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Prof. Dr. sc. med. Dietzsch, Direktor der Kinderklinik der Medizinischen Akademie Dresden Jubiläumsfeier an der Karls-Universität 20 Jahre Pädiatrische Fakultät an der Karls-Universität in Prag Das medizinische Fachgebiet Pädiatrie hat auf Grund seiner hohen gesellschaft lichen Determinierung in allen sozialisti schen Staaten zunehmend an Bedeutung gewonnen. Um dem großen Bedarf an Kinderfachärzten rascher gerecht wer den zu können, der sowohl zur Überwin dung der Kriegsauswirkungen als auch auf Grund der Entwicklung der Kinder heilkunde nach 1945 notwendig wurde, hat man in der CSSR ebenso wie in der Sowjetunion spezielle pädiatrische Fakultäten an einzelnen Universitäten geschaffen. Diese pädiatrischen Fakultä ten stehen gleichrangig neben den drei anderen medizinischen Fakultäten Allge meinmedizin, Hygiene und Stomatologie. Nach dem zweiten Weltkrieg wurden in Prag, Brno und Bratislava derartige pädiatrische Fakultäten gegründet, von denen die in Prag die größte und Die diesjährige zentrale Messe der Meister von morgen fand zusammen mit der „Leistungsschau der Studenten und jungen Wissenschaftler“ vom 18. bis 28. November 1971 auf dem Mes segelände in Leipzig statt. Unsere Akademie war im Bereich Hoch- und Fachschulwesen mit der „Kombinierten Synovialisbiopsienadel“ von Herrn Dr. med. Schwenke vertre ten. Sie gestattet die bioptische Pro beentnahme von Kapselanteilen aus dem Kniegelenk zur Diagnostik und Abgren zung rheumatischer Gelenkerkrankun gen. Die Synovialisbiopsienadel ist als Wirtschaftspatent angemeldet und soll demnächst in Serie produziert werden. Der ökonomische Nutzen beläuft sich durch Wegfall des Krankenhausaufent- bedeutendste ist. Sie umfaßt etwa 800 Studenten. Im November dieses Jahres konnte diese Fakultät auf ihr 20jähriges Beste hen zurückblicken. Aus diesem Anlaß fanden vom 10. bis12. November wissen schaftliche Konferenzen und Symposien über den akademischen Unterricht sowie über Aus- und Weiterbildungsprobleme im Fach Pädiatrie statt, die durch eine Jubiläumsfeier in dem altehrwürdigen Hauptgebäude der Karls-Universität ein geleitet wurden. Der Dekan der Pädiatri schen Fakultät Prag, Professor Ho uste k, hatte mich zur Teilnahme an der Feier eingeladen und zu einem Referat über den Unterricht im Fach Kinderheilkunde an den Hochschulen der DDR aufgefor dert. Die Feierstunde in der Aula des Carolinums war für mich ein besonderes haltes nach chirurgischer Probeexzision bei 4 Biopsien pro Woche auf 260 TM jährlich. In derzweiten Woche informierte sich eine ganze Reihe von Fachkollegen über die medizinischen Exponate. Unsere Biopsienadel fand starke Beachtung und reges Interesse, insbesondere ihr Er scheinungstermin im Handel einschließ lich Nutzen und Vorteile. Insgesamt wurden im Bereich Hoch- und Fachschulwesen 50 Arbeiten ge zeigt, die alle von Studenten betreut wurden. Unter uns Standbetreuern gab es angeregte Diskussionen über die ver schiedensten theoretischen und aktuel len Probleme. Auch fanden wir eine ausgezeichnete kulturelle Umrahmung der Messe vor; so das Auftreten von Singe- und Jugendklubs bis zu täglichen Erlebnis. Nach dem feierlichen Einzug des Rektors der Karls-Universität, des Dekans und des Lehrkörpers der Pädiatri schen Fakultät sowie der Dekane der übrigen medizinischen Fakultäten der Universitäten der ÖSSR, gab Prof. Houstek in seiner Festansprache einen Überblick der Pädiatrischen Fakultät in den vergangenen 20 Jahren. Die Erfolge, die die ÖSSR auf dem Gebiet der Kinder heilkunde aufzuweisen hat und die internationale Anerkennung fanden, be stätigten die Richtigkeit des eingeschla genen Weges. Anschließend würdigte der Rektor die Verdienste der Pädiatrischen Fakultät, und schließlich überbrachten die Gäste der anderen Universitäten ihre Glückwünsche. Zum Schluß überreichte Prof. Houstek einer großen Anzahl von Professoren und Dozenten seiner Fakul tät Ehrenurkunden für besonders ver- Tanzveranstaltungen mit Kulturprogram men. Bei allem Lob müssen wir aber auch ernsthafte Kritik üben, insbesondere an der Vorbereitung der Messe. Über die Form des Aufbaues und die Standaus gestaltung war unsere Akademie über haupt nicht informiert worden. Wir kamen mit unseren eigenen, qualitativ gut ausgestalteten Tafeln zum Aufbau des Standes. In Leipzig mußten wir dann feststellen, daß die Ausgestaltung zentral erfolgte. Auf einer Wandfläche von 1x2 Metern fanden wir in der obersten Ecke 3 kleine Tafeln von je 30 x 30 cm vor. Eine angeforderte Tischfläche für unser Mikroskop und die Biopsienadel war überhaupt nicht vorhanden. Nach langem Drängen bekamen wir dann kurz dienstvolle Arbeit, an erster Stelle Herrn Prof. Svejcar, dem 75jährigen, noch aktiv tätigen Nestor der tschechoslowaki schen Pädiater. In meinem Referat hatte ich Gelegen heit, die Grundprinzipien unserer 3. Hochschulreform sowie die Konzep tion unseres neuen 5jährigen Medizinstu diums darzulegen. Danach berichtete Prof. Kerpel-Fronius aus Budapest über die pädiatrische Ausbildung in der Volksrepublik Ungarn. Zum allgemeinen Bedauern hatte Prof. Tur, Leningrad, aus gesundheitlichen Gründen seine Teilnahme absagen müssen. Während meines Aufenthaltes in Prag hatte ich Gelegenheit, die Klinik für postgraduelle pädiatrische Fortbildung in Prag-Krc, die von Prof. Svejcar geleitet wird, sowie die neuerbaute Universitäts-Kinderklinik in Prag-Motol zu besichtigen. Die letztgenannte Klinik ist ein Gebäudekomplex mit 620 Betten und mit modernsten Laboratorien, in dem 8 Teilgebiete der Pädiatrie mit eigenen Kliniken vertreten sind. Diese Einrich tung, die nach neuesten wissenschaftli chen Erkenntnissen geschaffen wurde, demonstriert in eindrucksvoller Weise den hohen Stand der tschechoslowaki schen Kinderheilkunde. Ich verließ Prag und die gastfreundli chen tschechischen Kollegen in dem Bewußtsein, mit diesem Besuch zur Vertiefung der freundschaftlichen Bezie hungen zwischen den Pädiatern unserer Länder beigetragen zu haben. vor Eröffnung der Ausstellung noch einen Tisch. Wir mußten noch zwei medizini sche Arbeiten der Karl-Marx-Universität und der Medizinischen Akademie Erfurt betreuen, von denen allerdings keinerlei Originalarbeiten, spezielle Hinweise oder dergleichen vorlagen. Wir mußten uns dann die auf den Tafeln nicht dargestell ten Einzelheiten selbst zusammenreimen und konnten auf Detailfragen der Besucher kaum antworten. So konnten wir die Fragen unseres Ministers Prof. Böhme leider nur recht diffus beantworten. Insgesamt kam uns die Messe ziemlich unübersichtlich und verworren vor. Nicht einmal die Kollegen aus dem Bereich „Gesundheitswesen“ wußten, daß im angrenzenden Bereich „Hoch- und Fachschulwesen“ auch drei medizini sche Exponate ausgestellt waren. Als Fazit können wir nun einschätzen, daß bei entsprechend verbesserter Konzipierung der MMM der Nutzeffekt wesentlich gesteigert werden könnte. Gabriele Lieder, Frledbert Kretschmer, IV. Studienjahr Standbetreuer auf der 14. MMM MMM-Exponat geht in Serienproduktion Kritische Worte zur Vorbereitung der Messe ORTHOLIT - getestet und für gut befunden Arbeitsgruppe „Neue Technik“ der Orthopädischen Klinik leistete Pionierarbeit „Mit neuer Technik den Weg in die Zukunft" - so lautete das Motto der Bezirksarbeitstagung des Orthopädie schuhmacherhandwerks des Bezirkes Karl-Marx-Stadt, die vom 11. bis 14. November im FDGB-Ferienheim „Paul Gruner“ an der Rauschenbachtal sperre bei Neuhausen stattfand. Die Handwerkskammer des Bezirkes Karl- Marx-Stadt hatte dazu auch die Arbeits gruppe „Neue Technik“ der Orthopädi schen Klinik der Medizinischen Akademie Dresden eingeladen. Unter der Leitung von Herrn Oberarzt Dr. Schulze nah men daran teil: Fräulein Dr. Hermann, Orthopädiemechanikermeister Fiebig, Orthopädieschuhmachermeister Litz- sehe und Peter Hellwing, VI.Studien jahr, der eine der Thematik der Tagung entsprechende Diplomarbeit anfertigte. Im Mittelpunkt der Vorträge stand die Anwendung neuer Werkstoffe im Ortho pädieschuhmacherhandwerk. Die Ergeb nisse der klinischen Testung des neuent wickelten Carbamidharzes ORTHOLIT durch die Orthopädische Klinik wurden dargelegt. Dadurch kam die gute Zusam menarbeit von Ärzten und Handwerkern der Orthopädietechnik zum Wohle aller mit orthopädischen Hilfsmitteln versorg ten Patienten recht deutlich zum Aus druck. Wenn Willi Stoph auf dem VIII. Par teitag der SED sagte: „Erfahrungsaus tausch ist die billigste Investition“, so zeigt diese Tagung die Richtigkeit dieser These in vollem Umfang. Nur durch den engen Erfahrungsaustausch der Ortho pädischen Klinik mit ihren Handwerkern konnte somit eine erhebliche Verbesse rung der orthopädischen Versorgung erreicht werden. Die Palette der An wendungsmöglichkeiten des ORTHOLIT wurde von der Arbeitsgruppe durch eigene Entwicklungen bereichert. Daß die Arbeitsgruppe „Neue Technik“ unter der Leitung von Oberarzt Dr. Schulze auf diesem Gebiet Pionier arbeit geleistet hat und leistet, wurde auch durch die Auszeichnung aller gezeigten Hilfsmittel aus ORTHOLIT auf der Ausstellung gewürdigt, die der Tagung angeschlossen war. Die Vorträge und die sachlich-kriti schen Diskussionen gaben allen Teilneh mern der gut besuchten und organisier ten Arbeitstagung neue Impulse für ihre weitere verantwortungsvolle Arbeit. Peter Hellwing (Seminar VI/3) „Akademie-Echo“ Seite 6