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Konzeption zur Weiterführung der 3. Hochschulreform an der Medizinischen Akademie „Carl Gustav Carus® Dresden Die 3. Hochschulreform hat das Ziel, das Hochschulwesen der Deutschen Demokratischen Republik auf der Grundlage der Be schlüsse der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands und des Staatsrates als organischen Bestandteil des entwickelten gesell- schaftlichen Systems des Sozialismus zu gestalten. Dem Teilsystem Hochschulwesen ist die Aufgabe gestellt, einen bedeutenden Beitrag zur Meisterung der wissenschaftlich-tech nischen Revolution durch die volle Nutzung der Vorzüge des Sozia lismus zu leisten, damit die Deutsche Demokratische Republik als souveräner sozialistischer Staat deutscher Nation in der Klassenaus einandersetzung mit dem Imperialismus, insbesondere mit den Kräften des revanchistischen Imperialismus Westdeutschlands, den Sieg davonträgt. Die Mitbestimmung des Weltniveaus der Wissenschaft und Wissenschaftsentwicklung durch Pionierleistungen in der Forschung, die hohe fachliche Bildung, Weiterbildung und Erziehung aller An gehörigen im Hochschulbereich zum marxistisch-leninistischen Klassenstandpunkt und entsprechenden Verhaltensweisen sowie die Anwendung sozialistischer Planungs- und Leitungsprinzipien sind erstrangige Aufgaben zur Erreichung des Zieles. Die Medizinische Akademie Dresden wird zur Verwirklichung ge stellter Forderungen von Partei und Staat ihren aktiven Beitrag leisten. Die Akademie als medizinische Hochschuleinrichtung ist gleicher maßen Bestandteil des Teilsystems Gesundheitswesen. Ihre Auf gaben auf den Gebieten der Forschung, Ausbildung und Erziehung, Weiterbildung und medizinischen Betreuung sind deswegen vor rangig darauf gerichtet, die Gesunderhaltung und die gesundheit liche Betreuung der Bevölkerung entsprechend den ständig wach senden Bedürfnissen der sich entwickelnden sozialistischen Persön lichkeit und sozialistischen Menschengemeinschaft mit hoher Qualität und Effektivität zu gewährleisten. Die Prognose der Akademie ist aus der Gesamtprognose des ent wickelten gesellschaftlichen Systems des Sozialismus abzuleiten. Sie muß die langfristige Entwicklung der Akademie auf der Grundlage der Einschätzung der Prognose der medizinischen Wissenschaft und der Entwicklung des Territoriums des Bezirkes Dresden in allen Grundfragen erfassen. Die systematische und konsequente Durchführung der 3. Hoch schulreform ist Inhalt der folgenden Konzeption der Medizinischen Akademie Dresden. Sie soll allen Mitarbeitern und Studenten den Weg weisen, den die Akademie zur modernen sozialistischen Hoch schule unter der Führung der Partei der Arbeiterklasse gehen wird. Diese Konzeption bildet die Grundlage für die Ausarbeitung des Perspektivplanes bis 1975. In der Erfüllung wesentlicher Aufgaben dieser Konzeption sieht die Medizinische Akademie „Cari Gustav Carus" Dresden ihren Beitrag zu Ehren des 20. Jahrestages der Deutschen Demokratischen Republik. I. Wissenschaftsentwicklung und Forschung Die auf dem Gebiet der Wissen schaftsentwicklung und Forschung in Weiterführung der 3. Hochschulreform vor der Akademie stehenden Aufgaben sind untrennbar mit den neuen Mafs- Stäben in Ausbildung und Erziehung sowie mit den Erfordernissen der wei teren Qualifizierung der medizinischen Betreuung der Bevölkerung verbunden. Ziel aller Maßnahmen auf dem Gebiet der Forschung, die der objektiven Wis- senschaftsentwicklung zu folgen hat, muf die weitere Steigerung der Lei stungsfähigkeit des sozialistischen Ge sundheitswesens der DDR sein. Diese Maßnahmen bestehen in • der Konzentration des Forschungs potentials auf für die medizinische Theorie und Praxis von heute und mor gen besonders wichtige und internatio nal bedeutsame Schwerpunkte • der schnellstmöglichen Überführung der gesicherten Forschungsergebnisse in die Praxis des sozialistischen Gesund heitsschutzes • der umfassenden Anwendung von moderner Wissenschaftsorganisation einschließlich Nutzung der Vorteile so zialistischer Gemeinschaftsarbeit und • der ständigen engen Zusammen arbeit mit wissenschaftlichen Einrichtun gen der Sowjetunion. 1. Die Profilierung und Konzentration der Forschung erfolgt auf der Grundlage der wissenschaftlichen Perspektivpla nung und langfristiger Wissenschafts prognosen unter Berücksichtigung zen traler staatlicher Aufgaben, analoger territorialer Zielsetzungen und hoch schuleigener Problemstellungen. Das Forschungspotential der Akade mie ist auf vier von der Akademie federführend bearbeitete Projekte, auf die Beteiligung an drei Projekten an derer wissenschaftlicher Institutionen und auf die Durchführung von zwei analytischen Studien zur Vorbereitung weiterer Forschungsvorhaben im DDR- Maßstab konzentriert. 1.1. Die Profilierung und Konzentra tion der Forschung ist auf der Grund lage permanenter Prognosearbeit stän dig zu verstärken. Zur Lösung dieser Aufgabe ist eine Prognosearbeit zu bil den. Sie läßt sich in ihrer Arbeit von zentralen staatlichen Orientierungen, volkswirtschaftlich strukturbestimmen den Aufgaben und territorialen Pro gnosen leiten, die zusammen mit einer umfassenden Einschätzung des Welt höchststandes und der Kenntnis von Hauptentwicklungsrichtungen der Wis senschaft fundierte Entscheidungen über die laufenden und die Aufnahme neuer Forschungsvorhaben ermöglichen. 1.2. Bei der Lösung ihrer Aufgaben bedient sich die Prognosegruppe moder ner Methoden der wissenschaftlichen Prognostik, Planung und Entscheidungs findung. Dazu gehören vor allem die Netzwerktechnik und weitere Methoden der Operationsforschung. Zur wirk samen Unterstützung der progno stischen Arbeit sind die Möglichkeiten der elektronischen Datenverarbeitung (EDV) auszuschöpfen. 1.3. Alle sich aus der Einführung der EDV in die Medizin und das Gesund heitswesen grundsätzlich ergebenden Möglichkeiten sind in vollem Umfang zu nutzen. Der Einsatz der EDV läßt durch Automatisierung formaler geisti ger Arbeit die Freisetzung großer schöpferischer Potenzen erwarten. Diese Potenzen sind erschließbare Reserven für die Steigerung der Effektivität der Forschung, für die Neugestaltung der Ausbildung und Erziehung und die qualitative Verbesserung der gesund heitlichen Betreuung. 2. Die schnellstmögliche Überführung der Forschungsergebnisse in die Praxis des Gesundheitsschutzes ist durch das Prinzip der auftragsgebundenen For schung, durch die Initiative aller an der Forschung beteiligten Mitarbeiter und durch die umgehende Einführung neue ster Forschungsergebnisse in Ausbil dung, Erziehung und Weiterbildung zu gewährleisten. 2.1. Alle Forschungaufgaben sind nach dem Prinzip der auftragsgebunde- nen Forschung durchzuführen, dienen also der Deckung des Bedarfs eines Auftraggebers. Die Finanzierung der Forschungvorhaben erfolgt durch den Auftragsgeber. Grundlage dafür bilden Wirtschafts- und Forschungsverträge mit konkreten Festlegungen der Lei stungsparameter in personeller, mate rieller und finanzieller Hinsicht. 2.2. Wesentliches Ziel aller an der Forschung beteiligten Mitarbeiter muß die schnellstmögliche Übergabe anwen dungsbereiter Forschungsergebnisse, deren Qualität am Welthöchststand zu messen ist, an den Auftraggeber sein. 2.3. Neueste Forschungsergebnisse haben den Inhalt und das Niveau von Ausbildung und Erziehung sowie der Weiterbildung wesentlich zu beeinflus sen. 3. Pionier- und Spitzenleistungen in der Forschung sind ohne das schöpfe- rische, kollektive und organisierte Zu sammenwirken von Hochschullehrern, wissenschaftlichen Mitarbeitern, Arbei tern und Studenten nicht mehr zu er zielen. Der Zusammenschluß von Mit arbeitern aller Bereiche der Akademie in Arbeits- und Forschungsgemeinschaf ten (AFG) verbindet die Anwendung der modernen Wissenschaftsorganisation mit den Vorteilen der sozialistischen Gemeinschaftsarbeit. 3.1. Zur effektiven und termingerech ten Erfüllung der Forschungsaufgaben sind AFG zu bilden. Ihre Aufgaben, Struktur und Arbeitsweise sind in der .Ordnung für Arbeits- und Forschungs gemeinschaften der Medizinischen Aka demie Dresden' festgelegt. Sie ist als verbindliche Arbeitsanweisung Bestand teil dieser Konzeption. 3.2. Vordringliche Aufgabe der AFG ist es, die in der „Ordnung" ausgewie senen Pflichten und Rechte zu realisie ren. Die bewußte Eingliederung der Mitarbeiter in die Forschungskollektive, die Organisation ihrer wissenschaft lichen Zusammenarbeit, die Überwin dung subjektiver und objektiver Hemmnisse und die Entfaltung der so zialistischen Demokratie gehören expli zit zu den Pflichten jeder AFG. Im Sinne des wissenschaftlich-produktiven Studiums sind Studentenzirkel an geeig neten Forschungsvorhaben zu beteili gen. 3.3. Die Arbeit in den AFG erfolgt auf der Grundlage langfristiger For schungsprogramme, die als Mittel der wissenschaftlichen Planung und Leitung Voraussetzung für eine ökonomische Bilanzierung der Forschung sind. Dazu gehören detaillierte Ablaufpläne und die Festlegung von Entscheidungs terminen. Diese wissenschaftsorganisa torischen Maßnahmen gestatten die Er mittlung der optimalen Lösungsvariante eines Problems und führen zu plan baren, überschaubaren und abrechen baren Leistungen. 3.4 Bei der Bilanzierung der For- schungsaufgaben ist die Ökonomie der Zeit als wesentlicher Faktor zu berück sichtigen. Die AFG sichern durch exakte Analysen des Arbeitszeitfonds einen rationellen Einsatz ihrer Kapazität. Sie erschließen vorhandene Reserven und sorgen dafür, daß der Arbeitszeitfonds der Hoch- und Fachschulkader der AFG, die nicht in Forschungsplanstellen tätig sind, zunehmend für Forschungsarbeit genutzt wird. 3.5. Zur technischen Durchführung vieler Forschungsaufgaben ist der Ein satz teurer Geräte notwendig. Um diese optimal auslasten zu können, ist in so zialistischer Gemeinschaftsarbeit aller AFG ihre kollektive Nutzung durchzu setzen. Für Großgeräte werden ständige Bedienungsgruppen gebildet, die bei Bedarf ein Arbeiten im Zweischicht betrieb ermöglichen. 3.6. Die AFG benennen eigene Beauf tragte für das Patent- und Neuerer wesen. Durch den Abschluß von Neuerervereinbarungen zur Lösung vor dringlicher Forschungsprobleme erhöht sich die Forschungseffektivität der Aka demie. Die gesellschaftlichen Organisa tionen, besonders die Gewerkschaft, tragen auch bei der Verwirklichung dieses Zieles eine hohe Verantwortung. Die Beauftragten der AFG für das Pa tent- und Neuererwesen unterstützen zugleich die Leiter der AFG in ihren Aufgaben, besonders bei der strikten Einhaltung der eingegangenen Verträge sowie der schutzrechtlichen Sicherung und notwendigen Geheimhaltung der Ergebnisse. (Fortsetzung auf Seite 4)