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Zeitgewinn für unsere Zeit Akademie-Echo 3 Arbeitsbesprechung des Ju gendobjektes I der Psychia trischen Abteilung mit dem Klinikdirektor Herrn Prof. Dr. Lange (2.v. I.) und mit dem Betreuer Herrn Dr. Friedemann Ficker (links im Bild) Foto: Markert Wilhelm-Pieck- Stipendium Ergänzend zu unserer Information in der Ausgabe 5/1979 teilen wir mit, daß auch einer Studierenden der Medizi nischen Fachschule das Wilhelm-Pieck- Stipendium verliehen wurde. Wir gratulieren herzlich Genossin Marina Herzog, Seminargruppe PT77/1. OMR Prof. Dr. sc. med. E. Lange, Direktorder Neurologisch-Psychiatrischen Klinik und Vorsitzender der Diplomkommission der Medizinischen Akademie Dresden Wege zu höherer Qualität in der fachbezogenen Studenten - und Diplomandenbetreuung Der Weg zum Diplom der Medizin bzw. der Stomatologie ist eine Ausbildungs- und Erziehungsstrecke, die neue Mög lichkeiten für effektive und qualifizierte Bindung von Studenten an Forschung und hochspezialisierte medizinische Betreuung aufweist und die Studenten weit mehr, als das Vorlesung und Praktika vermögen, sowohl in die wis senschaftliche Tätigkeit als auch in die Praxis der medizinischen Versorgung hineinführen kann. Die Bildung von Studentenkollektiven mit entsprechen den Bindungen an Kliniken und Institute bringt vielseitige Möglichkeiten frühen Bekanntwerdens und Vertrautmachens mit wichtigen Aspekten späterer ärzt licher Tätigkeit und mit dem wissen schaftlichen Leben der Struktureinheit bzw. des Fachgebietes, mit Übung im Umgang mit Kranken und in kamerad schaftlicher Zusammenarbeit mit Heil hilfspersonal und medizinischen Mit arbeitern. Aktive Einbeziehung solcher Stu dentengruppen in Arbeitskollektive der Kliniken und Institute über die Bindung an Nacht- und Bereitschaftsdienste hin aus und in die wissenschaftlichen Ver anstaltungen der Fachbereiche sind echte Reserven, mit denen eine höhere Qualität des Ausbildungs- und Erzie hungszieles erreicht werden kann. Jede Struktureinheit der MAD wird in solcher Richtung eigene Wege bereiten bzw. erproben, und man sollte die eigenen Bemühungen bekanntmachen, Anregun gen geben und vielleicht sogar Verall gemeinerungen bestimmter Maßnahmen erreichen. Unter diesem Aspekt berichten wir über spezielle Aktivitäten der Neurolo gisch-Psychiatrischen Klinik, wobei von vornherein davon auszugehen ist, daß es in anderen Kliniken und Instituten ähnliche, gleiche oder noch effektivere Methoden gibt. Sie aber sollen bekannt gemacht, in diesem Bereich sollte ein Erfahrungsaustausch angestrebt wer den. Öffentliche Diplomverteidigungen 1. Um besonders lobenswerte Diplom arbeiten mehr als mit den bisherigen und allgemeinen Formen der öffentlichen Diplomverteidigung herauszustellen, hat die berichtende Klinik erstmals öffent liche Diplomverteidigungen im Rahmen einer Tagung der Wissenschaftlichen Regionalgesellschaft durchgeführt. In Anwesenheit des Prorektors für Erzie hung und Ausbildung der MAD, Genos sen Prof. Dr. sc. med. Schmidt, wurden am 18. Oktober 1978 vor 150 Mitgliedern der Gesellschaft für Psychiatrie und Neurologie an der Medizinischen Akade mie „Carl Gustav Carus“ Dresden im Festsaal des Bezirkskrankenhauses für Neurologie und Psychiatrie Arnsdorf Dresden vier Diplomarbeiten verteidigt, davon konnte ein Verfahren „mit Aus zeichnung" abgeschlossen werden (Klaus-Peter Bräunig, 5. Studienjahr M). Für die dazu ausgewählten Studenten war diese Form der Verteidigung An erkennung und Bewährung zugleich. Den versammelten Mitgliedern der Wis senschaftlichen Gesellschaft konnte gezeigt werden, was an wissenschaft licher Bearbeitung und Leistung von Studenten verlangt und erbracht werden kann. Eng in die Forschung einbezogen 2. Die Diplomanden der Psychia trischen Abteilung der Klinik sind mit zwei Jugendobjekten inhaltlich und ter minlich voll in den Forschungsanteil „Sozialpsychiatrie“ eingebaut. 1981 soll dieser Anteil als in der Praxis erprobt und fachlich wie ökonomisch analysiert und überprüft abgeschlossen sein. Für die sen Abschluß sind umfassende Auf arbeitungen nötig, die an je ein Studen- ten-Diplomandenkollektiv als Jugend objekt übergeben worden sind: a) Spezielle Probleme der Behandlung im psychiatrischen Tages- und Nacht therapeutikum (diagnostische Indika tionsabgrenzung, suizidgefährdete psy chisch Kranke, Psychopharmakothera pie hinsichtlich Dosierung und Neben wirkung, rehabilitatives Arbeitstraining, Geropsychiatrie) — Jugendobjekt I mit Matthias Barth, Ramona Engelmann, Bernd Neubert, Carsten Querengässer und Eckhard Reineke, IV. Studienjahr M. Dieses Jugendobjekt hat sich ver pflichtet, die Kollektivarbeit bis zum 30. Jahrestag der DDR abzuschlie ßen. b) Allgemeine Aufarbeitung des Gesamt komplexes „Fünf Jahre Dresdner TNT“ als eigenständige psychiatrische Be- handlungs- und Rehabilitationseinrich tung zur Vorbereitung abschließender Aussagen zu Struktur, Bedingungen und Wirksamkeit — Jugendobjekt II mit Matthias Claus, Gert Franke, Friederike Göhler, Hans- Dietrich Meyer und Regina Schneider, III. Studienjahr M. Sämtliche Diplomanden nehmen nach Maßgabe und in Begleitung des Betreuers an den jeweiligen themenbezogenen Weiterbildungsveranstaltungen der Klinik teil, auch an wissenschaftlichen Tagungen. Zielgerichtete Arbeit im Studentenzirkel 3. Unter der persönlichen Leitung des Klinikdirektors arbeitet ein spezieller Studentenzirkel, in dem alle Studenten des III. und IV. Studienjahres zusammen gefaßt werden, die ernstlich ein Weiter bildung zum Facharzt für Psychiatrie und Neurologie erwägen. Monatlich zweimal zwei Stunden werden spezielle Probleme und Teilinhalte des Fachgebietes von leitenden Mitarbeitern der Klinik zu gemeinsamer Aussprache gebracht mit dem Ziel, die Studenten zu einer reifen Entscheidung zu befähigen bzw. sie schon früher, als das zeitlich von der Vorlesung her möglich ist, an die Problematik des Fachgebietes zu bin den. Diese zusätzliche Arbeit mit dem Sonderzirkel (jeweils 5 bis 10 Studenten) macht allen viel Freude und läßt hoffen, daß damit bzw. dadurch verstärkt inter essierte Nachwuchskader für das Fach und für angrenzende Fächer sowie für die MAD gewonnen werden, soweit die dafür erforderlichen zusätzlichen Krite rien im Einzelfall erfüllt sind.