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Wissenschaftliche Veranstaltungen zu Ehren beider Jubiläen 3. Lipidsymposium Fortsetzung von Seite 6 Bedeutung ist der Einfluß der Sexual hormone auf die Steuerung der Li poproteine (Fett-Eiweißsubstanzen). Dies sollte auch bei gefährdeten Frauen im Hinblick auf die Einnahme von Antikonzeptiva berücksichtigt werden, da hohe Gestagendosen, über längere Zeit gegeben, das Risiko, an einem degenerativen Herz-Kreislaufleiden zu erkranken, erhöhen können. Der 3. Tag galt dem therapeutischen Vorgehen. Im Rahmen der Diät spielen in letzter Zeit außer den Fetten und Kohlenhydraten auch die Eiweißkörper eine stärkere Rolle. Das Eiweiß der Sojabohne scheint zur Behandlung der Fettstoffwechselstörungen besonders geeignet. Die Eiweißzufuhr des Er wachsenen sollte etwa 0,9 g am Tage betragen, davon mehr als die Hälfte pflanzliches Eiweiß. Nur wenn Diät mit Gewichtsreduktion bis zum Idealgewicht und körperliches Training nicht die Normalisierung der Fettwerte erreichen, kommen Medikamente zum Einsatz. Eine Reihe von Vorträgen galt dem Wirkungs mechanismus und damit der Indikation und Kontraindikation entsprechender Arzneimittel. In einem abschließenden Rundtisch gespräch, das sich mit der Perspektive Meeting der EAG MAD-Studentin berichtete über Jugendobjekt Die Europäische Arteriosklerose-For schungsgruppe (EAG) wurde 1964 in Paris durch COTTET mit dem Ziel gegründet, den internationalen Aus tausch auf dem Gebiet der Arte riosklerose-Forschung zu verbessern, die Aktivitäten der verschiedenen europäischen Arbeitsgruppen zu koordi nieren und die Effektivität und das Entwicklungstempo der Forschungs arbeiten auf diesem Gebiet zu erhöhen. Anlaß für die Bildung der EAG waren vor allem drei Gründe: 1. die enorme Zunahme von Herz- Kreislauf- und Fettstoffwechselerkran kungen, die dazu führten, daß bereits gegen Ende der sechziger Jahre jeder zweite Europäer an einem Gefäßleiden verstarb; 2. die Erkenntnis, daß die Aetio-Pathoge- nese dieser Krankheiten nur durch großangelegte multinationale Studien zu klären ist und 3. der interdisziplinäre Charakter der Arteriosklerose-Forschung und deren enorme Kosten. Als geeignetes Instrument für die Lösung dieser Aufgabe erschien den Gründern der Gruppe ein Gremium gewählter Experten, maximal drei Ver treter eines jeweiligen Landes, die jähr lich auf Arbeitstagungen die aktuellen Probleme diskutieren und Konzeptionen für die internationale Forschung auf diesem Gebiet erarbeiten. Man kann sagen, daß die EAG dieser ehrgeizigen Aufgabenstellung in den 15 Jahren ihres Bestehens voll gerecht geworden ist. Heute umfaßt diese Gruppe 33 Voll mitglieder und etwa 40 korrespon dierende Mitglieder aus den führenden Ländern Europas, dazu eine Reihe überseeischer Mitglieder ohne Stimm recht. Mit berechtigtem Stolz dürfen wir feststellen, daß in den letzten Jahren der Beitrag und Einfluß der Vertreter der sozialistischen Länder an der Arte riosklerose-Forschung deutlich zuge nommen hat. Dieser Entwicklung ist es zu verdanken, daß erstmalig ein solches Meeting in einem sozialistischen Land, in unserer Republik, stattfand. Thema des Workshops mit Vertretern aus 15 Ländern war „Wechsel-Beziehun gen zwischen physischer Aktivität, Li pidstoffwechsel und Arteriosklerose“ — nicht zuletzt auch eine Referenz an die Erfolge unserer sozialistischen Sport bewegung. An zwei Tagen wurden über 30 Vorträge zu diesem Thema gehalten. Besonders erfreulich auch das erfolg reiche Auftreten junger Wissenschaftler unserer Akademie in diesem internatio nalen Rahmen. So berichtete die Stu dentin Elke Lehmann des Jugendobjek tes „Genetische und Umweltfaktoren bei Hyperlipoproteinämien“ über den Ein fluß verschiedener Umweltfaktoren auf die Blutlipide. Welche Wirkung hat die physische Konditionierung auf den Lipidmetabo lismus und andere Stoffwechselpara der Arteriosklerose-Therapie befaßte, kam zum Ausdruck, daß unter bestimm ten Bedingungen sogar Rückbildungen arteriosklerotischer Veränderungen möglich sind und sich auch hinsichtlich des Entstehungsmechanismus der Arte riosklerose gewisse prophylaktische Ansatzpunkte abzeichnen. So konnten die wissenschaftlichen Verhandlungen mit einem optimistischen Tenor aus klingen. Allen Mitarbeitern der Medizinischen Akademie sowie des Generalsekretaria tes der med.-wiss. Gesellschaft der DDR, die sich tatkräftig für das gute Gelingen dieses Symposiums eingesetzt haben, sowie allen beteiligten Studenten sei herzlich Dank gesagt. MR Prof. Dr. sc. med. Haller meter? Können wir durch körperliches Training tatsächlich gestörte Stoff- wechselfunktionen bessern oder gar heilen? Ist damit eine Prophylaxe arteriosklerotischer Gefäßkrankheiten möglich? Diese drei Fragen bildeten den Haupt inhalt der Vorträge und Diskussionen. Zur ersten Frage geben die vorgeleg ten Beiträge eine recht klare und erstaunlich einhellige Antwort: Unter ausreichend dosiertem körperli chen Training kommt es zu einem Abfall arterioskleroseerzeugender Lipopro teine (Blutfette) und zu einem Anstieg des Arterioskleroseschutzfaktors: der Lipoproteine hoher Dichte (gemessen am HDL-Cholesterol). Darüber hinaus wird der Zuckerstoffwechsel verbessert und die Wirkung des Insulins erhöht. Besonders günstig wirken sich dabei Ausdauersportarten, wie Langlauf, aus. Generell kommt es unter dem Training zu einer verbesserten Energiebereitstel lung und einer Erhöhung des Energieumsatzes. Weitere günstige Effekte sind eine Ökonomisierung des Kreislaufes und eine Blutdrucksenkung. Damit ist es teilweise möglich, Störungen des Fett stoffwechsels und leichte diabetische Entgleisungen zu beseitigen. Die Be funde an Personengruppen mit hoher körperlicher Aktivität, die durch die Epidemiologie erbracht wurden, und Erhebungen an Unfalltoten lassen den Schluß zu, daß über die hier skizzierten Anpassungsmechanismen durch sport liches Training tatsächlich eine Präven tion arteriosklerotischer Gefäßkrankhei ten möglich ist. Zu dieser optimistischen Einschätzung kamen die Teilnehmer des abschließen den Rundtischgespräches. Doz. Dr. sc. med. Hanefeld Lehrfach Medizingeschichte Fortsetzung von Seite 6 nach einschlägigen Beratungen im Senat des Wissenschaftlichen Rates mit Wirkung vom 1. September 1978 die Einrichtung einer Abteilung für Ge schichte der Medizin an der Hautklinik der Akademie unter Leitung von Prof. Dr. Dr. H. E. Kleine-Natrop. Als weitere freiwillige Mitarbeiter wurden vom Rektor Prof. Dr. phil. H. Jentzsch, Doz. Dr. sc. med. P. Wunderlich und MR Dr. med. F. Hippe nominiert. Im Frühjahrssemester teilten sich Prof. Kleine-Natrop, Dozent Wunderlich und Dr. Hippe in eine erste durchgängige Vorlesungsreihe für Studenten der Me dizin entsprechend dem neuen Lehr programm, allerdings mit noch etwas verkürzter Stundenzahl. Die Lehrveran staltung wurde Mitte Juni 1979 nach einer Seminarstunde vorschriftsgemäß mit einem Beleg nach einem etwas modifizierten Modell des Berlinerinstituts in schriftlicher Form abgeschlossen, den alle Studenten in beachtlicher Qualität und Disziplin meisterten. Sie wird im Herbstsemester 1979 mit jeweils zwei stündigen Vorlesungen, die im Oktober beginnen sollen, auf die volle vor geschriebene Stundenzahl gebracht und damit den ihr gestellten umfangreichen erzieherischen Aufgaben in enger Be ziehung zum IDK Arzt und Gesellschaft und zur Geschichte der Gesundheits politik der Arbeiterbewegung noch bes ser gerecht werden können. Die im Strukturgefüge der Hautklinik halbselbständige Abteilung mit ihren ausschließlich freiwilligen und neben amtlichen Mitarbeitern kann natürlich nur eine Überbrückungshilfe sein, ein erster Grundstein, bis hauptamtliche Kader und Räume zur Verfügung stehen, um einen Lehrstuhl, eine selbständige Abteilung zu schaffen. Die traditionsrei chen Vorgängerinnen der Medizinischen Akademie in Dresden, vor allem die Chirurgisch-medizinische Akademie im Kurländer Palais haben nicht nur durch medizinhistorisch berühmte Arztpersön lichkeiten, sondern auch durch be rühmte Medizinhistoriker geglänzt. Die Carus-Akademie hat klar erkannt, was ihr die Traditionspflege wert ist und wieviel das Geschichtsbewußtsein zur Entwick lung sozialistischer Persönlichkeiten beizutragen vermag. MM-Informationen Moderne Medizintechnik aus DDR-Betrieben Nachruf Wie wir erfuhren, sind in den vergan genen Wochen unsere Arbeitervetera nen Alfred Kotter Gertrud Schneider Lina Schaapel Alice Kunis Wilma Schade verstorben. Ihre langjährige Mitarbeit und Einsatz bereitschaft bewahrt ihnen ein ehrendes Andenken. AGL-Veteranen der Medizinischen Akademie Dresden Am 21. Juli 1979 schied Kollegin Gisela Schütze Zweitschwester in der Chirurgischen Klinik, aus dem Leben. Im Alter von 28 Jahren verstarb am 23. Juli 1979 Genosse Dipl.-Hist. Gunter Willkommen Assistent am Institut für Marxismus- Leninismus. Beiden Mitarbeitern bewahren wir ein ehrendes Gedenken. Mit über 300 Exponaten bzw. Ex ponategruppen ist die Medizintechnik der DDR auf der Leipziger Herbstmesse im Messehaus Bugra vertreten. Zu den Neuentwicklungen zählt bei spielsweise der Dampfsterilisierautomat 576 aus dem VEB MLW Medizinische Geräte Berlin. Die zweitürige doppel wandige Kammer, die mit automati schem Programm arbeitet, faßt 250 Liter. Automatische Schiebetüren, elektroni sche Steuerung und plastbeschichtete Verkleidung bieten wesentliche Anwen dervorteile. Zum Zubehör gehören ein Transportwagen, spezielle Stapel- und Abschlußpaletten sowie Palettenständer. Verbesserte Gebrauchseigenschaften kennzeichnen ebenfalls die neue Ultra zentrifuge VAC 603 aus dem VEB MLW Zentrifugenbau Engelsdorf, den weiter entwickelten Analysenautomaten zur Bestimmung von Kalzium im Serum aus dem VEB MLW Prüfgeräte-Werk Medin gen, die weiterentwickelten Infusions geräte und Verbundsysteme für Mehr fachinfusion aus dem VEB MLW Me dizinplaste Lichtenberg sowie den neuen Notfallinstrumentenkoffer aus dem VEB MLW Medizinmechanik Suhl.