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Nach Redaktions schluß Erste Informationen von der Hochschuldelegier tenkonferenz Entsprechend der Direktive des Präsidiums des DRK der DDR führten die Mitglieder unserer Hochschulorganisa tion ihre Delegiertenkonferenz durch, die am 19. März im Festsaal der Medizinischen Schule stattfand. Die Arbeitskonferenz stand im Zeichen des 25. Jah restages der DDR sowie des 20jährigen Bestehens unserer Akademie. Das Zentrale Hochschul komitee legte Rechenschaft über die Erfüllung der Rot kreuzaufgaben. So konnte festgestellt werden, daß sich die Zahl der Rotkreuzmlt- glieder im Bereich unserer Hochschuleinrichtung in den letzten beiden Jahren von 463 auf 1224 erhöhte. Die finanziellen Einnahmen, zum Beispiel durch Verkauf von Spendenmarken, stiegen fast um das Doppelte und be trugen im vergangen Jahr 4 776 Mark. Zur Konferenz bot eine Fotoausstellung einen inter essanten Einblick in die Auf gaben des Deutschen Roten Kreuzes der DDR, besonders der Spezialdienste und auf dem Gebiet des medizini schen Schutzes. Aus Anlaß des diesjährigen Weltrotkreuztages, der unter dem Motto „Spende Blut - rette Leben" steht, be schlossen die Delegierten einen Aufruf zu einer Blutspendeaktion. Der Konferenz schloß sich ein großer bunter Abend des Ensembles der heiteren Muse „Die Stahlspritzer" an, zu der auch Rotkreuzmitglieder aus dem Territorium und Pa tienten eingeladen waren. 4. Militärmedizinische Veranstaltung In Würdigung des 18. Jahresta ges der NVA und als Fortsetzung einer bewährten Tradition wurde gemeinsam von der Leitung des Reservistenkollektivs der Medizi nischen Akademie und dem Stütz punkt Dresden der Gesellschaft für Militärmedizin eine weitere mi litärmedizinisch-wissenschaftliche Veranstaltung am 6. März durch Waffen und versuchen, diese zum Teil im Grenzbereich zwischen Massenvernichtungsmitteln und konventionellen Waffen angesie delten Stoffe in letztere Kategorie zu pressen, um Verbote und Ein schränkungen ihres Einsatzes zu umgehen. Das zeigt, daß trotz der weltweiten Erfolge der Entspan nungspolitik der SU und der mit ihr und aufeinander abgestimmten Vorträgen wurden die Vielfalt der bereits etablierten und potentiellen chemischen Kampfstoffe, ihr Wir kungsmechanismus aus bioche mischer und pharmakologischer Sicht sowie die daraus abzulei tenden Möglichkeiten der Prophy laxe und Therapie umrissen. Hierbei wurde deutlich, daß die toxischen Waffen nicht nur immer wirkungs intensiver, sondern auch heim tückischer, d. h. schwerer erkenn- und inaktivierbar geworden sind. Oberstltn. Dr. Nüßgen skizzierte die „Organisation der medizinischen Sicherstellung im chemischen Wir kungsherd". Er entwickelte, welche grundlegenden Veränderungen im Aufbau und der Organisation des Regiments- und Divisions verbandsplatzes bzw. bei Bergung, Behandlung und Abtransport der Geschädigten aus der Vielfalt der potenziellen Noxen, dem Umfang und der Schwere (60 bis 90 Prozent Schwergeschädigte) der zu er wartenden sanitären Verluste ab zuleiten sind. Die inhaltsreiche und interessante Veranstaltung wurde sehr bereichert durch einen fundierten Diskus Der Leiter des Reservistenkollektivs, Oberst d. R. Genosse Prof. Quaas, eröffnete die Veranstaltung. geführt. Sie beschäftigte sich mit „Problemen der medizinischen Sicherstellung beim Einsatz che mischer Kampfstoffe." Die große Zahl der Hörer, die sich aus An gehörigen der bewaffneten Organe, des zivilen Gesundheitswesens und der Studentenschaft zusammen verbündeten sozialistischen Staa ten keine Minderung der Wach samkeit und Verteidigungsbereit schaft geduldet werden kann, und daß die oben genannte Thematik der 4. militärmedizinischen Veranstal tung durchaus aktuell ist. Genosse Dozent Dr. sc. med. sionsbeitrag über die detaillierten Standards und Erfahrungen der Sowjetarmee bei der chirurgischen Behandlung von kombinierten, d. h. traumatischen und kampfstoffbe dingten Schädigungen. Diese Tat sache der nicht nur zahlreichen, sondern auch aktiven Beteiligung der sowjetischen Ärzte erfuhr in den abschließenden Einschätzungen gebührende Würdigung, da sie Geist und Nutzen der freund setzte, verdeutlichte das breite In teresse an einer derartigen The matik. In seiner Eröffnungsansprache unterstrich der Leiter des Reser vistenkollektivs der MAD, Oberst d. R. Prof. Dr. sc. med. Quaas, die hohe politisch-ideologische Be deutung dieser Veranstaltung, die nicht nur schlechthin militärmedizi nische Kenntnisse vermittelte, son dern damit gleichzeitig die Kampf kraft der Reservisten stärken und wehrerzieherisch wirksam werden sollte. Oberstltn. Gorges beleuchtete „Stand der Entwicklung und mög licher Einsatz chemischer Kampf stoffe durch den Gegner". Neben den aktuellen Definitionen, Ein teilungskriterien und Angaben über das Arsenal der NATO-Armeen an toxischen Waffen und Trägermitteln verdienen zwei Punkte besonderer Erwähnung. Seit ihrem Ersteinsatz im ersten Weltkrieg haben die che mischen Kampfstoffe eine Ent wicklung erfahren, die ihre Intensität und Toxizität enorm gesteigert hat. Die führenden Militärs des Im perialismus betrachten die toxischen als „geeignete und vorteilhafte“ Die aktive Beteiligung der sowjetischen Ärzte verdeutlichte die freundschaftliche Zusammenarbeit auf militärmedizinischem Gebiet. Fotos: M. Michel Staib behandelte „Wirkung und Nachweis chemischer Kampfstoffe", Professor Dr. sc. med. Feller „Pharmakotherapie und erste me dizinische Hilfe bei Schädigungen durch chemische Kampfstoffe". In diesen beiden, sich ergänzenden schaftlichen Zusammenarbeit auch auf militärmedizinischem Gebiet überzeugend verdeutlicht. Oltn. d. R. Oberarzt Dr. Richter Akademie-Echo Seite 4