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SOZIALISTISCHER WETTBEWERB OER MEDIZINI SCHEN AKADEMIEN MAGDEBURG UND DRESDEN Zwischenauswertung für das Gebiet Medizinische Betreuung III. 1. Anzahl der Kollektive im ambulanten und stationären Sektor sowie Erfüllungsstand der Verpflichtung qualitativ und quantitativ Bei der Auswertung stellte sich her aus. daf der Begriff „Anzahl der Kol lektive" unterschiedlich ausgelegt wor den war. Magdeburg bezog darin die Kollektive ein, die zur Zeit in der Ver gleichsbewegung stehen. Das sind 42 Kollektive, die früher oder später (bis zu fünf Jahren Laufzeit!) um die Er ringung des Staatstitels kämpfen. Bei der Bewertung geht man in Stufen vor, wobei die 3. und am schwersten zu er reichende Stufe die Verleihung des Staatstitels ist. Dieser wurde bisher dreimal verliehen. Dresden hat nur die sechs Kollektive gezählt, die den Staatstitel schon er rungen haben, und die fünf, die ihn wahrscheinlich 1969 verliehen bekom men. Eine weitere Abstufung der Kollek tive, die sich auf den Staatstitel „Kol lektiv der sozialistischen Arbeit" vor bereiten, wird in Magdeburg vorge- nommen, in Dresden jedoch bisher noch nicht. Die Abstufungen werden daher nicht in den Wettbewerb aufge nommen. III. 2. Aus- und Fortbildung der mittleren medizinischen Berufe 2.1. Berufswettbewerb (BWB) In beiden Einrichtungen nehmen die Lehrlinge und Schüler lOOprozentig am Berufswettbewerb teil. In Dresden werden über die zen trale BWB-Kommission auch die Lehr linge und Schüler anderer Einrichtun gen erfaßt, die zu speziellen Ausbil dungsabschnitten an die Akademie delegiert werden. Die Zielstellung stimmt in beiden Einrichtungen über ein. / Magdeburg (A 3 bis A 5) durchgeführt. Für die praktische Ausbildung ist die Oberin (Oberschwester) verantwort lich. Aus den genannten Gründen wird auf eine zahlenmäßige Auswertung ver zichtet. Es wird vorgeschlagen, in einem Erfahrungsaustausch die Erfah rungen der Medizinischen Akademie Dresden, die sie mit einer eigenen Be triebsbildungsstätte gesammelt hat, auszuwerten. L 2.3. Hauseigene Fortbildung Hierbei wurde nur die Zahl der ge haltenen Vorträge berücksichtigt, die in Dresden aus 92 Fachvorträgen in den einzelnen Kliniken, 22 Weiterbil dungsveranstaltungen für die medizi nisch-technischen Assistenten und drei Weiterbildungsveranstaltungen für Mütter der in der Medizinischen Aka demie erfaßten diabetischen Kinder be standen. In Magdeburg wurden 46 Fachvorträge in den Kliniken und 33 Weiterbildungsveranstaltungen für me dizinisch-technische Assistenten ge halten. III. 3. Bestellsystem im ambu lanten Sektor Es wurde übereinstimmend festge stellt, daß ein Vergleich im poliklini schen Sektor nicht möglich ist, da die Medizinische Akademie Magdeburg nur Fachambulanzen besitzt, die der Klinik direkt angeschlossen sind, wäh rend die Medizinische Akademie Dres den eine Poliklinikeinrichtung als selbständigen Bereich hat. Das Bestellsystem ist in beiden Aka demien prinzipiell eingeführt, jedoch ist die Anwendung in den Kliniken un terschiedlich und noch nicht optimal. Es wird eingeschätzt, daß zur Zeit 50 bis 70 Prozent der Patienten nach dem Bestellsystem erfaßt werden. In bei den Einrichtungen besteht auch für den jeweiligen Sonnabend ein funktions fähiges Bestellsystem. Vorschläge für die Weiterführung des Wettbewerbs im Jahr 1969 Die ärztlichen Direktoren der bei den Medizinischen Akademien und die ihnen zugeordneten Organe sind der Auffassung, daß nur die nachfolgenden Punkte in die Wettbewerbskonzeption 1969 aufgenommen werden sollen, wo bei in allen Positionen vor allem auf die Qualität der Erfüllung und der ge genseitige Erfahrungsaustausch im Vordergrund stehen, während Kenn ziffern, soweit sie sinnvoll sind, haupt sächlich zur Orientierung dienen sol len. 1. Anzahl der sozialistischen Kollek tive und derjenigen, die um den Staatstitel kämpfen: Hierbei soll die Einschätzung des In haltes der Verpflichtungen und deren Erfüllung in erster Linie nach a) politisch-ideologischer Zielset zung zur Festigung der DDR, Klärung politischer Grundfragen, Durchfüh rung von oder Beteiligung an Kollo quien zu politischen Ereignissen; b) fachlicher Aufgabenlösüng - ins besondere Verbesserung der Patienten betreuung und Arbeitsorganisation un ter Einbeziehung des gesamten Kol lektivs, c) gesellschaftlicher Tätigkeit, geglie dert nach Mitarbeit in der Medizini schen Akademie, in der Nationalen Front im Wohngebiet und nach dem Solidaritätsgedanken (Vietnam), d) aktiver Unterstützung des Be rufswettbewerbes hinsichtlich der theoretischen und berufspraktischen Ausbildung auf den Stationen, e) Fragen des Gesundheits- und Ar beitsschutzes erfolgen. In der Medizinischen Akademie Dresden wird geprüft, ob noch im Jahre 1969 die Einführung von Stufen, die zum Staatstitel führen, z. B. Prä mierung und Verleihung von Wimpeln, übernommen werden kann. Da die Auswertung des BWB auf der Grundlage der gesetzlichen Bestim mungen erst im Februar 1969 erfolgte, sollen die Ergebnisse in der Endaus wertung verglichen werden. 2.2. Erwachsenenqualifizierung Auf dem Gebiet der Erwachsenen qualifizierung unterscheiden sich beide Einrichtungen grundlegend in der Struktur. In Dresden existiert eine Be triebsbildungsstätte mit einem haupt amtlichen Pädagogen, die für die Stu fenausbildung A 1 bis A 5 und die hauseigene Weiterbildung (mittleres medizinisches Personal. Verwaltungs- und technisches Personal) verantwort lich ist. Es existiert keine Kreisbil dungsstätte. Die Bezirksbildungsstätte ist gleichzeitig verantwortlich für den Kreis (Stufenausbildung A 1 bis A 5 und Weiterbildung für das staatliche Gesundheitswesen). In Magdeburg existiert keine be triebliche Bildungsstätte. Der theore tische Teil der Stufenausbildung wird an der Kreisbildungsstätte der Stadt Magdeburg (A 1 bis A 2) und an den zwei medizinischen Schulen der Stadt „Akademie-Echo" Seite 6 3.1. Jahresdurchgang an Patienten In Dresden bei acht poliklinischen Abteilungen 132 700 Behandlungsfälle mit 289 000 Konsultationen, in Magde burg bei 13 Fachambulanzen an den Klinken 203 500 Behandlungsfälle mit 478 300 Konsultationen. Eine Auswer tung der Zahlen im Sinne des Wettbe werbes ist nicht möglich, da Magde burg Fachambulanzen bzw. Spezial sprechstunden durchführt. Dresden be sitzt dagegen eine Poliklinik, die eine eigene Institution darstellt. 3.2. Proportion der Patientenzahl zum Personal in den einzelnen Fach polikliniken Die Zahlen über die Proportion der Patientenzahlen zum Personal in den einzelnen Fachpolikliniken wurden nicht miteinander in Beziehung ge setzt, da ein derartiger Vergleich bei der verschiedenartigen Ausgangs situation in beiden Einrichtungen und dem unterschiedlichen Schwestern- mangel nicht sinnvoll erschien. 3.3. Fallkostenzahl In Magdeburg belief sich im Jahr 1968 der Fallkostendurchschnitt auf 14,72 Mark, in Dresden auf 14,51 Mark. 2. Aus- und Fortbildung der mittle ren medizinischen Berufe 2.1. Berufswettbewerb Die Zielstellung ist einheitlich und bleibt bestehen. Alle Lehrlinge und Schüler sind für die Teilnahme am BWB zu gewinnen, da nur so eine Ver besserung der Ausbildung auf breiter Basis möglich ist. Die Ergebnisse der Zwischenauswer tung brachten in beiden Einrichtungen gute und sehr gute Lehrlings- und Schülerleistungen, die in die Endaus wertung eingehen. Die Schwerpunkte im BWB bleiben deshalb a) Herstellung der Einheit von Bil dung und Erziehung, Wissenschaft, Ökonomie und Kultur, b) Anwendung theoretischer Kennt nisse in der berufspraktischen Arbeit, c) hohe Anforderungen an die Qua lität der Arbeit und Arbeitsweise, d) Erziehung der Schüler und Lehr linge zu sozialistischen Persönlichkei ten. Die zum Teil großen Unterschiede innerhalb der Berufsausbildung, be dingt durch verschiedene Fachrichtun gen, Ausbildungsabläufc und, Ausbil dungszeiten erfordern eine Konzentra tion auf gemeinsam gültige Forderun gen. Im Mittelpunkt muß die effektive Nutzung der Ausbildungszeit stehen,' die einen nahtlosen Übergang von der Berufsausbildung zur Facharbeiter tätigkeit anstrebt und weitestgehend realisiert. Das Ziel besteht darin, am Ende der Berufsausbildung 90 bis 95 Prozent der Facharbeiternorm zu be herrschen. Die Vielzahl der Möglich keiten gesellschaftlich nützlicher Ar beit wird als ein wesentlicher Faktor der Persönlichkeitsentwicklung der künftigen jungen Facharbeiter eben falls ein Kriterium im Wettbewerb sein. Entsprechend dieser einheitlichen Konzeption wird im Juli 1969 (Schul jahresende) nach erfolgter Endauswer tung beider Einrichtungen im BWB eine Beratung zwischen den verant- wortlichen Mitarbeitern stattfinden. Dabei werden inhaltlich Fragen des BWB in den Fachrichtungen Kranken schwestern, Säuglings- und Kinder krankenschwestern und Hebammen, die an beiden Schulen vertreten sind, im Mittelpunkt stehen. Dieser Erfahrungaustausch wird mit Schlußfolgerungen für das neue Schul jahr und die Weiterentwicklung des BWB für 1969/70 verbunden sein. 2.2. Erwachsenenqualifizierung Für die Endauswertung wird ein Vergleich der Zahl der Mitarbeiter mit abgeschlossener Ausbildung der Stu fen A 4 (Op.-Schwestern, Anaesthesie- Schwestern), A 5 (Stationsschwestern für Krankenpflege und Säuglings- und Kin derkrankenpflege) und A 6 (leitende Schwestern vorgeschlagen. Der Prozent satz gibt das Verhältnis der ausgebilde ten zu den tätigen Schwestern wieder. Bei der Stufe 5 werden die Stations- und Zweitschwestern erfaßt. 2.3. Hauseigene Fortbildung Bei der innerbetrieblichen Weiter bildung wird die Anzahl der Vorträge und die prozentuale Beteiligung be rechnet. Es wird vorgeschlagen, daß die Weiterbildungsveranstaltungen der Verwaltung, der Wirtschaft und aller sonstigen Berufe mit erfaßt und be wertet werden. Für den Zeitraum von Januar bis Mitte September 1969 werden folgende Schwerpunkte für die Auswertung »der Vorträge vorgeschlagen: a) Wieviel Fachvorträge wurden für das mittlere medizinische Personal ge halten und wieviel betrafen davon das spezielle Arbeitsgebiet? b) Wieviel Fachvorträge für das Ver waltungs-, Wirtschafts- und sonstiges Personal wurden organisiert und wie viel befaßten sich davon mit dem spe ziellen Arbeitsgebiet der Mitarbeiter? c) Wieviel Vorträge, Seminare, Kollo quien wurden auf dem Gebiet der Ge sellschaftswissenschaften für das mitt lere medizinische und das Verwal tungspersonal organisiert? d) Wieviel Vorträge, Seminare usw. befaßten sich mit Fragen der Leitungs tätigkeit (pädagogische - psycholo gische Thematik)? e) Welche Vorarbeiten gibt es spe ziell auf dem Gebiet der medizinisch- technischen Assistenten, um den Be rufswandel der nächsten Jahre vorzu bereiten? f) lOOprozentige Erfassung aller Mitarbeiter, die nach den gesetzlichen Bestimmungen über den Befähigungs nachweis des Arbeits- und Gesund heitsschutzes verfügen müssen. Ab schluß der Schulung und Nachschulung auf diesem Gebiet bis zum Ende des Wettbewerbes. 3. Bestellsystem im ambulanten Sek tor In beiden Akademien wird versucht, die lOOprozentige Einführung des Be stellsystems zu erreichen. Die übrigen Kennzahlen sind durch die Zwischen auswertung abgeschlossen.