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Die Wirksamkeit der Gewerkschaft im Gesundheits- und Arbeitsschutz NEUERWERBUNGEN der ZENTRALBIBLIOTHEK Von Prof. Dr. med. habil. Edel, Vorsitzender des Rates für Sozialversicherung Eine wesentliche Aufgabe der Ge werkschaft, die sie in enger Zusammen arbeit mit der staatlichen Leitung er füllt, ist die Sorge um die Gesundheit der Betriebsangehörigen und ihren Arbeitsschutz. Ein Spiegel der Gesund heit der Betriebsangehörigen ist der Kranken- und Unfallstand. Die nach folgenden Zahlen sagen uns gleich zeitig etwas über die grofe ökono mische Bedeutung dieses Problems aus. An der Medizinischen Akademie Dresden hat sich der Krankenstand in den letzten drei Jahren wie folgt entwickelt: c S 3 do: § • N S gA • • • eg 5 s • A= = E #8888 27# Z ä 85 B 6 M 1966 4,92 1801 18,4 1967 4,56 1767 15,4 1968 4,78 1950 12,3 Leider wird die Krankenstandanalyse gegenüber den zahlreichen anderen anfallenden Problemen in den Sit zungen der Leitungsgremien oft zu kurz behandelt oder überhaupt igno riert. Überprüft man die Krankheits gruppen, die zur Arbeitsunfähigkeit führten, so fällt die hohe Zahl der Erkältungskrankheiten auf, die 1968 7 458 Ausfalltage verursachten. Von der kurzfristigen raschen Krankschreibung, bevor der Erkältungsinfekt bei allen Arbeitskollegen am Arbeitsplatz seine Runde gemacht und alle angesteckt hat, wird unseres Erachtens noch zu wenig Gebrauch gemacht. Maßnahmen zur Erkältungs-Prophy laxe werden leider auch vom medizi nischen Personal, das die Bedeutung dieser Maßnahmen eigentlich richtig einschätzen müfte, noch ungenügend beachtet. Ein alter Fehler ist die un zureichende Bekleidung beim Ver lassen der oft überheizten Räume. Das gilt besonders für unsere jugendlichen Mitarbeiter, bei denen Erkältungskrank heiten 90 Prozent der Gesamtkrankhei ten ausmachen. Die durchschnittliche Ausfalldauer pro Krankheitsausfall betrug 1968 14 Tage, 1967 16 Tage. Pro Fall entfielen auf Betriebs- und Wegeunfälle 16, Quarantäne 12, Kuren 21, Schwangerschaft 59, Pflege der Kinder (bezahlt) 6, (unbezahlt) 6 Tage. Die Übersicht zeigt, daf der Ausfall durch Krankheit, Betriebs- und Wege unfälle, wenn er auch gegenüber den Vorjahren eine abfallende Tendenz auf weist, noch beachtlich hoch ist. Es kann daher nicht nur die Angelegenheit des Rates für SV sein, sich laufend mit der Analyse des Krankenstandes zu beschäftigen und Folgerungen daraus zu ziehen, sondern es muß die Aufgabe jedes SV-Bevollmächtigten und AGL- Vorsitzenden sein. An zweiter Stelle der Erkrankungs häufigkeit rangieren die Herz- und Gefäfkrankheiten mit 5 309 Ausfall tagen. Dies hängt zweifellos mit der Altersstruktur unserer Einrichtung zu sammen. Bei den Betriebsangehörigen über 60 Jahre machen diese Erkrankungen 1/, der Gesamterkrankungen aus gegen über V/7 der jüngeren Altersklassen. Die wünschenswerte Dispensaire-Be- treuung der Herz-Gefäferkrankten ist bei der noch unverändert recht be schränkten räumlichen und personellen Situation der Betriebsambulanz leider zur Zeit noch nicht möglich. Durch eine grofe Anzahl von Kur verschickungen in Herzheilbäder be- Anfang Februar feierte Schwester Martha Görlitz ihr 55jähriges Dienstjubiläum. Wir gratulieren nachträglich der 77jährigen Schwester, die in der Physikalischen Abteilung der Medizinischen Klinik zuverlässig ihren Dienst versieht, recht herzlich. Foto: Höhne mühte sich die Sozialversicherung des Betriebes, künftigen Krankheitsaus fällen vorzubeugen. So konnten 1968 180 Betriebsangehörige zu Heilver fahren verschickt werden (1967: 158) Bei einer Analyse der Erkrankungs häufigkeit der an der Medizinischen Akademie tätigen Berufsgruppen fällt der hohe Anteil der Lehrlinge und des Betriebspersonals auf. Von 164 Lehr lingen erkrankten 1968 112! besonders an Erkältungskrankheiten. Wie andere Einrichtungen überzeu gend nachweisen konnten, kann hier der Bau einer betriebseigenen Sauna viel zur Prophylaxe von Erkältungs krankheiten und damit zur Senkung eines überhöhten Krankenstandes bei tragen. Der Vorschlag eines Sauna- Bades sollte daher bei der Aufnahme in den Plan der Einrichtung 1970 ernst haft erwogen werden. Die Unterschiede im Prozentsatz der Häufigkeit der Ausfallzeiten in den einzelnen Berufsgruppen sind zum Teil recht erheblich. Während Lehrlinge 6,3 Prozent, Betriebspersonal 5,9 Pro zent hohe Ausfallzeiten aufweisen, lag das medizinische Hilfspersonal mit 4,7 Prozent und das mittlere medizi nische Personal mit 4,6 Prozent wesentlich günstiger. Am besten schnitten jedoch die Ärzte mit einer Ausfallzeit von nur 2,6 Prozent ab. Voll- und Teilbeschäftigte zeigten keine Unterschiede in der Krankheits häufigkeit. Die Reihenuntersuchungspflichtigen konnten durch zeitweiligen berufsbe dingten Ausfall der Betriebsärztin 1968 leider nicht alle erfaßt werden. Der Betriebsärztin wird die Arbeit wesent lich erleichtert, wenn der Personenkreis, der reihenuntersuchungspflichtig ist, zu Untersuchungen nicht erst mehrere Male aufgefordert werden muh. Bei mehr als 1/5 der Untersuchten be fanden sich behandlungsbedürftige Krankheiten, die vorher dem Betref fenden nicht bekannt waren (patholo gische, klinische und paraklinische Befunde). Diese Mitarbeiter wurden einer ' Behandlung zugeführt, wobei selbstverständlich die freie Arztwahl berücksichtigt wurde. Dies unter streicht die Notwendigkeit solcher im Gesetz verankerter Mafnahmen. Die Vorladungen zur Ärzteberatungs kommission im Krankheitsfalle werden ebenso wie die Hausbesuche durch den SV-Bevollmächtigten von manchen Be triebsangehörigen immer noch fehl eingeschätzt. Diese gesetzlich ver ankerten Mafnahmen sind nach An sicht aller Ärzte, die diese gesellschaft liche Tätigkeit seit Jahren ehrenamt lich ausüben oder ausgeübt haben, für das Personal unserer Einrichtung oft von grofjem Vorteil. Die diagnostischen Möglichkeiten der Akademie, die oft wesentlich über die der übrigen be handelnden Ärzte hinausgehen, haben manche noch unklare Diagnose ab klären helfen. Dadurch konnte recht zeitig eine geeignete Behandlung ein geleitet werden. Da die Vorladung zur ÄBK an Hand der Vordiagnose erfolgt, ist es mitunter schwer, den richtigen Zeitpunkt für den Vorladungstermin abzuschätzen. Ein Nachteil für den Kranken kann aber nach aller Voraus sicht durch eine solche Vorladung nicht entstehen, da der behandelnde Arzt jederzeit das Recht hat, bettlägerige oder gehunfähige Patienten und solche, die durch Befolgung einer Vorladung möglicherweise Schaden erleiden könnten, zu entschuldigen. Als erfreuliche Tatsache soll schließlich herausgestellt werden, daß die Zahl der Spätmeldungen von Ar beitsunfähigkeit 1968 deutlich zurück gegangen ist. Dies ist um so erfreu licher, als der Rat für SV mit diesen oft schon mehrmals verwarnten Sor genkindern erhebliche und absolut un nötige Arbeit hatte. Klotz, Rudolf: Zur Diagnostik und Therapie der allgemeinen vege tativen Dystonie unter besonderer Berücksichtigung der vegetativen Dystonie des peripheren Hypoga- strikusgefäfigebietes, Vortr. auf d. Gynäkologentagg. in Jena gehalten am 6. Oktober 1946. - Dresden: o. Verl. 1947. 28 S. (66-1 155 Stoma) Klug, Alfred: Bautechnische Be stimmungen für Bauwerke und und bauliche Anlagen. T. 1. Berlin: Verl. f. Bauwesen 1967. 312 S. (68-154 Abt Investbau) Körner, W.: Akut lebensbedroh- liehe Zustände außerhalb der Klinik. Eine Notfallfibel f. d. Arzt. 4„ über- arb. Auf! - Berlin: Verl. Volk und Gesundheit 1967. 177 S. (68-280) Kogan, A., B. u. S. I. Scitov: Tech nika fiziologiceskogo eksperimenta. Moskva: Izdat „Vyssaja skola" 1967. 794 S. (Russ.) (Die Technik des physiologischen Experimentes.) 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