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Bei Freunden umge schaut Gerät für Schnellanalysen entwickelt Am sowjetischen wissenschaftlichen Forschungsinstitut für biomedizinische Technologie des Ministeriums für Ge sundheitswesen der UdSSR werden neue Mittel der Diagnostik und Heilbehandlung auf der Grundlage der Gen-Technik ent wickelt. An diesem Institut ist jetzt ein Bio roboter entwickelt worden. Dieser bioche mische Universal-Schnellautomat ist in der Lage, in einer Viertelstunde eine medi zinische Untersuchung nach 24 verschie denen Parametern durchzuführen. Dieses neue Schnellanalysegerät ist jetzt zur Serienproduktion für den Einsatz in Polikliniken und Krankenhäusern emp fohlen worden. Damit können operativ von Spezialisten Laboranalysen angefer- tigt werden, die es ermöglichen, den Ge sundheitszustand der Leber, der Nieren, der Bauchspeicheldrüse sowie des Herz- Kreislauf-Systems der Patienten zu beur teilen. Berücksichtigt man noch den Be darf an derartigen Geräten, den der Über gang zur Dispensairebetreuung der ge samten Bevölkerung (der in der UdSSR in der nächsten Zeit vorgesehen ist) erfor dert, so wird das neue Gerät ein unersetz barer Gehilfe des Arztes. Das Gerät ist in 17 Minuten imstande, die Parameter von zwei Personen auszuwerten, wobei das Gerät zahlreiche Laboranten ersetzt. Aus „Prawda" vom 28. April 1986 übersetzt von E. Lohse Zelltransplantate für großflächige Verbrennungen Am gleichen Forschungsinstitut, das neue Mittel der Diagnostik und Heilbe handlung auf der Grundlage der Gen- Technik entwickelt, sind jetzt sogenannte Zelltranspläntate zur Behandlung großflä chiger schwerer Verbrennungen entwik- kelt worden, die genauso gut einwachsen wie verpflanzte Hautstücke, die vom Pa tienten selbst stammen. Aber die Körper- oberflächeh, die damit bedeckt werden können, sind mehr als dreißigmal größer als bei einer gewöhnlichen Plastik, wie sie bei großflächigen Verbrennungen bisher angewandt wird. Bei dem neuen Verfahren werden Haut zellen des Betroffenen entnommen und in einem Wachstumsmedium (Nährlösung) vermehrt. Später wird dann dieses Zellge webe auf die Wundoberfläche gebracht und die Zellen setzen dort ihre Zellteilung fort, jedoch auf „heimischem Boden". Die ser Boden ist nicht wie üblich, sondern verbrannt. Doch unter Kontrolle der Ärzte, die wissen, wie die noch schwa chen Keime gekräftigt werden, faßt das Transplantat trotzdem „Wurzeln". Aus einem längeren populärwissen schaftlichen Beitrag der „Prawda" vom 28. April 1986) übersetzt von E. Lohse Diagnose: absolut tödlich! In ihrem Heimatland, den USA, diffa miert man sie als Kommunisten. Ronald Reagan lehnte es ab, sie zu empfangen. Bezeichnend für die Politik dieses Staates und seines Präsidenten. Dabei geht es ih nen um nichts anderes - und nichts kann wichtiger sein - als die Verhinderung ei nes Nuklearkrieges. Prominente Vertreter der Vereinigung „Internationale Ärzte für die Verhinderung eines Nuklearkrieges" (IPPNW) aus der Sowjetunion, den USA, der DDR und der BRD forderten auf zwei Meetings in der Medizinischen Akademie „Carl Gustav Ca rus" am 26. Mai - wenige Tage vor ihrem 6. Kongreß in Köln - die Einstellung von Atomtests, bekräftigten die Forderung nach Abrüstung und Entspannung. Im Hörsaal der Sektion Stomatologie be grüßte der Rektor, OMR Prof. Dr. sc. med. Schmidt, die Mitglieder der internationa len Vereinigung und dankte ihnen für ihr großes Engagement und ihren persönli chen Einsatz im Kampf um die Verhinde rung eines Nuklearkrieges. Er informierte, wie an der Medizinischen Akademie Dres den der Kampf um die Erhaltung und Si cherung des Friedens geführt wird. Als ein großes Glück bezeichnete er es, in einem Staat zu leben, dessen gesamte Politik auf die Sicherung des Friedens gerichtet ist und als oberstes Gebot seiner gesamten Innen- und Außenpolitik erklärt hat. Uns sei auch klar, daß,das Bekenntnis für den Frieden allein nicht ausreiche und jeder bereit sein müsse, etwas dafür zu tun. Mit unserem Wissen über die gesundheitli chen Folgen eines atomaren Infernos hät ten wir als Ärzte dabei eine besondere Verantwortung, erklärte Magnifizenz. Diesen Gedanken aufnehmend, erklärte Professor Alexander Sidney, daß die ein zige Möglichkeit zur Wahrnehmung unse rer medizinischen Verantwortung die Pro phylaxe sei - d. h. die rechtzeitige Verhin derung eines Nuklearkrieges. Sie wollen alle Gruppen in allen Ländern erreichen, unabhängig von weltanschaulichen und politischen Gesichtspunkten. Tscherno byl und Challenger haben erneut bewie sen, wie wichtig der Schutz der Mensch heit vor jeder Art nuklearer Katasttophe ist. Der amerikanische Professor Jack Gei ger schätzte ein, daß seiner Meinung nach etwa 90Prozent der amerikanischen Bevöl kerung gegen die Aufrüstung sei und auch der größte Teil ablehnend den amerikani schen Sternenkriegsplänen gegenüber steht. Er brachte seine Freude darüber zum Ausdruck, daß diese Idee der Grün dung der Vereinigung der Ärzte von dem sowjetischen Arzt Tschasow und dem Gemeinsam leben Eine andere Alternative darf es nicht geben! Meeting mit Vertretern der IPPNW an der MAD amerikanischen Arzt Lown ausgegangen ist, heute zu einer riesigen weltum spannenden Organisation geworden ist. Allein in den USA existieren 150Sektionen in verschiedenen Bundesstaaten. Ihr Prin zip ist es, durch langfristige Einflußnahme auf die Bevölkerung auch die Regierungs politik zu beeinflussen. Also Druck von un ten auf die Regierung auszuüben. Sie seien sich auch darüber im klaren, daß das ein Erziehungsprozeß ist, der nicht von heute auf morgen spektakuläre Früchte tragen wird. Er möchte den Gedanken un terstützen, daß die Ärzte verschiedener Weltanschauungen gut miteinander har monisieren und trotz unterschiedlicher politischer Standpunkte in diesen Fragen zusammenarbeiten, wo die Menschheit erstmals in der Lage ist, sich selbst zu ver nichten. Auf den bevorstehenden Kongreß in Köln angesprochen, erklärten die Ärzte, nach dem ersten Weltkrieg erklärt148 A in 20 Jahren wird es einen zweiten 65 krieg geben, weil dann eine neueGeEMA tion lebt, die die Schrecken des leVA09 Krieges vergessen hat. Sie sehe ihre Hauptaufgabe auch darin, vor 4 die jungen Menschen zur bewußtenES teinahme für den Frieden zu gewinEE2d Die Ehefrau von Prof. Geiger spratEt Vertreterin der Wissenschaftler, dielEET. Ärzte sind, dennoch im Komitee mitEE ten, um alle Hochschullehrer zu mcEA8 ren und zu aktivieren, alle SchülerEM Studenten im Sinne des Anliegens dep— mitees zu erziehen. rau Profe dringlich, r Als Vertreter der DDR-Sektion veges zu ver Prof. Dr. Werner Jänisch, Humbolavor allem j versität Berlin, auf die mehrfache veichkeit de: gerung des Moratoriums für Kernwich zu mac tests durch die Sowjetunion und d teilte die fortgesetzte Versuchsserie Dr. Frank/Prof. BarthrRed: USA als eine Herausforderung der W fentlichkeit. Die Ärzte der DDR seien darisch an der Seite der Friedenski Frau Professor Galina Sawaljowa erin nerte sich der Worte ihres Vaters, der sie würden sich nicht nur in den Ländern treffen, die absolut für ihre Idee sind, son dern auch gerade bewußt in jene Länder gehen, deren Regierungen noch Vorbe halte haben, wie die BRD-Regierung, die sich ja auch bekanntlich gegen die Verlei hung des Friedensnobelpreises ausge sprochen hat. Der Dialog erbrachte Anregungeng weitere Begegnungen über Länder® B zen hinweg dazu beitragen können,■ die Menschheit von der Geißel derH. waffe bis zum Jahre 2000 befreit wird.p- Das zweite Meeting fand zur gleichen Zeit im Hörsaal der Klinik für OrthopädiesGemeinsa Der 1. Prorektor der Akademie, Genosse OMR Prof. Dr. sc. med. Köhler, begnQemeinsa hier die Gäste. Fotos: Tzschas Ehepaar C