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stologit • Kollek für In ltiii 'gie um gie um tum ? ■ Akademie-Echo Die Militärhygiene wie auch die che misch-hygienischen und chemisch-bakte riologischen Untersuchungen im militäri schen Bereich sind untrennbar mit dem Namen Roth verbunden. Am 19. Juni 1833 in Lübben (Nieder!.) geboren, studierte W. A. Roth ab 1851 in Berlin am medizinisch-chirurgischen Frie- drich-Wilhelms-lnstitut für das militäri sche Bildungswesen, avancierte von 1856 bis 1861 vom Unterarzt zum Stabsarzt und war bis 1864 an dieser Einrichtung tä tig. 1863 übernahm er zusätzlich eine Aufgabe ä la suite des Invalidenhauses und bei der zentralen Turnanstalt in Ber lin. Er wurde 1867 zum Oberstabsarzt er nannt. Im gleichen Jahr erhielt Roth eine Berufung als Militärarzt und Lehrer an die Kriegsakademie zu Berlin. Zum 1. April 1870 wurde der erst 37jährige zum Generalarzt 1. Klasse der königlich-sächsischen Armee und Korps- arzt des XII. Armeekorps nach Dresden berufen. Damit stand Roth bis 1892 an der Spitze der Sanitätsdirektion und des Sanitätskorps der sächsischen Armee. Roth war ein hervorragender Mediziner und Hygieniker. Er verband ein umfang reiches, durch Studien, Erfahrungen und Reisen erworbenes Wissen mit einem entschiedenen organisatorischen Ge schick. Auf seine Initiative hin entstanden bereits Ende April 1870 die „Militaiärztli- ehe Gesellschaft zu Dresden“, die 1874 in die „Sanitäts-Officiers-Gesellschaft zu Dresden" umbenannt wurde sowie 1873 das Sanitätsoffizierskorps aus dem 1852 gebildeten Sanitätskorps der sächsischen Armee. Medizinhistorische Gedenktage o Mitbegründer der modernen Militärhygiene Wilhelm August Roth (1833-1892) In breiten Kreisen war Roth auch als Autor militärmedizinischer Schriften be kannt. Hierbei sei besonders das „Hand buch der Militär-Gesundheitspflege" er wähnt, das er zusammen mit R. Lex 1872 bis 1877 herausgab. Roth war Begründer der „Jahresberichte über die Leistungen und Fortschritte auf dem Gebiete des Mi litär-Sanitätswesens", die hinsichtlich ih res Aufbaus und ihres Informationsgehal tes bis zum heutigen Tage wenig Ver gleichbares gefunden haben. Er inaugu rierte auch die „Veröffentlichungen aus dem Könglich Sächsischen Militair-Sani- täts-Dienst". Daneben erschienen seine Beiträge in der Deutschen Militärärztlichen Zeit schrift, in den Zeitschriften „Militärarzt" und „Feldarzt" sowie im russischen Mili tärärztlichen Journal. Er bearbeitete im „Jahresbericht über die Leistungen und Fortschritte in der gesammten Medicin" (herausgegeben von R. Virchow und A. Hirsch) zehn Jahre lang das Bereich Militärsanitätswesen. Seine eigene Wei terbildung betrieb er trotz dieser enor men Belastungen stets mit beispielhafter Energie. So erlernte er noch mit 55 Jah ren die russische Sprache. Roths erklärtes Ziel war eine gute Aus- und Fortbildung sowie geschulter Nach wuchs für das sächsische Sanitätsoffi zierskorps. Deshalb inaugurierte er 1870 die militärärztlichen Fortbildungslehr gänge in Sachsen, die im Winterhalbjahr 1871/72 zum ersten Mal durchgeführt wurden und beispielhaft für die anderen deutschen Teilstaaten waren. Roths rei che hygienischen Erfahrungen in der Ge sundheitspflege und Wohnungshygiene fanden nicht nur in Studien, Handbü chern und Jahresberichten ihren Nieder schlag, sondern wurden besonders bei den sächsischen militärischen Neubauten der damaligen Albert-Stadt (im Norden Dresdens) wertvoll. Er sorgte u. a. dafür, daß die Kasernen erstmalig mit Badeein richtungen ausgestattet wurden. Roth war ein geschätzter Militärhygie niker und die prädestinierte Persönlich keit zur Verwirklichung der hygienischen und militärhygienischen Prinzipien auch im zivilen und dort besonders im techni schen Bereich. Zur Einführung der Hy giene als Lehrfach erhielt der Generalarzt Dr. Roth im Juni 1874 durch den Direktor des Polytechnikums in Dresden mit Zu stimmung des Ministeriums des Innern eine entsprechende Lehrverpflichtung, ab Wintersemester 1874/75 regelmäßige Vorlesungen über Gesundheitspflege, Ar- beits- und Wohnungshygiene an der Dresdner Polytechnischen Schule zu hal ten. Mit dieser Berufung wurde eine we sentliche Voraussetzung für die rechtzei tige 'und zielgerichtete Erziehung der technischen Kader zum hygienischen Denken geschaffen. Während seines Wirkens bereitete er mit dem Anlegen einer kleinen Samm lung von Demonstrationsgegenständen schon den Boden für eine Hygieneprofes sur und für ein hygienisches Institut an der Könglich Sächsischen Technischen Hochschule vor. Von 1874 bis 1880 war Roth als nebenamtlicher Lehrbeauftragter für Gesundheitspflege tätig. Im Dekret vom 1. November 1880 wurde er zum au ßerordentlichen und 1881 zum ordentli chen Honorarprofessor am Polytechni kum ernannt. Somit war Roth erster Lehrbeauftragter für Hygiene am Dresdner Polytechnikum. Generalarzt Dr. Roth war einer der fähigsten und ver dienstvollsten deutschen Militärärzte der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts. Roth avan cierte 1890 zum Generalmajor. Er war Mitglied des Landesmedizinalkollegiums und zeitweilig dessen Vizepräsident. Am 12. Juni 1892 verstarb der Generalarzt und Korpsarzt, Prof. Dr. med. W. A. Roth im Alter von 59 Jahren. Dieser vielseitige und schaffensfreudige Militärarzt und Professor für Hygiene hat sich sehr große Verdienste um die Entwicklung des Militärmedizinalwesens nicht nur im Kö nigreich Sachsen, sondern in ganz Deutschland und um die Entwicklung der Hygiene an der Polytechnischen Schule zu Dresden erworben. OA Dr. med. Rehe Chirurgen tagung der Bezirke Dresden und Cottbus Die diesjährige Tagung der Medizi nisch-wissenschaftlichen Gesellschaft für Chirurgie der Bezirke Dresden und Cottbus an der Medizinischen Akademie „Carl Gustav Carus" Dres den fand am Freitag, dem 15. Mai, im Bankettzentrum des Hotels Bellevue unter der wissenschaftlichen Leitung des Vorsitzenden unserer Gesell schaft, Prof. Dr. sc. med. Dr. h. c. Knoch, statt. 240 Chirurgen, Röntgenologen, Pa thologen, Traumatologen und Neuro chirurgen nahmen an der wissen schaftlichen Tagung teil. Als Gäste konnten Magnifizenz Prof. Dr. Lazar- kievicz von der Partner-Medizini schen Akademie Wroclaw und der Di rektor der II. Chirurgischen Klinik der Karls-Universität Prag, Prof. Dr. Re- hak, begrüßt werden. Zwei Hauptthemen wurden abgehan delt: • das Mammakarzinom (präoperative Diagnostik, Möglichkeit und Grenzen der Mammographie, einschließlich der mammographischen Markierung nichtpalpabler Mammatumoren, Stel lung der Ultraschalltomographie und der Tripeldiagnostik, tumorbiologi sche und klinische Aspekte der Be handlungskonzeption, Therapiekon zeption für eine brusterhaltende Mammakarzinomchirurgie, Möglich keiten der Brustrekonstruktion nach Ablatio). • Der polytraumatisierte Patient (dia gnostischer und therapeutischer Stu fenplan bei dei Versorgung von Poly traumatisierten in der Akuttherapie, im besonderen bei kombinierten Schädigungen mit Thoraxtrauma, Ge fäßverletzungen, Schädel-Hirn- Trauma, intraabdominale Verletzun gen und Extremitätenfrakturen). Die 46 Vorträge und die zahlrei chen Diskussionen unterstrichen die Aktualität der gewählten Hauptthe men. Doz. Dr. sc. med. W. Klug, Sekretär der Regionalgesellschaft Kerstin n der 1 und der Er- Erkäl- Ergeb- an der sinmal zuletzt lehre- nit ih- g we- nkler, IV/1 Wohnungsbaustandort: Königsheimplatz Ein kleiner Hinweis Ende Oktober vori gen Jahres in der „Sächsischen Zeitung" ließ aufhorchen: In unmittelbarer Nach barschaft der Medizinischen Akademie soll gebaut werden. Die Redaktion war neugierig und nahm Einsicht in den öf fentlich im Neuen Rathaus ausgehängten Bebauungsplan Königsheimplatz. Folgendes war in Erfahrung zu brin gen: 1988 soll Erschließungsbeginn sein und für 1989 ist die Übergabe von 58 Ein raum-, 40 Zweiraum-, 119 Dreiraum- und 55 Vierraumwohnungen vorgesehen. Es werden 5 fünfgeschossige Wohnhäuser und 3 sechsgeschossige Häuser des Typs WBS 70 entstehen, die der AWG Fort schritt angegliedert werden. Einige Woh nungen sind für Versehrte vorgesehen. Die auf dem Bebauungsplan deutlich zu erkennenden dunklen Punkte sind die schon vorhandenen und auch verbleiben den Bäume. Viel Grün ringsrum, das dem Neubaugebiet gut zu Gesicht steht. Aus verkehrstechnischen Gründen ist im Zuge der Bebauung vorgesehen, die Einbahnstraße vom Königsheimplatz ein zuziehen, so daß später von der Blasewit zer Straße in die Schubertstraße eingebo gen werden muß. In einer Beratung des Rektors und Par teisekretärs beim Oberbürgermeister am 13. April konnte Übereinstimmung erzielt werden, daß der Medizinischen Akade mie Dresden ein noch festzulegendes Kontingent von Wohnungen für die Mit arbeiter zur Verfügung gestellt wird.