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Fortsetzung von Seite 6 FD3 sein, aktives Leben auch in seiner Vielfalt zu gestalten. „Nur-Streber", „Nur-Diskutierer", „Nur-Amüsierer" dienen weder der eigenen Persönlichkeitsentwicklung noch den Interessen der Gemein schaft. Mit Recht stellt Genosse Tjashelnikow, 1. Sekretär des ZK des Leninschen Komsomol, fest: „Die Schul- und Studentenjahre gehören zu den wichtigsten und verantwortungsvollsten Etappen des ideologischen Werdegangs des Menschen." Es macht sich er forderlich, daß die Leitungen dieser Tatsache in der täglichen Arbeit mehr Beachtung schenken. Wir sprechen oft davon, Ab solventen zu erziehen, die sich durch hohes politisches, eben sozialisti schen Bewußtsein auszeichnen. Sozialistisches Bewußtsein entwik- kelt sich im Ergebnis zielstrebiger ideologischer Erziehung im tägli chen Arbeitsprozeß, in allen Be reichen des gesellschaftlichen Le bens. Es ist Ergebnis der Lebens- und Kampferfahrungen der Ar beiterklasse. Gerade der 25. Jah restag der DDR sollte Anlaß sein, diese Aspekte näher zu betrachten. Jeder lege sich die Frage vor - was habe ich persönlich zur Entwicklung unserer sozialistischen Heimat bei getragen ? Wie äußern sich in meinen Denk- und Verhaltensweisen die gesam melten Erfahrungen der Arbeiter klasse und ihrer besten Vertreter? Stolz auf unsere DDR zu sein, bedeutet gleichzeitig Stolz auf die revolutionären Traditionen der Trä ger unserer Gesellschaft zu ent wickeln. Der Stolz mit dem Wunsch, mit dem Ziel verbunden, eben solche Charaktereigenschaften, wie Ver antwortungsbewußtsein, Disziplin, Ordnung, Fleiß usw., bei sich selbst herauszubilden. „Wenn wir sozialistische Per sönlichkeiten erziehen wollen, müssen wir uns auch um deren Studienbereitschaft, um deren Lei stungen im Selbststudium kümmern, weil das zur sozialistischen Per sönlichkeit gehört“ (Günter Schneider, Sekretär des Zentralrates der FDJ). Und eben deshalb dis kutieren wir so viel über das Selbst studium, weil es dort m. E. die größten Reserven gibt. Es geht uns hierbei nicht um den Zeitaufwand allein - ob der eine 20 oder der andere 30 Stunden in der Woche Selbststudium betreibt. Die Qualität entscheidet und die Fähigkeit, sich selbständig Wissen anzueignen. „Wobei klar ist, daß Qualität und Zeitaufwand keine Alternativen, sondern Faktoren sind, zwischen denen unmittelbare Zusammen hänge bestehen.“ (Schneider) Disziplin ist keine Sache, die man zeigt, wo und wann man will - entweder man hat sie oder man hat sie nicht. Es ist deshalb auch nicht ver wunderlich, daß Freunde, die mit der Studiendisziplin auf Kriegsfuß ste hen, auch nicht viel von Verbands disziplin halten. Ich meine z. B. die Realisierung gefaßter Beschlüsse und auch die hier und da notwendige Unterordnung der subjektiven In teressen des einzelnen unter die des Kollektivs - oder besser: für das Kollektiv. Die FDJ-Wahlen 1974/75 werden zeigen, wie weit wiralleauch in diesem Punkt vorangekommen sind. Die zentrale Frage unserer ideo logischen Arbeit ist es, solides marxistisch-leninistisches Wissen im Zusammenhang mit der Ge samtheit der wissenschaftlichen Bildung mit unserer Weltanschau ung zu vermitteln mit dem Ziel, sozialistische Standpunkte zu ent wickeln. Sozialistischer Klassenstandpunkt - zwei Worte mit sehr viel Gehalt: Er stellt letztlich die Einheit aller so zialen (politischen, moralischen, kulturellen usw.) Einstellungen unter dem Gesichtspunkt der Zweck mäßigkeit für die Arbeiterklasse und die sozialistische Gesellschaft dar. Dieser Standpunkt ist die Grundlage aller Entscheidungen, wobei Wider sprüche zwischen richtiger, welt anschaulich-politischer Einstellung und der aktuellen Einstellung zum Lernen, zur Arbeit, zum sozialisti schen Eigentum auftreten. Und da ist der Ausgangspunkt für unsere ideo logische Einflußnahme. Welche Haltung hat der einzelne zu seinem politischen Jugend verband? Ein Beispiel aus einer Stu dentengruppe sei hier genannt. Man kann sich über das „Experiment“ streiten, interessant ist das Ergebnis. Die Gruppenleitung forderte alle Seminarmitglieder auf, anonym Vorschläge für die neue Leitung aufzuschreiben. Die Zettel trafen ein mit Vorschlägen für die neue Grup pen- und Studienjahresleitung. Auf einigen konnte man bemerken, daß ausschließlich Freunde vorgeschla gen wurden, die sich bisher gerade sehr aktiv für die Gruppenarbeit und ihre politischen Zielsetzungen ein gesetzt hatten. Dazu sind m. E. mindestens 2 Gründe denkbar; ein mal die Auffassung - ,,die können auch einmal etwas machen" oder eine andere - ,,die werden uns wenigstens in Ruhe lassen". Ich gebe zu, ersteres klingt verlockend, muß aber genau überlegt sein - letzteres spricht für sich. Es geht mir hier nicht darum, irgend jemanden zu verurteilen, sondern ich führe das Beispiel u. a. an, um die vorhin gestellte Frage nach der Haltung zum Verband etwas deutlicher zu machen - nicht um damit eine Antwort zu geben. Diese Antwort wäre auf die Mehrheit bezogen unreal. Dennoch müssen wir uns auch für Meinungen und Haltungen einiger weniger inter essieren und uns gerade mit diesen freundschaftlich zusammen- und auseinandersetzen. Bildung darf nicht ein Zustand des ,,Sattseins", sondern muß ein Zu stand des „Hungerns" sein. Wir als Jugendorganisation wollen Wissen, Bildung und anderes im FDJ-Studienjahr vermitteln. Leider stehen z. Z. in nicht wenigen Grup pen noch Zustände des „Sattseins" als des „Hungerns“ nach neuen Veranstaltungen auf der Tagesord nung. Ist das aber ein Grund, sich noch schlechter auf die Zirkel vor zubereiten, sich weiter auszu schweigen und anschließend über nutzlos vertane Zeit zu schimpfen? Was wir brauchen, sind politische Auseinandersetzungen zu den Problemen unserer Zeit, und diese Auseinandersetzung kann man nicht führen ohne Kenntnisse, ohne Vorbereitung, ohne Bereitschaft. Qualifizierung der Propagandisten ist die eine, Engagement der Teil nehmer die andere, nicht un wichtigere Seite. DerTeilnehmerhat die Aufgabe, das vorgegebene Thema mit Leben zu erfüllen, er soll sich in der Argumentation üben und zu neuen Erkenntnissen gelangen. Diesen Prozeß muß der Propagandist steuern und nicht, wie es mitunter vorkommt, die Veranstaltung allein bestreiten. „Die Höhe reizt uns, nicht die Stufen; den Gipfel im Auge, wandeln wir gern auf der Ebene." (Goethe) Aber ohne Stufen geht es nicht - und wäre sicherlich auch langweilig. Es gibt objektive Stufen und solche, die sich der einzelne in Form von Hindernissen selbst aufbaut; die einen müssen erstiegen, die anderen beseitigt werden. Dietmar Pfau Mitglied der FDJ-HSOL Es ist eine wesentliche Aufgabe der Feriengestaltung, die Erholung, die körperliche Kräftigung und Gesunderhaltung der Schüler zu sichern, den sozialistischen Bil- dungs- und Erziehungsprozeß wäh rend der Feriengestaltung weiter zuführen und den Schülern bleibende Erlebnisse zu vermitteln. Unter diesen Voraussetzungen wurde auch das diesjährige Kin derferienlager vorbereitet. Die Termine der einzelnen Durch gänge liegen wie folgt: 1. Durchgang vom 8. Juli bis 24. Juli 2. Durchgang vom 24. Juli bis 9. August 3. Durchgang vom 9. August bis 25. August Die Gewinnung der Lagerleiter, Gruppenleiter, Rettungsschwimmer, Gesundheitshelfer sowie des ge samten Wirtschaftspersonals einschließlich der Wirtschaftsleiter konnte rechtzeitig abgeschlossen werden. Als Gruppenleiter wurden Studenten der Pädagogischen Hochschule vertraglich gebunden. Die kulturelle Betreuung sieht u. a. folgendes vor: • Eine Spreewaldfahrt für die kleineren Gruppen • Filmvorführungen durch die NVA • Eine Wanderung mit dem Förster, um die Flora und Fauna der Um gebung kennenzulernen • Ein Lagersportfest und nicht zu vergessen: • die traditionelle Nachtwanderung und das bei groß und klein beliebte Neptunfest. Wir möchten in diesem Zusam menhang nicht versäumen, den Kollegen der Fahrbereitschaft, der Abteilung Grundfondsökonomie, Sektor Betriebstechnik, der Ab teilung Wirtschaft, der Medizini schen Schule, Frauenklinik, Chir urgischen Klinik, Hautklinik und Poliklinik für ihre Bereitschaft und aktive Unterstützung bei der Vor bereitung und Sicherung der Be treuung unserer Kinder recht herz lich zu danken. Wichtige Dinge wurden bereits zum Elternabend am 18. Juni be sprochen. Wir möchten nochmals darauf aufmerksam machen, daß die Hinweise im Merkblatt beachtet und eingehalten werden. Dies trifft vor allem auf die An- und Abreise sowie die Fragen des Gepäckum fanges und das Verhalten der Kinder während der Busfahrt zu. Sie, liebe Eltern,'tragen damit wesentlich zum Gelingen der Feriengestaltung bei. Unseren Kindern wünschen wir viel Sonnenschein und frohe Ferientage bei Sport und Spiel! Bode Referatsleiter „Akademie-Echo“ Seite 7