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Aus der Akademie berichtet Akademie-Echo Von zunehmender Bedeutung: Prophylaxe parodontaler Erkrankungen Jahrestagung der Stomatologischen Gesellschaft Vom 2. bis 5. Mai fand im Dresdner Rathaus unter der wissenschaftlichen Leitung von Prof. Dr. Staegemann und MR Prof. Dr. Nossek eine Gemein schaftstagung der Gesellschaft für Paro- dontologie und der Stomatologischen Gesellschaft an der Medizinischen Akademie Dresden mit internationaler Beteiligung statt. Diese Veranstaltung wurde als Jahrestagung der Gesellschaft für Stomatologie der DDR durchgeführt. Als Gäste konnten wir neben einer Vertre terin des Generalsekretariats der medizi nisch-wissenschaftlichen Gesellschaften in der DDR, Genossin Wenzel, größere Delegationen aus der VR Polen unter der Leitung von Herrn Prof. Dr. hab. Janczuk aus der Ungarischen VR unter der Leitung von Frau Doz. Dr. K. Sallay, sowie Gäste aus der ÖSSR, VR Bulgarien, aus Öster reich, der BRD und Schweden begrüßen. Nach feierlichem Auftakt durch die „Capella Sagittariana" stand das wissen schaftliche Programm des ersten Ta ges unter der Hauptthematik „Die Ent zündung des Parodontiums — eine der Hauptursachen für die Progredienz der parodontalen Erkrankung“. Über morphologische, histologisch-mikro bielle und immunologische Kriterien der Entzündung des Parodonts sowie über die Genese der Plaque und die me dikamentös-chemische Beeinflussung der entzündlichen Vorgänge wurden verhandelt. Die Vorträge des zweiten Tages be faßten sich unter dem Thema „Die okklusalen Beziehungen im stomatolo gischen System unter besonderer Be rücksichtigung therapeutischer Konse quenzen“ mit Fragen der Anatomie der Okklusion, Methoden der Okklusions analyse, funktionsorientierter Einschleif methoden und Beziehungen zwischen Funktion und Parodont. Dabei traten besonders neuere Auffassungen zu Fragen der kiefergelenksbezogenen Ok klusionsdiagnostik und -therapie in den Vordergrund. Starkes Interesse fanden die Poster demonstration am dritten Verhandlungs tage sowie die zahlreichen Kurzvorträge zu einigen theoretischen und klinischen Problemen der Behandlung parodon taler Erkrankungen. Während der Tagung konnten die freundschaftlichen Kontakte zu den parodontologischen Partnergesellschaf ten in der VR Polen und der Ungarischen VR auf fachlichem und persönlichem Gebiet vertieft werden. Am 4. Mai wurde im Rahmen der Gemeinschaftstagung eine Veranstal ¬ tung der Arbeitsgruppe „Stomatologi sche Schwestern“ unter dem Thema „Die Parodontologie, ein zukunfts weisendes Fachgebiet der Stomatolo gie“ und eine Tagung der Arbeitsgruppe „Stomatologische Techniker“ unter dem Thema „Neue Verarbeitungsmethoden von Kronen- und Brückenwerkstoffen“ durchgeführt. Das Rahmenprogramm der Tagung fand zahlreiche Interessenten, die am Ausflug mit historischen Verkehrsmitteln nach Moritzburg, am Dixieland-Konzert im Johanneum, am Gesellschaftsabend im Haus Altmarkt oder an der Dampfer fahrt in die Sächsische Schweiz teil nahmen. In den Tagungspausen wurden die Ausstellung von Stomatologen- Exlibris aus der Sammlung von OA Dr. A. Scholz sowie ein Buchverkauf besonders beachtet. Die starke Beteiligung der Kollegen an der Tagung und der abschließend von den Teilnehmern ausgesprochene Dank lassen nicht nur auf gelungene Pro grammgestaltung schließen, sondern weisen auch auf die zunehmende Be deutung der Prophylaxe parodontaler Erkrankungen in der Weiterentwicklung der Stomatologie hin. Dipl.-Stom. F. Harzmann Einsteigen, bitte, zur Sonderfahrt der Stomatologen Verdienstvolles Wirken zur Weiterentwicklung des Faches Physiotherapie Die diesjährige Frühjahrstagung der Medizinisch-Wissenschaftlichen Gesellschaft für Innere Medizin an der MAD fand Anfang April zu Ehren des 65. Geburtstages von Herrn Prof. Dr. sc. med. Herbert Edel statt. Die Thematik war physiotherapeu tisch orientiert und brachte damit die Arbeits- und Interessengebiete des Jubilars zum Ausdruck. Mit herzlichen Worten würdigte der Direktor der Medizinischen Klinik der MAD, Genosse Prof. Dr. sc. med. F. Renger, die Ver dienste Prof. Edels. Besonders er wähnte er sein Wirken zur Weiter entwicklung des Faches Physiothe rapie in Dresden und in der ge samten DDR sowie das internatio nale Ansehen, das der Jubilar im sozialistischen Ausland genießt. Zahlreiche in- und ausländische Schüler verdanken ihm wesentliche Aspekte ihrer Ausbildung. Eine Viel zahl von Diplom- und Promotions arbeiten entstanden unter seiner Leitung. Durch den Dresdner Lehr stuhl wurden insbesondere die wis senschaftliche Fundierung auf dem Gebiet der Elektrodiagnostik und -therapie ausgebaut und zahlreiche Neuentwicklungen — besonders auf dem Wege der Neuerervereinbarung — realisiert und auch der volks eigenen Industrie Impulse für Neu entwicklungen gegeben. Prof. Dr. Edel hielt nach Worten des Dankes das Hauptreferat zum Thema „Schmerzbekämpfung durch Elektroanalgesie“. Er gab einen weitgespannten Überblick über die Möglichkeiten zur Schmerzbekämp fung durch moderne Elektroanal gesieverfahren, wie perkutane und transkutane Nervenstimulation sowie elektrische Hinterstrang- und Hirnreizung. Die neuen Erfahrungen sind aus neurophysiologischen Er kenntnissen zur Schmerzwahrneh mung (gate-control-theory) abgelei tet worden. Gleichzeitig wurde das erste Gerät zur transkutanen elek trischen Nervenstimulation in der DDR demonstriert, das als Neuerer vereinbarung gemeinsam mit Dr. Güttler konzipiert worden ist und sich gegenwärtig in der Erprobung bewährt. Im weiteren Verlauf der Frühjahrs tagung wurden Beiträge zur Ver besserung der Rehabilitationsmög lichkeiten nach Schlaganfall, über Möglichkeiten der Elektrotherapie im Rahmen der Rehabilitation von Apoplexiepatienten und zum Thema „Yoga einst und jetzt“ gehalten. Bescheid wissen über Rechtsfragen des Alltags Wie in der vorigen Ausgabe angekün digt (Artikel „Schöffenwahl", Seite 6), wollen wir in diesem Beitrag auf Rechtsanfragen von Mitarbeitern der MAD zur Begründung, Beendigung und Änderung von Arbeitsrechtsverhältnis sen eingehen. Sowohl der Arbeits- wie auch der Änderungsvertrag kommen durch über einstimmende Willenserklärung zu stande (AGB § 4). Im allgemeinen wird in der Arbeitsordnung eines jeden Betriebes festgelegt, wer außer dem Betriebsleiter noch befugt ist, die ge nannten Verträge abzuschließen (meist die Direktoren für Kader bzw. Leiter der Personalbüros). Festlegungen nicht befugter Personen zu Fragen des Ar beits- und Änderungsvertrages mit Werktätigen sind nicht rechtsverbindlich und können nur informativen Charakter haben. § 40 AGB regelt u. a. den Inhalt von Arbeitsverträgen. Wenn es nicht in einzelnen Fällen unumgänglich ist, sollte der Betrieb lediglich den notwendigen Vertragsinhalt — also Arbeitsaufgabe, Arbeitsort und Tag der Arbeitsaufnahme — vereinbaren. Viele andere Festlegun gen sind oft überflüssig und führen zu einer Komplizierung der Rechtssituation (besonders im Änderungsfalle). Lohn- und tarifliche Festlegungen sind in den Rahmen- und Betriebskollektivverträgen dargelegt und haben rechtsverbind lichen Charakter.' § 42 AGB weist zwar darauf hin, im schriftlichen Vertrag die anzutreffende Lohn- oder Gehaltsgruppe und die Dauer des Erholungsurlaubes anzugeben, doch ist dabei zu beachten, daß bei solchen vertraglichen Festlegun gen bei jeder tariflichen Änderung ein Änderungsvertrag erforderlich ist. Es ist nicht sinnvoll, Festlegungen über Schicht- und Nachtarbeit sowie Arbeitsbereitschaft in den Arbeits- bzw. Änderungsverträgen zu treffen. Das ist nach § 167, Abs. 2 AGB in den Arbeits zeitplänen festzuhalten, die ebenfalls rechtswirksam sind. Der Betriebsleiter oder die von ihm beauftragten Rechtsträ ger sind berechtigt, nach Zustimmung der zuständigen Gewerkschaftsleitung Fortsetzung auf Seite 8 Nachruf Wie wir erfuhren, sind in den vergan genen Wochen unsere Arbeiterveteranen Elsa Wanka Susanne Irmisch Frieda Soboda Elisabeth Jacob Gertrud Schneider verstorben. Ihre langjährige Mitarbeit und Einsatz bereitschaft bewahrt ihnen ein ehrendes Andenken. AGL Veteranen der Medizinischen Akademie Dresden