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Blick in den großen Hof des Schlosses. Das Foto zeigt einen Teil der Nordseite und den Treppenturm. In den Jahren 1842 bis 1846 wurde der große Ballsaal im Schloß, der bereits der Stadt für festliche Anlässe zur Verfügung stand, mit kostbaren Materialien in Archi tektur, Plastik, Malerei und Kunsthand werk im Stil der Hochrenaissance umge staltet. Zur prächtigen Ausstattung gehör ten Kristallüster und große Wandgemälde mit mythologischem Inhalt. Die letzten umfangreichen Veränderungen am Resi denzschloß anläßlich des 800jährigen Be stehens des Fürstenhauses der Wettiner leiteten die Architekten Dunger und Frö lich in den Jahren 1889 bis 1902. Das ge samte Bauwerk wurde gründlich instandgesetzt und die Außenfassaden der deutschen Renaissance angepaßt. Im Was wissen wir von der Geschichte unserer Stadt? Das Ende vom letzten der Wettiner Südteil entstand nach Abriß einiger Wohnhäuser ein Wirtschaftsflügel mit ei nem sandsteinverkleideten Übergang in das erste Stockwerk des Taschenbergpa lais. Der Gobelinsaal erhielt eine neue Ausgestaltung, eine „Englische Treppe" erschloß die oberen Stockwerke. Ein zweiter Übergang am Nordflügel des Schlosses (unmittelbar neben dem Schloßturm gelegen) zur Hofkirche be kam eine neobarocke Außenverkleidung aus Kupferblech. Zwischen dem Westflü gel des Schlosses und dem Taschenberg palais kündete der „Wettinobelisk" vom Jubiläum. Doch der Glanz des Hauses Wettin er losch sehr bald. Als die Novemberrevolu tion im Jahre 1918 auch Dresden er reichte, verzichtete der letzte sächsische König, Friedrich August III., auf seinen Thron, „entband alle Offiziere, Beamten, Geistlichen und Lehrer von dem ihm ge leisteten Treueeid" und floh mit seinem Sohn und den drei Töchtern am 9. 11. 1918 nach Schloß Sybillenort in der Nähe des damaligen Breslau. Nachdem er dort am 18. 2. 1932 verstarb, wurde sein Sarg als letzter der Wettiner in die Gruft der Katholischen Hofkirche zu Dresden über führt. Das prachtvolle Schloß Sybillenort steckten nach zeitweiliger Nutzung als Munitionsdepot im zweiten Weltkrieg Soldaten der faschistischen deutschen Wehrmacht am 26. 1. 1945 noch in Brand. Kostbare Sammlungen, Möbel und Gemälde aus dem Besitz der Wetti ner verbrannten dabei. Die Ruine dieses Landsitzes wurde bis auf den markanten Schloßturm 1959 beseitigt. Ein ähnlich tragisches Schicksal ereilte unser Dresdner Schloß. In den dreißiger Jahren stand der Ostflügel des Gebäudes ungenutzt, Räume verwahrlosten, Keller waren voller Schutt. Die Mittel der Denk malpflege waren mit der gründlichen Re staurierung des Zwingers gebunden. Um fangreiche Sanierungen verlangte die Frauenkirche, deren tragende Pfeiler brü chig geworden waren. Als am 13. Februar die anglo-amerika- nischen Bomber die Kunststadt Dresden anflogen, war auch das Schloß, wie alle Gebäude der historischen Innenstadt ohne jede militärische Bedeutung, ein Angriffsziel. Was die Bomben mit ihrer Sprengkraft von der unersetzlichen In neneinrichtung, den plastischen Bildwer ken und den Architekturteilen ver schonte, vernichtete der Feuersturm. Alle Gebäudeteile brannten bis. auf das Erdge schoß aus. Stehen blieben nur die Fassa den mit ihrem reichen Schmuck, Quer- und Längswände, ein verstümmelter Schloßturm, der einst die Silhouette Dresdens maßgeblich mitbestimmte. Joachim Liebers Gudrun Dünsch, Chefsekretärin, Abtei lung für Geschichte der Medizin Editha Schreiter, Fachkinderkranken schwester, Klinik für Kinderheilkunde Annelies Wachs, Fachkrankenschwe ster, Klinik für Chirurgie 30 Jahre Lieselotte Bochmann, Fotograf, Klinik für Hautkrankheiten MR OA Dr. med. Dr. med. dent. Georg Busse, 1. Oberarzt, Klinik für HNO-Krank- heiten Doz. Dr. sc. nat. Hans-Dieter Fischer, Hochschullehrer, Institut für Pharmakolo gie MR Prof. Dr. sc. med. Wolfgang Rose, SienstjwGiläen im Awgwst Hochschullehrer, Klinik für Innere Medi zin Brigitte Seidel, Funktionsschwester, Klinik für Kinderheilkunde 25 Jahre OA Dr. sc. med. Bärbel Justus, Ober arzt, Klinik für Gynäkologie und Geburts hilfe Heinrich Riedel, staatlich geprüfter Au genoptiker, Klinik für Augenheilkunde 20 Jahre Johanna Delling, Sekretärin, Klinik für Psychiatrie und Neurologie Ursula Krücke, Mitarbeiter für For- schungskooperation, Direktorat für For schung Brigitte Röllig, Op-Schwester, Zentrale Hochschulpoliklinik Lieselotte Weiland, Sekretärin, Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe 15 Jahre Erna-Maria Heuberger, Fachschulleh rer, Medizinische Fachschule Karl-Heinz Tank, Kraftfahrer, Institut für Pharmakologie Dipl.-Päd. Margret Wolf, Heimleiter, Medizinische Fachschule 10 Jahre Dr. med. Manfred Kinder, Fach/Sta- tionsarzt, Klinik für Chirurgie Martha Lauer, Krankenschwester, Kli nik für Nuklearmedizin Dr. paed. Jochen Oertel, Wissenschaft licher Assistent, Institut für medizinische Informatik Annemarie Pitt, Erzieherin, Medizini sche Fachschule Gerda Preusche, Beiköchin, Abteilung Wirtschaft und soziale Einrichtungen Ursula Ullrich, Sekretärin, Zentrale Hochschulpoliklinik Wir danken allen Genannten für ihre stete Einsatzbereitschaft und wünschen weiterhin Schaffenskraft, Gesundheit und Wohlergehen. Die Bewohner des Dorfes Putz kau bei Bischofswerda werden von ihren Nachbarn haupt sächlich wegen der Kirmes ge neckt. Man erzählt nämlich: Zur Kirmes schlachten die Putzkauer alle ihre Ziegen. Der Sonnabend vor dem Kirchweihsonntag heißt darum auch der „Putzkauer Zie gentod". Da ist der Himmel gerö tet von dem vergossenen Blut der Ziegen. Der Niedermüller zu Es geht die Sage Der M2utzkaner 2ieqentod Putzkau aber kann an jenem Tage nicht mahlen, da sich die ins Wasser geworfenen Ziegen därme um sein Wasserrad schlin gen und dasselbe zum Stillstand bringen. Vor der Putzkauer Kirmes haben auch die Tapezierer viel Arbeit. Sie müssen in Putzkau Wände polstern, damit die Kirmesgäste, wenn sie von dem zähen Kuchen abbeißen und mit großer Kraftan strengung ein Stück loskriegen, sich dabei nicht den Hinterkopf an der harten Wand einschlagen. „Die Götterlehre" von Karl Philipp Moritz ist wieder erschienen und steht in der Bibliothek für Sie bereit. Die Zusammenstellung - versehen mit Zeichnungen nach antiken ge schnittenen Steinen und Denkmälern - hilft uns, die Gedanken- und Phan tasiewelt der Menschen im Altertum zu verstehen. Das Verständnis für an tike Kunstwerke und für Werke unse rer Zeit, die sich mit antiken Stoffen auseinandersetzen, wird geweckt und gefördert. Probleme des Altertums beschäftig ten auch Walther Kranz. „Die griechi sche Philosophie" ist sein Thema und damit gibt er zugleich eine Einführung in die Philosophie überhaupt. Kranz unterteilt die griechische Philosophie in die vorsokratische, die klassische und die nachklassische Philosophie. Innerhalb dieser groben Einteilung geht er auf die verschiedenen Strö mungen und deren wichtigste Vertre ter ein. Zuvor untersucht er in einem Abschnitt die Urgründe der Philoso phie wie Mythos, Aberglaube und Spruchweisheiten. Einen interesssanten Einblick in das religiöse Leben im Hochmittelalter gibt das Buch „Ketzer und Heilige". Bäuerliche und städtische Oppositio nelle stellten der reichen Feudalkir che die Vision einer Kirche der Ar men gegenüber. Man suchte nach neuen Wegen zu Gott und den Men schen und so kam es zur Ausbildung von Wander- und Laienpredigern, Ar mutsaposteln und zu mächtigen Ket zerbewegungen wie die Katharer und Waldenser. Die Gegenreaktion ließ nicht auf sich warten, Kreuzzüge und Inquisition führten zu sozialen Nöten, grausamen Kriegen und verheeren den Hungersnöten. Ernst Werner und Martin Erbstößer stellen die Vorgänge sehr anschaulich dar und verfolgen die Entwicklung bis zu den Anfängen des Minoritenordens, der durch Franz von Assisi begründet wurde. In der Reihe der „Fundusbücher“ erschien von Gurjewitsch die „Mittel alterliche Volkskultur". Auch hier spielen Sage, Mythos und Brauchtum eine große Rolle. Anliegen des Autors ist es, die gedankliche, begriffliche und gefühlsmäßige Grundlage für die Kultur zu finden und dem Leser zu er schließen. Schon längere Zeit befindet sich im Bestand unserer Bibliothek ein Fun dusbuch vom gleichen Autor mit dem Titel „Das Weltbild des mittelalterli chen Menschen". Hier untersucht Gurjewitsch Grundbegriffe wie Zeit, Raum, Eigentum usw., um die Epoche des Mittelalters zu analysieren. Die beiden Werke vermitteln damit einen tiefgreifenden Einblick in kulturge schichtliche Entwicklungsphasen. Herausgeber: SED-Hochschulparteilei- tung der Medizinischen Akademie „Carl Gustav Carus" Dresden, Fetscherstraße 74, Dresden, 8019, Verantwortlicher Redak teur: Ursula Berthold, Ruf: 4 58 34 68 Veröffentlicht unter Lizenz-Nr. 50 beim Rat des Bezirkes Dresden Druck III/9/288, Grafischer Großbetrieb Völkerfreundschaft Dresden, Julian-Grimau-Allee, Dresden, 8012, Ruf: 4 86 40