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Gesundheits- und Sozialwesen in der SAR Akademie-Echo Zu Gast in der Syrischen Arabischen Republik (3) $it Da, Hadui in de Damzeue Klinik Von Genossin Dr. Ursula Hübner, Hautklinik der Medizinischen Akademie „Carl Gustav Carus“ Dresden Zur Illustration der Lage im Ge sundheitswesen eine Statistik aus dem Jahrbuch „Das revolutionäre Syrien im 11. Jahr" (Die Angaben beziehen sich auf das Jahr 1972): Zahl der Betten (in privaten und staatlichen Krankenhäusern): 6 854, d. h. auf 974 Menschen ein Bett, Zahl der Ärzte: 1914, d. h. auf 3486 Menschen ein Arzt, Zahl der Zahnärzte: 537, d. h. auf 12426 Menschen ein Zahnarzt, Zahl der Apotheker: 1 017, d. h. auf 6 561 Menschen ein Apotheker, Zahl der Krankenschwestern: 2345, d. h. auf 2 846 Menschen eine Kran kenschwester, Zahl der staatlich geprüften Hebam men: 768, d. h. auf 4236 Frauen eine Hebamme, Zahl der medizinischen Einrichtun gen: 402. Dabei fällt besonders auf, daß es in der SAR viel zu wenig Kranken schwestern gibt. Die Ursache dafür ist religiöser Natur. Da die Muslims ihren Frauen und Töchtern jede körperliche Berührung mit Fremden (d. h. nicht zur Familie Gehörenden) untersagen, ist der Schwesternberuf verpönt. Obwohl es einen Arbeits kräfteüberschuß gibt, finden sich trotz guter Bezahlung nicht genü gend Mädchen, die eine Schwe sternausbildung beginnen. Heiratet eine Krankenschwester, hängt es von der Erlaubnis des Ehemanns ab, ob sie weiterarbeitet. Wie uns Freunde versicherten, ist das nur bei zwei von 100 der Fall. Bei meinen wiederholten Besuchen in der Uni versitäts-Hautklinik konnte ich mich selbst von diesem Schwesternman- gel überzeugen. Bei Schwerkranken oder Kindern wird deshalb ein Familienangehöriger zur Pflege mit stationär aufgenommen. Die Bekanntschaft mit den syri schen Dermatologen verdanke ich der Vermittlung von Professor Ha- marne. Während der Führung durch das Muasad-Krankenhaus bedauer te er, mir die Hautklinik nicht selbst zeigen zu können, da sie im alten Universitätsgelände liegt. Telefo nisch vereinbarten wir mit Dr. Kadri, einem deutschsprechenden Kolle gen, ein Treffen in der Hautklinik. Dort wurde ich mit echt arabischer Höflichkeit empfangen und mit Kaf fee. bewirtet. Anschließend zeigte mir Dr. Kadri die ganze Klinik: drei Stationen mit insgesamt 50 Betten. Später lernte ich auch die Poliklinikräume mit einem kleinen mykologischen Labor kennen. Ich war sehr glücklich, neben meinem täglichen Haus frauendasein mit den syrischen Kollegen über Diagnostik und The rapie diskutieren zu können. Mehr mals nahm ich an Patientendemon strationen und an der Tumornach schau teil. Dabei waren immer Medizinstudenten anwesend. Bei den Vorstellungen und Visiten sah ich auch Krankheitsbilder, die ich bisher nur aus dem Lehrbuch kannte, z. B. Lepra, Leishmaniose und Favus. Immer wieder mußte ich den Kollegen von unserem Hoch schul- und Gesundheitswesen be richten. Diese fachlichen Kontakte waren außerordentlich interessant für mich, und ich hoffe, daß sie bestehen bleiben. Da im Frühjahr 1975 die Frau eines syrischen Bekannten ein Kind zur Welt brachte, lernten wir auch die Entbindungsabteilung der Uni versitäts-Frauenklinik kennen. Hier gibt es drei Kategorien. In der „allgemeinen“, wo die Familie nur 5 Prozent der Kosten bezahlen muß, liegen viele Frauen gemeinsam in großen Räumen. Besuchszeit ist einmal wöchentlich zwei Stunden. Bei 50prozentiger Kostenbeteili gung in der „speziellen“ Kategorie sind die Frauen in Zwei-Bett-Zim- mern untergebracht und können von morgens bis abends Besuch empfangen. In der Kategorie „extra“ müssen 95 Prozent der Kranken hauskosten selbst getragen werden. Die Wöchnerinnen haben ein Zim mer für sich allein, in dem sich auch nachts der Ehemann oder eine weibliche Verwandte aufhalten dür fen. Die Neugeborenen befinden sich immer im Zimmer der Mütter. Es ist Sitte, daß nicht nur die ganze arabische Großfamilie, sondern alle Verwandten und Bekannten in die Klinik kommen, um zu gratulieren. Foto oben: Blick auf einen der neuen Stadtteile von Damaskus. Foto unten: in Shahba Fotos: Hübner Neuerer vorschläge eingereicht im BfN unserer Akademie Susanna Röthig, Abteilung Klinische Laboratorien: „Mo difizierte Insulinbestimmung ROTOP-Test“ Freimut Albrecht, Patholo gisches Institut: „Einsetzba res Kühlsystem zur Immun- elektrophorese-Apparatur“ Käte Reichelt, Ute Schürer und Siegfried Dubrau, Abtei lung Klinische Laboratorien: „Gerät zur Auswertung von Untersuchungen im Rahmen der prätransfusiellen Blutse rologie“ Karin Haenchen und Gunter Haenchen, Medizinischer Ver sorgungsbereich Cossebau de: „Batteriegerät zur Gleichstromtherapie“ Karin Mai, Institut für Klini sche Pharmakologie: „Con tainer aus Polystyrol für Rund kolben“ Sieglinde Schubert, Kin derklinik: „Stempel für Entlas sungsformulare“ Beate Dittmer, Olga Poppel und Annelies Lotze. Neurolo gisch-Psychiatrische Ambulanz für Kinder und Jugendliche: „Fehlkartei“ Prof. Dr. Dr. Kleine-Natrop und Dr. Kadner, Hautklinik: „Verwendung von Narva- Leuchtstoffröhren zur Black- ligth-Therapie“ Werner Ritter, Institut für Energieversorgung: „Sonder fahrkarten — Einsparung von Reisekosten“ Gerhard Trost, Stomatologi sche Klinik: „Prägezange zur Herstellung von Steg-Reitern Gerhard Trost, Stomatologi sche Klinik: „Zusatzgerät für Parallelometer zur Messung von Konuskronen (Konime- ter)“ Elke Schreiber, Augenkli nik: „Ablagesicherung für Ophthalmoskope, Diaphon- kope und Skiaskope“ Martina Hofmann, Stomato logische Klinik: „Steigerung der Arbeitsproduktivität am Wachsausbrühgerät“ Martina Hofmann, Stomato logische Klinik: „Steigerung der Arbeitsproduktivität/Ein- sparung von Kosten“.