinz Friedrich Leopold reite an der Spitze der deutschen Distanzreiter, seine Ankunft stehe nahe bevor, bemächtigte sich der Tausende die größte Aufregung. Der Prinz ritt in flottem schlanken Trab ein und stieg, jede Hilfe ablehnend, elastisch aus dem Sattel, von enthusiastischen Hoch- und Hurrah- rufen der Menge auf das Wärmste begrüßt. Der Prinz hat zu dem Ritt die Zeit von 8b St. 4b Min. gebraucht; sein prächtiger Fuchswallach „TauruS" war erschöpft. Kurze Zeit nach Eintreffen des Prinzen ritt Sekondlieutnant Hehl, vom Drago- nerregiment Nr. 9, der Adjutant des Prinzen, auf seiner englischen Halbblutstute „Ouinting" durch das Ziel; er war von Berlin am Sonnabend um 1 Stunde 20 Minuten später aufgebrochen als der Prinz; er hat 84 Stunden 2b Minuten gebraucht. Um 8 Uhr 13 Minuten traf Rittmeister von Tepper-Laski, der erst kurz vor Wien vom Prinzen Friedrich Leopold überholt worden war, in Florids dorf ein, sein stark ermüdeter brauner Vollblut-Wallach ging im Schritt. Soviel bisher bekannt ist, hat Herr v. Tepper-LaSki die Distanz in 83 Stunden 23 Minuten zurückgelegt, hat also bisher deutscher seits die beste Zeit. Außer diesen drei Reitern waren laut telegra phischer Nachricht aus Wien bisher noch sechs deutsche Offiziere am Ziel angelangt, und zwar Lieutenant Dietze (9 Uhr b Minuten) und Freiherr v.Meyern- Hohenburg (9 Uhr 7 Minuten), Beide von den 16. Ulanen, v. Jena von den 24ern (10 Uhr b Minu ten), Premicrlieutenant v. Reisch von den 1. Dra gonern, Rittmeister Freiherr v. Schuckmann von den 1. Kürassiren. Au» Berlin, 6. Oktober wird weiter gemeldet: Der Rekord, den Oberlieutenant v. M iklo» mit 74 Stunden 24 Minuten 32 Sekunden geschaffen hat, ist bereit« geschlagen. Heute Morgen um 6 Uhr b2 Minuten ist Oberlieutenant Graf Wilhelm Starhem- bcrg vom 7. Husarenregiment, der am Sonntag gegen '/^8 Uhr Morgens von Floridsdorf abgeritten ist, hier auf seinem 9jährigen schwarzbraunen Wallach „AthoS" durchs Ziel gegangen; er hak die Strecke in 71 Stunden 34 Minuten zurückgelegt. Graf Starhemberg, welcher gegen Oberlieutnant v. MikloS beinahe 3 Stunden weniger Zeit gebraucht hat, ist somit bis jetzt der Erste. Der Reiter erschien bei feiner Ankunft in Berlin vollkommen frisch, sein Pferd in angemessener Kondition. Die Preisrichter, die Offiziere u. auf dem Zielplatz versammelte Fachleute waren einstimmig in der Bewunderung der glänzen den Leistung. Nachstehend registriren wir noch einige telegra phische Meldungen: Wien, b. Oktober. Von den deutschen Distanz reitern trafen heute Vormittag 8 Uhr 47 Minuten die Rittmeister v. Heyden-Linden, v. Goßler und v. Kram sta ein; um 10 Uhr 45 Minuten langte Sekondelieutenant Hoffmann v. Waldau zu Fuß und ohne Pferd an, da dasselbe bei Korneuburg zu sammengebrochen war. Wien, b. Oktober. Heute Nachmittag 1 Uhr 20 Minuten ist der Herzog Ernst Günther von Schleswig-Holstein zu Fuß, sein Pferd am Zügel führend, hier eingetroffen. Wien, b. Oktober. Heute Nachmittag 6 Uhr 20 Minuten traf von Lefort hier ein. Freiherr von Reitzenstein, welcher am dritten Tage startete, langte heute Nachmittag 3 Uhr 30 Minuten in Jg- lau an. Derselbe beabsichtigt, rastlos bis Wien zu reiten, um den Rekord des Grafen Starhemberg zu schlagen. Wien, 6.Oktober. Premierlieutenantv.Reitzen stein ist 9 Uhr b6 Minuten Vormittags in Florids dorf eingetroffen. Die Dauer seines Rittes beträgt 73 Stunden 6 Minuten, — 1 Stunde 40 Minuten mehr als die de« bisherigen besten österreichischen Reiters Grasen Starhemberg. Locale und sächstsche Nachrichten. — Schönheide, 6. Oktober. Für nächsten Sonntag, den 9. Oktober ist von der König!. Amts hauptmannschaft Schwarzenberg mit Rücksicht auf daS am darauffolgenden Tage stattfindende Kirch weihfest für die Parochie Schönheide ein erweiterter Geschäftsverkehr im Handelsgewerbe dergestalt ge nehmigt worden, daß der Geschäftsbetrieb in allen Verkaufsstellen während 9 Stunden und zwar in der Zeit von 11 Uhr Vormittag« bis 8 Uhr Abends erlaubt ist, der Verkauf der bereits vor dem Vor- mittagSgotteSdienst gestatteten Maaren aber außer dem zulässig bleibt. Am Kirmeßmontag selbst er leidet der Geschäftsverkehr keinerlei Beschränkungen, da nach 8 59 der Ausführungsverordnung vom 28. März 1892 Kirchweihfeste nicht zu denjenigen Festtagen ge hören, welche den Sonntagen gleichstehen. — Ein tragisches Geschick ereilte am Sonn tag Abend den nur 30 Jahre alten Gutsbesitzer O. R. Mai in Frankenstein bei Oederan. Derselbe stieg, als er aus dem Kreise seiner Freunde heimge kehrt war, da er den Hausschlüssel vergessen hatte, durch da« Fenster in seine Wohnstube ein. Dabei zersprang eine Scheibe und durch die Scherben er litt Mai einen tiefen Schnitt am Beine. Der Ver letzte legte sich, die Wunde nicht weiter beachtend, auf das Sopha, woselbst er am Montag Morgen al« Leiche aufgefunden wurde; er hatte sich während der Nacht verblutet. Sitzung des Sefirksausschusses -er Lonigiichcn Ämtshaupt- mannschafl Schwarzenberg, am l. Oktober I8S8. 1) Der Bezirksausschuß genehmigt a. 8 8 den Nachtrag zu den Satzungen für da« Wasserwerk der Stadt Johanngeorgenstadt, b den Nachtrag zum OrtSstatut für Oberschlema und c. den Nachtrag zum Anlagcn-Regulativ für Zschorlau bedingungsweise, 2) beschließt den von dem Gutsbesitzer Juliu» Heyn in Pöhla gegen seine Abschätzung zu den Gemeinde anlagen erhobenen RecurS abzuweisen. 3) genehmigt die Gesuche a. Carl Richard Georgi'« in Stollberg um Ueber- tragung der Ernst Rudolph Lorenz in Al- beroda ertheilten Concession zum Bier- und Branniweinschank und zum Krippensetzen aus seine Person, l>. Heinrich Ferdinand Tauscher'« in Auerbach um Uebertragung der Carl Schubert in Schön heide ertheilten Erlaubniß zur Ausübung der Gasthossgcrechtigkeit einschließlich de« Krippen setzens auf seine Person, c. Gustav Hermann Hälsig'S in Leisnig um Uebertragung der Albin Schmidt in Raschau ertheilten Erlaubniß zum Schank- und Gast- hof-betricbe, zur Abhaltung öffentlicher Tanz musiken und zum Krippensetzen auf seine Person und ci. Gustav Leischker'S in Bockau um Ausübung der Befugniß zum Bierschank in seinem neuen Wohnhause, letztere« Gesuch beding ungsweise, 4) lehnt die Gesuche u. Franz Hermann Klötzer'S in HundSehübl um Erlaubniß zum Bier- und Branntwein schank und d. Robert Möckel's in Schönheide um Erlaub niß zum Kleinhandel mit Branntwein im Mangel örtlichen Bedürfnisses ab, 5) ertheilt zu den Grundstückablrennungen von Fol. 8 für Breitenbrunn, Fol. 49 für Oberaffalter, Fol. 58 für Oberschlema, Fol. 66 für Oberstützengrün und Fol. 2 für Unterstützengrün bez. bedingungs weise Genehmigung und 6) erledigt mehrere die Bezirksanstalt zu Grünhain und das Bezirksvermögen betreffende Angelegen heiten. Han; seid, bedruckte I'onlnräs Mk. 1.35 bis 5.85 p. Met. — (ca. 450 versch. Disposit.) — sowie schwarze, weiße und farbige Seidenstoffe von 75 Pf. bis M. 18.65 per Meter — glatt, gestreift, karrirt, ge mustert, Damaste rc. (ca. 240 versch. Oual. u. 2000 versch. Farben, Dessins -c.), Porto- und zollfrei. Muster umgehend. 8silisn-ssklbrill L. »snnsbsrg(L u.K lloll.),2üricti. Kirchliche Nachrichten ans der Parochie Eibenstock vom 2. bis 8. Oktober 1882. Getraut: 47) Heinrich Gustav Müller, Zimmermann hier mit Marie Helene geb. Mennig hier. Getauft: 242) Ernst Heymann. 243) Johanne Martha Unger. 244) Clemens Börner. 245) Gottfried Erwin Unger. 248) Willy Georg Weck. 247) Anna Martha Heymann. 248) Ella Marianne Liebold. In Wildenthal: 249) Albrecht Martin Siegel. 280) Hermann Friedrich Richard Vogel. Löt) Alfred Walther Seltmann. 282) Louise Martha Höhlig. Begraben: 192) David Friedrich Meichßner, ans. B. und Fleischermeister hier, ein Ehemann, 83 I. 9 M. 18 T. 193) Clara Marie Dietz geb. Müller, Ehefrau des Ernst Adolf Dietz, Bürgerschullehrers in Neustädte!, 25 I. 8 M. 18 T. 194) Anna Marie, ehel. T. des Emil Gustav Schröter, Maschinen stickers hier, I I. 5 T. 195) Hans Willy, ehel. S. des Ernst Friedr. Bauer, Stickmaschinenbesitzers hier, 5 I. II M. 1 T. 196) Anna Martha, ehel. T. des Karl Ludwig Heymans Maschinenstickers hier, 3 T. Au» 17. Sonntage «ach Hriultatla: Mitfeier des Erntedankfestes. Vorm. Predigttext: Psalm 145, 15 u. 16. Herr Pfarrer Böttrich. Nachm. Jakobus I, 16. Herr Diaconu« Fischer. Die Beichtrede hält Herr Diaco- nu« Fischer. Kirchenmusik: Hör' uns Allmächtiger, hör uns All gütiger — vierstimmige Motette für gem. Chor von Moritz Hauptmann. Lirchrnnachrichtru aus Schönheide. Sonntag, den 9. Oktober (Dom. XVII. p. Irin.) Erntedankfest, Vorm. 9 Uhr Gottesdienst mit Predigt. Herr Diaconu« Schreiber. Nachher Beichte und heilige« Abendmahl. Derselbe. Kirchenmusik: Cantate von Rebs. Montag, den 10. Oktober Kirchweihfest, Vorm. 9 Uhr Gottesdienst mit Predigt. Herr Diaconu« Schreiber. Kirchenmusik: Nr. 1, 3 und 4 au« einer Cantate von C. L. Drobisch. An beiden Festtagen soll eine Collelte für den Orgelbaufond eingesammelt werden.