Hochspezialisierte medizinische Betreuung Akademie-Echo Vor der medizinischen Wissenschaft und Forschung steht die Aufgabe, die Volksgesundheit weiter zu verbessern, die Qualität der medizinischen und sozialen Betreuung zu erhöhen und sich dabei auf Schwerpunkte zu konzentrieren; das sind vor allem Senkung der Erkrankungshäufigkeit, der Invalidi tät und der Frühsterblichkeit, Verringerung der Häufigkeit der Krebskrankheiten sowie der krebs bedingten Sterblichkeit und Invalidität, Verminderung der Erkrankungshäufigkeit an Infektionskrank heiten durch Prophylaxe, Erschließung weiterer Wege zur effektiven Gestaltung der Arbeitsmedizin. Aus der Direktive des IX. Parteitages der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands zur Entwicklung der Volkswirtschaft der DDR 1976—1980 (Entwurf) Intensivierung- Spezialisierung - Kooperation Initiative der Endoskopie-Abteilung trägt dazu bei, die Bevölkerung entsprechend dem aktuellen Stand der medizinischen Wissenschaft zu betreuen Im Entwurf der Direktive des IX. Parteitages der SED wird auf die volle Nutzung der vorhandenen Ausrüstungen für die spezialisierte und hochspezialisierte medizinische Betreuung orientiert. Im Kampf ge gen Krankheiten gilt die besondere Aufmerksamkeit u. a. der Früher kennung des Krebses. Von dieser Zielstellung fühlt sich auch die E nd oskop ie-Abte i I u ng der Medizinischen Klinik in besonderem Maße angesprochen. Sie hat sich in den vergangenen 10 Jahren mit ständiger Förderung der- Kliniklei tung kontinuierlich entwickelt und wurde 1971 mit dem Staatstitel „Kollektiv der sozialistischen Ar beit“ ausgezeichnet. Mit der schrittweisen Ausstattung mit modernen Geräten, unter denen die Glasfaserendoskope als bedeut samste genannt seien, wurde die gastroenterologische Diagnostik entsprechend dem internationalen Stand ausgebaut. Neben den ver schiedenen perkutanen Biopsien und den intestinalen Schleim hautsaugbiopsien, neben der Ultra schalldiagnostik, der Laparoskopie und Rektoskopie mit modernen Kaltlichtinstrumenten sind jetzt auch Oesophago-, Gastro- und Duodenoskopien, duodenoskopi- sche retrograde Cholangio- und Pankreatikographien sowie „hohe“ Coloskopien bis hin zum Blinddarm möglich. 1975 war die Gesamtzahl der Untersuchungen fast doppelt so groß wie 1970. Es wurden allein 1600 Gastroskopien durchgeführt, von Die Entwürfe der Parteitagsdoku mente eröffnen uns neue Perspekti ven auf allen Gebieten des gesell schaftlichen Lebens. Die Gestaltung der entwickelten sozialistischen Gesellschaft und die daraus re sultierenden Aufgaben für das so zialistische Gesundheitswesen stan den im Mittelpunkt einer angeregten Diskussion innerhalb der Gewerk schaftsgruppe der HNO-Abteilung der Poliklinik. Alle Mitarbeiter waren sich da nach einig, daß wir diese vorgegebe nen Ziele nicht nur durch die großen finanziellen Aufwendungen unseres Staates erreichen werden, sondern daß es dazu der schöpferischen Initiative jedes einzelnen bedarf. Zur Verbesserung der HNO-ärzt- lichen Betreuung der Bevölkerung auch am Wochenende wird — als Ergebnis dieser Diskussion — seit 19. März auch am Freitag nachmit tag die ambulante Behandlung akut erkrankter Patienten durch unsere Abteilung gewährleistet. Ch. Steinbeck HNO-Abteilung der Poliklinik Gastroskopie mit dem Glasfiberendoskop. Auf unserem Foto Genosse Oberarzt Dr. Schentke, Schwester Eva und Schwester Brigitte. Foto: E. Höhne den übrigen zum Teil zeitlich, räum lich und personell noch wesentlich aufwendigeren Verfahren nicht zu reden. Diese Leistungen konnten nur durch hohe Einsatzbereitschaft aller Mitarbeiter und ständige Ratio nalisierungsmaßnahmen erreicht werden. Hierbei hilft uns die gute Zusammenarbeit mit anderen Fach disziplinen entscheidend. Die gute röntgenologische Vordiagnostik steigert die Effektivität, die histolo gische Untersuchung der Probeex- cisate bringt wesentliche Entschei dungen. Ziel jeder Diagnostik ist letztendlich die optimale Therapie, für die wir z. B. dem Chirurgen eine fundierte Aussage geben können. Da Glasfiberendoskope bisher nur in wenigen Krankenhäusern verfüg bar sind, umfaßt unser Einzugsge biet derzeit noch den größten Teil des Bezirkes Dresden. Dadurch entstehen nicht nur Anreise- bzw. Transportprobleme. Einerseits soll auch dem Bürger in der Peripherie des Bezirkes die moderne Diagno stik zugänglich sein, andererseits lehrt uns die Erfahrung, daß Verbes serungen in der Voruntersuchung, Indikationsstellung und der Bewer tung und Behandlung krankhafter Befunde durch die Endoskopie möglich sind. Die gesetzliche Verordnung über die Subspezialisierung auf dem Gebiete der Gastroenterologie gibt uns hier die willkommene Basis für die Erneuerung und Vertiefung der Kontakte zu den Ärzten in den Kreisen. Obwohl noch keine endgül tigen Durchführungsbestimmungen festgelegt sind, haben wir mit Unter stützung des Bezirksarztes die In itiative ergriffen und regelmäßige Zusammenkünfte von Interessenten an der Subspezialisierung Gastro enterologie organisiert. Noch im April 1976 wird das erste einwöchige Weiterbildungsseminar stattfinden. Das Interesse der Kollegen in den Bezirks- und Kreiskrankenhäusern ist groß, und wirsind überzeugt, daß die Kooperation im Rahmen der Subspezialisierung fruchtbar sein wird. Sie trägt dazu bei, daß die gesamte Bevölkerung gemäß dem aktuellen Stand der medizinischen Wissenschaft betreut wird. Das ist ein wesentliches Anliegen der Ge sundheitspolitik unserer Partei und unseres Staates. Oberarzt Dr. sc. med. Schentke