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Sie baten um Aufnahme in die Partei der Arbeiterklasse Mein Eintritt in die Partei war ein folgerichtiger Schritt meiner Erziehung im Elternhaus und in der Schule. Schon frühzeitig war mir klar, daß ich in den Reihen der Partei am besten meine Kräfte und Fähigkeiten für die Stärkung unserer Republik einsetzen kann. Außer- dem sehe ich ein, daß es gerade im Be reich des Gesundheitswesens nötig ist, die Partei zu stärken. Als junge Genossin sehe ich meine nächsten Aufgaben darin, mein Examen gut abzuschließen und in der FDJ- Gruppe als Leitungsmitglied für ein regelmäßiges und interessantes Jugend leben zu sorgen. Als HSOL-Mitglied werde ich auch die FDJ-Arbeit an der gesamten Schule unterstützen. Ich habe den Antrag gestellt, Kandi dat der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands zu werden. Seit meinem dritten Schuljahr übte ich ständig Funktionen in der Pionier organisation „Ernst Thälmann" aus. Als ich in die Freie Deutsche Jugend ein trat, übernahm ich das Amt des Sekre tärs, das ich auch in der Berufsschule weiterführe. Seit Jahren beeindruckt mich die großzügige Unterstützung des Gesundheitswesens in unserer soziali stischen Republik. Als zukünftige Kran kenschwester und als Mitglied der SED möchte ich meinen Teil an der weiteren Entwicklung des Gesundheitswesens bei tragen. Gut vorbereitet zum Parteilehrjahr Das Thema 6 im Zirkel „Grund probleme der deutschen Arbeiterbe wegung" lautet: „Das Wesen und die Grundzüge der antifaschistisch demokratischen Ordnung. Die Wei- terentwicklung der SED zur Partei neuen Typus." Wir nennen heute bereits den Zirkelteilnehmem und Zirkelleitern Fragen, die das Selbststudium er leichtern sollen. 1. Warum war es 1945 nicht mög lich, mit einem Sprung zum Sozia lismus zu gelangen? Begründen Sie die Notwendigkeit einer antifa schistisch-dcmokratischen Revolu tion. 2. Wie wurde die Machtfrage im Prozeß der antifaschistisch-demo kratischen Revolution gelöst? Ziehen Sie Schlufsfolgerungen für eine de mokratische Umgestaltung in West deutschland, 3. Vergleichen Sie die antifa schistisch-demokratische Wirtschafts und Sozialordnung der Zeit nach 1945 mit der entsprechenden Kon zeption für Westdeutschland im Programm der KPD (Entwurf ver öffentlicht im „ND* vom 13. Februar 1968, S. 3) 4. Weldier Zusammenhang bsteht zwischen der antifaschistisch-demo kratischen Ordnung und dem Sozia lismus? 5. Wie veränderten sich der Inhalt der Arbeiterbewegung, die Formen des Klassenkampfes und die Rolle der SED in der Periode der antifa schistisch-demokratischen Revolu- tion? Junge Menschen an unserer Seite mit dem Leben in der Partei vertraut machen Die Parteiorganisation der Medizini schen Akademie hat sich in Vorberei tung des 20. Jahrestages der DDR grobe Aufgaben gestellt Aufgaben, die für die weitere allseitige Stärkung un serer Republik wesentlich sind. Zu ihnen gehört auch die Stärkung der Reihen unserer Partei. In unserer Abteilungsorganisation sind wir dabei von folgender Einschät zung ausgegangen: In unserer Schule werden etwa 500 Lehrlinge und Schü ler ausgebildet. Der überwiegende Teil beginnt seine Ausbildung mit 16 Jah ren, einem Zeitpunkt, wo sich bei sehr vielen jungen Menschen ein starkes Interesse für alle Fragen, die das Leben aufwirft und die für die Zukunft entscheidend sind, besteht. Daraus er wächst besonders für uns Pädagogen die Aufgabe, den jungen Menschen ein umfangreiches marxistisch-leninisti sches Wissen zu vermitteln und eine vielseitige Erziehung der Gefühle und Motive zu gewährleisten. Darauf zielen unter anderem die Mafjnahmen und vielfältigen Forderungen der Fachleh rer, Lehrausbilder und Heimerzieher, die unsere jungen Menschen sowohl über den Verstand als auch über das Gefühl mit den revolutionären Erfah rungen der deutschen Arbeiterbewe gung und mit dem Entstehen und Wer den unserer Republik vertraut machen. Dieser politisch-ideologische Wachs- tumsprozeß unserer jungen Menschen ist untrennbar mit Veränderungen in der moralischen Haltung der Jugend lichen verknüpft. Sie äußern sich unter anderem in einem neuen Verhältnis zu ihren Eltern, in dem Verhalten gegen über Älteren, in der Stellung zum Kol lektiv und seinen gesellschaftlichen An forderungen. Mit jeder selbständig ge fällten Entscheidung wächst die Per sönlichkeit unserer Jugendlichen. Ein besonders weittragender politischer Be- schluf ist der Wille eines jungen Men schen, in den Reihen der Partei mitzu arbeiten. Von uns Genossen hängt es in hohem Mabe ab, ob diese Entschei dung bewubt getroffen wird. Es reicht nicht aus, daß von der Mit gliederversammlung einige Kollegen vorgeschlagen werden, mit denen man gelegentlich einmal über den Eintritt in unsere Partei sprechen sollte. Vielmehr ist es unsere Pflicht, auf vielfältige Art und Weise die Menschen an unserer Seite mit dem Leben der Partei ver traut zu machen. Dabei haben sich bewährt: • Die Teilnahme am Parteilehrjahr: 15 parteilose Kollegen nehmen am theoretischen Seminar teil. * Die Teilnahme der Schüler am Zir kel junger Sozialisten. Die Genossen und Kollegen Klassen lehrer führten in diesem Zusammen hang viele Gespräche mit unseren Schülern und Lehrlingen. So stellten sie unter anderem solche Fragen: „Ist es für Sie ein Bedürfnis, an politischen Versammlungen teilzunehmen?" „Wel che Probleme sollen in den einzelnen Zirkelstunden behandelt werden?" Die Antworten zeigten, daß unsere jungen Menschen unterschiedlich grobes poli tisches Interesse besitzen. Auch stehen sie auf dem Standpunkt, daß vieles bereits Bekannte oft wiederholt würde, aber der Meinungsstreit über aktuell politische Probleme und über wider sprüchliche Erscheinungen zu kurz kommt. Diese gezielten Aussprachen führten dazu, daß ab neuem Schulhalb jahr sechs Zirkel zur Behandlung aktuell-politischer Probleme mit der Arbeit beginnen. Eine bedeutende Rolle im Erziehungs- prozeb unserer jungen Menschen spielt auch die Erziehung im Eltern haus. Jeder Pädagoge ist deshalb be müht, mit den Eltern seiner Schüler enge Verbindung zu halten. Insbeson dere kommt es darauf an, über eine bewubt und planmäßig herbeigeführte Arbeit mit den Eltern, die Mitglied un serer Partei sind, allseitige Kenntnis über die Schülerpersönlichkeit zu er langen. Die so gewonnene Möglichkeit, den Schüler umfassend einschätzen und beurteilen zu können, führt über eine zielstrebige Einwirkung zum ge setzten Ziel. So baten in unserem Wirkungskreis in den Schuljahren 1967/68, 1968/69 neun junge Menschen um Aufnahme in die Reihen unserer Partei. Wenn wir das erreichte Ergebnis überschauen, schätzen wir ein: 6 Dieser einmal beschrittene Weg “ brachte uns einen Erfolg, mit dem wir noch nicht zufrieden sind. Q Nur zielstrebige, langfristig ge- plante Arbeit führt zum Ziel. &) Die politisch-ideologische Arbeit • aller Genossen muß den Jugend lichen helfen, ihre Entscheidung rich tig zu treffen. Erika Hentschel, Mitglied der APO-Leitung Medizinische Schule Literaturhinweise Geschichte der deutschen Arbeiter bewegung, Kapitel XII Zu 1.: S. 42 bis S. 44 oben (Stra tegie der KPD 1945); S. 147 bis 149 (Strategie in den „Grundsätzen und Zielen" der SED 1946); S. 183 bis 185 (Strategie und Taktik der SED im Herbst 1946); S. 237 (Was ist antifaschistische Demokratie?). Zu 2.: S. 59 bis 60 (Blockpolitik); S. 170 bis 175 (Wahlen 1946); S. 190 bis 192 (Festigung der antifaschi stisch-demokratischen Ordnung); S. 275 (Deutsche Wirtschaftskom mission) . Zu 3.: S. 85 bis 86, S. 89 bis 90 (Bodenreform); S. 167 bis 168 (Volksentscheid); S. 202 (Deutsche Wirtschaftskommission). Zu 4.: S. 309 bis 311 oben (Ele mente des Sozialismus in der de mokratischen Ordnung). Zu 5.: S. 224 bis 225 oben, S. 259 bis 261 (neuer Inhalt der Arbeiter bewegung); S. 265 bis 274 (Durch Setzung des Leninismus in der Par tei); S. 307 bis 309 (Zusammenset zung über Entwicklung der Partei). Programm der KPD (Entwurf), „ND" vom 13. Februar 1968, beson ders Abschnitte II und III. Wichtig für APO-Sekretäre und Gruppen organisatoren Wir laden alle APO-Sekretäre und Gruppenorganisatoren der HPO zur Anleitung am Montag, dem 3. März, 14 bis 15 Uhr, in die Hochschulpartei leitung ein. .Akademie-Echo" Seite 3