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6 Akademie-Echo Meinungen, Anregungen, Problemdiskussion Hubertus Schubert, III. Studienjahr Sto matologie Lernhilfe oder Lernlimit? Pro und kontra Prüfungsstandard Als ich den Artikel „Höhere Qualität in Erziehung und Ausbildung“ im Akademie- Echo vom 2. Dezember 1975 las, fiel mir besonders die Bemerkung über Prüfungs standards auf. Ich habe das Grundstudium in Berlin absolviert und weiß daher, daß es dort in jedem Fach üblich war, Prüfungs standards auszugeben. Ich bin im III. Studienjahr bestimmt nicht allein der Meinung, wenn ich zunächst sage, daß diese Standards eine gute Sache sind. Damit hatten wir eine Lern systematik in der Hand, die uns eine große Hilfe bei der Effektivierung des Selbststu diums und überhaupt bei der Bewältigung der Stoffülle, besonders des II. Studienjah res, war. Die Standards halfen uns beim Erkennen und bei der Herausarbeitung von Schwerpunkten und Zusam menhängen sowohl in den einzelnen Fächern als auch in interdisziplinären Komplexen. Wir benutzten sie in den Studiengruppen als Vorlage zur Wiederholung, was auch dort zur Effektivierung führte. Außerdem sei erwähnt, daß man damit eine gezielte Vorle- sungs-, Seminar- und auch Prüfungsvorbereitung betrei ben kann. Dennoch muß sich jeder im Klaren sein, daß Prüfungs standards kein Allheilmittel sind. Sie verleiten dazu, ein zelne Stoffgebiete als „nicht so wichtig“ abzutun oder oberflächlich durchzuarbei ten. Von manchen Studenten werden sie auch als Lernlimit betrachtet „Für die Prüfung reicht es schon“, und man ches andere mehr. Das kann und darf nicht der Sinn der Prüfungsstandards sein! Viel leicht rührt solche Auffassung auch vom Namen „Prüfungs standards“ her. Sie sollten daher besser Studien- oder Lernhilfe heißen. Denn im Lernprozeß kann es kein Limit geben. Das erworbene Wissen bedarf einer ständigen Vertie fung und Erweiterung. Diskussion zum Thema: Prof. Dr. sc. med. J. Schmidt, Direktordes Institutes für Pharmakologie und Toxikologie Höhere Qualität in Erziehung und Ausbildung Patenschaftsbeziehungen mit FDJ-Studentengruppen Die Verwirklichung der auf dem VIII. Parteitag beschlossenen Hauptaufgabe stellt auch an das Gesundheits- und Sozialwesen ständig neue und höhere Anforderungen, die uns veranlassen müssen, gewissenhaft zu prüfen, wie wir in unserer Arbeit diesem Prozeß Rechnung tragen. Besondere Bedeutung kommt dabei der weiteren Entwicklung von Qualität und Effektivität in Erziehung und Ausbildung zu. In zahlreichen Dokumenten wurde uns aufgezeigt, welche Hauptaufgaben auf diesem Gebiet in der nächsten Zeit vor uns stehen. Dabei liegt der Schwerpunkt neben der Notwendigkeit der ständigen Verbesse rung von Qualität und Wirksamkeit der Lehrinhalte in den einzelnen Fachgebieten ebenso aufpolitisch-erzieheri schem Gebiet. Es kommt darauf an, unsere Studenten zu schöpferisch-wissenschaftlicher Arbeit, zur bewußten Anwendung der Lehren des Marxismus-Leninismus in der täglichen Arbeit, zu eng mit dem Leben und der Partei der Arbeiterklasse verbundenen klassenbewußten sozialistischen Persönlichkeiten zu erziehen. Diese große und verantwortungsvolle Aufgabe, die nur durch die Erhöhung der erzieherischen Wirksamkeit aller am Ausbildungs- und Erziehungsprozeß Beteiligten erfüllt werden kann, muß uns Anlaß sein, die Arbeit auf diesem Gebiet zu analysieren und nach neuen Wegen zu suchen. Als einen wirksamen Beitrag zur Erfüllung dieser Aufgabe betrachte ich die Entwicklung von Paten schaftsbeziehungen zwischen Kol lektiven unserer Kliniken und Insti tute und FDJ-Studentengruppen. Diese Patenschaftsbeziehungen geben uns Möglichkeiten, unseren Studenten auf der Grundlage gleich berechtigter sozialistischer Gemein schaftsbeziehungen einen tieferen Einblick in die Ziel- und Aufga benstellungen der Kliniken und In stitute zu gewähren, ihnen zu zei gen, wie die Lehren des Marxismus- Leninismus in der täglichen Arbeit angewandt werden. Hier bieten sich vielfältige Möglichkeiten, aktiv Ein fluß auf die Herausbildung sozialisti scher Arzt- und Zahnarztpersönlich keiten zu nehmen, um damit unsere Studenten besser auf die vor ihnen liegende verantwortungsvolle Tätig keit vorzubereiten. Können wir doch damit auch einen wirksamen Beitrag zur politisch-moralischen und welt anschaulichen Motivierung des Arzt- und Zahnarztberufes leisten. Im Rahmen dieser Patenschafts beziehungen sollten die Verpflich tungen von Seiten der Kliniken und Institute vorrangig auf folgende Aktivitäten gerichtet sein: • Vermittlung von Kenntnissen über Aufgabenstellungen und Arbeits weise der Kollektive unter besonde rer Berücksichtigung der Bemühun gen auf politisch-ideologischem Gebiet, bei der Herausbildung einer schöpferischen Arbeitsatmosphäre und der Entwicklung sozialistischer Kollektive; • Unterstützung der politisch-ideo logischen Erziehung der Studenten durch Mitwirkung am FDJ-Stu- dienjahr und Durchführung von Diskussionsrunden zu gesell ¬ schaftspolitischen, erkenntnistheo retischen und ethischen Fragestel lungen unter besonderer Berück sichtigung der speziellen Aspekte der Fachgebiete; • Unterstützung der Studenten in ihrem Bemühen um hohe Studien leistung. Die FDJ-Studentengruppen dem gegenüber sollten ihre Aktivitäten vorrangig auf folgende Schwer punkte orientieren: • Unterstützung der Kliniken und Institute bei der Lösung von Schwer punktaufgaben; • Unterstützung der FDJ-Arbeit in den Kliniken und Instituten; • Mitwirkung bei der Vorbereitung von Höhepunkten des gesellschaft lichen Lebens in den Einrichtungen. Darüber hinaus sind auch gemein same kulturelle und sportliche Akti vitäten zu beachten. Nach meiner Meinung sollte den Studenten im Verlaufe ihres Stu diums Gelegenheit gegeben wer den, auf der Grundlage derartiger Patenschaftsbeziehungen nicht nur eine Einrichtung unserer Akademie näher kennenzulernen. Ich möchte deshalb den Vorschlag zur Diskus sion stellen, diese Patenschaftsbe ziehungen studienjahresspezifisch jeweils für ein Jahr und vorrangig mit den Kliniken bzw. Instituten zu gestalten, die im jeweiligen Ausbil dungsabschnitt besonders wirksam werden. So könnten im III. Studien jahr die Patenschaftsbeziehungen überwiegend mit Instituten und in den folgenden Jahren mit klinischen Einrichtungen aufgenommen wer den. Diese gezielte Verbindung von Lehrveranstaltungen und Paten schaftsbeziehungen gibt nicht zu letzt auch zusätzliche Möglichkeiten zur Beratung von Fragen über Inhalt, Methodik und Wirksamkeit der Lehr veranstaltungen mit den Studenten. Studienplanentwurf Nun liegt auch der Studien planentwurf für die Grundstudien richtung Stomatologie zur Diskus sion vor. Welche Anforderungen werden an die Zahnärzte der näch sten Jahrzehnte gestellt? Hohes zahnärztliches Können verbunden mit vorbildlichem politisch-morali schem Verhalten unserer Absolven ten ist ein Grunderfordernis unserer Zeit. Hinzu kommt die Notwendig keit, daß die zukünftigen Zahnärzte wichtige allgemeine Krankheitszei chen erkennen und eine fachge rechte Behandlung der Kranken veranlassen können. Der Absolvent muß in der Lage sein, akute lebens ¬ bedrohliche Zustände zu erkennen und dabei erste ärztliche Hilfe zu leisten. Gleiche Bedeutung wie beim Medizinstudium, wenn nicht noch größere, kommt der Frage zu, wie werden Hochschullehrer und Stu denten Voraussetzungen und Mög lichkeiten für die Realisierung die ses Programms finden. Unser Ziel: mehr und mehr müssen Notwendig keit und Realisierbarkeit in Über- eirstimmung gelangen. Mit dem Elan der Parteitagsvorbereitung werden wir auch diese Aufgabe lösen. FDJ-HSOL 5225235213282623472223281882562886228602422822022526280225228652222882222228