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Eine neue Etappe in der Hochschulentwicklung (Fortsetzung von Seite 1) sehen Menschengemeinschaft, in der sich die Werktätigen zu allseitig gebildeten sozialistischen Persönlichkeiten entwik- kein können. Damit macht der Beschluß des Staats rates deutlich, daß dem sozialistischen Hochschulwesen ein sehr wichtiger Platz im Gesamtsystem des Sozialismus und in der Klassenauseinandersetzung mit dem Imperialismus zukommt. Mit der Beschlußfassung des Staats rates der DDR über die 3. Hochschul reform wird eine neue Etappe der Hochschulentwicklung eingeleitet. Es kommt jetzt darauf an, diesen Beschluß zügig zu verwirklichen, wobei man sich darüber klar sein muß, daß die Hoch schulreform ein ständiger und lang an dauernder revolutionärer Prozeß ist. Auf dem am 25. April stattfindenden 2. Konzil unserer Akademie werden wir eine umfassende Auswertung des Staatsratsbeschlusses vornehmen und die Aufgaben festlegen, die sich spe ziell für unsere Einrichtung bei der Wei terführung der 3. Hochschulreform dar aus ergeben. Durch die aktive und schöpferische Mitarbeit aller Hochschul lehrer, Mitarbeiter und Studenten wird es uns gelingen, diese Aufgaben zu lösen und bereits bis zum 20. Jahrestag der Gründung unserer Republik wich tige Erfolge aufzuweiseh. öffentliche Jahreshauptversammlung der DSF Die Hochschulgruppe der Ge sellschaft für Deutsch-Sowjetische Freundschaft lädt alle Mitarbeiter zur öffentlichen Jahreshauptver sammlung am Dienstag, dem 29. April 1969, 14.30 Uhr, im Hör saal der Stomatologischen Klinik herzlichst ein. Tagesordnung: Rechenschaftslegung durch den Vorsitzenden der DSF-Hoch- schulgruppe, Freund Dr. Schmidt, Wahl des neuen Vorstandes und der Revisionskommission, Kultureller Vortrag von einem Vertreter der URANIA. Berichtigung In der im „Akademie-Echo" Nr. 7 veröffentlichten Konzeption zur Weiter führung der 3. Hochschulreform an der Medizinischen Akademie „Carl Gustav Carus" Dresden fehlen im Abschnitt VII. Leitung und Struktur, Absatz 5. 5., er ster Satz, einige Wörter. Der Satz lautet so richtig: „Dem Di rektor für Kader und Qualifizierung ob liegt die Anleitung, Koordinierung und Kontrolle in allen Fragen der Kader politik und Kaderarbeit nach den Grund sätzen und besonderen Weisungen von Partei und Regierung." Wir bitten unsere Leser, den Fehler zu entschuldigen. Die Redaktion AUFRUF an alle Mitarbeiter der Medizinischen Akademie „Carl Gustav Carus“ Dresden zur Verschönerung des Akademiegeländes im Rahmen des Wettbewerbes „Schöner unsere Städte und Ge meinden — Mach mit!“ In diesem Jahr begehen wir den 20. Jahrestag der Gründung unserer so zialistischen Deutschen Demokratischen Republik. Das wird ein Festtag und Ehrentag für jeden Bürger unseres Staates sein. Wir alle wollen aus diesem Anlaß nicht nur Bilanz über unsere bisherigen Erfolge ziehen, sondern bereits jetzt prüfen und festlegen, welchen Anteil jeder leisten kann, um diesen Geburtstag würdig vorzubereiten. Rektor, Hochschulgewerkschaftsleitung und FDJ-Hochschulorganisations- leitung der Akademie rufen deshalb alle Mitarbeiter auf, sich unabhängig von anderen gesellschaftlichen Verpflichtungen an der Aktion zur Verschöne rung des Akademiegeländes zu beteiligen. Es handelt sich um Einsätze in freiwilliger Aufbauarbeit im Rahmen der Volkswirtschaftlichen Masseninitia tive (VMI). Die besten Leistungen werden prämiert. Vornehmlich geht es darum, die Aufgaben zu übernehmen, die der Ord nung und Sauberkeit dienen und das äußere Bild der Akademie gefälliger gestalten. Für die Organisation dieser Aufgaben sollten sich in den jeweiligen Bereichen die Leitungsgremien verantwortlich fühlen. Bis 30. April 1969 ist in einem Plan festzuhalten, welche Verschönerungsarbeiten bis zum 20. Jah restag und darüber hinaus durchzuführen sind. Die Leitungsgremien legen in Verbindung mit dem jeweiligen Beauftragten für VMI in eigener Initia tive fest, weiche Territorien in kollektive Pflege und Verantwortung genom men werden. In den nächsten Gewerk Schafts- und FDJ-Versammlungen sollte für diese Aktion geworben und auch gute Vorschläge entgegengenommen werden. Alle abgegebenen Verpflichtungen und Vorschläge sind an das Aktiv für VMI, z. Hd. des Kollegen Richter, Chirurgische Klinik, einzureichen. Wir wünschen dieser Aktion großen Erfolg, damit zum Geburtstag unserer Republik erste Ergebnisse zur Verschönerung des Akademiebereiches sichtbar werden. Prof. Dr. med. habil. Schmincke, Rektor Prof. Dr. med. dent. habil. Pilz, Vorsitzender der Hochschulgewerkschaftsleitung Schoenball, 1. Sekretär der FDJ-HSOL Degenkolb, 1. Sekretär der FDJ-Grundorganisation Klinikum Schule Sieben Monate vor dem Kongreß Von Dr. med. Günter Fuchs, Assistenzarzt am Institut für Medi zinische Mikrobiologie und Epide miologie, Vorsitzender der AGL XXI In Vorbereitung des Leipziger „Kon gresses der jungen medizinischen Intel ligenz" im November 1969 luden am 11. März der Minister für Gesund heitswesen und das Präsidium des Zen tralvorstandes der Gewerkschaft Ge sundheitswesen zu einer Beratung im Haus der Volkskammer zu Berlin ein. Besonderes Anliegen der Beratung war, die Stellung der jungen Ärzte im System des sozialistischen Gesundheits schutzes nach der 3. Hochschulreform zu analysieren. Einleitend sprach als Gast Genosse Dr. H e r i n g, Leiter der Abteilung Gesundheitspolitik beim Zen tralkomitee der SED. Er hob hervor, daß man endgültig mit hierarchischen Führungsprinzipien brechen müsse, da mit sich unsere junge medizinische Intelligenz in ideologisch gesunder Um gebung bewähren kann. Das anschliefjende Grundsatzreferat des Ministers für Gesundheitswesen, Max Sefrin, behandelte die Problem kreise „klassenmäfige Erziehung", „Entfaltung der sozialistischen Demo kratie", „Facharztausbildung" und „die junge Ärztin". Nach einer Würdigung der Erfolge auf dem Gebiet des Ge sundheitsschutzes und Lob an die ärzt lichen Mitgestalter der sozialistischen Ordnung stellte er unter Hinweis auf den sozialen Strukturwandel fest, daf in den vergangenen fünf Jahren 11 700 Ärzte, 2 000 Zahnärzte und 1 200 Apo theker ihre Arbeit im Gesundheits wesen aufgenommen haben. Bis zum „Akademie-Echo" Seite 2 Prognosezeitraum 1975 werden mehr als die Hälfte der Angehörigen der medizinischen Intelligenz jünger als 35 Jahre alt sein und das Teilsystem Gesundheitsschutz qualitativ neue Züge erhalten. Um die Klassenfrage „Wer - wen?" zugunsten des entwickelten ge sellschaftlichen Systems des Sozialismus zu verändern, ist eine Kaderorientie rung auf sozialistische Arztpersönlich- keiten zwingend geboten. Sie müssen für den Sozialismus Partei ergreifen, das Prinzip des Internationalismus an erkennen, einen ausgeprägten Gemein schaftsgeist besitzen, aktiv an der Ge sundheitserziehung der Bevölkerung teilnehmen und verantwortungsbewußt ärztlich handeln. Die 3. Hochschul reform, so hob Minister Sefrin unter Beifall der 300 Teilnehmer hervor, wird dazu beitragen, unsere junge medizi nische Intelligenz nicht zu dünkelhaf ten Medizinern, sondern zu Ärzten heranzuilden, bei denen hohes Fach wissen -mit einem unbeirrbaren Klas senstandpunkt gepaart ist. Bezüglich der Facharztausbildung gelte es seitens der Aspiranten, Vor urteile abzubauen, das heißt ambulante und stationäre Einrichtungen sind als gleichwertig einzuschätzen. Ferner soll ten die Facharztanwärter gemeinsam mit den Leitern und Ausbildern um eine Vertrauensatmosphäre ringen. Voraussetzung dafür ist, daß das Leh rer-Schüler-Verhältnis überwunden und der Lernende als Diskussionspartner akzeptiert wird. Da hohes fachliches können und ein umfassendes politi sches Weltbild zur integrierten Bildung einer sozialistischen Arztpersönlichkeit gehören, bedürfen die heutigen Ausbil dungsstandards einer laufenden Ergän zung und Aktualisierung. Darüber hinaus Schließt die eigene Weiterbil dung das Studium der marxistisch- leninistischen Organisationswissenschaf ten ein, um bei späterer Übernahme einer Leitungsfunktion im sozialisti schen Gesundheitswesen den Anforde rungen gewachsen zu sein. Im Verlauf seiner Ausführungen nahm der Gesundheitsminister zum Einsatz junger Ärztinnen Stellung und sagte, man werde ihren Anteil an der gesamten Ärzteschaft von 50 Prozent künftig noch erhöhen, sie mehr als bis her mit leitenden Funktionen betrauen und sich nicht abfinden, wenn staatliche Leiter wenig oder kein Verständnis für die zusätzlichen Belastungen der Frauen aufbringen und glauben, unsere Frauen mit einer formalen Würdigung, beispielsweise anläßlich des Internatio nalen Frauentages, zufriedenstellen zu können. Es gäbe diesbezüglich noch manche ideologische Hemmnisse zu beseitigen, damit sich die Beispiele mehren, wo die weibliche medizinische Intelligenz geachtet in gesunder Arbeitsumwelt ihren Verpflichtungen der Gesellschaft gegenüber nachkom men kann. Indem er bemerkte, daß sich die zur Sprache gebrachten Probleme nicht von heute zu morgen lösen ließen, schloß Minister Sefrin seine mehrmals von Beifall unterbrochenen* hochaktuellen Ausführungen und forderte zur freimüti gen Diskussion in vier Arbeitsgruppen auf. In unserer Gruppe, die sich aus Teil nehmern der Bezirke Berlin, Dresden, Halle und Leipzig zusammensetzte, fand unter Leitung des Stellvertreters des Ministers für Gesundheitswesen Prof. Dr. Mecklinger ein offener Gedankenaustausch zu den betreffen den Themenkreisen statt. Die Delegier ten erachteten eine gezielte klassen mäßige Erziehung der jungen medizi nischen Intelligenz als notwendig und forderten die Sicherung eines hohen Niveaus der fachlichen Aus- und Wei terbildung. Im Zuge der Frauenförde rung wird zukünftig alles getan, so versicherte Prof. Dr. Mecklinger, um Ärztinnen beruflich stärker zu binden. Halbtagsbeschäftigten Facharztaspiran tinnen sollte die abgeleistete Zeit nicht formal, sondern unter Berücksichtigung der Zusatzverpflichtungen der Frau an gerechnet werden. Die großzügige Schaffung von Vertreterstellen dürfte ebenfalls dazu beitragen, eine vorzei tige Berufsaufgabe zu verhindern. Be sonders rege diskutierte man zur Frage der Entfaltung der sozialistischen Demokratie in den Einrichtungen des Gesundheitswesens. Da die Beratung im Zeichen der 3. Hochschulreform und der Neugestal tung des Medizinstudiums stand, gab sie wertvolle Anregungen, wie sich auch an unserer Akademie das System des sozialistischen Gesundheitsschutzes verbessern, die schöpferische Initiative zur Vorbereitung des 20. Jahrestages unserer Republik fördern und der „Kongreß der jungen medizinischen Intelligenz" im November- 1969 vorbe reiten läßt.