Suche löschen...
Sächsische Volkszeitung : 16.07.1924
- Erscheinungsdatum
- 1924-07-16
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-192407167
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19240716
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19240716
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1924
-
Monat
1924-07
- Tag 1924-07-16
-
Monat
1924-07
-
Jahr
1924
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 16.07.1924
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Mittwoch, den 16. Juli 1624. Wl«gIW VkWWN Ter Aufbau der Beziehungen des Gleiches zu dein gesamten Auolaud »»acht gute Fortschritte. Wie eS zurzeit niit den diplo matischen Vertretungen des Reiches iu aller Welt steht, mag aus folgende» Mitteilungen ersichtlich sein: Das Deutsche Neust unterhält zurzeit 6 Botschaften uno zwar in London, Madrid, Moskau, Paris, Rom ibei der italienischen istegiernng), Tokio und Washington, in der Türkei sowie beim Vatikan. Weiter belistt Deutschland 22 (Gesandtschaften 1. Klasse. Es sind folgende: Argentinien: Buenos AireS; Belgien: Brüssel: Brasilien: Niv de Janeiro; Bulgarien: Sofia; Chile: Santiago: China: Peking; Täncmark: >iopenl>age»; Finnland: Helsingsoes ikiinstig in (Gesandter 2. Klasse nmznwandeln): Griechenland: Athen; Jugoslawien: Belgrad; Lettland: Riga: Mcrito: Meriko; Niederlande: Haag; Norwegen: Christiania: Oesterreich: Wien; Palen: Warschau: Portugal: Lissabon: Rumänien: Bukarest: Schweden: Stockholm: der Schweiz: Bern; der Tschechoslowakei: Prag; Ungar»: Budapest. Tazn komme» 16 Gesandte 2. Klasse und zwar in: Abessinien: Adis Abeba; Bolivien: La Paz: Kolumbien: Bo gota, Cuba, Haiti, Dominilaniscste Republik: Havanna; Eenador: Quito; Aegyvte»: Kairo; Estland: Reval: Litauen: Kowno; Lni'em- bnrg: Lnreinbnrg: Mittel Ameriia; Paraguay: Asuncion; Persien: Teheran: Peru: Lima; Siam: Bangkok; Uruguay: Montevideo; Venezuela: Caracas. Ferner befinden sich >6 GcsandtschaftSräte 1. Klasse (Bot schaftsräte) in Buenos Aires, London, Madrid, Moskau, Paris, Peking, Nom (bei der Botschaft bei der italienischen Regierung), Tokio, Washington, und Wien sowie bei der Botschaft beim Vatikan, 2 zur besonderen Verwendung des Auswärtigen Amts. Generalkonsulate sind vorgesehen in Belgien: Ant werpen; Chile: Valparaiso; China: Canto», Hankow, Shanghai, Tientsin, Tanzig: Georgien: Tiflis: Großbritannien Irland und den übrigen britischen Gebieten: Dublin, Kalkutta, Melbourne, Montreal, Pretoria; Italien: Mailand, Neapel; Japan: Kobe; Meniel: Memel; den Niederlanden und niederländischen Be sitzungen: Amsterdam, Batavia: Polen: Kattowih, Posen; Ruß land: Petersburg; der Schweiz: Zürich: Spanien: Barcelona; der Türkei: Smyrna; der Ukraine: Charkow; den Vereinigten Staaten von Amerika: Chicago, Nenyvrk, San Franziska. Endlich gibt cs Konsulate in: Brasilien: Porto Alegre, San Paule; China: Chungking, Mul den, Tsinanfn; Dänemark: Apenrade; Aegnpteu: Alerandrien; Griechenland: Salonik; Großbritannien: Irland und de» übrigen britischen Gebieten: Glasgow, Liverpool; Italien: Gnina. Triest; Japan: Uokohama; Jugoslawien: Serasewo, Zagreb; Liberia: Monrovia; den Niederlanden: Rotterdam; Oesterreich: Graz, JnSbruek; Polen: Krakau, Lodz, Thorn; den portngisischen Be sitzungen: Lonrenco, Marques; Rumänien: Elqlatz, Kronstadt, Temesbar; Rußland: Wladiwostok; Schweden: Gotenburg: der Schweiz: Basel, St. Gallen, Gens; der Tschechoslowakei: Brünn, Preßbnrg; der Ukraine: Kiew, Odessa: den Vereinigten Sacken von Amerika und deren Böschungen: Neu Orleans. Eck- haben Dienstwohnung: a) sämtliche Botschafter; b) die Gcsandie» l. Klasse in Belgrad, Bern, Brüssel, Buka rest Haag, Peking, Prag, Riga, Stockholm, Warschau und Wien; c) die Gesandten 2. Klasse in Adis (Abeba, Bangkok und Teheran; d) die GcsandtschaftSräte 1. Klasse (Botschaftsräte) in Peking-und Tokio; e> die Generalkonsuln in Antwerven, Eanton, Hankow, Kode, Mailand, Posen, Pretoria, Shanghai und Tientsin; f) die Konsuln in Aoenradc, Basel, Chungking, Mucksen, Tsinanfn und Yokohama: g) die Inhaber sämtlicher fliegenden Stellen in Bangkok, Canto», Chungking, Hankow, Kode. Mnkden. Peking, Shanghai, Tientsin, Tokio, Tsinanfn und Yokohama. Für Grundgehälter, Kinderznschläge, Aufwandsgelder, AnSlandszulagen und Zuschüsse der diplomatischen »nd kon'u- larischen Beamten und der Beamte» bei den Vertretungen de? Reiches sieht der Etat des Reiches einen Betrag von v 250 006 Mark vor. Vermischtes -st Schwerer Kirchenraub I» Warschau. AuS der Bouifn- ziuskirche der Vorstadt Czcruiakow sind die Reliquie» des hei lige» Bonifazius sowie die gesamte» Kirche» schätze ge raubt wordeu. Der Warschauer Polizei ist eS gelungen, die Kirchenschäuder zu verhafte» und ihnen einen Teil der Deute ab- zuuehmeu. ^ Grostfeuer i» Frankfurt a. M. Ciu Rieseubraud zer störte am 12. Juli in fast siebeustündigem Wüten am Westhafen eine mit Altpapier dichtgesülltc Halle. Die Feuerwehr konnte sich W -ein Mge M Smien 5. Die gewürfelte Stadt (Nachdruck verboten.) Mehr Licht wirft mehr Schatten. Der Schatten ist kühl, das Licht ist heiß. Wenn man enge Straßen mit hohen Häusern baut, sa ist es hell genug in den Straßen, um zu sehen und kühl genug, um darin sich aufzuhalten, wenn man nicht draußen beschäftigt ist. So entstanden im Süden die engen Gassen, worin man lebt und die hohen Häuser, worin man fast nur schläft. Nun kommt zu dem reichen Licht ein reich sich kuppelnder und hoch sich austürmender Banboden, vor einem herrlichen, best ge schützten Hnfenboge». Was liegt näher, als daß man da so baut wie der Boden sich formt! Wie kommt doch ein gutgeglicderter Berg zustande und zur schönen Wirkung? Indem jeder Teil ein klarer Berg, ein Hügel, ein Felsenriff, oder ein Ansaß dazu ist! Errichtet man auf jeder Höhe Bauten, die wieder nur Höhen sind, hingewürselte Höhen aus Stein und Höuscroiertei, die wie Steinblöcke sind, so ist es ein natürlich bebauter Berg, oder Abhang. So ist Genua entstanden. Sind in solcher Stadt moderne Verkehrsmittel untcrzubrin- gen, oder einzufügen, so baut man Straßen, die sich wie Ser pentinen um den Berg schlängeln, oder Treppen, die die alten, steilen Straßen verbinden, oder riesige Aufzüge, die von einem unteren Platz nach einem oberen führen, oder Tunnels für Stra ßenbahnen, welche im kleinen jenen großen ähniich sind, die die Schweizer zwischen die Beine Ihrer Aspenriesen gebrochen ha ben. Moderne Stadtviertel werden luftiger und höher angelegt, alles aber würselartig ohne hohe Dächer, So sichert diese Bauweise eine seltsame Einheit im Stil. Alte Bauten aus dem 12. und 13, Jahrhundert stimmen deshalb Im wesentlichen, eben in jenem starben Würfeleinbruck, mit den ganz modernen, stilgemischten Bauten überein. Nichts wirkt kitschig, obschon sehr ungleich im künstlerischen Ausdruck. Es ist bcivundernswert, wie auf diese Weise die Genueser bis in die allerneuesie Zeit großartig geblieben sind, großartig wie das blaue Meer, dessen kilometerlange Wellen sich an seiner wonnig geschweiften Küste auf das anmutigste Immer kleiner, doch in einem stets gleich gewaltigen Schauspiel brechen. Weniger durch die listige und geschickte pomphafte Gebärde der Anpassung wie der Mailänder, als durch die Macht des Geldes und des Armes, geführt durch einen geschmeidigen Geist, haben die Genueser sich durch die Jahrhunderte hindurch eine große Stärke erhalten, sei es im eigenen Staat, oder als Glied Nr. t63. Seite S Der Grund zu künftigen Kriegen Sven Kedin über den Verlrag von Versailles In seinem neuesten Buche „Von Moskau nach Peking" (Leipzig, F. A. Brockhaus) schreibt der be kannte schwedische Tibelsorscher: Der Frieden war vollkommen würdig des feigsten aller Kriege der Geschichte. Dort in Versailles wurde das Deutsche Reich hingemordet. Nein deutsche Provinzen wurden abgetreten, alle Kolonien gingen in die Hände der Sieger über, und Deutschland wurde jeder Möglichkeit beraubt, mit Waffen zu verteidigen, was von seinem Gebiet noch übrig war. Man feierte Orgien der Plünderung, des Diesstahls und Raubes, man legte sich die deutsche Handelsflotte zu, man raubte das Privateigentum der deutschen Bürger, das bei Kriegs ausbruch in den Ländern der Entente, ;a sogar aus deutschem Boden im Elsaß und in den deutschen Kolonien sich befand, man erschwerte den freien Handel, man schonte nicht einmal die Tiere und machte Anspruch auf solche Mengen von Milchkühen, daß Zehntausende von Säuglingen sterben mußlen. Nachdem der Feind in dieser Weise bis auf die Haut ausgewogen war, ver langte man einen Schadenersatz, den Deutschland niemals bezahlen kann. Die Ereignisse des Jahres 1623 haben gezeigt, welche Ab sichten diesen Forderungen zugrunde lagen, die Pfänder, der Einsall ins Ruhrgebiet, die Besetzung der Pfalz, die Möglichkeit, die blutende Wunde künftig osfenzuhalten und das deutsche Volk unter französischen Reitpeitschen und Bajonetten zu Knechten zu machen. Im Namen der weißen Rasse und der abendlän dischen Kultur schickte man Neger truppen aus Afrika in die besetzte» Gebiete, um die Geschlagenen zu demütigen und ihre jungen Frauen und Jünglinge einer bestialischen Widerlich keit preiszugeben, die jeden anständigen Menschen vor Scham erschauern läßt. Die ganze Welt sieht zu, ohne einen Finger zu rühren. Tie Vereinigten Staaten, die die größte Berantwortnng für den Ausgang des Weltkrieges trage» und die durch Kündigung der französischen Anleihen der Gewalt Hütte» eine» Damm setzen können, sehen immer noch nicht ihre Pflicht ein, sich an den Versuchen zu beteiligen, Europa zu retten, ehe es zu spät ist. England will, aber kann nicht, wenigstens jetzt nicht. Unterdessen rast Europa blindlings, mit verhängten Zügeln dem Abgrunde oder dem nächsten Welt kriege zu. Gewisse Mächte, so hieß es, ivaren ins Feld gezogen, um in Zukunft alle Kriege unmöglich zu machen. In Versailles zog man die neuen Grenzen zwischen den Staate» Europas in einer so wahnsinnigen Weise, daß man unter Ausbietung de, äußersten Gedankenschärfe kaum einen besseren Grund zu künftige» Kriegen hätte legen können. Friede» aus Erden sollle herrschen. Aber alle stehen bis an die Zähne ge rüstet bereit, sich auseinanderzustürzen. Um sein eigenes Ge wissen zu beruhigen und die Massen zu tauschen, gründete inan den Völkerbund. Aber die Staaten, die am ehesten Stütze brauchten, Rußland und Deulschland, wurden draußen gehalten, Als ein Krieg zwischen Italien und Griechenland vor der Tür stand, erfuhr die Menschheit, ivas oer Völkerbund wer! ist. wenn es ernst wird. Man sprach bei passender und unvassender Gelegenheit von „to make the world sase sor democraey", die Well reis für De mokratie zu machen, man sprach vom Selbstbestim m u n g s - recht der Völker, von Rech: und Gerechtigkeit. In Wirklich keit trug man dazu bei, einem I in p e r a l i s in u s den Wca u bahnen, wie er vor dem Kriege nicht seinesgleichen halte. Man fragte nicht nach den Wünschen der Völker, man beging oder duldete alle Arten Unrecht und Ungerechtigkeit. Die Bolschewiki zu verurteilen, findet man keine Worte, die stark genug sind. Aber ist man selbst auch nur »rn ei» Geringes besser? Alls Grausamkeit gegen lebende Wesen ist widerlich. Tie Novemberrevolution 1918 verlies wenigstens schnell, während die Aushungerung der armen Bevölkerung in den besetzten Gebieten Deutschlands sich Zei: läßt. Völker, die nicht müde werden, sich gegenseitig zu geißeln »»d zu verfolge», senden Missionare »ach China. Und die Missi onare predigen: „Selig sind die Barmherzigen, oenn sie worden Barmherzigkeit erlangen. — Liebe deinen Nächsten wie dich selbst. — Liebet eure Feinde, tuet wohl denen, die euch hassen, segnet, die euch verfluchen, bittet für die, so euch belei digen". Und was antwortet der friedfertige Chinese? Ei zeigt auf den Weltkrieg, aus den Frieden von Versailles und ans das Nuhrgebiet und ruft aus: „Du Heuchler, ziehe erst den Balken aus deinem eigenen Auge." Nein, wir leben in einer von Lügen vergifte ten Atmosphäre. Wohin wir uns auch wenden, hören ivi, die heimtückischen Reden der falschen Propl-eten. Sie kommen zu »ns in Schaskleidern, aber innen sind sie reißende Wölfe, An ihren Früchten werden wir sie erkennen. „Man erniel nicht Weintrauben von Dornen, nicht Feigen von Disteln " So lange ihre Stimmen erklingen, kann die Menschheit nicht hasse», lichteren Zeiten entgegengeführt zu werde». bei ihren Löscharbeiteu lediglich auf die Erhaltung der lehr schwerbedrohten Nachbai gebände beschränken. Ter Schaden ist außerordentlich groß. — Das Urteil Im Eisenbahnunglück bei Cani-stadt. Das Eisenbahnunglück bei Cannitadt. bei dem 12 Personen getötet und 13 verletzt wurden, beschäftigte das Schössengerickt Eann- stadt. Der bei dem Unglück schwer verletzte Reserrelokamotiv- führcr Abele wurde zu einem Jahr drei Monate Gefängnis ver urteilt. Die Mitangeklagten. Eisenbahnsekrctär Kirschbaum und der Stellwerkmeister Kellermann wurden vom Gericht freige- sprochc». — Ei» Weiher Regenbogen. lieber die seltsame Crscheine'ng eines weiße» Regenbogen?-, die sich am 6. August 16t8 gegen halb 7 Uhr morgen?- in der Gegend uon Talsin in K u r l a n d zeigte, berichtet N. Meyer-Riga, in der „Meteorologischen Zeitschrift". Der Referent konnte den Bogen auf einer Wagenfahrt mehr als- eine halbe Stunde lang beobachten und macht des weitere» darüber folgeiide interessante Mitteilungen: Tags zuvor hatte c§ geregnet, am Morgen um I Uhi lag dichter Regen über der ganzen Gegend. Als die Tonne allmählich durchbrach, erschien der weiße Bogen. Seine Breite betrug »ach sorgfältiger Schätzung 7 Grid^ Ich glaubte, eine schwaeheöilichc Färbung am äußeren, eine bläuliche am inneren Rande des Bogens wabrzniiehineen; doch mag die Er wartung, daß es so sein sollte, mich gelauscht haben, denn meine Frau, die mich begleitete, bic-tt den Bogen sür rein weiß. Unten, wo der Nebel dichter war. hob sich der Bogen sehr deutlick vani dunk'-reir Hintergründe ab; er war sogar vor einer ungefähr 200 Meter entfernten Scheune noch zu erkennen. — Aufklärung über den Untergang dcS „Thor". Der dein überlebenden Steuermann rätselhaft erschienene Untergang des dänischen Deimpsers „Thor" kurz vor Kovenbageu, dem 13 Men schenleben zum Opfer fielen, ist durch die Scenmtsverhandinng in Kopenhagen aufgeklärt worden. Widerstrebend hatte der rnit- nntergc-gangene Kapitän im letzten Augenblick auf Veranlassung der Reederei noch cine Ladung eiserner Träger und Holzbalken ins Hinterschiff verstaut, wodurch dieses überladen wurde und durch Uebereinanderfallen der Ladung bei Schiefstellung deS Schiffes seine Kcnter-nng herbeigesübrt. Dänemark unter- eincs anderen. Es hat sich durch Kampf behauptet! Ihr Hasen war immer einer der besten und grüßten des Mitlclmeeres. Ist der jetzt im Bau befindliche neue Hosen fertig, so kann es auch die neuen Riesendampfer über 40 000 Tonnen in seinem Becken ankern lassen. Auch der Hafen selbst erscheint, so groß er ist. übersichtlich wie eine Fensterauslage und selbstverständlich eingealiedcrt in das amphitheatralischc Panorama der Stadt. Dadurch bedrückt er nicht. Nichts von der Stadt bedrückt, alles ist klar. Jedes Ge bäude wirkt dennoch, steht man davor, wie abgesondert und ge waltig in seinen Maßen. Für einen jungen Architekten ist nichts lehrreicher als diese Stadt, denn hier lernt er das Grundgesetz des künstlerischen Bauens und zugleich das Geheimnis der Stilverinischung. Die Straßen der Altstadt, die links und rechts einen ebenen Bürgersteig aus Lawaquadern, in der Mitte eine Fahrtrinne aus Backstein liir Maulesel haben, nassen natürlich zu den sehr breiten Straßen der hach am Ber-w gelegenen Neustadt mit ihren majestätischen Windungen, Tunnels, Arkaden, Brücken und Ouerbogcn. Gassenhäuser, 7 bis 8 Stockwerke hoch, mit der draußen hängenden Wäsche, bilden wohl einen pittoresken Seiten-, doch keinen Gcgenklang zu den palastartigen Wohn häusern der Neuzeit, mit ihren hohen sackartigen Zimmern und ihrer raumverschwenderischen Säulenhalle des Eingangs. Autogerassel erfüllt die Stadt mit dem etwas nervösen Takt jener, die kein Hindernis kennen. Die Liebe des furcht baren Meeres dampft ihn rauschend, währen die Sonne aus blauem Kristallhimmel zu dem modernen amerikanisierten Be trieb lacht und selbst hier jenes versöhnende und sänftigende sar mente (cs macht nichts) hervorbringt, das zum Schlendern und Genießen so sehr reizt. Abends vom Schiss aus gesehen, er scheint diese steile Terrasscnstadt im Mondculicht, das gelb aus dem großen Balle wabert, märchenhaft weiß unter tiefblauem Himmel und mächtig ist dann ihr nächtliches Schweigen. Hans Roselieb. Kumor Auskunft. „Was machen Sie eigentlich jeden Abend zu Hause?" „Um zehn Uhr gehe ich ins Bett." „Und vorher?" „Vorher ziehe ich mich aus." („Jugend".) sucht den Fall auch durch Taucher au der Uuqlückssicile sein genau und will ihn zu einer Revision der Ladevejiuum:uqe» benutzen, die künftig viel schärfer gehaudhabt werden sollen. Den» auch die Ladeliuie des ziemlich alten Schiffe'?- war durch Abnutzung unsichtbar geworden. Für Passagierbeförderung war dieses Schiff bereits nicht niehr geeignet . — Eine Schwindelsirma. Der Kaufmann Fritz Benkert in Nürnberg gründete im Januar 1924 eine „Süddeutsche Kaffeefabri! A.-G.", ohne das er einen Pfennig Geld sein eigen nannte. Obwohl er den Betrieb gar nicht ausgenommen batte, suchte er durch Zeitungsanzeigen, besonders- in Frantssni-c Blättern, Personen für dar- Einkassieren von Rechnungen in Frankfurt und Umgebung. Es meldeten sich am einen Schlag Hunderte von Personen. Diese mußlen aber, wenn sie die Stel lung antreten wollten, zunächst 10 Mark sür Eintragung der Per sonalien bezahlen bezw. einschicken. Auch das taten sofort 300 Leute. Die Leute erhielten aber weder die angebolene Stelle, noch das Geld zurück. Nur einige Personen, die mit Anzeige drotu.-n. oe, kamen ihre Ei-iZahlungen zurück. Schließlich wurde doch vei der cckacitsanwaltschast Anzeige erstattet mir dem Criolg. daß oer Kafieesabrikant setzt in Nürnberg verhaftet und dein Unter suchungsgefängnis zugeführt wurde. Dein Schwindler war e-s lediglich -um die Groschen der Aermsteu zu tu». — „Ta zog der weiße Hirsch vorbei." Im Blankenbur. gischen Harzgebiel (Freistaat Brauuschweig) ist im sogenannten Hciligengrnnd ein w e > ßer H > r s ch anfgeiancht. Diese Färvu: g ist bei dem deutschen Rotwild außerordentlich selten. Vor Jahr zehnte» hatten die Grafen von Sto'berg Wenigerode in ihren Hochwildrevieren ebenfalls einen weißen Hirsch in Hege. Cr ge noß unbedingte Schonung. Das sonderbare Natnrsviel sin Blau- kenlnirger Revier erweckt bei der deutschen Iäaerwelt und bei den Naturfreunden hohes Interesle — „Erde und Mars. Im Monat Augnn wird der Nachbar planet Mars- unserer Erde so nahe kommen, wie dies ca teil nächste» Jahren (bis zum Jahre 2003) nicht (nieder der Fall sein wird. Alle bedeutenden Sternwarten der Erde rüile» sich, um während des- Auguste'? die günstige Stellung des Mars zu einer genauen Erforschung seiner Oberfläche zu benuven. Zum Glück! „Heut bin i schon einmal eeiclirvcken: denken S' Ihnen: mir fällt ein Blumenstock auf die Straße nnd gend einem Herrn aus'» Kops! Zum Glück wcir's mein Mann!" („Fliegende Blätter" ) Kleiner Unterschied. Tie K. P. D. hat kürzlich wieder Anweisungen aus Moskau erhalten, in denen es u. a. heißt, die Stadt ' und Gemeinde- Parlamente müßten Keimzellen eine-? Räteparlaments werden. Vorläufig benehmen sich die Mitglieder der Partei allerdings, als säßen sie nicht in Keimzellen, sondern in GnmmizeUen. („KladdcradTitich'ck Zeitaufschrei. Bnnkvorstaiid (zum Lehrling): „Sie, Pickelvnber, sangen Sie lieber Fliegen für meinen Laubfrosch, wenn Sie von morgens bis zum Abend nichts zu tun haben. AVer bei den Dividenden den Federhalter noch zu zerkauen, ist eine Verschwendung und gegen jedes Geschästsprinzip." „Der LedenSspiegel". Kriegslustig. Ein heißer Patriot von Oregon wurde gefragt, ob er im Falle eines Krieges mit Japan auch selbst an die Front gehen würde. „Gewiß, und zwei andere mit mir." „Und wer sino die beiden anderen?" „Nun, die beiden, die nötig lein würden, mich a» die Front zu bringen." („Morning Posck.s Pedantisch. „Ich möchte Entenbraten, aber ohne Schoten", bestellte oer Gast. „Tut mir leid", erwiderte der Ober, „aber Sie tonnen ihn nicht ohne Schote» haben. Heute haben wir keine Schoten, sondern nur Spinat »ud Schnittboynen. Wollen Sie also den Entenbraten ohne Spinat oder ohne Schnittbohne» haben?" („Morning Post".) Grob. Er: „Man sagt, die Dummheit mache glücklich. Sind Cie auch der Meinung?" Sie: „Ich weiß nicht. Jedenfalls sehen Sie nicht »„glücklich („Matin".)
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)