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Landesbibliothek AKADEMIE-ECHO Nr. 12/23. Juli 1984 26.Jahrgang Preis 10 Pfennig ORGAN DER SED-HOCHSCHULPARTEILEITUNG DER MEDIZINISCHEN AKADEMIE «CARL GUSTAV CARUS» DRESDEN Träger der Ehrennadel der Gesellschaft für Deutsch-Sowjetische Freundschaft in Gold Wissenschaftlich begründetes Fragen, kollektives Experimentieren gelernt Nach zweijähriger interessanter und an strengender Arbeit konnten wir unser Ju gendobjekt „Verhalten zentraler und peri pherer Kreislaufgrößen während der Adaption an simulierte Schwerelosigkeit" abschließen. Äußeres Ergebnis unserer Arbeit waren ein Exponat auf der Lei stungsschau 1984 und drei Vorträge zu den wissenschaftlichen Studententagen der FDJ an der MAD in diesem Jahr. Alle Mitglieder des Jugendobjektes haben ihre Diplomarbeiten abgeschlossen und über wiegend mit sehr guten Ergebnissen ver teidigt. Entsprechend unseren Verpflich tungen zum 35. Jahrestag der DDR bear beiten wir die Thematik intensiv weiter, um bis zum Jahresende die Ergebnisse für die Promotion A vorlegen zu können. Die bearbeitete Fragestellung hat nicht nur große wissenschaftliche Bedeutung auf dem Gebiet der medizinischen Inter kosmosforschung, da hierbei neuentwik- kelte, nichtinvasiv messende Verfahren zur Kreislaüfbeurteilung zum Einsatz kom men, sondern bringt auch neue Erkennt ¬ nisse über die Kreislaufregulation unter den Bedingungen der Immobilisation und länger andauernder Bettruhe bei klinisch behandelten Patienten. Als simulierte Schwerelosigkeit wird eine definierte Testbelastung bezeichnet, bei der durch Kopftieflage in unterschied lichen Graden eine Blutvolumenverschie bung in den Kopf Thorax-Bereich erfolgt, wie sie bei aufgehobener Schwerkraft und in Antiorthostase gegeben ist. Wir Diese „Bettszene" fotografierte Kollegin Schwarting wählten eine mittlere Kopftieflage im Win kel von 8° und dehnten diese Belastung über 7 Tage absolute Bettruhe im Selbst versuch aus. Durch die nicht im Test be findlichen Jugendfreunde erfolgte die täg liche Versorgung und Hygiene sowie die mehrfache Aufzeichnung zahlreicher Meßwerte. Hierbei wurden wir durch un sere Betreuer Doz. D. Sinz, Dr. Reuter und Dr. Bochmann aktiv unterstützt und angeleitet. Nach 7 Tagen wechselten die beiden Gruppen ihre Aufgabenbereiche. Neue Erkenntnisse wurden vor allem über die dynamischen Anpassungsvorgänge zentraler und peripherer Kreislaufgrößen sowie über eine veränderte periphere Kreislaufregulation gewonnen, die zu neuen dynamischen Beurteilungskriterien der Leistungsbreite und des Kompensa tionsvermögens von belasteten Proban den führten. Alle am Versuch Beteiligten wurden vor und nach der Belastung kli nisch untersucht und in ihrem statischen Leistungsvermögen beurteilt. Gleichzeitig zu den fortlaufend neuge wonnenen Kreislaufgrößen wurden die schon bekannten biochemischen hämato- logischen Meßwerte während des Unter suchungszeitraumes aus Blut und Urin be stimmt. Sie bildeten die Möglichkeit, die Versuchssituation zu charakterisieren und mit ähnlichen Belastungen aus der Litera tur zu vergleichen. In der Arbeit an unse rem Jugendobjekt haben wir nicht nur wis senschaftlich begründetes Fragen und kol lektives Experimentieren kennengelernt, sondern auch den Einsatz bekannter und vor allem neuer, in der Entwicklung be findlicher medizintechnischer Geräte, die Probleme bei deren Einsatzprüfung und die Weiterentwicklung biomedizinischer Verfahren. Darin sehen wir auch eine große theoretische und praktische Berei cherung für unsere spätere Arbeit als Ärzte. Die Ergebnisse unserer Arbeit wurden von verschiedenen Spezialisten als we sentlich und neuartig beurteilt, was unsere Arbeitsmotivation stark beflügelte. En Teil davon wird auf dem diesjährigen Patho- physiologenkongreß in Leipzig vorgetra gen werden. Unsere Arbeit wäre nicht möglich ge wesen ohne den großen Einsatz und die Unterstützung unserer Betreuer, durch die Hilfe des Direktors der Poliklinik, Ge nossen Prof. Dr. Knoch, des Direktors der Medizinischen Klinik, Herrn OMR Prof. Dr. Haller, der Schwestern und Ärzte der Station 2c, des Direktors des In stituts für klinische Chemie und Laborato riumsdiagnostik, Genossen MR Prof. Dr. Jaroß und seiner Mitarbei ter. Ihnen allen sei nochmals für ihr gro ßes Verständnis und Entgegenkommen bei zahlreichen Schwierigkeiten und Pro blemen ganz herzlich gedankt. Kerstin Strahler, V. Studienjahr im Namen der Mitglieder des Jugendobjektes Hier darf keiner fehlen auf dem Solidaritätsbasar der Journalisten am 7. Septem ber auf der Prager Straße... ...wenn jung und alt sich ein Stelldich ein gibt. Auch am Stand der Betriebszeitungs- und Betriebsfunkredakteure wird wie derum großer Andrang sein. Sachspen den, die uns zur Verfügung gestellt wur den, finden dort ihre Interessenten, so u. a. eine Modelleisenbahnanlage, viele kunstgewerbliche Dinge, Handarbeiten und Bastelarbeiten. So sind auch alle Mitarbeiter der Medi zinischen Akademie „Carl Gustav Carus" aufgerufen, die Solidaritätsaktion unseres Berufsverbandes aktiv zu unterstützen. Wir bitten Sie, Geldspenden auf das Soli daritätskonto des VdJ Nr. 7299-53-3333 beim Postscheckamt Dresden zu überwei sen oder Sachspenden zur Verfügung zu stellen, die dann am 7. September mit ver kauft werden. Die Mittel werden für die Ausbildung unserer Berufskollegen aus Afrika, Asien und Lateinamerika am Internationalen In stitut „Werner Lamberz" in Berlin verwen det, sowie für die Unterstützung der von der Reaktion verfolgten fortschrittlichen Journalisten aus diesen Ländern.