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Könen in steln He Kenntniund Fähigkeiten für ihre Patien- eier warenisektorenleiter Gesundheitspoli- Dr. Pfauiund Genosse OMR Dr. med. chs Abso"n, die außer der Approbations d eines DrA, verliehen bekamen Fotos: Zentrales Fotolabor Ein erfolgreiches akademisches Jahr Dr. med. Hans-Ulrich Lehmann berichtet aus Gondar (VR Äthopien) Das Hochschullehrerkollektiv der DDR des Jahres 1986/87 am Gondar College of Medical Sciences beendete im August 1987 seinen Einsatz. Für mich war es be reits das vierte Einsatzjahr in Gondar und gleichzeitig eines der ereignis- und er folgreichsten Jahre. Wir wurden Zeuge der ersten demokratischen Volksabstim mung in der Geschichte Äthopiens - des Referendums zur volksdemokratischen, sozialistisch orientierten Verfassung der Wahl der Abgeordneten zum äthopi- schen Parlament, der National Shengo, weiterer ökonomischer Erfolge (5 Prozent Zuwachsrate in der industriellen Produk tion) und einer sicher noch längere Zeit in Anspruch nehmenden erfolgreichen Umsiedlungsaktion aus den Dürregebie ten des Nordens in die fruchtbareren Ge genden des Südwestens, und das alles bei immer noch aktiver Konterrevolution. Die nun in Angriff genommene 17. Cam pagne der Alphabetisierung wird zusam men mit den intensiven Bemühungen um die Dorfbildung ein weiterer wichtiger Schritt auf dem Wege zum sozialen Fort schritt sein. Auf ein erfolgreiches Jahr können die 25 Hochschullehrer der Universitäten Berlin, Halle, Jena, Leipzig, Rostock so wie den Medizinischen Akademien Dres den, Erfurt und Magdeburg zurückblik- ken. Das betrifft die studentische Ausbil dung ebenso wie die medizinische Be treuung und die erstmals in großem Rahmen durchgeführte wissenschaftliche Arbeit mit Studenten und Pflichtassisten ten. 1986/87 befanden sich 430 Studen ten im Ausbildungsprozeß, davon verlie ßen 47 das College, um am Ende ihrer Pflichtassistenz nun als Ärzte für ein bis drei Jahre ihre landpraktische Tätigkeit aufzunehmen. Das Hospital mit 320 Betten und einer Poliklinik mit etwa 200 Patienten täglich - die Patienten kommen dabei teilweise aus Entfernungen von über 300 km - fordert derzeit den Hauptteil unserer Arbeits kraft. Das Department für Innere Medizin verfügt über 80 Betten, die bei weitem nicht ausreichen, um alle stationspflichti gen Kranken aufnehmen zu können. Irri vergangenen Jahr wurden auf drei Statio nen für innere Erkrankungen 1 139 Pa tienten behandelt. An Krankheiten domi nieren: infektiöse Durchfälle, Tuberku lose, Malaria, Thyphus, Anemien unter schiedlicher Genese (sehr häufig ist Hakenwurmbefall), Meningitis, Diabetes mellitus, Leberzirrhosen und Herzklap penfehler rheumatischen Ursprungs. Die Durchseuchung der Bevölkerung mit dem Hepatitis-B-Virus ist in Äthopien sehr hoch und ist eine Erklärung für die hohe Zahl der Patienten, die an einem Le berzellkarzinom versterben. Speziell die Leistungen in der medizini schen Betreuung sind es, die das College landesweit zu einem beanspruchten me dizinischen Zentrum haben werden las sen, und die in der Bevölkerung von Stadt und Land sowie in der Armee un eingeschränkte Anerkennung finden. Bedeutende Fortschritte wurden in der wissenschaftlichen Arbeit erreicht. Mit 27 Vorträgen beteiligten wir uns an der Jahrstagung der Äthopischen Ärztegesell schaft in Addis Abeba und bestimmten in einer Reihe von Fachgebieten auch deren wissenschaftliches Profil. So gelang es erstmals, einer von mir geleiteten Ar beitsgruppe das Delta-Antigen in Ätho pien nachzuweisen. Im akademischen Jahr 1986/87 wurden in großem Umfang Studenten in die wis senschaftliche Arbeit einbezogen. Im Juni 1987 konnten 30 dieser meist Kollektivar beiten auf der 1. Wissenschaftlichen Stu dentenkonferenz am Gondar College mit Vorträgen vorgestellt werden. Das Resul tat dieser Konferenz, sowie die Begeiste rung der Studenten sind der Grundstein für weitere Aktivitäten in der wissen schaftlichen Arbeit und bei der Formu lierung von Forschungsaufgaben am Col lege, letztere auch in Verbindung mit Partnereinrichtungen in der DDR. In den vier Gondarjahren habe ich meine Kenntnisse und Erfahrungen auf dem Gebiet der Tropenkrankheiten be deutend erweitern können. Durch solch einen langjährigen, solidarischen Einsatz kennt man inzwischen fast alle spezifi schen Probleme am College und kann so, von Jahr zu Jahr die Ausbildung der Stu denten effektiver gestalten. Optimistisch blicke ich dem akademischen Jahr 1987/88 in Gondar entgegen. Deutsche, polnische und sowjetische Kinder gemeinsam in Zeesen Am 29. Juli fuhren wir sowjetischen Pioniere, die in der Stadt Dresden woh nen, auf Einladung der Lagerleitung des Kinderferienlagers der Medizinischen Akademie zu einem Treffen mit deut schen und polnischen Kindern, das dem Monat der Freundschaft gewidmet war. Als wir im Lager ankamen, empfing man uns nach russischem Brauch mit Brot und Salz. Im Verlaufe des Treffens wurde uns das ganze Lager gezeigt. Wir sahen uns die Zimmer an, wo die Jungen und Mäd- Auf unserem Foto ein Ausschnitt aus dem Kulturprogramm der sowjetischen Pio niere. Foto: Neugebauer chen sich ausruhen, das Spielzimmer, den Speiseraum und vieles andere. Uns hat sehr gefallen, daß das Kinder ferienlager an einem See gelegen ist und die Kinder bei schönem Wetter baden und sich sonnen können. Wir haben uns schell bekannt gemacht und an einigen sportlichen Wettkämpfen in Tischtennis, Volleyball und Federball teilgenommen. Nach den Mittagessen erfreuten wir uns gegenseitig mit einem kleinen Kultur programm. Das Freundschaftstreffen ver lief sehr fröhlich und kameradschaftlich. Wir bedauerten sehr, daß wir uns so bald von unseren neuen Freunden verabschie den mußten. Früher kannten wir nur Frau Dr. Schenderlein und Dr. B. Tautz als Kinderärzte, aber jetzt haben wir auch er fahren, wie die Kinder der Angestellten der Medizinischen Akademie Dresden le ben und sich erholen. Wir danken nochmals ganz herzlich für die Einladung und hoffen sehr, daß dies nicht unser letztes Treffen war. Nina Tschmychien Der Stellvertreter der Politabteilung der sowjetischen Garnison bat Dr. Mu- chamedjarow, der Leitung der MAD den Dank der Eltern und der Kinder für den wunderschönen, erlebnisreichen Tag in Zeesen zu überbringen.