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25 Jahre DDR • 20 Jahre sozialistische Hochschule • Kinder-Kurwesens. Gegenwärtiger Ar beitsschwerpunkt ist die Aufklärung der Bevölkerung zur Verhütung von Ver giftungen bei Kindern, weil die Zahl dieser Unfälle in letzterZeiterschreckend zugenommen hat. Die Vielfalt der Aufgaben der Kin derklinik entspricht der allgemeinen Entwicklung in der Pädiatrie. Die sta tionäre Versorgung ist ein zentraler Teil, jedoch nur ein Glied in der Kette der gesamten Betreuung des Kindes. Die bereits erwähnte Tätigkeit in den Klinikambulanzen kommt nicht nur Kin dern mit Atemwegserkrankungen zugute. Spezialsprechstunden bestehen für kindliche Patienten mit cerebralen An fallsleiden sowie mit operiertem Hy- drocephalus. Kinder mit angeborenem Herzfehler, diabetische und hämophile Kranke sowie Minderwüchsige oder hormonell gestörte Kinder werden be handelt. Die Nachbetreuung ehemaliger Frühgeborener erfolgt in einer ge sonderten Ambulanz. Auf Grund ent sprechender Aktivitäten ist die Kin derklinik Primärzentrum für die Be treuung von Patienten mit malignen Blutkrankheiten und Tumoren. Diffizile Untersuchungen und therapeutische Maßnahmen werden in dieser Sprechstunde durchgeführt, um den Kindern wiederholte Klinikaufenthalte zu ersparen. Eine enge Zusammenarbeit besteht gerade für diese Patienten mit der Kinderchirurgischen Abteilung der Chir urgischen Klinik und mit der Radio logischen Klinik. Wissenschaftliche Arbeiten wurden von den Ärzten der Kinderklinik auf zahlreichen Teilgebieten der Pädiatrie publiziert. Die Zahl der jährlich aus der Klinik hervorgegangenen Veröffentli chungen ist kontinuierlich angestiegen. Dies ist als Ausdruck einer intensiveren wissenschaftlichen Arbeit aller spe zialisierten Ärzte der Klinik zu deuten. Weiterhin wurden mehr und mehr Kol lektivarbeiten abgeschlossen, wodurch die Arbeitseffektivität und -qualität ge stiegen ist. Im internationalen Rahmen hat die Klinik zunehmende Anerkennung ge funden und enge Partnerbeziehungen entwickelt. Referate des Klinikdirektors und der Mitarbeiter auf wissenschaft lichen Kongressen im sozialistischen und nichtsozialistischen Ausland fanden wiederholt große Beachtung. Systema tisch ausgebaut wurden die Verbindun gen zu den Kollegen aus der UdSSR und den Volksdemokratien. Mit dem pol nischen Kinderzentrum für Lungen krankheiten in Rabka besteht ein Freundschaftsvertrag, der gegenseitige Hospitationen, gemeinsame Forschun gen und Veröffentlichungen einschließt. Eng sind die Beziehungen zu ver schiedenen Kinderkliniken in Moskau, vor allem zum Pädiatrischen Institut der Akademie der Wissenschaften der UdSSR. In Zusammenarbeit mit der Kinderklinik des Instituts für Rheumato logie in Moskau erschienen mehrere Publikationen in Zeitschriften der So wjetunion und der DDR. In den Referierveranstaltungen der Klinik werden regelmäßig die Erfah rungen der sowjetischen Pädiater aus gewertet, sowjetische Kinderärzte der Garnison Dresden waren wiederholt Gäste der Klinik. Die Größe der Klinik, die Vielzahl der Mitarbeiter und der hier nur annähernd umrissene Umfang der Aufgaben stellen höchste Anforderungen an die Kli nikleitung. Der Klinikdirektor schaltet sich täglich bei Visiten und bei der Untersuchung von schwererkrankten Kindern unmittelbar in die Betreuung ein. In gleichem Maße widmet sich Prof. Dietzsch der Leitungstätigkeit. Aktuell politische Geschehnisse werden un mittelbar in der Klinikkonferenz zur Diskussion gestellt. Mit dem „Treffpunkt Leiter“ wird bereits seit Jahren der Kontakt zu den jugendlichen Mitarbeitern gefestigt. Der Jugendförderungsplan der Kinderklinik wurde Modell für die übrigen Einrichtungen der Akademie. Impulse für die Bildung der im Titelkampf stehenden Kollektive gehen von der Klinikleitung aus. Oberärzte und Assistenten beteiligen sich an der „Schule der sozialistischen Arbeit“ als Referenten. In einer re gelmäßig durchgeführten Sprechstunde steht der Klinikdirektor allen Mitarbeitern auch für persönliche Belange zur Ver fügung. Nicht verschwiegen werden soll, daß in der Entwicklung der Kinderklinik manche Schwierigkeiten überwunden werden mußten oder noch zu überwinden sind. Im Alter von 7 Monaten wurde das Mädchen wegen hartnäckigen Keuchhustens in der Kinderklinik aufgenommen (Foto links). Die Unter suchungen ergaben, daß es an Mukoviszidose erkrankt war. Das Foto rechts zeigt die kleine Patientin nach 13monatiger erfolgreicher Be handlung. Nicht zuletzt gehört dazu der Raumman gel, der sich aus der dargestellten Entwicklung ergab. Er macht sich be sonders bei der Ausbildung der Stu denten durch das Fehlen eines eigenen Hörsaales und eigener Seminarräume bemerkbar. Die Mehrfachnutzung von Funktionsräumen ist in der Kinderklinik üblich. Die betroffenen Mitarbeiter brin gen jedoch im Interesse der Ge samtbelange der Klinik dafür weitgehend Verständnis auf. Am 25. Jahrestag der Gründung der Deutschen Demokratischen Republik konnte die Kinderklinik der Medizini schen Akademie „Carl Gustav Carus“ Dresden auf eine 20jährige erfolgreiche Entwicklung als Hochschulklinik zum Wohle ihrer kleinen Patienten zurück blicken. Für die Zukunft ist es allen Mitarbeitern Verpflichtung, den begonnenen Weg weiterzugehen und für die Heilung und die Gesunderhaltung der heran wachsenden Generation einen wesent lichen Beitrag zu leisten. Autorenkollektiv der Kinderklinik Oberarzt Dr. sc. med. Wunderlich Zum Glück und Wohle des Volkes Mitarbeiter der Kinderklinik feierten Republikgeburtstag Anfang Oktober führten die Mit arbeiter der Kinderklinik eine Feierstunde zu Ehren des 25. Jah restages der Gründung unserer Republik durch, an der auch die mit der Klinik seit mehreren Jahren verbundenen Kinderärzte des so wjetischen Militärhospitals sowie Genosse Prof. Dr. Lindner, der Vorsitzende der DSF-Grundeinheit, und Genosse Heinz Weigel, Mitglied der Hochschulparteileitung unserer Akademie, teilnahmen. Studenten der Musikhochschule leiteten die Feierstunde musikalisch mit Quartettsätzen von Mozart und Rudolf Wagner-Regeny ein. In einer Ansprache würdigte der Klinik direktor, Prof. Dr. Dietzsch, den festlichen Anlaß. Er betonte die besondere historische Rolle der Deutschen Demokratischen Re publik und ihre Friedenspolitik, die gemeinsam mit der Sowjetunion und den sozialistischen Bruderländern die längste Friedensperiode in Eu ropa in diesem Jahrhundert ga rantierte. Aus eigener Erfahrung konnte Professor Dietzsch berich ten, welche großen Erfolge die Kinderheilkunde unseres Landes in den vergangenen 25 Jahren er rungen hat. Viele Erkrankungen wurden völlig ausgerottet, andere in ihrer Häufigkeit bis zur Bedeutungs losigkeit vermindert. Im Anschluß an die gut besuchte Feierstunde wurden noch einige Mitarbeiter der Kinderklinik aus gezeichnet. Die sowjetischen Kollegen über reichten dem Klinikdirektor eine Grußadresse im Namen der Leitung des sowjetischen Militärhospitals, in der es unter anderem heißt: „Mit Freude ist festzustellen, daß die schöpferischen Kräfte der Arbeiter klasse, der Genossenschaftsbauern, der sozialistischen Intelligenz und des ganzen Volkes große Erfolge in der Durchsetzung der vom VIII. Par teitag der SED ausgearbeiteten Politik zum Glück und Wohle des Volkes erreichten, besonders bei der weiteren Vervollkommnung des Systems des Gesundheitswesens und des Gesundheitsschutzes der Werktätigen... Wir wünschen Ihnen neue Erfolge in der dankbaren und ehrenvollen Arbeit, persönliches menschliches Glück, Gesundheit und weitere Festigung der Freund schaft zwischen unseren Kollektiven zum Wohle der DDR und der UdSSR.“ Bei einer gemeinsamen Kaffee tafel, wissenschaftlichen Fachge sprächen und einer Führung durch die Früh- und Neugeborenenstation der Klinik wurden die persönlichen Kontakte zwischen den sowjetischen Kinderärzten und ihren Kollegen aus der DDR weiter vertieft. Dabei be wiesen verschiedene Mitarbeiter der Kinderklinik, daß sie mit Erfolg ihre Russischkenntnisse durch den Be such der an der Akademie durch geführten Sprachkurse vertieft ha ben. Ein Gegenbesuch einer Delegation unserer Klinik in der Kinderabteilung des sowjetischen Militärhospitals wurde für November 1974 vereinbart. Veranstaltung Die Medizinisch-wissenschaft liche Gesellschaft für Neurologie und Psychiatrie an der Me dizinischen Akademie Dresden führte am 9. Oktober im Be zirkskrankenhaus für Neurologie und Psychiatrie Arnsdorf eine Festveranstaltung anläßlich des 25. Jahrestages der Gründung der DDR durch, an der auch Studenten des V. Studienjahres teilnahmen. Die Festansprache hielt der Vorsitzende der Gesellschaft, OMR Prof. Dr. Lange, unter dem Leitgedanken „25 Jahre DDR - 25 Jahre Psychiatrie in der sozialistischen Gesundheits politik“. Prof. Dr. Weise, Leipzig, sprach über „Die Stellung der Person in der Psychiatrie der sozialisti schen Gesellschaft“, und Prof. Dr. Löther, Berlin, sprach zum Thema: „Die Konfrontation des ärztlichen Ethos mit dem Fort schritt von Naturwissenschaft und Technik“. „Akademie-Echo“ Seiten 4/5