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Prof. Dr. med. habil. Holtorff, Ärztlicher Direktor Dank und Anerkennung für die Tätigkeit im Dienste der Gesundheit Zum Tag des Gesundheitswesens 1969 begrüße ich alle Mitarbeiter der Medi zinischen Akademie „Car! Gustav Carus“ Dresden und danke für die aufopfe rungsvolle Tätigkeit im Dienst der Gesundheit unserer Bürger. Jeder von uns hat den Schwung, den die Vorbereitung des 20. Jahrestages un serer Deutschen Demokratischen Republik auf allen Gebieten ausgelöst hat, am eigenen Erleben verspürt. Auch die Wissenschaftler, Ärzte, mittleren medizinischen Fachkräfte, Angehörigen des technischen und Verwaltungspersonals, Lehrlinge und Schüler unserer Einrichtung entwickelten qualitativ und quantitativ umfas sende Initiative in medizinischer Forschung und Praxis. Alle klinischen und polikli nischen Abteilungen unternehmen große Anstrengungen zur Früherfassung von Krankheiten sowie zur Einführung und Erweiterung von Dispensairemaßnahmen. Die Erfüllung der übernommenen Verpflichtungen erforderte vielfach den kon zentrierten Einsatz von Ärzten, Schwestern und des übrigen Personals, deren Ar- beitskapazität nur durch Rationalisierung ihrer Tätigkeit auf anderen Gebieten zu gewinnen war. In diesem Zusammenhang gebührt vor allem den Kollektiven aus dem klinischen und poliklinischem Bereich, die noch Erreichen ihrer gestellten Ziele als „Kollektiv der sozialistischen Arbeit" bzw. als „Kollektiv für ausgezeich nete Leistungen im Wettbewerb" in diesem Jahr ausgezeichnet werden konnten, Anerkennung. Es handelt sich um die Mitarbeiter des orthopädischen Operationssaales, der chirurgischen Poliklinik, des Histologischen und Zytologischen Labors der Frauen klinik und des chirurgischen Operationssaales, die sich täglich, in unmittelbarem und mittelbarem Kontakt mit den Patienten stehend, durch effektive Betreuung nach neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen für die rasche Gesundung der kranken Bürger besonders einsetzten und domit den Sinn des sozialistischen Wettbewerbes sichtbar unter Beweis stellten. Als großer Fortschritt in der Verbesserung der medizinischen Betreuung der Bür ger unserer Stadt ist der durch Initiative von Herrn Oberarzt Dr. Haumann durchgesetzte Einsatz der „dringlichen medizinischen Hilfe" im 3-Schichtdienst an zusehen, die somit ununterbrochen Tag wie Nacht zur Verfügung steht. Die gleich zeitig vorgesehene Indikationserweiterung auf alle lebensbedrohlichen Zustände konnte dadurch erreicht werden, daß sich auch Ärzte der Medizinischen, Neurolo gisch-Psychiatrischen, Augen-, Hals-Nasen-Ohren- und Frauenklinik freiwillig für diesen Notdienst zur Verfügung stellten. Ebenso hoch zu bewerten ist die aus Anlaß des 20. Jahrestages unserer Repu- blick in den Räumen der Poliklinik Fiedlerstraße erfolgte Einrichtung eines kinder ärztlichen Bereitschaftsdienstes für die gesamte Stadt Dresden. Der starken Inan spruchnahme dieser Spezialsprechstunde nach zu urteilen, liegt dafür ein echtes Bedürfnis vor. Die zahlreichen Verpflichtungen und guten Gedanken, die in Vorbereitung des 20. Jahrestages entstanden, dürfen sich nicht mit Abschluß des laufenden Jahres erschöpfen, sondern sollten vielmehr Anlaß für Bemühungen sein, um neuen Zie len in den folgenden Jahren zuzustreben. Die weitere Gestaltung des entwickel ten gesellschaftlichen Systems des Sozialismus beinhaltet auch die Vervollkomm nung des Gesundheits- und Sozialwesens. Das verlangt heute und künftig die Lösung vieler entscheidender Aufgaben durch jeden Mitarbeiter im Gesundheits wesen. Mit der Einführung der elektronischen Datenverarbeitung in der Medizin auf dem Gebiet der Diagnostik, angefangen von Laborautomaten bis zu Diagno- stikcomputem, der Information und Dokumentation sowie auf anderen Gebieten werden revolutionierende Elemente wirksam, die die bisherige Arbeitsweise grund legend verändern und zahlreiche Probleme aufwerfen, zum Beispiel die Fragen nach dem künftigen Arzt-Patient-Verhöltnis oder nach dem Verhältnis des Men schen zur modernen Technik, die Möglichkeiten des Menschen, gesundheitsför dernde und gesundheitsgefährdende Faktoren seiner natürlichen und sozialen Umwelt in den Griff zu bekommen, die Einbeziehung der zunehmenden Verlage rung des Gesundheitsschutzes auf prophylaktische Maßnahmen in unsere pro gnostischen Überlegungen und ähnliche Probleme. Der bevorstehende 100. Geburtstag Lenins sollte für alle Mitarbeiter der Aka demie Ansporn sein, ernsthaft zu prüfen, ob sie im Rahmen von innerbetrieb lichen Wettbewerben oder durch die Aufnahme des Kampfes um die Erringung des Staatstitels „Kollektiv der sozialistischen Arbeit“ - gegebenenfalls auch zum 2. Mal — einen positiven Beitrag zur Lösung der zitierten Aufgabenstellung durch Nutzung aller zur Verfügung stehenden ideellen und materiellen Potenzen im Rah men der sozialistischen Gemeinschaftsarbeit leisten können. Es gilt nicht nur, die in den zentralen Vereinbarungen verankerten Aufgaben und die in den gemein samen Arbeitsprogrammen festgelegten Verpflichtungen exakt zu erfüllen, son dern darüber hinaus durch persönliches politisches Engagement und die bewußte Teilnahme an der gesellschaftlichen Entwicklung zur allseitigen Stärkung unserer Republik und der sozialistischen Staatengemeinschaft Pionier- und Spitzenleistun gen zu vollbringen. Der Beschluß des Sekretariates der Bezirksleitung Dresden der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands vom 1. August 1969 hat den Weg zur weiteren Ver besserung der medizinischen Betreuung im ambulanten und stationären Bereich aufgezeigt sowie die Rolle und Bedeutung der Medizinischen Akademie Dresden als Zentrum der Forschung, Lehre und Erziehung sowie der medizinischen Be treuung der Bevölkerung dargelegt. Die sich daraus für uns ergebenden Ver pflichtungen sind groß und vielseitig. Ich darf aber der Hoffnung Ausdruck geben, daß alle Angehörigen unserer Einrichtung, wie bisher, durch eigene Anstrengun gen und Überlegungen in ihrem Wirkungsbereich zur theoretischen und prak tischen Bewältigung der bevorstehenden Aufgaben beitragen und damit bewußt und zielstrebig die Vorzüge des Sozialismus in der eigenen Tätigkeit ausschöpfen. Dazu wünsche ich allen Mitarbeitern der Medizinischen Akademie „Carl Gustav Carus“ Dresden Schaffenskraft und viel Erfolg! Große Leistungen eines kleinen Kollektivs Im November 1967 wurden auf Anregung von Herrn Prof. Dr. med. Günnel, Direktor der Klinik für Hals-Nasen-Ohren-Krank- heiten, in Zusammenarbeit mit dem Kreisvorstand der Sozialver sicherung Spezialsprechstunden einer zentralen Hörgeräteabtei lung eingerichtet. Ein kleines Kollektiv, dem zwei Audiometrie assistentinnen und zwei bis drei Ärzte angehören, vollbrachte seitdem beachtliche Leistungen mit hohem gesellschaftlichen und ökonomischen Nutzen. Das „Akademie-Echo" ver öffentlicht in der Ausgabe Nr. 23 (23. Dezember 1969) zu dieser Thematik einen Artikel von Herrn Dr. med. Fritsche. Die Aufnahme links zeigt die Vorwahl der Hörgeräte mit Satz abstandprüfung durch Frau Dr. Budach und Herrn Dr. Fritsche. Foto: Unger .Akademie-Echo' Seite 2