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OA Dr. med. Tölle, wissenschaftlicher Sekretär der AFG AIV Einweihung der ersten elektronischen Datenverarbeitungsanlage im Gesundheitswesen der DDR Am Nachmittag des 4. Juni 1971 wurde durch den stellvertretenden Mi nister für Gesundheitswesen der DDR, OMR Dr. Erler, in einer eindrucks vollen Feierstunde die Einweihung der elektronischen Datenverarbeitungs anlagen im Organisations- und Rechen zentrum der Medizinischen Akademie Dresden vorgenommen und damit der offizielle Startschuf für die Aufnahme des Rechenbetriebes gegeben. Minister Erler würdigte in seiner Ansprache in herzlichen Worten die im Rahmen der Einsatzvorbereitungen erreichten Ergeb nisse beim Aufbau des ersten Organisa tions- und Rechenzentrums im Bereich des Gesundheitswesen der DDR und die in mehrjähriger kollektiver Arbeit er zielten wissenschaftlichen Leistungen für das EDV-Forschungsprojekt. Er betonte die Bedeutung des Organisations- und Rechenzentrums für die Gewinnung von Erfahrungen bei der Anwendung der schlu§ an die vom Haydn-Kammer orchester in bewährter Weise musika lisch umrahmte Feierstunde erfolgte die Demonstration ausgewählter Bei spiele des Rechnereinsatzes, so die Verarbeitung patientenbezogener medi zinischer Basisdaten im off-line Betrieb, die statistische Auswertung einer wis senschaftlichen Fragestellung auf epi demiologischem Gebiet und die Labor- meßwertverarbeitung im on-line Sy stem. Es handelt sich dabei ausnahms los um eigene, von der Arbeits- und Forschungsgemeinschaft erarbeitete Projekte mit Nachnutzungscharakter für andere Gesundheitseinrichtungen. Das erstgenannte konnte im Rahmen einer Wettbewerbsverpflichtung zu Ehren, des VIII. Parteitages der SED von einer aus Mitarbeitern des Organi sations- und Rechenzentrums sowie einiger Kliniken und Institute beste henden Projektierungsgruppe termin ¬ widmete . Aufmerksamkeit, und ständig gewährte ideologische Unterstützung. Dr. rer. oec. Penzel ging in seinen Ausführungen vorwiegend auf die vom ORZ geleisteten Bemühungen bei der Schaffung des wissenschaftlichen Vorlaufes, die bisher erarbeiteten Ma terialien für die Einsatzvorbereitung sowie Programmunterlagen und die investitionsseitigen Aspekte beim Auf bau des Organisations- und Rechen zentrums einschlieflich der zur Ver fügung stehenden rechentechnischen Basis ein. Er betonte, daß die gegen wärtig vorhandenen 4 Rechner - im einzelnen handelt es sich um einen mittelgroßen Digitalrechner, einen Prozeßrechner, einen kleinen Analog rechner und einen Averager (Mittel- wertrechner) - auch aus internatio naler Sicht eine beachtliche Kapazität darstellen. Den Abschluß dieser Veran staltung bildete die Auszeichnung von Bei einem Rundgang durch das Organisations- u nd Rechenzentrum hatten die Gäste Gelegenheit, alle Anlagen zu besichtigen. Aufmerksam folgen Minister Erler (links) und Prof. Dr. sc. med. Schmincke den Ausführungen Dr. Elsners über die Arbeitsweise des Prozeßrechners. Fotos: Mehlig elektronischen Verarbeitung für die ver schiedensten medizinischen und gesund heitspolitischen Zielstellungen und wies gleichzeitig auf die Verantwortung hin, die durch die Obertragung der Leit- funktion für den weiteren Einsatz der EDV im Gesundheitswesen der DDR dem ORZ und damit der gesamten Akademie erwächst. Zu Beginn der Festveranstaltung hatte Magnifizenz Prof. Dr. sc. med. Schmincke allen am Aufbau der Einrichtung Be teiligten seinen Dank ausgesprochen und den für die Inbetriebnahme der Rechner gewählten Zeitpunkt, wenige Tage vor Eröffnung des VIII. Partei tages der SED, unterstrichen. Im An- „Akademie-Echo” Seiten 4/5 gemäß am 28. Mai 1971 übergeben werden. Bereits am Vormittag hatte die AFG „Automatisierte Informationsver arbeitung" (AIV, vormals EDV) zu einer Veranstaltung eingeladen, auf der Rechenschaft über die geleistete Arbeit gelegt und ein Rückblick auf die Entwicklung der AFG und des ORZ gegeben wurden. Prof. Dr. sc. med. Günnel beschäftigte sich in seinem, teils in humorvoller Weise vor getragenen Beitrag mit dem Werden und Wachsen der ÄFG und den Schwie rigkeiten und Bewährungsproben, die es zu meistern und zu bestehen galt. Besondere Würdigung erfuhren die dem Forschungsprpjekt vom Rektor der Medizinischen Akademie, Magni fizenz Prof. Dr. sc. med, Schmincke, ge- drei verdienten Mitarbeitern des Or ganisations- und Rechenzentrums mit der Medaille „Aktivist der sozialisti schen Arbeit" durch den Rektor und die Hochschulgewerkschaftsleitung so wie die Auszahlung der Forschungs prämien aus dem leistungsabhängigen Zuschlag des Jahres 1970 an die Mit glieder der AFG aus den Kliniken, In stituten und einigen Funktionalberei chen der Akademie. Die Einweihung der Rechenanlagen stellt ein bedeutsames Ereignis für die Medizinische Akademie Dresden und darüber hinaus für das gesamte Ge sundheitswesen der DDR dar. Sie leitet außerdem einen neuen Abschnitt in der EDV-Anwendung und -For schung im medizinischen Bereich ein. Der Weg bis zu diesem von allen Beteiligten mit Genugtuung und ge wiß' auch ein wenig Stolz auf das Er reichte erwarteten Augenblick war nicht immer eben und, wie wir alle wissen, mit viel Mühe und Arbeit ver bunden. Die erstmals in einer medizi nischen Hochschuleinrichtung durchge führten Einsatzvorbereitungen für eine große EDVA und zwei weitere Rech ner (Prozeßrechner und Averager) brachten eine Reihe von Problemen mit sich, bei deren Lösung auf keiner- lei Erfahrungen zurückgegriffen wer den konnte. Es sei deshalb gestattet, noch einmal Rückschau zu halten auf einige entscheidende Entwicklungs etappen beim Aufbau des Organi sations- und Rechenzentrums und des EDV-Forschungsprojektes. Im Jahre 1966 fanden die ersten diesbezüglichen Gespräche zwischen Minister Erler, Prof. Dr, sc. med. Si mon, dem damaligen Rektor der Aka demie, und dem damaligen Prorektor, Prof. Dr. sc. med. Schmincke, statt. Erste Vorstellungen wurden entwickelt und die Baughinduntersuchungen vor genommen. 1967 konstituierte sich eine Senatskommission, der die Professoren Schmincke, Günnel, Kleine-Natrop und Kirsch sowie Dr. Penzel als Sekretär angehörten. Es wurden eine technisch ökonomische Zielstellung (TÖZ) und eine Studie' über den EDV-Einsatz er arbeitet. Das Jahr 1968 brachte der Akademie eine neue Institution, ein „Organisations- und Rechenzentrum", von dessen Aufgaben, und Bedeutung sich wohl zunächst die meisten noch kein so rechtes Bild machen konnten und das auch hier und da mit etwas Skepsis und Argwohn betrachtet wurde! Im November 1968 wurden vier Arbeitsgruppen, „Befund- und Leistungsdokumentation", „Meßwert verarbeitung", „Computerdiagnostik" und „Leitung und Ökonomie", gebildet. Wenige Tage später begann mit der Erfassung des Ist-Zustandes die zweite Etappe der Einsatzvorbereitungen und für die Mitarbeiter aus den Kliniken und Instituten der Akademie das eigentliche Forschungsprojekt. 1969 er folgte die Konstituierung der Arbeits und Forschungsgemeinschaft „Integrier tes System der EDV im Krankenhaus wesen". Die vierte Arbeitsgruppe teilte sich in zwei Arbeitsrichtungen, „Kran kenhausbetriebswirtschaft" und „Lei- tungs- und Informationssystem", auf. In jenes Jahr fällt auch der Baubeginn für das Rechnergebäude. Die Anfangs phase 1968/69 mit ihren mannigfachen Schwierigkeiten und Problemen wird wohl allen Beteiligten in Erinnerung bleiben. Es galt, die zwischen den Mit arbeitern aus den medizinischen und den verschiedenen naturwissenschaft lichen, technischen und ökonomischen Bereichen bestehenden „Verständi gungsschwierigkeiten" zu überwinden und eine gemeinsame Sprache zu fin den. Während auf der einen Seite die Aneignung kybernetischer Denkweisen und mathematischer Methoden ver langt wurde, bestand andererseits die Aufgabe, sich in die Grundbegriffe der medizinischen Terminologie und Grundprozesse der ärztlichen Tätigkeit einzuarbeiten. Schritt für Schritt ent wickelte sich so die AFG zu einem Kol lektiv, in dem interdisziplinäres, ar beitsteiliges Vorgehen unter Anwen dung moderner Methoden der marxi stisch-leninistischen Organisations wissenschaft, wie z. B. der Netzwerk technik und der Operationsforschung, zu einem festen Bestandteil der For schungsarbeit wurde. Als ein beredter Ausdruck dafür ist die Fertigstellung der Grundkonzeption „ISEK" im Som- mer 1970 zu werten. Das vergangene Jahr brach sehen Akac einer Klar tragnehmer isoliert 4 EDV-Fo und Dresd Der stell Gesund! Erler. 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