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CRIGADEN IM LICKPUNKT Das Teillabor Poliklinik der Ab teilung Klinische Laboratorien steht seit Juni dieses Jahres im Kampf um den Ehrentitel „Kollektiv der so zialistischen Arbeit“. Ein Punkt ihres Arbeitsprogramms beinhaltet die Verbesserung der Betreuung am bulanter Patienten. Erster Schwer punkt war Reduzierung der War tezeiten für diagnostische Labor untersuchungen; denn 14 Tage sind eine große Zeitspanne, für Patient und Arzt. Diese Zielstellung wurde ge meinsam mit den Mitarbeitern des Spritzenzimmers der Poliklinik rea lisiert In der Vergangenheit war das Bestellsystem des Labors dem des Arztes nachgestellt, daß heißt, die Patienten mußten sich nach jedem Arztbesuch im Labor anmelden und - außer in akuten Fällen - immer ein zweites Mal die Poliklinik aufsuchen. Jetzt ist es möglich, die dia gnostischen Maßnahmen unmittel bar nach dem Arztbesuch im Labor durchführen zu lassen. Sollte das dem Patienten nicht möglich sein, kann ersieh nach eigenem Ermessen täglich zwischen 7.30 Uhr und 9 Uhr im Labor einfinden. Eine vorherige Anmeldung ist also nicht mehr erforderlich. Alle dringlichen Unter suchungen und Untersuchungen für Patienten, denen ein zweiter Weg in die Poliklinik nicht zugemutet wer den kann, sind in jedem Falle direkt im Anschluß an die Arztkonsultation täglich bis 19 Uhr möglich. Herr Oberassistent Dr. Meißner, Leiter des Teillabors Poliklinik, schätzt ein: „Diese Maßnahmen, die alle der Verbesserung der me dizinischen Betreuung der Be völkerung dienen, bringen für den Arzt eine sehr rasche Diagnostik und den Beschäftigten des Labors einen kontinuierlichen Arbeitsablauf. Na türlich mußte auch arbeitsorganisa torisch einiges verändert werden.“ „Eine veränderte Arbeitsorgani sation war auch für das Spritzen zimmer erforderlich“, erläuterte Schwester Ruth Garlich, Ab teilungsschwester der Inneren Ab teilung unserer Poliklinik. „So ermöglicht die gute Zusammenarbeit von Labor und Spritzenzimmer, zweier voneinander völlig unab hängiger Abteilungen, und die Einsatzbereitschaft aller Beteiligten, z. B. auch an jedem Tage alle Untersuchungen durchzuführen. Dadurch entfallen gewisse Spit zenbelastungen, denn mit der Ein führung des ED DTA-Blutes kann Blut für hämatologische Untersuchungen ebenfalls mit aus der Armvene entnommen werden.“ Erhöhung des materiellen und kulturellen Lebens niveaus, das heißt auch: Bessere medizinische Betreuung für jeden Bürger - das haben die Mitarbeiter dieser beiden Bereiche in die Praxis um gesetzt. Dieser idyllische See (vor dem Behandlungshaus - Klinik für Stomatologie) entstand vor vielen, vielen Jahren. Wie alte Chroniken berichten, soll an dieser Stelle eine Asphaltstraße bestanden haben, deren Fortsetzung heute noch zu sehen ist. Frage: „Wie lange noch?“ Sorgloser Umgang mit persönlichem Eigentum - Ursache für Rechtsverletzung? Um die Antwort gleich vorwegzunehmen: Ja, in vielen Arbeitskollektiven ist es so, daß Sorglosigkeit zum begünstigenden Faktor für Diebstähle wird. Der Beweis kann angetreten werden. Doch ein Wort zuvor: Der sozialistischen Gesellschaft ist die Kriminalität fremd. Ordnung, Sicherheit, Sauberkeit und Disziplin gehören zu den Attributen unserer Gesellschaft, werden tagtäglich von Millionen Bürgern unserer Republik als gesellschaftsmäßiges Verhalten demonstriert. Aber darf diese Entwicklung zu Sorglosigkeit, Leichtfertigkeit, zu Leichtsinn führen? Ein kleiner Teil unserer Gesellschaft hat mit kleinbürgerlichen Auf fassungen des Kapitalismus noch nicht gebrochen. Sie wollen auf Kosten anderer leben, sich am Eigentum anderer bereichern. Die Beseitigung aller begünstigenden Umstände ist deshalb ein wichtiges Erziehungsmittel gegenüber diesen Menschen. Wie sieht die volkspolizeiliche Praxis aus? In den letzten Wochen häuften sich die Anzeigen über Diebstähle aus Garderobenschränken, Taschen usw. Umfangreiche Maßnahmen der Kriminalpolizei und des ABV führten zum Täter. Im Zuge der Ermittlungen zeigen sich unvertretbare Zustände in vielen Abteilungen. Wir zitieren den Täter: „Im Mai 1974 habe ich in der Kinderklinik 70 Mark entwendet. Das Geld lag in einer Schachtel auf dem Schreibtisch in der Röntgenabteilung.“ Oder: „Ende März, Anfang April habe ich in der Orthopädie, 29b, aus einem Beutel 10 Mark entwendet. In der zweiten Juniwoche habe ich im gleichen Haus aus einem Beutel 15 bis 20 Mark entwendet. Ich glaube, es war der Beutel der Stationsschwester, genau kann ich es nicht sagen.“ Auch in der Chirurgischen Klinik fand der Täter ein günstiges Be tätigungsfeld. Die Ermittlungen ergaben: „Im April/Mai habe ich aus einem Beutel 10 Mark entwendet. Dieser stand im Aufenthaltsraum fürdas medizinische Personal der Chirurgie. Es standen noch mehr Taschen dort, aber ich habe nichts weiter entwendet. Am Donnerstag, dem 18. Juni, war ich im 4. Stock der Chirurgie. Dort befindet sich der Aufenthaltsraum speziell für die Op.-Schwestern. Wie derum standen Taschen und Beutel auf der Eckbank bzw. auf Stühlen. Ich habe aus einem schwarzen oder braunen Beutel 50 Mark entwendet. Änsee VOLKSPOLIZEI erditr Am Freitag, dem 19. Juli, bin ich wieder in den Aufenthaltsraum und habe aus einem roten Beutel 50 Mark, aus einer braunen Tasche 20 Mark und aus einer Kollegmappe 20 Mark entwendet.“ Es soll damit genug sein! Typisch ist bei dem vorstehenden Beispiel, daß das unbaufsichtigte Herumstehen der Taschen, die Aufbewahrung von Geldbeträgen in ungeeigneten Behältnissen, das Offenstehen der Garderobenschränke u. a. die Diebstähle weitgehendst begünstigt haben. Typisch war auch, daß jeweils nur Teilbeträge entwendet wurden, die eben in vielen Fällen unbemerkt blieben. Um Klarheit zu schaffen: Dieser Artikel soll weder die Handlungen des Täters entschuldigen, noch soll Panikstimmung erreicht werden. Wir haben es mit Ausnahmeerscheinungen unserer sozialistischen Gesellschaft zu tun, aber nur die gesamte Kraft der Gesellschaft kann positive Veränderungen erbringen. Deshalb soll das Anliegen dieses Beitrages sein, an das Verant wortungsbewußtsein des einzelnen, der Leiter und gesellschaftlichen Organisationen zu appellieren, dem Tun einiger Außenseiter der Ge sellschaft Einhalt zu gebieten. Überall in den Wohngebieten und Betrieben unserer Stadt und auch des Stadtbezirkes Mitte wird zu Ehren des 25. Jahrestages der DDR und des 30. Jahrestages der Befreiung vom Faschismus um den Titel „Bereich bzw. Betrieb mit vorbildlicher Ordnung, Sicherheit, Sauberkeit und Disziplin“ gerungen. Auch in dieser wichtigen Einrichtung wie der Medizinischen Akademie ist der Kampf um den Titel erforderlich und notwendig! Gezielte Hinweise und die Verantwortung der staatlichen Leiter und der Ge werkschaften in diesem Zusammenhang haben wir bereits im Akademie- Echo Nr. 2 vom 6. Februar und in Nr. 6 vom 3. April veröffentlicht. Die Erfahrungen lehren: In einem kleinen Bereich anfangen, die Kriterien durchzusetzen; jeder fühlt sich für Ordnung, Sicherheit, Sauberkeit und Disziplin verantwortlich. Unter diesen Umständen muß sich der Kampf zu Masseninitiativen entwickeln, die in der Endkonsequenz zur Vermeidung von Schäden, persönlichen Ärgernissen bis zur Erhöhung unseres Na tionaleinkommens führen werden. Die Volkspolizisten des VP-Reviers Mitte sind sich der Unterstützung des großen Kollektivs der Ärzte und Schwestern, der Handwerker und Kraft fahrer, aller Beschäftigten der Medizinischen Akademie gewiß. VP-Revier Mitte Leutnant der VP Passek „Akademie-Echo“ Seite 6