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Entsprechend der Direktive des Ministers für Hoch- und Fach schulwesen für das Studienjahr 1973/74 analysierte der Wissen schaftliche Rat der MAD in seiner Sitzung am 3. April 1974 auf der Grundlage eines Berichtes des Pro rektors für Wissenschaftsentwick lung das wissenschaftliche Leben an der Akademie. Der Wissenschaft liche Rat konnte sich an Hand zahlreicher Fakten und Schluß folgerungen von der im Jahre 1973 geleisteten guten Arbeit überzeugen und gab Empfehlungen für die weitere Erhöhung des Nutzens und des wissenschaftlichen Niveaus im Jahre 1974. Die medizinisch-wissenschaftli chen Gesellschaften an der MAD führten 1973 10 wissenschaftliche Veranstaltungen mit insgesamt 1921 Teilnehmern und 127 Referenten, die Gesellschaft für theoretische Me dizin und Grenzgebiete 5 Ver anstaltungen mit 216 Teilnehmern durch. Die hohe durchschnittliche Teilnehmerzahl von knapp 200 je Veranstaltung macht deutlich, daß die medizinisch-wissenschaftlichen Gesellschaften sehr aktuelle und attraktive Themen ausgewählt ha ben. Sie lieferten damit einen auf hohem wissenschaftlichen Niveau stehenden Beitrag zur fachlichen Weiterbildung von knapp 200Ärzten, Zahnärzten und Wissenschaftlern in der Stadt und im Bezirk Dresden. Die Bedeutung dieser Veran staltungen für die weitere Qua lifizierung der medizinischen Be treuung unserer Bevölkerung und für die Förderung der Beziehungen zwischen der Akademie und den Einrichtungen des staatlichen Ge sundheitswesens ist sehr hoch ein zuschätzen. Ein zweiter, besonders aus der Sicht der Hochschule bemerkenswerter Aspekt ist die Möglichkeit, auf diesen wissen schaftlichen Tagungen jüngere Ärzte und Wissenschaftler mit eigenen Beiträgen auftreten zu lassen und sie mit auf die aktive Teilnahme an größeren wissenschaftlichen Ta gungen vorzubereiten. Der Wis senschaftliche Rat der MAD nahm mit Befriedigung zur Kenntnis, daß von zentraler Seite keine Absicht besteht, die medizinisch-wissen schaftlichen Gesellschaften von der Akademie abzulösen. Damit wird die von den Mitgliedern des Rates einmütig vertretene Auffassung, daß die medizinisch-wissenschaftlichen Gesellschaften auch in Zukunft ihre wissenschaftliche Heimstatt an der Hochschule besitzen sollten, unter strichen und zugleich das von Seiten der MAD nie angezweifelte Be wußtsein der Verantwortlichkeit für die Arbeit der Gesellschaften ge fördert. Die gemeinsam von der MAD mit dem Bezirkskrankenhaus Dresden- Friedrichstadt durchgeführte Ärztli che Fortbildung verfügt über eine langjährige gute Tradition. Sie ver anstaltete 1973 10 Fortbildungs abende mit insgesamt 1135 Teil nehmern. Auf dem Programm stan den neben Vorträgen und klinischen Demonstrationen auch ein Thema der obligatorischen ärztlichen Fort bildung, das hohen Zuspruch fand. Das Interesse der Teilnehmer galt vorwiegend den praxisorientierten, der Qualifizierung der medizinischen Betreuung unmittelbar dienenden Themen. Das ist durchaus ver ständlich und entspricht auch dem vorrangigen Anliegen der Fort bildungsabende. Trotzdem hätte man sich auch bei den mehr theo retisch orientierten, für zukünftige Entwicklungen in der Medizin aber hochaktuellen Themen mehr Zu hörer gewünscht. Der Wissenschaft liche Rat der MAD möchte an die ser Stelle Herrn Professor Dr. Büschelberger, der aus gesund heitlichen Gründen die Leitung ab geben mußte, für seine langjährige und erfolgreiche Tätigkeit als Leiter der Ärztlichen Fortbildung herzlich danken. Auf Empfehlung des Senats wird Herr Professor Dr. Dietzsch die Leitung übernehmen. Besonders erfreulich ist die ge genüber 1972 erheblich gestiegene Quantität und Qualität der wis senschaftlichen Veranstaltungen in den Arbeits- und Forschungs gemeinschaften und Forschungs kollektiven der MAD. Insgesamt wurden 64 Veranstaltungen durch geführt, an denen neben 507 An gehörigen der MAD - darunter 157 Studenten - auch 674 Ärzte und Wissenschaftler aus der Praxis und anderen Einrichtungen sowie 23 Wissenschaftler aus den sozialisti schen Ländern teilnahmen. Die Veranstaltungen umfaßten vielfältige Formen und Inhalte, z. B. pla nungswirksame Problemdiskussio nen, Vorverteidigungen von For schungsergebnissen, Kolloquien usw. Die Einbeziehung von Ver tretern aus anderen Fachgebieten und auch aus anderen Forschungs einrichtungen der DDR und der RGW-Länder sicherte den inter disziplinären Charakter und zugleich die Steigerung des wissenschaft lichen Niveaus und der Effektivi tät der Veranstaltungen. Hervorzu heben sind dabei die mit unseren Kooperationspartnern aus speziellen Forschungsgebieten des Staats planvorhabens „Analytisch-diagno stisches System“ aus der UdSSR und der CSSR durchgeführten Kol loquien in Dresden, Moskau und Bratislava. Die aktive Einbeziehung der Studenten in die Forschungs vorhaben und speziell auch in die wissenschaftlichen Veranstaltungen ist gewachsen, die vorhandenen Möglichkeiten wurden aber auch 1973 noch nicht ausgeschöpft. Die hier kurz umrissenen Ver anstaltungen repräsentieren sicher noch nicht ausreichend das wis senschaftliche Leben an der MAD. Stellvertretend für weitere Aktivitä ten sei hier die von der Leitung des Reservistenkollektivs der MAD gemeinsam mit dem Stützpunkt Dresden der Gesellschaft für Mi litärmedizin durchgeführte 4. Mi litärmedizinische Veranstaltung ge nannt, die mit ihrer Thematik über chemische Kampfstoffe ein außeror dentliches Interesse fand. Aber auch die unter maßgeblicher Mitarbeit von Ärzten und Wissenschaftlern der MAD und mit Unterstützung des Sekretariats der medizinisch wissenschaftlichen Gesellschaften an der MAD 1973 in Dresden durch geführten DDR-Kongresse und Symposien müssen hier genannt werden. Auf den 4 Veranstaltungen wurden 2480 Teilnehmer registriert, und 383 Referenten aus der DDR, 106 aus dem sozialistischen und 37 aus dem kapitalistischen Aus land berichteten über die neue sten Forschungsergebnisse aus ihrem Fachgebiet. Dabei blieb der 10. Kongreß der internationalen Förderation für biomedizinische Technik mit etwa 1 500 Teilnehmern unberücksichtigt. Nicht zuletzt spie gelt sich die wissenschaftliche Akti vität unserer Hochschule auch in der Teilnahme von Angehörigen der Akademie an anderen wissenschaft lichen Veranstaltungen wider. 1973 haben 172 Mitarbeiter der MAD an 67 Veranstaltungen in der DDR teil genommen und 85 Vorträge ge halten. Danach ist durchschnittlich jeder 2. Teilnehmer an diesen wis senschaftlichen Veranstaltungen mit einem eigenen Beitrag aufgetreten, eine recht erfreuliche Bilanz, die es weiter zu fördern gilt. Die Entwicklung des wissen schaftlichen Lebens im Jahre 1973 macht deutlich, daß die MAD ihren Verpflichtungen als medizinisch wissenschaftliches Zentrum im Bezirk Dresden und darüber hinaus in hohem Maße nachgekommen ist. Die Leistungen aller daran be teiligten Mitarbeiter der MAD ver dienen besondere Anerkennung, da sie trotz wachsender Anforderun gen auf den Gebieten Erziehung und Ausbildung, medizinischer Betreuung und Forschung erbracht wurden. Der Wissenschaftliche Rat der MAD wertete die 1973 erzielten Ergebnisse als eine gute Basis fürdie weitere Verbesserung der Effektivität und die Erhöhung der wissenschaft lichen Niveaus im Jahre 1974 als einen würdigen Beitrag unserer Akademie zu Ehren des 25jährigen Bestehens unserer Republik und des 20jährigen Bestehens der MAD. Professor Dr. sc. med. Oelßner Prorektor für Wissenschafts entwicklung Gute Basis für Verbesserung der Effektivität Neu bei Dietz W. I. Lenin Die große Kraft des proletarischen Internationalismus Über die Einheit von Internationalem und Nationalem - eine Auswahl herausgegeben vom Institut für Marxismus-Leninismus beim ZK der SED Mit 1 Faksimilie, Broschur 2,80 Mark, Bestell-Nr.: 7361807 Die vorliegende Sammlung bietet eine chronologisch geordnete Auswahl charakteristischer Aussagen Lenins und zeigt damit die Entwicklung des internationalistischen Gedankens in seinem Werk. Lenin führte die von Marx und Engels begründeten Ideen des proletarischen Internationalismus weiter und verteidigte sie konsequent gegen alle Angriffe von Sozialchauvinisten und Nationalisten innerhalb und außerhalb der Arbeiterbewegung. Er verwirklichte sie in der Politik der bolschewistischen Partei, bei der Leitung des Sowjetstaates und in der III. Kommunistischen Internationale. Heute sind diese Prinzipien, sind Lenins Gedanken über die dialektische Einheit von Internationalem und Nationalem von besonderer Aktualität; sie bilden die Leitlinie für das Zusammenwachsen der sozialistischen Bruderländer, für die Geschlossenheit der kommunistischen Weltbewegung und für das einheitliche Handeln der revolutionären Hauptströme der Gegenwart. Nachruf Plötzlich und unerwartet verstarb am 7. Mai unser Kol lege Johannes Schulze, geb. am 1. 2. 1906. Kollege Schulze war als Bote in unserer Stomatologi schen Klinik tätig. Er war stets einsatzbereit, gewissenhaft und fleißig. Wir werden ihm ein ehrendes Andenken bewah ren. „Akademie-Echo“ Seite 7