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Doz. Dr. sc. med. Karl-Heinz Frank Grundlagenforschung ist der Schlüssel zur Zukunft Kürzlich wurde der Nobelpreis für Me dizin an Stanley Cohen und Rita Lewi- Montalcini für die Entdeckung von Wachstumsfaktoren verliehen. Wie die meisten Nobelpreise zurückliegender Jahre erfolgte die Verleihung auf einem Gebiet der Molekularbiologie/Bioche- mie/lmmunologie. Dieser Trend wird weiter anhalten, da das methodisch Mög liche bei weitem wissenschaftlich noch nicht ausgeschöpft ist. Das zu erwartende methodisch Neue der nächsten Jahre wird aus diesen, jetzt intensiv interdiszi plinär. beforschten Gebieten hervorge hen, bei noch stärkerer Verwendung der verbesserten Computertechnik. Es besteht überhaupt kein Zweifel, daß die Beherrschung und der Zugang zu dem, was wir weitgefaßt Biotechnologie nennen und hinter der sich u. a. für die Medizin molekularbiologische Metho den, neue Zellzüchtungsverfahren, Hy- pridomatechnik, Enzymtechnik, neue präparative Verfahren, verbesserte Nu kleinsäure- und Peptidsyntheseverfahren verbergen, daß in ihr die wesentlichsten Voraussetzungen für den zukünftigen Er kenntnisgewinn liegen, aber auch die Hauptkräfte für Fortschritte in Prophy laxe, Diagnostik und Therapie. Dieser Prozeß berührt nicht nur die Molekular biologie, Immunologie und Genetik, son- oern an diesen neuen Entwicklungen par- tizipieren alle Fachgebiete und tragen sie teilweise mit. Die Beschlüsse des XI. Parteitages der SED haben die Schlüsseltechnologien- zum Schwerpunkt der Wissenschaftspoli tik erklärt und über ihre Hauptstandorte entschieden. Unser Land unternimmt große Anstrengungen, um auf diesem Gebiet die Voraussetzungen für eine For schung zu schaffen, die auf einigen aus gewählten Gebieten den Weltstand mit- bestimmen soll. Vor unserer Haustür wird beim VEB Sächsisches Serumwerk ein biotechnologisches Forschungszen trum entstehen, das den wissenschaftli chen Vorlauf für eine breite Biotechnolo gieproduktion (Impfstoffe, Immundiagno- stika, Therapeutika) sichern soll. Die Medizinische Akademie ist auf eine sol che Schwerpunktverlagerung nicht zum besten vorbereitet. Mit Ausnahme des In stituts für Pathologische Anatomie hat sie auf den genannten Gebieten keine Tradi tion. Es fehlt die Vorklinik, mit der Bio chemie, Chemie und mit einer molekular biologischen Arbeitsrichtung. Immunolo gie und Genetik sind als defizitäre Fachgebiete deklariert und können die sen Prozeß nicht so, wie sie es gern wünschten, leiten. Biotechnologische Ar beitsrichtungen entwickeln und handha ben, sind aber das notwendige methodi sche Handwerkszeug der Zukunft. Wenn die Medizinische Akademie an diese Zu kunft denkt, wird sie auf ihre Förderung nicht verzichten können. Die Beschlüsse des XI. Parteitages der SED und der Biotechnologiebeschluß ha ben auch Wege über das „wie" aufge zeigt. Von der Forschung wird eine hö here Effektivität gefordert. Das For schungspotential der Hochschulen soll stärker über Koordinierungsvereinbarun gen und Leistungsverträge mit der Indu strie verknüpft und so eine schnellere Überführung der Forschungsleistungen erreicht werden. Das Dresdner biotech nologische Forschungszentrum wird sich auf Grund seiner koordinierten Verbin dungen mit den Akademieinstituten und anderen Hochschulen, auf Grund seiner interdisziplinären Arbeitsgruppen aus dem Sächsischen Serumwerk selbst, dem Forschungsinstitut für Medizinische Dia gnostik, der Medizinischen Akademie und vielleicht auch der TU zu einem lei stungsfähigen biotechnologischen For- schuijgszentrum im Bezirk entwickeln. Es ist entschieden worden, daß sich die Medizinische Akademie Dresden an die sem biotechnologischen Forschungszen trum beteiligen wird. Wie immer in solchen Situationen des Umdenkens und Umformierens gibt es eine Reihe von Fragen und Probleme. Da sind zunächst solche politisch-ideologi scher Art, die einer Zusammenarbeit mit der Industrie entgegenstehen, und eine Reihe realer Probleme, die sich komplex in einer skeptischen Zurückhaltung äu ßern. Da sind Unsicherheiten darüber, ob und wie es gelingen wird, die Zusam menarbeit mit der Industrie auch zum Vorteil der eigenen fachgebietsbezoge nen Forschung zu gestalten, wie die Ar beit einer interdisziplinären Arbeits gruppe der MAD organisiert werden soll, vor allem aber die wichtigsten Fragen nacn gern wissenschaftlichenTrofil und der Thematik, die beforscht werden soll. Das Sächsische Serumwerk wird im Ja nuar einen Themenkatalog zu For schungsvorhaben aus der Grundlagen forschung und angewandten Forschung in einer gemeinsamen Beratung unter breiten. Hier wird es genügend Anknüp fungspunkte für eine Zusammenarbeit geben. Ungeachtet dessen, sollte in der Zwi schenzeit in einer Arbeitsgruppe der Aka demie im Kontakt mit dem Sächsischen Serumwerk und der staatlichen Leitung daran gegangen werden, das zu klären, was bei der Medizinischen Akademie an konzeptionellem schon zu klären ist, u.a. die Erschließung von Reserven, perso nelle Vorstellungen, Fragen der interdis ziplinären Zusammenarbeit. Unsere Triebkräfte erwachsen aus dem Willen, die Parteitagsbeschlüsse zu erfül len und aus der Attraktivität, die von ei ner interdisziplinären Zusammenarbeit an niveauvollen Forschungsaufgaben ausgeht. Es wäre für unsere Hochschule undenkbar, bei einer solchen Entwick lung weitgehend nur als Zaungast zuzu schauen. Für die Immunologie im Akademiebe reich geht es zunächst um nicht mehr, als einen Nachholebedarf gegenüber natio nalem Standard aufzuholen. Es geht ne ben den Forschungsaufgaben auch darum, in den kommenden Jahren eine leistungsfähige klinische Immunologie aufzubauen, die Voraussetzungen für die Heranbildung des eigenen Nachwuchses zu verbessern, die sich nicht nur auf Ho spitationen an anderen Hochschulen gründet. Für die Abteilung Immunologie gibt es keinen anderen Weg, als den, sich über die Zusammenarbeit mit der In dustrie den Zugang zum methodischen Know how zu erschließen. (Auszug aus dem Diskussionsbeitrag Dozent Franks auf dem Konzil) Auf unserer Parteiaktivtagung im September würdigte die Hochschulparteileitung die Präzisierung des Lehrprogramms im Institut für Arbeitshygiene im Hinblick auf die weiter stei genden Anforderungen an dieses Fachgebiet. So wie das Institut für Arbeitshygiene sind auch alle ande ren Kliniken und Institute aufgerufen, sich Gedanken zu ma chen, wie die Forderungen an das Gesundheitswesen für ihr Fachgebepgehre 2000 heute ingyare darauf DasAqne-Echo st für Arbeite vor un ken undlgueauf, ihr« dieser SeprDiskussi Ein Arzt muß lernen, auh m gesunden Menschen aarb< Überlegungen und Maßnahmen zur Gestalng von I durch das Institut für Arbeitshygiene entsprehend d des Jahres 2000 Zur Erarbeitung der Wissenschaftskon zeption unseres Fachgebietes für die DDR und für das Institut an der Medizini schen Akademie Dresden wurden Ent wicklungsrichtungen der Arbeit und der Medizin analysiert, um daraus die not wendigen Schritte für derzeitige Aufga ben in Lehre und Erziehung, Forschung und medizinischer Betreuung abzuleiten. Unter anderem wurde davon ausgegan gen, daß die Medizin des Jahres 2000 da durch gekennzeichnet ist, daß der objek tiv faßbare Gesundheitszustand der Be völkerung sich weiterhin verbessert hat, die Morbidität zunehmend durch chroni sche Erkrankungen gekennzeichnet sein wird, daß psychosomatische Beschwer den wahrscheinlich noch zunehmen wer den, daß die Kosten für das Gesundheits wesen bei verminderter Effektivität stei gen werden, daß die Erwartungen und Forderungen an das Gesundheitswesen durch die Bevölkerung zunehmen, daß erhöhte Anstrengungen zur Erhaltung und Förderung der Leistungsfähigkeit notwendig werden, daß die prophylakti sche Arbeit wesentliche Erweiterungen erhalten wird. Die Arbeit des Jahres 2000 wird durch eine grundlegende Veränderung von Ar beitsbedingungen und -anforderungen gekennzeichnet sein. Dabei nehmen die klassischen arbeitshygienischen Fakto ren, wie z. B. Lärm, Klima, Staub, an Be deutung ab, neue Technologien bringen neue Probleme hervor. Es wird eine schnelle und umfangreiche Anpassung an diese neuen Anforderungen notwen dig sein. Berufsgruppen, die bisher we nig im Blickpunkt der Arbeitsmedizin ge standen haben, werden in den Vorder grund rücken. Die Erwartungen und Forderungen der Werktätigen an die Ar beit in sozialistischen Ländern werden steigen. Psychosoziale Faktoren werden in ihrer Bedeutung zunehmen. Aus diesen wenigen genannten Fakto ren ergibt sich, daß Inhalt und Methoden der Lehre der letzten Jahrzehnte nicht mehr ausreichen. Ausgehend von diesen Überlegungen wurden Schwerpunkte und Methoden in der Lehre verändert. Im Vordergrund der Ausbildung durch unser Institut steht, bestimmte Haltungen bei den Studenten zu entwickeln. Ge ¬ sundheit - Krankheit - Leistungügleit tensi werden für den Erwachsenenrich kum durch Arbeit bestimmt. Deshas ar- „Stre beitsmedizinisches Denken enekad mita« Voraussetzung für erfolgreicheueek sem tive Arbeit eines Arztes. In dauer- verte grund wird deshalb weniger kenis- vor 1 sen gestellt, sondern die Diskupion ten, Problemen, die sich aus den nawer- Mikr schaftlichen Aufgaben des Fadtgees Die , und der Praxis ergeben. Dieikten ferti sollen sensibilisiert werden, depyel erste fenden Veränderungen in dentude jekte rungen an unsere Menschen, Ge Rich sundheitsrelevanz, die Wandundie De in den Methoden, Möglichkesund inter Entwicklungsstrategien der N4w könr sich gehen, frühzeitig zu erketum und prognostisch reagieren zu toato dere gehört auch die Einstellung auEly laktischen Arbeit als die weserbatu- „„„ manistische Aufgabe eines jecsko und Diesem Anliegen dient die Votesnit ChOl Diskussion von Problemen derM- mit tigkeit, Patientenvorstellung, trH- der , hunq des Anteils von Seminarehle. , ° I tes € nen Gruppen von 8 bis 10 Stucrttn faktultativer Begutachtungskuntin c zelne Studenten, das Vorprakinind Wer die Abschlußkolloquien im IDKEk. zu a beits- und Leistungsfähigkeit. Hife Es gilt, Wissen entsprechenddrhn- und forderungen der Zukunft zuveTen. feld. Deshalb wurden in der Lehre lache der arbeitshygienische Probleme, derem für 8 lieh die Geschichte unseres Factgtees ben geprägt haben, zugunsten von Säten runs Aufgaben zurückgedrängt, die «tu- Wer nehmende Rolle spielen weder lakti gehören die Darstellung der Rok von hab« psychosozialen Faktoren, die Berti- In gung mit Berufsgruppen, die zunnend zeln von arbeitsmedizinischem Intereskin keit, werden, die Aufnahme von arbetred Nac zinischen Problemen bei Bildsctmar nen beit, arbeitshygienische und arbetred- auf • zinische Probleme im Gesundheisveen, sells Faktenwissen ist vergänglich inte Er Doc innerung und in der Realität des tes. aucl Deshalb wird von den Studenten teh- „kle mend ein fundiertes wissenschttes dun Handwerkszeug gefordert, er Älä- leist higkeit haben, Probleme zu ereren und wissenschaftlich bearbeiten Htn- nen, er braucht zunehmend enheo- rienverständnis. Dazu dient die* n. Von der Bangladesh Atomic Energy Commission besuchten vier Wissen schaftler unter der Leitung von Dr. M. Matuir Rahman die Klinik für Nuklearme- diim Im Rahmen eines vierwöchigen Trai ningskurses am Zentralinstitut für Kern forschung, Rossendorf, unserem Koope rationspartner, besichtigten sie die Klinik - die Anwendungsstätte der am ZfK pro duzierten Radiopharmaka. Während ei- Gäste aus Banlade zu Besuch in der Klinillir Nul ner ausgedehnten Führung machhsch bau die Gäste mit den diagnostischenltteh und ren und therapeutischen Mögisen in der Nuklearmedizin an derVBani den sehen Akademie Dresden bekanl dizit Die anschließende Diskussionebin. von teressante Informationen über" Au. arbe