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Studienjahres- Auftakt Im Zeichen des Republik geburtstages Ganz im Zeichen des 25. Jah restages der DDR stand die erste Studienwoche des Studienjahres 1974/75. In Vorlesungen und Seminaren setzten wir uns mit der 25jährigen Entwicklung des ersten Arbeiter-und-Bauern-Staates auf deutschem Boden auseinander. Wir befaßten uns mit der Ent stehung und Entwicklung unserer DDR als untrennbaren Bestandteil des revolutionären Weltprozesses. Im Seminar rekapitulierten wir die einzelnen Etappen von der Zerr schlagung des Hitlerfaschismus bis zum Aufbau des Sozialismus in der DDR und dem Kampf gegen den Imperialismus. Beeindruk- kend war es auch, die Ver wirklichung der Beschlüsse des VIII. Parteitages der SED zu analysieren und über die viel fältigen sozialpolitischen Maß nahmen und die dabei erzielten Erfolge zu diskutieren. In einer Vorlesung über die Gesundheits- und Sozialpolitik der DDR wurde uns speziell die Entwicklung des Gesundheits wesens in den 25 Jahren des Bestehens unseres Staates vor Augen geführt. Die Gesundheits politik als wichtiger Bestandteil der Politik der SED erfuhr eine kontinuierliche Aufwärtsentwick lung; denn die Förderung, Er haltung und Wiederherstellung der Gesundheit der Bürger ist eine gemeinsame Aufgabe der ganzen sozialistischen Gesellschaft. Im Seminar zu diesem Thema dis kutierten wir über viele Probleme des Gesundheitswesens in der DDR und auch über Schluß folgerungen für uns Medizinstu denten aus der Hauptaufgabe des VIII. Parteitages zur weiteren Entwicklung und Vervollkomm nung des Gesundheitsschutzes. Unser Auftrag ist es, uns während unseres Studiums ein Maximum sowohl an fachlichen als auch an gesellschaftswissenschaftlichen Kenntnissen und Fertigkeiten anzueignen, um später als gute Ärzte an der Realisierung des umfassenden sozialpolitischen Programms mithelfen zu können. Die Vorbereitungswoche diente auch Zusammenkünften der FDJ- Gruppen der Seminare und Stu dienjahre. Vorbereitende Wahl versammlungen wurden in den Seminaren durchgeführt, in denen die Ziele für die nächsten Wochen abgesteckt wurden. Den Abschluß der Vorberei tungswoche bildete der Subbotnik im Akademiegelände. Viele Stu denten halfen beim Säubern der Anlagen mit, um so der Akademie ein würdiges Aussehen im Jahr ihres 20jährigen Bestehens zu geben. Ursula Gluchowiecki Seminar IV/I „Akademie-Echo“ Seite 2 Interview {eee uu-.. Genossen Dr. med. Günter Heidel, Mitglied der Hoch schulparteileitung, Direktor für Erziehung, Aus- und Weiterbildung Einheit von Erziehung und Ausbildung stärker als bisher durchsetzen Schlußfolgerungen aus der ersten Studienwoche Genosse Dr. Heidel, die erste Stu dienwoche im Studienjahr 1974/75 ist vorüber. Welche Zielstellung gab es für diese erste Woche? Die erste Studienwoche des neuen Studienjahres dient - entsprechend den Festlegungen des Ministers für Hoch- und Fachschulwesen - der konzentrier ten politisch-ideologischen und stu dienorganisatorischen Vorbereitung der Studenten auf die bewußte Verwirkli chung ihres Studienauftrages. Dabei wird eine Hauptzielstellung darin gesehen, durch ein hohes Niveau aller Ver anstaltungen, der Vorlesungen, Semi nare und FDJ-Versammlungen und die aktive Einbeziehung der Studenten einen wirkungsvollen Auftakt des Studienjah res zu sichern sowie vom ersten Tage an das Ringen um gute Leistungen und die Stärkung des Verantwortungsbewußt seins der Studenten zu stimulieren. Die erste Woche des Studienjahres 1974/75 stand im Zeichen der Vor bereitung auf den 25. Jahrestag der DDR. Die hierzu durchgeführten Vor lesungen und Seminare verfolgten das Anliegen, allen Studenten bewußtzu machen, daß 25 Jahre DDR ein Viertel jahrhundert erfolgreichen Kampf um Frieden, Demokratie und Sozialismus unter Führung der Arbeiterklasse und ihrer Partei im Bruderbund mit der Sowjetunion bedeuten. Dies allen Stu denten wissenschaftlich begründet, anschaulich und überzeugend zu ver deutlichen ist deshalb so wichtig, weil ein großer Teil von ihnen einen erheblichen Zeitraum unserer Entwicklung nicht bewußt handelnd erlebt hat. Unsere Studenten tragen aber im täglichen Ringen um beste gesellschaftliche und fachliche Leistungen eine hohe Ver antwortung und brauchen hierfür auch die Erfahrungen und Erkenntnisse der ganzen bisherigen Geschichte unseres Staates. Inwieweit wurden und werden durch die Studenten aus den ge wonnenen politischen Einsichten Schlußfolgerungen für das eigene Handeln - vor allem für die Er füllung des Studienauftrages - gezogen? Die Erziehung zu bewußt verant wortungsvollem Handeln erfolgt natür lich nicht allein in der ersten Studien woche, sondern ist eine gemeinsame Aufgabe von Hochschullehrern und Studenten während des ganzen Stu dienjahres. Trotzdem kommt der ersten Woche im neuen Studienjahr als dem Auftakt für einen neuen Abschnitt an gestrengter Arbeit besondere Bedeutung zu. Und hierzu gibt es sowohl Positives als auch Kritisches zu sagen. Die Mehrheit unserer Studenten hat sich pünktlich und diszipliniert zum Studienjahresbeginn zurückgemeldet und ist der eigenen Verantwortung für eine intensive Ausnutzung der ersten Studienwoche, vom ordnungsgemäßen Besuch aller Lehrveranstaltungen bis zur niveauvollen schöpferischen und enga gierten Mitarbeit in allen Veranstaltungen in vollem Maße gerecht geworden. Es kann aber nicht zufriedenstellen, wenn ein Teil der Studenten verspätet am Hochschulort anreist und wenn eine Reihe von Studenten die Lehrver anstaltungen nicht besucht, die Selbst studienzeit nicht genügend intensivnutzt und an den Seminaren nicht ausreichend vorbereitet teilnimmt. Wir vertreten hierzu die Auffassung, daß die Erfüllung des Studienauftrages - die für jeden Studenten eine täglich neu zu lösende Aufgabe ist - mit dem ersten Tag eines jeden neuen Stu dienjahres beginnt. Hierzu gehören Ordnung und Disziplin ebenso wie eine hohe Eigenverantwortung und Initiative bei der Lösung aller gesellschaftlichen und fachlichen Aufgaben. Welche Schlußfolgerungen müs sen für die Erziehungsarbeit im Studienjahr 1974/75 und in Vor bereitung des Studienjahres 1975 aus der ersten Studienwoche ge zogen werden? Es sind sicherlich Schlußfolgerungen auf mehreren Gebieten notwendig, aus denen sich differenzierte Aufgaben sowohl für die Arbeit aller Erziehungs träger in diesem Studienjahr als auch in Vorbereitung der folgenden ersten Stu dienwoche ergeben. Ich möchte die wesentlichsten nennen. Im Studienjahr 1974/75 muß eine vorrangige Aufgabe des gesamten Lehrkörpers unserer Hochschule darin bestehen, die Einheit von Erziehung und Ausbildung in jedem Lehrgebiet stärker als bisher durchzusetzen. Jede Lehr veranstaltung muß dazu genutzt werden, gemeinsam mit den Studenten um höch stes fachliches Niveau zu ringen und gleichzeitig und in Einheit hiermit so zialistische Persönlichkeiten zu erziehen, weltanschauliche, politische und mo ralische Grundüberzeugungen heraus zubilden und zu festigen. Die Diskussion und die ständige Auseinandersetzung um die Erfüllung des Studienauftrages als Auftrag der Arbeiterklasse muß in allen FDJ- Gruppen parteilich, offen und konse quent fortgesetzt werden. Dabei ist politisch-ideologischen Problemen der täglichen Studienarbeit, dem Vor lesungsbesuch, dem intensiven Selbst studium, der konstruktiven Mitarbeit in der FDJ-Gruppe und dem Leben im Wohnheim besondere Aufmerksamkeit zu schenken, weil die Politik hier jeden Studenten hautnah berührt. Die Sicherung von Ordnung und Dis ziplin und einer verantwortungsbe ¬ wußten Erfüllung des Studienauftrages in seiner Gesamtheit vom ersten Tage des Studienjahres an ist nur durch gemein sames Bemühen aller Erziehungsträger möglich. Niveauvolle Lehrveranstaltun gen, die zur Mitarbeit und zum Selbst studium anregen und hohe Forderungen an die Studenten stellen, sind hierfür ebenso notwendig wie die Selbst erziehung im FDJ-Kollektiv und eine ständige erzieherische Einflußnahme des Lehrkörpers. Wir halten es darüber hinaus für erforderlich, bei Notwendig keit auch mit aller Konsequenz dis ziplinarisch wirksam zu werden. Dies betrifft sowohl das Leistungsstipendium als auch vorwiegend moralisch wirksame Disziplinarmaßnahmen. Die Verantwortung der Studenten für ihr eigenes Studium - und die Aufgabe resultiert auch aus dem neuen Jugend gesetz - ist weiter zu erhöhen. Dies betrifft die Mitwirkung in den Stu dienjahreskommissionen und eine Reihe von Maßnahmen, zum Beispiel die Be teiligung an der Stunden- und Prüfungs planung, die im Jugendförderungsplan für das Studienjahr 1974/75 Berück sichtigung finden werden. Auch die Vorbereitung der ersten Studienwoche 1975 sollte unter stärkerer Einbeziehung der Studenten erfolgen, um alle In itiativen berücksichtigen zu können, die der Sicherung einer hohen Aktivität aller FDJler zum Studienjahresauftakt dienen. Dabei muß natürlich die Verbesserung der Bedingungen für die Beteiligung der Studenten an der Leitung der Hochschule eine Einheit bilden mit hohen An forderungen. Die aus der ersten Studienwoche des Studienjahres 1974/75 zu ziehenden Schlußfolgerungen, von denen hier nicht alle genannt werden konnten, werden in der Hochschulparteiorgani sation, mit dem Lehrkörper, den Stu denten und der FDJ-Hochschul- organisation ausgewertet und dazu beitragen, den Beginn des Studienjah res 1975 noch spürbarer zu einem Höhepunkt in der gemeinsamen Arbeit aller Hochschulangehörigen zu machen.