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senkt; die Häuser erlitten zwar Sprünge, doch ging die Senknng so langsam und gleichmäßig von Statten, daß ein Scbadcn nicht entstand. Nur die Abführung der Schleußenwässer macht nunmehr einige Noth, da die Schleußen unter der Flußsohle der Mulde liegen. In den Bockwaer Kohlenseldern sicht es aus, als wenn der Boden durch ein Erdbeben ge borsten wäre; überall Abrisse und Rutschungen, Sprünge und tiefe Senkungen, schicfstehende Gebäude und Zäune. An mancher Stelle befindet sich auf auf dem Boden der Senkung Wasser und in diesen neugcbildeten Tiefen stehe» Obstbäume, welche zu blühen beginnen. Ein im Schweizers!!! erbautes HauS in Bockwa hat sich schon nach vorn und hinten und beiden Seiten geneigt, ohne verlassen zu werden. Der Besitzer hat cs mit Schienenträgern unterziehen und durch Winden immer wieder gerade richten lassen. In Bockwa war cs auch, wo ein Haus, welches nicht auf untergrabenem Boden stand, mitten- auSeinanderbarst, weil in der Nachbarschaft sich Gruben befanden, nach welche» hin der Boden sich senkte, den einen Theil des Gebäudes mit sich ziehend. Die schöne gothische Kirche in Bockwa ist bis jetzt völlig intakt geblieben, weil im weiten Umkreis unter dem Boden die anstehende Kohle nicht abgebaut wird. Man glaubt aber, daß früher oder später der Abbau nicht aufzuhalten sei und eine Verlegung der Kirche auf Kosten der betreffenden Kohlenwerksbesitzer erfolgen werde. Aber nicht blos in der Niederung kom men die Senkungen vor, sondern auch auf den umliegen den Höhen, auf denen man schiefstehende Häuser und dergl. vielfach sehen kann. Die Entschädigungs ansprüche aus diesen Schachtbrüchen bilden eine stehende Prozeßrubrik und mögen den Richtern und Sachverständigen manchmal recht schwierige Aufgaben stellen. — In demselben Gehöfte in der böhmischen Vor stadt in Zittau, in welchem in letzter Zeit bereits zwei Pferve toll geworden sind, ist dieser Tage noch ein drittes Pferd von der Tollwuth ergriffen worden und hat sich in einem Anfall von Raserei den Schädel eingerannt. Amtliche Mittheillingen ans der 5. öffentliche» Ztadt- vrror-nctcil-Zitznng, am 24. April 18'91. Anwesend: 20 Stadtverordnete. Entschuldigt: Herr Stadtv. Rau. Seiten des Stadtraths anwesend: Herr Bürger meister Or. Körner und Herr Comm.-Rath Hirschberg. Der Vorsitzende, Herr Vorsteher Hertel eröffnet die Sitzung und begrüßt zunächst den heute zum ersten Male der Sitzung beiwohnenden Herrn Bürgermeister Itr. Körner. Hieraus tritt das Collegium in die Tagesordnung ein und beschließt, 1) dir Rechnung der Armenkasse für 1890 richtig zu sprechen, 2) von dem Rathsbeschlusse, betreffs der Anleihe Kenntniß zu nehmen, 3) diesen Punkt aus Antrag des Herrn Stadtv. Meischner von der Tagesordnung abzusctzen, und diese Angelegenheit nochmals an den Stadtrath abzugeben mit dem Ersuchen, nochmals Erörterungen anzustellen, zumal Herr Stadtv. Dörffel erklärt hat, daß seinerzeit Abmachungen stattgesunden haben, 4) die Kosten für eine bauliche Reparatur in der Küche des Rathskcllers in Höhe von 73 M. 10 Pf. nachzuvcrwilligen 5) die Kosten für theilweise Beschotterung der Bahnhof straße in Höhe von ISO Mark zu verwilligen, 6> die Kosten für Fußwegherstellung in der Nordstraße in Höhe von 187 Mark zu verwilligen, 7) von dem Schreiben des Comitö für Erbauung einer Eisenbahn von Bahnhof bis Stadt Eibenstock Kenntniß zu nehmen und aus Antrag des Herrn Vorstehers das Bedürfniß einer Verbindung des Bahnhofes mit der Stadt Eibenstock anzuerkennen. Hierauf nimmt das Collegium Kenntniß von der Einladung des Militärvcreincs zu der an: 28. April stattfindenden Feier des Geburtstages Sr. Majestät des Königs. Ferner erkennt das Collegium das Bedürfniß der Erricht ung von Naturalverpflegstationen an und billigt den in der Sache bereits gefaßten Rathsbeschluß. Endlich tritt das Collegium dem Rathsbeschlusse betreffs der Gewährung einer Umzugsentschädigung an Herrn Bürger meister ür. Körner bei. Schluß der Sitzung: 9 Uhr. Amtliche Mittljkilungtii aus -er gemeinschaftlichen Sitzung der städtischen Collrgien vom 24. April 1891. Anwesend: Seiten des Stadtraths: 3 Mitglieder, Seiten des Stadtverordneten-Collegiums: 19 Mitglieder. Entschuldigt fehlen die Herren Stadträthe C. G. Dörffel, Stadtv. Hanne- bohn und Stadtv. Rau. Herr Bürgermeister l)r Körner eröffnete die zum Zwecke der Wahl eines städtischen Vertreters in der Bezirksversamm lung der Königlichen Amkshauptmannschaft einberufene gemein schaftliche Sitzung um '/,8 Uhr. Es wurden 22 Stimmzettel abgegeben; hiervon entfielen auf Herrn Bürgermeister l»r. Körner 21 Stimmen, welcher die Wahl dankend annahm. Schluß der Sitzung Uhr. Aus vergangener Zeil — für «nsere Zeit. 2. Mai. (Nachdruck verboten.) Am 2. Mai 1874 wurde das Reichsmilitärgesetz publizirt. Dieser Tag bezeichnet den Schlußpunkt einer wichtigen Reichs tagsverhandlung des genannten Jahres, in welcher der Kon flikt zwischen Regierung und Volksvertretung sehr nahe war. Erstere verlangte eine Heerespräsenz von 401,000 Mann, letztere schien nur geneigt, höchstens 385,000 Mann zu bewilligen. Es kam zu langen und schwierigen Kommissionsverhandlungen und schließlich zu einem Kompromiß auf der Grundlage von Vorschlägen des Abg. v. Bennigsen, laut welchen die geforderte Heerespräsenz für 7 Jahre bewilligt wurde. So wurde die gefährliche Krisis überwunden und bereits wenige Tage nach der dritten Lesung im Reichstage ward das Gesetz bekannt gemacht. 3. Mai. Schweren Herzens und mit sehr gemischten Empfindungen vernahm man am 3. Mai 1886 die Ordre, daß in Preußen fünf Armee-Korps und die Garde mobil gemacht, die übrigen Armee-Korps in Bereitschaft gesetzt werden sollten. So war denn wirklich der Krieg in Sicht, den man so gern zu ver meiden sehen wünschte. Heute, nach 2S Jahren, blicken wir sehr kühl und ruhig und vor allem mit dem Verständniß, das die Geschichte giebt, auf jene Zeit zurück. Und heute können wir weder die zuweilen recht scharfen Stimmen begreifen, die gegen diesen Krieg eiferten, noch später den unendlichen Sieges- jubel; denn heute sehen wir jenen Krieg lediglich als eine in der historischen Entwickelung Deutschlands begründete Noth- wendigkeit an, eine traurige Nothwendigkeit, aber unabwendbar, um Ordnung in Deutschland zu schaffen. Uebrigens darf man nicht vergessen, daß Oesterreich mit dem gleichen Gedanken in diesen Krieg ging, wie Preußen. Auch für das uns jetzt eng verbündete, von jeher sreundschasllich gesinnte Land handelte es sich nicht um einen Eroberungskrieg, sondern um die Fest stellung des Prinzipes, wer die Führerschaft in Deutschland zu übernehmen habe. Auf beiden Seiten lebte man der Ueber- zeugung, daß nach Erledigung eines entscheidenden Waffen ganges dem engen Bündnisse, gemeinsamen Frieden gegenüber, kein Hinderniß entgegenstehe. 4. Mai. Das „Bischen Bulgarien" hat in jüngster Zeit wieder viel von sich reden gemacht. Das ist nichts Neues mehr, denn die Unruhen, Aufstände u. dergl. gehören zum eisernen Bestände der Ereignisse aus der Balkanhalbinjel, die sich in regelmäßigen Zeitabschnitten wiederholen. Vor 15 Jahren, am 4. Mai 1876, begann der große Ausstand in Bulgarien gegen die türkischen Unterdrücker, die allerdings seit geraumer Zeit furchtbar genug gegen die Christen in Bulgarien gehaust hatten. Der Ausstand war ein von langer Hand vorbereiteter und als erst einmal das erste Blut geflossen, fehlte es auch nicht an Grausamkeiten seitens der Aufständischen gegen die früheren Unterdrücker. Immerhin fehlte es bei diese,st Ausstande an der nöthigen Unterstützung, so daß die „Baschi-Bozuks" schließlich wieder Herren der Provinz wurden und in ihrer Rachsucht alle früheren Greuelthaten übertrafen. Nicht weniger als 12,000 Bulgaren wurden binnen wenigen Tagen hingeschlachtet. Jedenfalls hatten die Bulgaren mit ihrem Ausstande erreich«, daß Europas Augen wieder einmal aus den Orient und seine faulen Zustände gerichtet wurden, daß Rußlands Hilfe am Ende nicht auSbleibcn konnte und schließlich der spätere Berliner Kongreß den: Lande eine bessere Lage schuf. So war das vergossene Blut wenig stens nicht umsonst vergossen worden. Aus Moltke's Leben. Wie Gras Moltke in allen Dingen schlicht und einfach war, so war er es auch in seinem Civilanzug, den er auf seinen privaten Reisen zu tragen pflegte. In einem solchen einfachen Anzuge kam er einst nach Lausanne und fuhr mit mehreren anderen Touristen in einem Hotel-Omnibus nach einem in der Stadt belegenen vornehmen Gasthof. Der Ober kellner, der den Feldmarschall nicht kannte, im klebrigen, wie das gewöhnlich geschieht, die Fremden nach dem Aenßcrn taxirte und sic dementsprechend placirte, wies dem Feldmarschall ein kleines Zimmer im vierten Stock an. Moltke hatte hier gegen nichts einzuwenden und meinte nur, daß das Zimmer etwas sehr hoch belegen sei. Als der im vierten Stockwerk servirende Zimmerkellner aber nut den: Fremdenbuch in: Hotel- Bureau erschien, da gab es verdichte Gesichter. „General-Feld- marschall Gras v. Moltke aus Berlin" hatte der so einfach gekleidete Herr in: vierten Stockwerk in's Fremdenbuch einge schrieben. Der Hotelbesitzer eilte sofort in „höchsteigner" Per fon in den vierten Stock, um sich „ob des vorgekommenen Mißverständnisses" zu entschuldigen und dem Feldmarschall ein schönes Balkonzimmer im ersten Stock anzubieten. Graf Moltke lehnte jedoch dies Anerbieten dankend mit der Er klärung ab, daß er sich im vierten Stock bereits häuslich ein gerichtet habe und überdies am solgenden Tage wieder abzu reisen gedenke. In der Schlacht bei Königgrätz, wo Moltke den großen Wurf gewagt und die Existenz Preußens auf dem Spiele stand, ritt Bismarck, als die Entscheidung noch hin und her schwankte, von innerer Unruhe getrieben, an Moltke heran, der mit starrer Ruhe, tvie aus Erz gegossen, im Sattel saß und schweigfam die Schlacht überblickte. Bismarck wollte um jeden Preis die Meinung des genialen Strategen erfahren. An ein Gespräch mit diesem war jedoch nicht zu denken; aber Bismarck hatte in der Cigarrentasche noch zwei Cigarren, eine mit beschädigtem Deckblatt und eine unversehrte. Ohne ein Wort zu sagen, reichte der Ministerpräsident den: Heer führer das Etui. Und Moltke nahm es, gleichfalls ohne ein Wort zu sagen, besah sich die Cigarren ganz genau und — ergriff die gute! Bismarck ritt weg uud berichtete dem König: „Unsere Sache muß gut stehen, denn Moltke hatte noch die Seelenruhe, sich aus meinem Etui die bessere Cigarre auszu wählen." — Ueber Moltke in der Schlacht bei Gravelotte schreibt ein Augenzeuge: Jnsolge eines überraschenden und gewaltigen Vorstoßes der Franzosen war die ermattete und grausam gelicktete Infanterie auf dem rechten preußischen Flügel in's Wanken gekommen und begann in bedenklicher Weise zurückzuweichen; der Erfolg des Tages hängt aber daran, daß auch auf diesem Theil des Schlachtfeldes ein ent scheidender Erfolg gewonnen wird. Moltke hat in schinerz voller Ungeduld die Stunden gezählt, als aber der erwähnte Vorstoß seine Berechnungen zu durchkreuzen droht, ist sein erregtes Hinschauen nach Slldosten, woher die Pommern des 2. Armeekorps kommen müssen, immer unruhiger. Endlich erscheinen sie, Moltke ihnen sofort entgegen. Wie er bei ihnen anlangt und die Vordersten, das aller Welt bekannte Gesicht erkennend, seinen Namen weiter gebend, zieht er rasch den Degen, rüst kurze Worte in die Reihen und sprengt dann voraus, den Höhen zu, dem Feind entgegen. Eine unbe schreibliche Begeisterung erfüllt da die Truppen, durch die Colonnen zieht ein tausendstimmiges Hurrah! „Der Chef des Generalstads der Armee im Handgemenge!" heißt es bei den Offizieren. Alan eilt ihn: nach. Der Sturmschritt der Pommern wird zum Wettlauf und Alles drängt in unbe schreiblich kurzer Zeit von einer Höhe zur andern vor — der Tag ist entschieden! Als es den Adjutanten gelingt, ihren Ches aus dem Feuer .herauszubringen, reitet dieser gemessenen Schrittes der Stelle zu, wo er seinen Königlichen Herrn ver- muthen muß. „Majestät, der Sieg ist unser; der Feind weicht aus allen Punkten zurück!" Bemerkenswerth und für Moltke's Charakter bezeichnend ist das maßvolle Urtheil, das er nach dem Feldzuge in Böhmen 1886 über Benedek fällte, wobei er dessen persönlichen Eigen schaften die vollste Anerkennung zu Theil werden ließ. Ueber den verhängnißvollen Krieg-plan Benedeks schrieb Moltke: „Das österreichische Heer konnte mit verhältnißmäßig geringen Kräften den starken Abschnitt der Jser oder den der Elbe Ver theidigen, je nachdem eS mit überlegenen Kräften sich gegen den Kronprinzen oder den Prinzen Friedrich Karl wenden wollte. Es scheint nun, daß der Feldzeugmeister diesen an sich gewiß richtigen Gedanken mit der unerschütterlichen Festigkeit im Auge behielt, die eine der schönsten Eigenschaften für den tüchtigen Kriegsführer auSmackst. Fraglich aber bleibt, ob jener Gedanke auch da noch richtig war, als er zur Ausführung gelangen sollte, als die preußischen Heere bereits im vollen Anmärsche waren. Ließ man die Preußen bis an die Elbe und Jser Vordringen und fielen einzelne Defilöen dieser Ab schnitte in ihre Lände, so war es offenbar sehr bedenklich, sich zwischen beide Heere einzuschieben. Man lief dann Gesahr, indem man das eine angrifs, selbst von dem andern im Rücken angesallen zu werden." Ueber seinen eigenen Antheil an den Erfolgen des Feldzuges von 1866 sagte Moltke unmittelbar nach Beendigung desselben: „Ich habe eine Antipathie vor Lobhudeleien. Es macht mich für einen ganzen Tag verstimmt, so etwas zu hören. Ja! Der böhmische Feldzug ist ein er habenes, ein unsterbliches Blatt in der Weltgeschichte, ein Ec- eigniß, dessen Tragweite Niemand — Niemand heutzutage zu berechnen sähig ist. Ich habe dabei ehrlich meine Pflicht, meiner Stellung gemäß, gethan, wie alle meine Kameraden die ihrige gethan haben, weiter nichts. Gottes Allmacht hat den preußischen Adler in seinem Siegesfluge geleitet. Die Tapferkeit unserer Armee, die Umsicht unserer Führer, sowie meine Pläne waren nur das Werkzeug seines Willens. Und wenn ich jetzt jene grenzenlosen Lobhudeleien, die das Publikum mir spendet, mit anhöre, so verläßt mich keinen Augenblick der Gedanke: wie würde es sein, wenn der Erfolg, dieser beispiel lose Erfolg nicht unser Unternehmen gekrönt hätte? Wären dann diese unverdienten Lobeserhebungen nicht ebenso viele unverständige Kritiken, unverständige Tadel geworden?" An- knüpsend an diesen Gedanken sagt Moltke über General Benedek: „Ein besiegter Feldherr! O, wenn der Laie nur eine entfernte Idee hätte, was das zu bedeuten hat! Der Abend von König grätz im österreichischen Hauptquartier! O, wenn ich mir den vorstelle! Solch' ein verdienstvoller, tapferer, umsichtiger General wie Benedek!" Aus der letzten Stunde Moltke's wird der „Nat.- Ztg." Folgendes mitgetheilt: Es ist interessant, daß selbst in dem traulichen Kreise der Familie Moltke der Niebesiegte auch als Sieger Abschied nahm. Seine letzte Whistpartie endete für ihn mit einem „großen Schlemm", also der höchsten Ge- winnparthie. Danach erhob sich Moltke und mit den Zeige fingern übereinander streichend, äußerte er voll scherzhaften Siegcsbewußtseins: „Etsch, Etsch!! Wat segt hei nu tau süne Stipers?" Dies tvar eine Lieblingsredensart von Moltke. Sie bezog sich aus eine bekannte Episode aus der Schlacht bei Leuthen: Friedrich der Große hatte die Mannschaft eines Regiments kurz vor der Schlacht geickwlten und sie als Säufer bezeichnet. Nach gewonnener Schlacht, als das Regiment mit eroberten Standarten an dem König vorüberzog, hoben die Soldaten ihre Beutestücke in die Höhe und riefen dem König zu: „Wat segt höb nu tau süne Stipers?" Vermischte Nachrichten. — Elbing. Der Fang von Dorschen und Flundern an der Secküste der frischen 'Nehrung ist seit einiger Zeit ein so reichlicher, wie er seit Jahren nicht gewesen ist; natürlich sind Vie Fischer damit sehr zufrieden. Eine wissenschaftliche Erklärung für das in manchen Jahren so zahlreiche Erscheinen gewisser Fischgattungen, wie für ihr Ausbleiben an der dort igen Meeresküste, ist bisher noch nicht gefunden worden, da die frühere Ansicht, daß bestimmte Meeres strömungen dazu beitrügen, durch neuere Beobacht ungen zum Theil erschüttert worden ist. — Sollen die Bäume, welche umgcpflanzt werden, gestutzt werden oder nicht? Die Ansichten hierüber sind sehr verschieden; der Eine be hauptet, die Krone der umzupflanzendcn Bäume müsse gestutzt werden, der Andere meint, es sei nicht nöthig. Die richtige Antwort kann aber nur gegeben werden, wenn man die Bewurzelung mit in Betracht zieht. Wurzelmenge und Knospenzahl müssen in einem be stimmten Verhältnisse zu einander stehen. Hat ein gesetzter Baum wenig Wurzeln und viele Knospen, so bekommt er viele Blätter, die so viel Feuchtigkeit verdunsten, daß die Wurzeln dieselben nicht decken können; der Baum trocknet ein und verdorrt. Auf der anderen Seite kann auch das umgekehrte Ver- hältniß den Untergang des Baumes herbciführen; er erstickt im Saft, wenn er zu viel Wurzelt« und nur wenig Knospen besitzt. Letzterer Fall tritt jedoch selten ein. — In Deutsch-Redingcn, einem Dorfe nahe der luxemburgischen Grenze, wurde kürzlich ein Haus uiedergerissen. In dem Kellergewölbe fanden sich die Leichen zweier deutscher Soldaten, eines preußischen Hauptmanns und eines Gemeinen, die noch ihre volle Uniform trugen. Selbst Helm und Seitengewehr fehlten nicht. Vermuthlich sind die beiden Unglück lichen während des deutsch-französischen Krieges er mordet und bei Seite geschafft worden. Die Leichname waren vollständig eingeniauert und haben sich erstaun lich gut erhalten. Die Behörden haben eine Unter suchung eingeleitet. Nachtrag. Geestemünde. Bei der am 30. April im 19. hannoverschen ReichStagswahlkreise stattgehabten Stich wahl wurden für Bismarck 1047b, für Schmalfcld 5387 Stimmen abgegeben. Fürst Bismarck ist somit als Mitglied des Reichstages gewäblt worden. Kirchliche Nachrichten ans örr parachir Eibenstock vom 28. April bis 2. Mai 1891. Aufgeboten: IS) Eduard Constantin Siegel, Waldarbeiter in Wildentbal, ehel. S. des Julius Robert Siegel, ans. Wald arbeiters ebendaselbst und Auguste Fannv Georgi in Wilden thal, ehel. T. des Karl Ludwig Georg:, Fuhrwerksbesitzers ebendaselbst. 16) Karl Erdmann Hutschenreuter, Maschinen sticker hier, ehel. S. des Karl Robert Hutschenreuter, Wald arbeiters hier u. Friederike Wilbelmine Weigel hier, ehel. T. des Karl Heinrich Weigel, Handarbeiters hier. 17) Hermann Lenk, Handschuhmacher hier, ehel. S. des Ernst Lenk, Hand arbeiters hier und Sophie Hahn hier, ehel. T. des August Heinrich Hahn, ans. Bs. und Oekonoms hier. 18) Emil Ludwig Roßbach, Zeichner in HundShübel, ehel. S. des weil. Karl Ludwig Roßbach, ans. Bs. u. StellmachermeifterS hier u. Auguste Marie Seidel in HundShübel, ehel. T. des weil. Karl