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Erika Rudolph, Institut für Pharmakologie und Toxikologie, berichtet von ihrem Schöffeneinsatz Rene hat einen Raub begangen Am 20./21. Juni feierte die „Sächsische Zeitung" ihr Pressefest. Das abendliche Feuerwerk lockte auch viele junge Leute auf die Elbwiesen. Da das Wetter angenehm war, gingen auch zwei Jungen mit ihren Freundinnen am Johannstädter Elbufer spazieren und setzten sich später auf eine Bank. Dort wurden sie von einem großen kräftigen Jungen, der unter Alkoholeinfluß stand, angesprochen, auf der Bank Platz zu ma chen. Trotzdem die Beteiligten sich nicht kannten, wurden die Jungs auseinander gedrängt und Rene setzte sich dazwi schen. Er sah, daß einer der Jungs einen silbernen Ohrring trug, den er gern besit zen wollte. Er drückte mit der rechten Hand den Kopf des Jungen zurück und drohte, ihm das Nasenbein zu brechen, wenn dieser ihm den Ohrring nicht ge ben würde. Mit der einen Hand faßte er nach dem Ohr und wollte den Ring her ausziehen. Dies war sehr schmerzhaft, und das Ohr blutete, so daß der Junge, der außerdem vor dem großen kräftigen Rene Angst hatte, den Ohrring heraus gab. Doch das reichte dem 17jährigen noch nicht. Bei dem anderen Jungen hat er noch eine Quarzuhr entdeckt, die er diesem einfach vom Handgelenk los machte. Es mag verwunderlich erscheinen, daß die Jungs sich dies alles gefallen ließen, aber sie sind beide zierlich und klein von Wuchs und ließen sich von dem Auftre ten und den Worten des Rene einschüch tern. Vor der Strafkammer des Kreisgerichtes Dresden-Mitte mußte sich nun Ren we gen Raubes verantworten. An der Ver handlung nahm die Mutter, ein Vertreter seines Arbeitskollektivs und ein Jugend beistand teil. Beide Jungen waren zur Auf klärung des Falles als Zeugen geladen. Schon bei der Darstellung seiner Per ser wurde klar, daß sich Ren bis jetzt nie Mühe gegeben hatte, etwas aus eigener Anstrengung zu schaffen. Die Schule be endete er nach 8 Schuljahren mit der 6. Klasse. Er bereitete sich nie für die Schule vor, war disziplinlos und fiel oft negativ auf. In der Vernehmung sagte er: „Es lag mir nicht, ich war zu faul und sah alles nicht ein." Diese Haltung gab er bis jetzt nicht auf. Nach der Schule begann er im VEB Verkehrsbetriebe als Hilfs schlosser. Der Kollektivvertreter sagte dazu, am Anfang habe er sich Mühe ge geben, dann habe er aber die Lust verlo ren. Das zeigt sich auch darin, daß er drei- bis viermal in der Woche zu spät kommt oder der Arbeit überhaupt fern bleibt. Rene hat als Jugendlicher einen Raub begangen. Trotz seiner 17 Jahre ist er im Sinne des Strafgesetzbuches strafrecht lich verantwortlich, denn auf Grund des Entwicklungsstandes seiner Persönlich keit kennt er die Regeln des gesellschaft lichen Zusammenlebens genau. Dies wurde auch im Hauptverfahren ausdrück lich festgestellt. Ist Ren ein Einzelfall? An der Tat schwere gemessen, kommt dies nicht allzu häufig vor, aber leider begegnen wir im Alltag öfter Jugendlichen, die sol che verfestigten gleichgültigen Meinun gen vertreten. Die Erziehung kann des halb nicht nur auf Elternhaus, Schule und Arbeitskollektiv beschränkt bleiben, denn alle Bürger haben in unserer Gesellschaft das Recht, auf die Ordnung und Sicher heit des Staates einzuwirken. Vom Gericht wurde der bisher nicht vorbestrafte Jugendliche Renä unter Be rücksichtigung aller Umstände zu einer Strafe auf Bewährung verurteilt. Außer dem muß er 5 Tage unbezahlte gemein nützige Arbeit in der Freizeit leisten und eine Zusatzgeldstrafe bezahlen. Stopp den Viren! Grippeimpfung 1987 In der Zeit vom 9. September bis 10. November wird in den Räumen der Betriebssanitätsstelle für das Per sonal der Medizinischen Akademie die Schutzimpfung durchgeführt. In diesem Jahr besteht die Schutz impfung aus einer Impfung mit 0,5ml des Impfstoffes Influmun mit den darin enthaltenen Subtypen A Singa- pur-6-86-H,N,, A Leningrad- 360-86-HN, und B Ann Arbor-1-86. Allen Mitarbeitern wird dringlich die Teilnahme an der Impfung emp fohlen. Vorzulegen ist der SV-Aus- weis. Als günstigster Zeitpunkt für die Impfung wird der Monat September eingeschätzt. Die Personalärztin impft ab 9. Sep tember bis 10. November montags, dienstags, mittwochs und freitags von 7.30 bis 10 Uhr und montags, diens tags und donnerstags von 13 bis 14 Uhr im Zimmer218, Tel. 36 47 und die Betriebsärztin impft ab 28. Septem ber bis 10. November dienstags und donnerstags von 8 bis 10 Uhr im Zim mer 217, Ruf 37 36. Bei jeder medizinischen Behand lung sowie bei den Reihenuntersu chungen kann außerdem die Grippe schutzimpfung erfolgen. Dr. B. Müller-Gerschner Personalärztin Bereitstellung von Impfstoff zur Immunisierung der Kinder in Guinea-Bissau Alle Kinder sollen leben Jährlich sterben auf der Welt vier Mil lionen Kinder im Alter bis zu sechs Jahren an den Komplikationen von Infektions krankheiten, weitere vier Millionen erlei den davon bleibende körperliche und geistige Schäden. Diesen Kindern muß und kann geholfen werden! Die Immunisierung richtet sich gegen die sechs häufigsten Infektionskrankhei ten: Masern, Keuchhusten, Diphterie, Te tanus, Tuberkulose und Poliomyelitis. Im Rahmen der WHO-Grundstrategie „Gesundheit für alle bis zum Jahre 2000“ stellt sich die Liga der Rotkreuzgesell schaften und UNICEF gemeinsam diesem Problem und trägt mit dem „Child-alive- Programm" gezielt zur Bekämpfung der Infektionskrankheiten bei. Guinea-Bissau gehört zu den ärmsten Ländern Afrikas und hat eine sehr hohe Sterblichkeitsrate (40 Prozent) durch In- fektions- und Durchfallerkrankungen zu verzeichnen. Unser Masern-Impfstoff hilft, die schlimmsten Komplikationen (Gehirnhaut- und Lungenentzündung) zu bekämpfen und den Anteil der Kinder mit dieser Krankheit im gesamten Land we sentlich zu senken. Für die Werbung, Impfung, Aufklärung über Krankheitszeichen und Vorbeu gungsmaßnahmen fühlt sich das Rote Kreuz von Guinea-Bissau verantwortlich. Wir rufen hiermit alle Rotkreuzmitglie der unserer Einrichtung auf, einen eigen ständigen Beitrag zur Finanzierung des Masernimpfstoffes für die Kinder in Gui nea-Bissau beizutragen. Wir bitten, die Spendengelder bis An fang Oktober im ZHK an der MAD abzu rechnen, damit wir diese an das Bezirks sekretariat bis zum 23. Oktober, dem 35. Jahrestag des DRK der DDR, überge ben können. MR Prof. Dr. sc. med. Franke, Vorsitzender des ZHK an der MAD Jandzeitungswetttewer der Grundeinheit der Gesellschaft für Deutsch- Sowjetische Freundschaft an der MAD „40 Jahre Gesellschaft für Deutsch-So wjetische Freundschaft" war das Motto des diesjährigen Wandzeitungswettbe werbes. Die Kollektive waren aufgerufen, die Entwicklung der gesellschaftlichen Arbeit im Kollektiv darzustellen. In den meisten Fällen ist dieses gut gelungen. Drei Wandzeitungen fanden besondere Aufmerksamkeit der Jury, und zwar das Institut für Arbeitshygiene, das Institut für Sozialhygiene und das Institut für Patho logische Anatomie. Von den beiden ersten Kollektiven wurden vor allem die Kooperationsbezie hungen mit sowjetischen Partnern her vorgehoben und alles optisch sehr ein drucksvoll wiedergegeben. Beide Wand zeitungen wurden mit einer Prämie von 100 Mark ausgezeichnet. Freund Dr. Wagner, Vorsitzender der DSF im Institut für Pathologische Anato mie, erläuterte uns den Werdegang des Kollektivs sowie die Bemühungen, mehr Mitglieder zur aktiven Mitarbeit zu bewe gen. An der grafischen Darstellung ist ables bar, daß unter Leitung Dr. Wagners im Institut die DSF-Arbeit und somit der Mit gliederstand vor allem im 40. Jahr der Be freiung des deutschen Volkes vom barba rischen Hitlerfaschismus durch die ruhm reiche Sowjetarmee beträchtlich ausge baut wurde. Die Wandzeitung dieses Institutes wurde mit einer Prämie von 80 Mark gewürdigt. Alle anderen Kollektive, die sich am Wandzeitungswettbewerb beteiligten, hatten sich sehr viel Mühe gegeben, des halb erhalten sie eine Anerkennungsprä mie von 30 Mark. Der DSF-Vorstand bedankt sich bei al len Mitarbeitern, die durch ihre enga gierte gesellschaftliche Arbeit zum guten Gelingen des Wettbewerbes beigetragen haben. Ortwin Lube, Sekretär