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2 Akademie-Echo 5. Symposium In Verantwortung des Instituts für Arbeitshygiene der Medizinischen Akademie Dresden und unter Mitwir kung der AHI (B) Dresden wurde vom 21. bis 23. Oktober das 5. Symposium „Junge Mitglieder" der Gesellschaft für Arbeitshygiene und Arbeitsschutz der DDR durchgeführt. Über 300 Teilnehmer, darunter 30 Studenten, diskutierten zum Thema „Arbeits- und Leistungsfähigkeit der Werktätigen". 65 Vorträge und ausge zeichnet gestaltete Poster zeugten von dem hohen Niveau der Arbeit der jungen Mitglieder der Gesellschaft, was auch eine portugiesische Studien delegation beeindruckte. 15 Bei träge, darunter 3 von Studenten des Jugendobjektes und jungen Mitarbei tern des Instituts für Arbeitshygiene der Medizinischen Akademie Dres den, konnten ausgezeichnet werden. In der Abschlußeinschätzung wurde hervorgehoben, daß mit diesem Dresdner Symposium eine neue Qua lität der Arbeit mit den jungen Mitglie dern erreicht werden konnte. Fortbildungstagung Vom 25. bis 27. November findet im Hygienemuseum Dresden die V. Zen trale Fortbildungstagung für stomato logische Schwestern und Fachschwe stern für Zahn- und Mundhygiene der Deutschen Demokratischen Republik statt. Die Hauptthematik der Tagung be schäftigt sich mit der Mitarbeit der stomatologischen Schwester bei der Realisierung der Betreuungsstrategie. Die wissenschaftliche Leitung hat Genosse MR Prof. Dr. sc. med. H. Nossek, Direktor der Poliklinik für Konservierende Stomatologie der Me dizinischen Akademie Dresden. Zur Tagung werden etwa 480 sto matologische Schwestern, Fach schwestern und Medizinpädagogen kommen. In vier Arbeitsgruppen wird zu Fragen des Betreuungs- und Be stellnachweises, der Praxishygiene, der Aus-, Weiter- und Fortbildung der stomatologischen Schwester und Me dizinpädagogen sowie über die Be treuungseffektivität in der Arbeit der Fachschwester für Zahn- und Mund hygiene, einschließlich der Dokumen tation beraten werden. Promotion B Am 22. Oktober verteidigte Dr. med. Manfred Winkler, Mitarbeiter der Chirurgischen Abteilung der Zen tralen Hochschulpoliklinik, seine B- Promotion zum Thema: „Zur Epide miologie der Venenerkrankungen - Eine prospektive epidemiologische Studie zu Prävalenz, Inzidenz, Risiko faktoren und Behandlungsstrategie der Venenerkrankungen. Ergebnis ei ner Fünf-Jahres-Interventionsstudie im Kreis Dippoldiswalde" vor einer Prüfungskommission der Akademie für Ärztliche Fortbildung der DDR. Gut achter: Prof. Dr. sc. med. Dr. h. c. Knoch. Die Verteidigung fand deshalb vor der Akademie für Ärztliche Fortbil dung der DDR statt, weil die Arbeit dort eingereicht wurde, bevor Dr. med. Winkler seine Tätigkeit in der Medizinischen Akademie Dresden aufgenommen hat. „Umwelt und Gesundheit" 2. Dresdner Kolloquium der Interessengemeinschaft für die Gesellschaft Natur und Umwelt im Kulturbund der DDR Der Luft als Problemfeld für die Ge sundheit widmete sich das 2. Dresdner Kolloquium „Umwelt und Gesundheit", das am 21. Oktober von der Interessen gemeinschaft für die Gesellschaft Natur und Umwelt im Kulturbund der DDR an der Medizinischen Akademie „Carl Gu stav Carus" Dresden veranstaltet worden ist. Die rasche und nahezu ungehinderte Resorption von Luftinhaltstoffen läßt der Luftgüte einen hohen gesundheitsrele vanten Rang zukommen. Luftverunreini gung sind infolge des weltweit stetig stei genden Verbrauchs an fossilen Energie trägern längst ins internationale Interesse gerückt, zumal keine andere Umweltkate gorie so über die Ländergrenzen hinaus wirkt wie die Luft. Als nationalen Beitrag zur internationalen Begrenzung der Bela stung der Luft mit Schadstoffen hat die DDR im Jahre 1983 die Konvention der UNO-Wirtschaftskommission für Europa über weitreichende grenzüberschrei tende Luftverunreinigungen ratifiziert und im vergangenen Jahr das Protokoll der In ternationalen Konferenz zu Fragen des Umweltschutzes in Europa über weitere Maßnahmen unterzeichnet. Damit hat un ser Land u. a. übernommen, die Schwe- feldioxid-Emission oder deren grenzüber schreitende Ströme bis 1993 um minde stens 30 Prozent gegenüber dem Stand von 1980 zu senken. Das Kolloquium war dem interdiszipli nären Gespräch über luftbürtige Gefah ren für die Gesundheit und deren Abwen dung gewidmet. Dazu konnte der Rektor, Magnifizenz OMR Prof. Dr. sc. med. Schmidt, Hochschullehrer und Mitarbei ter zahlreicher Kliniken und Institute un serer Akademie, des Bezirkskrankenhau ses für Lungenkrankheiten und Tuberku lose Coswig, der Bezirks- und Kreishy gieneinspektion Dresden, der Techni ¬ schen Universität Dresden, des For schungsinstitutes für Hygiene und Mikro biologie Bad Elster, Vertreter von Indu striekombinaten sowie staatlicher Dienst stellen und gesellschaftlicher Organisa tionen begrüßen. Ganz besonders hoch eingeschätzt wurde die Teilnahme von Vertretern der Ministerien für Gesund heitswesen und für Kohle und Energie, der Umweltschutzbeauftragten der Leuna-Werke „Walter Ulbricht", der Buna-Werke, des Chemischen Kombina tes Bitterfeld, der Braunkohlenkombinate Senftenberg und Bitterfeld, des Kombi nats Braunkohlenkraftwerke und weiterer Industrievertreter. Das Themenspektrum des Kolloquiums umspannte einen weiten Bogen von pa- thophysiologischen Aspekten bei der Ent stehung von Ventilationsstörungen über immunologische Probleme, insbesondere die Bedeutung von Umweltallergenen, kommunale Umweltfaktoren als Ursache bronchopulmonaler Erkrankungen, pä diatrische und arbeitsmedizinische Fra gen von Belastung und Prophylaxe, Er gebnisse von Modelluntersuchungen bis hin zur problemrelevanten weltanschauli chen Erziehung in der Medizin. In der Aussprache wurde die besondere Bedeu tung der primären Prävention besonders hervorgehoben. Im Mittelpunkt stand da bei die Verminderung so bedeutsamer Ri sikofaktoren für die Inzidenz respiratori scher und anderer Erkrankungen wie des Tabakrauches, des Kraftfahrzeugauspuffs und der Emission stationärer Energieum wandlunganlagen. Der Leiter der Zentra len Arbeitsgemeinschaft „Reinhaltung der Luft" informierte während der Erörte rung, daß die Fernwärmeversorgung konsequent erweitert wird und so immer bessere Möglichkeiten zur Emissionssen kung geschaffen werden. Besonders ak zentuiert wurde durch das Kolloquium, daß Kinder ausgesprochene Risikoglieder der Population sind; ihr Schutz verdiene vordringliche Beachtung. Ein Schwer punkt sei dabei die Bekämpfung ihres ak tiven und passiven Tabakrauchens. Als besonders effektiv charakterisiert wurde die Vorbildwirkung nichtrauchender El tern, Ärzte und Lehrer. Die Beratung machte deutlich, daß die Staatsorgane dafür Sorge tragen, daß un ser dynamisches Wirtschaftswachstum auch unserer Gesundheit immer mehr nutzt. Die Entwicklung in den vergange nen Jahren habe nicht überwiegend pro blematische Belastungen der Umwelt ge bracht, sondern in viel stärkerem Maße seien unsere Lebens- und Arbeitsbedin gungen verbessert worden. Umwelt schutz ist aber auch Sache jedes Bürgers (Verfassung der DDR Artikel 15). Sein subjektives Fehlverhalten kann belasten, seine aufgabengerechte Mitarbeit dem gesamtgesellschaftlichen Anliegen die nen. Im Vordergrund allen Umweltschut zes hat das Wohlbefinden des Menschen zu stehen. Gesundheit ist zwar nicht alles, aber ohne Gesundheit ist - nach Schopen hauer - alles nichts. Im umfassenden Sinne gilt dieser Ge danke für das Leben überhaupt und des sen Fortbestand auf unserem P'äiieten ist nur durch konsequenten und erfolgrei chen Kampf um den Frieden zu sichern. Den Teilnehmern des Kolloquiums die Dialektik fachlicher und gesellschaftli cher Probleme im nationalen und interna tionalen Maßstab nochmals verdeutli chend, konnte das Mitglied des Bezirks Vorstandes der Gesellschaft für Natur und Umwelt, Genosse Prof. Dr. sc. med. H.-G. Knoch, die Tagung abschließen. Doz. Dr. rer. nat. habil. G. Burger, Vorsitzender der IG Natur und Umwelt „Wäre der gegenwärtige amerikani sche Präsident nicht schon so, wie er ist, Amerikas Rüstungsindustrie hätte ihn er finden müssen", schrieb die BRD-Zeitung „Vorwärts". „So aber hat er ihr mit sei nem Einfall einer Strategischen Verteidi gungsinitiative (SD!) eine Marketing-Stra tegie vorgelegt, wie sie hätte kaum besser erdacht werden können. Klar des halb, daß die immer wieder auf den Tisch des Weißen Hauses gelegten Abrü stungsvorschläge Gorbatschows als gera dezu frivole Geschäftsschädigung emp funden werden müssen." Die Aufwendungen für das USA-Welt raumrüstungsprogramm SDI sind um ein vielfaches größer als bei jedem bisheri gen Rüstungsprogramm. Das betrifft so wohl die finanziellen und materiellen Mit tel als auch den Einsatz von Personal. Wurden zur Verwirklichung des Manhattan-Projekts - der Herstellung der ersten drei Atombomben — zwischen 1942 und 1945 zwei Milliarden Dollar (nach heutigen Preisen 15 Milliarden Dol lar) aufgewendet und 150000 Wissen schaftler, Techniker und Arbeiter hinzu gezogen, sind es heute bereits in der Warum Reagan in Reykjavik versagte Anlaufphase von 1984 bis 1990 32,3 Mil liarden Dollar sowie 300000 Wissen schaftler und andere Arbeitskräfte. Der ehemalige USA ■ Verteidigungsminister Brown, ein Gegner von SDI, rechnet da mit, daß das Geschäft des Jahrhunderts - wie USA-Zeitungen es nennen - als er stes Waffengeschäft in der Geschichte die Billionen-Dollar-Grenze überschrei ten wird. Getrieben von diesen Interessen, ver suchen die Rüstungsmonopole und ihre Vertreter in der Politik, das SDI-Pro gramm so schnell wie möglich voranzu treiben. Von 1984 bis 1986 ist praktisch die industrielle Basis für SDI entstanden. Allein 1985 gingen 1000 Aufträge im Wert von einer Milliarde Dollar an 260 Unternehmen und Laboratorien. Dabei si cherten sich die 30 größten USA Rü stungskonzerne, die bisher 50 Prozent der militärischen Produktion der USA rea lisierten, rund 80 Prozent der Aufträge. Im Jahr 1986 soll die wissenschaftliche Grundlage des SDI-Programms geschaf fen werden. So sind in diesem Jahr die Mittel für die SDI-Grundlagenforschung verdreifacht worden. Von 1980 bis 1986 hat das Pentagon seine Mittel für die USA Hochschulen um 89 Prozent gestei gert. Über 250 Colleges und Universita ten werden durch das USA-Verteidi gungsministerium gefördert, neun Hoch schulen gehören zur Gruppe seiner führenden 100 Auftragnehmer. Angesichts des wachsenden Wider standes gegen die Weltraumrüstung, die auch in den USA immer stärker um sich greift, versuchen die führenden USA-Ri)- stungsmonopole möglichst schnell voll endete Tatsachen zu schaffen, die immer schwerer rückgängig zu machen sind, weil daran wachsende ökonomische, mi litärische und politische Interessen ge bunden sind, und deshalb versagte Präsi dent Reagan in Reykjavik.