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In der ersten Hälfte des vergangenen Jahrhunderts hatten langjährige Versu che über die chemische Wirkung von Lichtstrahlen zu einem bedeutenden Er folg geführt: zur Erfindung der Fotogra fie. Dabei war der französische Astronom Arago (1786-1853) einer der ersten Wis senschaftler, die in das neue Verfahren eingeweiht wurden. Der Vorschlag, das neue Verfahren „Photographie" zu nen nen, stammt wiederum von Astronomen - J. H. v. Mädler (1794-1874) und j. F. Herschel (1792-1871). Letzterer war der Sohn des berühmten William Herschel, der, als Musiker aus- Deutschland kom mend, in England zum berühmtesten Astronomen seiner Zeit emporstieg. Die Fotografie wurde der Astronomie bald zum unentbehrlichen Helfer, ist sie doch gegenüber dem menschlichen Auge in der Lage, Lichteindrücke zu sum mieren. Langbelichtete Aufnahmen des Fixsternhimmels mit den größten Tele skopen der Welt zeigen eine überwälti- gende Fülle von Sternen, Sternhaufen, Nebeln und Galaxien, wie wir sie bei vi sueller Beobachtung niemals wahrneh men können. Bei der intensiven Nutzung der Foto grafie durch die Astronomie war es ei gentlich folgerichtig, daß eine wesentli che Entdeckung von einem Astronomen gemacht wurde. Karl Schwarzschild (1873-1916) stellte fest, daß die Empfind lichkeit fotografischer Schichten stark von der Intensität des Lichtes abhängt. Es ist durchaus nicht gleichgültig, ob wir mit einer hohen Lichtintensität kurz, oder mit einer geringen Lichtintensität sehr lang belichten. Zeigt z. B. unser Belichtungs messer bei Blende 21/30 Sek. an, so wä ren theoretisch mit Blende 22 4 Sek. er forderlich. Die Praxis zeigt aber, daß dieser Wert erheblich verlängert werden muß, sonst wird die Aufnahme deutlich unterbelichtet. Je geringer die auf den Film wirkende Lichtmenge ist, desto ge ringer wird auch dessen Empfindlichkeit. Diesem Umstand müssen wir Rech nung tragen und im Langzeitbereich die vom Belichtungsmesser angezeigten Werte verlängern. Diese Arbeit nehmen uns auch vollelektronische Kameras nicht ab. Deren Belichtungswerte sind eben falls auf die direkte Messung der Lichtin tensität zurückzuführen und berücksichti gen nicht die erwähnte Eigenschaft der Filmemulsion. Bei der Praktica BC1 z. B. erfolgt im Su cher eine Anzeige der Belichtungszeit bis 8 Sek. und anhand dieses Wertes kann Der Schwarzschildeffekt Fototip von Will Broesan dann die notwendige Verlängerung ein gegeben werden (siehe Tabelle). Über 8Sek. bis 40Sek. erfolgt keine In formation über die tatsächliche Belich tungszeit, eine exakte Belichtung ist also nicht möglich. Man kann in diesem Falle getrost sagen, daß der enorme Zeitenbe reich der Praktica BC1 über 8Sek. in der fotografischen Praxis nicht genutzt wer den kann, wohl aber dafür in der Wer bung. Nachfolgende Tabelle enthält Erfah rungswerte. Unterschiedliche Emulsio nen haben auch unterschiedliches Ver halten in bezug auf den Schwarzschildef- fekt. Dies gilt ganz besonders für Farb ¬ umkehrfilme, wo bei Belichtungszeiten um 1 Sek. die Verlängerungsfaktoren noch höher liegen können (z. B. UT 18). Für Schwarzweiß- und Farbnegativfilme wird empfohlen, etwa so zu belichten, wie die Tabelle am Ende des Textes an zeigt. Wie zu ersehen ist, werden die Abwei chungen mit längeren Zeiten immer grö ßer und damit natürlich die mögliche Un terbelichtung. Stark unterbelichtete Ne gative aber haben einen hohen Informa tionsverlust und lassen sich kaum zufrie denstellend vergrößern. Haben wir ein malige Motive vor unserer Kamera, so sollten wir mehrere Aufnahmen mit ge staffelten Belichtungszeiten machen. Ermittelte Bel.-zeit (sec.) Erforderliche Bel.-zeit (sec.) Verlängerungs faktor 1 1,7 1,7 2 3,6 1,8 4 8 2,0 8 20 2,5 10 28 2,8 20 65 3,3 40 170 4,3 80 420 5,2 Dieses Foto unseres Autors Will Broesan entstand mit einem NP 20, Brennweite 135 mm, BI. 3,5 2 Sek. 0906 Chefregisseur Horst Schönemann in szeniert gegenwärtig am Staatsschauspiel Dresden eine der schönsten Stücke von /ewe Onszenierwngen Maxim Gorki: die „Sommergäste". Sie versammeln sich alljährlich in den Sommermonaten in ihren Landhäusern, die Sommergäste. Sie leben in Wohl stand, sie können die Schönheiten der Natur genießen - und sie sind doch alle nicht glücklich. Der Doktor Dudakow zum Beispiel muß gegen törichte, bor nierte Vorgesetzte ein Minimalprogramm der Gesundheitsversorgung durchsetzen. Seiner Frau Olga wachsen häusliche Pflichten über den Kopf. Susslow leidet darunter, daß ihn seine Frau ganz offen betrügt. Und Warwara, die Frau des Rechtsanwaltes Bassow empfindet zuneh mend schmerzlicher die Leere und Ober flächlichkeit ihrer Umgebung. Ziellos, willenlos, resignierend leben sie dahin und beklagen leidend ihr Dasein. So will Warwara nicht mehr leben, sie geht am Ende ihren eigenen Weg. des Staatsschauspiels Dresden Meisterhaft versteht Gorki, die kompli zierten, an die Existenz jeder einzelnen Figur rührenden Konflikte spannungsvoll zu gestalten. Bühnenbild und Kostüme für diese In szenierung, die dem Jahrestag der Gro ßen Sozialistischen Oktoberrevolution gewidmet ist, schuf Frank Hänig, es spie len u.a. Vera Irrgang, Regina Jeske, Han nelore Koch, Helga Werner, Rudolf Do nath, Justus Fritzsche, jochen Kretsch mer, Arno Wyzniewski a.G. Die Premiere ist am 7. November im Schauspielhaus. Ende November folgt „Passage" von Christoph Hein, ein Stück, das wir ge meinsam mit dem Schauspiethaus Esseri und dem Züricher Schauspielhaus urauf führen. Im Dezember haben Brecht/Weills „Sieben Todsünden" Premiere. Regisseur ist Peter Konwitschny, es tanzt Arila Sie gert (Anna II), es singt Annette Jahns (Anna I), es spielt die Dresdner Philhar monie unter Leitung von Eckehard Mayer/Prof. Udo Zimmermann. Das Kleine Haus bleibt wegen Rekon struktionsarbeiten bis auf weiteres ge schlossen. Wir spielen für Sie in den Lan desbühnen Sachsen Gerhart Hauptmanns Diebeskomödie „Der Biberpelz“ und im Theater der Jungen Generation „Deut sche Balladen aus drei Jahrhunderten" und Alexander Gelmans „Zwei auf einer Bank". Karten sind an den Abendkassen erhältlich. Es lohnt sich auch immer, im Schau spielhaus an der Abendkasse nachzufra gen, oft sind Restkarten oder Leerplatz karten im Angebot. Ingeborg Mätje NEU NEU MNI in Jhrer Sewerksdhaftsbibliothex Die Reihe „Kunst und Kultur der antiken Welt" ist in unserer Bibliothek mit Bildbänden über Olympia, Kreta, Alexandria, Delphi, Luxor und Pal myra vertreten. Korinth und Argolis waren bedeutende Stadtstaaten und Zentren der Kultur des griechischen Altertums. Ihnen ist ein neuer Band dieser Reihe gewidmet. Einem sehr informatorischen Textteil folgen Bild tafeln, die Bauwerke und Kunstgegen stände der Mykenischen Kultur zei gen. Diese Denkmäler antiker Kultur sind heute noch zu sehen und geben der Landschaft einen besonderen Reiz. In unserer „Kunst-Ecke" finden Sie Literatur zu allen Kunstrichtungen der verschiedenen Epochen in aller Welt. Der Band „Kunst der Südsee" bietet einen Überblick über die Kunst der Ureinwohner Ozeaniens und Austra liens. Die Beschreibung der Lebens gewohnheiten, Vorstellungswelt so wie der Besonderheiten des künstleri schen Schaffens in der Inselwelt der Südsee wird durch Zeichnungen im Text und prächtige Fotografien unter strichen. Anhand der Literatur zu künstleri schen Themen können Sie sich je doch nicht nur über vorhandene Kunstwerke informieren, sondern sie werden auch zur eigenen schöpfe risch-künstlerischen Tätigkeit ange regt. Techniken der Ölmalerei, des Holzschnittes und Holzstiches wer den in praktischen Anleitungen vor gestellt. Man erfährt in diesen Heft chen welche Materialien und Werk zeuge benötigt werden und in wel chem Ablauf die Arbeitsgänge erfol gen müssen. „Meister Jan" ist die respektvolle Bezeichnung für den polnischen Holz bildhauer Jan Bernas’iewicz. Unter den Obstbäumen seines Gartens hat er seine über zweihundert zumeist le bensgroßen Skulpturen aufgestellt, 'damit die Leute etwas zum An schauen haben und sich nach ihrer schweren Arbeit erfreuen können'. Krzystof Wojcik beobachtete den Künstler und dessen Umwelt mit der Kamera und so entstand ein Buch, das sowohl einen Einblick in das Schaffen als auch in das Leben des Meisters Jan vermittelt. Herausgeber: SED-Hochschulparteilei tung der Medizinischen Akademie „Carl Gustav Carus" Dresden, Fetscherstraße 74, Dresden, 8019. Verantwortlicher Redak teur: Ursula Berthold, Ruf: 4 58 34 68. Veröffentlicht unter Lizenz-Nr. 50 beim Rat des Bezirkes Dresden. Druck: 111/9/288 Grafischer Großbetrieb Völkerfreundschaft Dresden Julian-Grimau-Allee, Dresden, 8012, Ruf: 4 86 40. 29. Jah Mr. 21 Preis Fri Wi Dele i 24 S j Panzerl auf da: Frage < alles bi Was : beweg । I krieg ii I ren Ze Nicht 1 I sehe C historis : der W hen, si ber vei Vor den ei densru . nie zu: Erricht | ihr ers Kriege ] keinen | Strafe darum, geben. Wie zen, k Delegi Uns beit sch» Vi In di verb Mit den sie Kiefer- sehe ! bensbi sern. Das Umzu vor. A ren Ar Aufrät große lektivs der Fl sehe eine gungs