Volltext Seite (XML)
Gut vorbereitet in das „dritte Semester“ Akademie-Echo 3 Mit Festivalschwung in den Studentensommer Erneut internationales Studentenlager an der MAD Vor uns steht wieder als fester Be standteil unseres Freundschaftsvertra ges mit dem 1. Leningrader Medizi nischen Institut die Zeit des gemeinsa men „dritten Semesters“. Das heißt für 45 Studenten unserer Hochschule vier Wochen Arbeit und Erholung mit guten Freunden. In Leningrad werden 15 Studenten nach drei Wochen angestrengter Arbeit Gelegenheit haben, sich mit den Kultur schätzen und Sehenswürdigkeiten von Leningrad, Riga, Tallin und Moskau bekanntzumachen. Marion Schlottig (IV/Medizin) wird unsere Brigade leiten. Sie hat schon gute Erfahrungen vom vorigen Studentensommer in Dresden, als sie ebenfalls eine Brigade erfolgreich leitete. In Zusammenkünften mit den Teilnehmern wurden alle Fragen geklärt, die jeder auf dem Herzen hatte. Eine optische Einstimmung erhielten unsere Studenten durch Dias vom Studen tensommer 78 in Leningrad. Die gute Stimmung der Studenten ist Ausdruck ihrer Freude auf das bevorstehende Treffen mit unseren sowjetischen Freun den. Die Brigade hat sich auch inhaltlich auf ihren Einsatz gut vorbereitet. Sie wird im Jubiläumsjahr der DDR von ihrer Arbeit in der FDJ, von ihren vielen Erlebnissen und Eindrücken des Natio nalen Jugendfestivals in Berlin und der 25jährigen Entwicklung der Medizi nischen Akademie berichten. Am 13. Juli wird die Brigade ihre große Fahrt nach Leningrad antreten. Erinnerung an die unvergeßlichen Tage des Nationalen Jugend festivals in der Hauptstadt Berlin. Zum selben Zeitpunkt fahren auch unsere sowjetischen Freunde in Lenin grad ab, um bei uns in der Medizinischen Akademie und in der Republik vier erlebnisreiche Wochen zu verbringen. Gemeinsam mit 30 Studenten unserer FDJ-Grundorganisation werden sie an drei Arbeitsobjekten in der MAD tätig sein. Der Sportplatz, der im vorigen Jahr aus einer Unkrautwüste herauswuchs und heute bereits für den Sportunterricht und Freizeitsport genutzt wird, soll fertiggestellt werden. Außerdem werden wir in die Straße vor der Neurologischen Klinik eine Schleuße einbauen und hinter dem Pathologischen Institut die Freiflä che gestalten. Auch die Studenten des Dresdner Studentensommers haben sich gründ lich auf ihre Aufgaben vorbereitet. Die Aufgaben wurden besprochen und ein Brigadeprogramm aufgestellt. Würdig wollen wir unsere sowjetischen Freunde empfangen und mit ihnen bei hoffentlich schönem Wetter erlebnisreiche und schöne Tage verbringen. Erstmals werden in diesem Jahr auch zehn Freunde am Studentensommer in Ostrava, einer Partnerstadt Dresdens, teilnehmen. Auch sie haben sich darauf gut vorbereitet. Unsere Delegierten des Nationalen Jugendfestivals brachten großartige Stimmung und Initiative aus der Haupt stadt mit. Der Studentensommer wird dazu beitragen, unsere Kollektive weiter zu festigen und zugleich ökonomisch abrechenbare Leistungen zu erbrin gen. Wünschen wir allen Teilnehmern viel Erfolg, schöne erlebnisreiche und gute Fahrt in das Freundesland. Achim Richter stellvertretender FDJ-Sekretär Karl Gelbke Als Arzt an der Seite der Arbeiterklasse im antifaschistischen Widerstandskampf — Aktiv beteiligt am Aufbau eines sozialistischen Gesundheitswesens In der Traditionspflege des sozialisti schen Gesundheitswesens gebührt den Ärzten und Vertretern anderer medizi nischer Berufe besondere Auf merksamkeit, die an der Seite der Arbeiterklasse unter komplizierten Be dingungen auf unterschiedliche Art die Ausbeuterordnung bekämpften, am Widerstandskampf gegen den Faschis mus teilnahmen und als Internationali sten zum Sieg des Fortschritts beitru gen. Zu diesen Persönlichkeiten ge hörte auch Karl Gelbke, dessen Ge burtstag sich am 9. Juli zum 80. Male jährt und der vor nunmehr 14 Jahren verstarb. Geboren in Rochlitz als Sohn eines Arztes, reifte in ihm schon frühzeitig sein Berufswunsch. Nach dem Besuch des Gymnasiums und dem Ableisten der Militärdienstpflicht während des ersten Weltkrieges, begann er das Studium der Medizin in Leipzig, das er im Jahre 1926 abschloß. Durch den frühen Tod seines Vaters war K. Gelbke gezwungen, sein Studium selbst zu finanzieren. In den Semesterferien arbeitete er auf einem Segelschiff, half beim Kanalbau auf der Insel Rügen und war Hilfsarbeiter im Berg- und Tiefbau. Durch diese wieder Aktivisten der ersten Stunde holten Arbeitseinsätze während des Studiums fand er einen guten Kontakt zur Arbeiterklasse, kannte und verstand die Nöte des Proletariats, was schließlich auch seinen Ausdruck im Eintritt in die KPD fand. Seine Privatpraxis in Leipzig- Gohlis war die erste ärztliche Wir kungsstätte. Aktiv unterstützte er bis 1933 die Arbeitersamariterausbildung. Während der faschistischen Schreckens herrschaft beteiligte er sich am illegalen Widerstandskampf. Seine Privatpraxis wurde zum Treff der antifaschistischen Widerstandskämpfer, denen er alle nur mögliche Hilfe und Unterstützung ge währte. Als überzeugender Internationa list half er in der Funktion des ärztlichen Betreuers den Fremdarbeitern und Kriegsgefangenen unter Einsatz seines Lebens. Karl Gelbke hatte nach 1945 wesent lichen Anteil am Aufbau des Gesund heitswesens im Lande Sachsen. Dem Ruf der Partei der Arbeiterklasse folgend, bekleidete er unterschiedliche Funktio nen als Hochschullehrer, Ärztlicher Di rektor und nicht zuletzt als Chef des medizinischen Dienstes der Nationalen Volksarmee (1956 bis 1958). In der letztgenannten Funktion war er es, der den medizinischen Dienst organisato risch formte und besonders die Aus bildung von Militärärzten in der DDR absichern half. Die Autoren des vorliegenden Beitra ges kannten Karl Gelbke persönlich als Vorgesetzten und werden sich immer seiner Bescheidenheit, Sachlichkeit und Hilfsbereitschaft erinnern, Eigenschaf ten, die jeder Leiter in unserer soziali stischen Gesellschaft aufweisen müßte. Im Rahmen der Würdigung des bevor stehenden 30. Jahrestages der DDR ist es wohl besonders wichtig, sich des Lebens und Wirkens von Prof. Dr. Karl Gelbke, eines Aktivisten der ersten Stunde, zu erinnern. MR Dr. Hippe/OA Dr. Rehe Abt. Militärmedizin Nun schon Geschichte Unter der Überschrift „Die Akademie baut auf* war im „Akademie-Echo“ 4/1959 zu lesen: Wir bauten in den vergangenen fünf Jahren eine Chirurgische Klinik mit einer Kapazität von 325 Betten; ferner ein Studentenwohnheim, in dem 440 Stu dierende wohnen können, die Profes soren- und Studentenmensa, ein zentra les Hörsaalgebäude, und im vergange nen Jahr konnten wir eine neue Tele fonzentrale mit 2 000 Anschlüssen in Betrieb nehmen. Außerdem wurde in der Strahlenklinik ein Isotopenlaboratorium eingerichtet und ein von der Sowjet union geliefertes Kobaltbestrahlungs gerät aufgestellt. Was wurde mit den Häusern, in denen vorher die Chirurgie untergebracht war? In den Häusern 3 und 5 wurde bekanntlich die Hals-Nasen-Ohren-Klinik eingerichtet und mit modernen medizi nischen Apparaten und Geräten aus gestattet. Die in den Häusern vorhande nen Krankensäle wurden duch Einziehen von Trennwänden in Zwei und Dreibett zimmer umgebaut. Wir hörten, daß auch das Haus 27 früher zur Chirurgie gehörte ? Sehr richtig. Hier wurde die für den Lehrbetrieb unbedingt notwendige Neu rologische Klinik eingerichtet sowie das Institut für Blutspendewesen. Für das letztgenannte stellte der Rat der Stadt Dresden die Investitionsmittel zur Ver fügung.