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Sächsische Volkszeitung : 28.07.1917
- Erscheinungsdatum
- 1917-07-28
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-191707284
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19170728
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19170728
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1917
-
Monat
1917-07
- Tag 1917-07-28
-
Monat
1917-07
-
Jahr
1917
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VonnaSend. 28. Juli 1817 Nach einer kurzen Prüfung, ob alles in Ordnung, gibt der Führer, ein Kücheuunterofffzier, Punkt V-6 Uhr den Befehl, und die Kolonne setzt sich in Bewegung. 10 km hinter der Kampslinie, ein lichtes Kiefernwäld chen, das bis jetzt vom feindlichen Artilleriefeuer noch ver schont geblieben, ist das Ziel der Proviantkolonne. Hier befindet sich das Lager der Trägertrupps, die jeden Abend ihren Kompagnien im ersten Kampfgrabcn die Lebensmittel bringen müssen. Das Regiment befindet sich im Bereiche des ... . Berges, das dritte Bataillon in erster Linie. Gegen 8 Uhr abends stehen die Trägertrupps bereit, die Lebensmittel in Empfang zu nehmen und die Kaffee küchen zu leeren. Der Kaffee wird in Blechbehälter gefüllt, die gleich einem Tornister auf dem Rücken zu tragen sind und je 15 Liter Flüssigkeit fasten. Was dann noch an Kaffee in den Kesseln ist, wird teils für den Trägertrupp zurückbehalten, teils noch in Feldflaschen gefüllt, die mit nach vorn gebracht werden. Die Lebensmittelsäcke werden gezählt, und wenn alles stimmt, bekommt der Führer seine Bescheinigung vom Offizier der Trägertrupps des dritten Bataillon und die Küchen und der LebenSmittclwagen streben wieder dem Waldlager bei X -. zu. Nun bekommt jeder Trupp die Lebensmittel für seine Kompagnie und der Kaffee wird nach der Kopfzahl berechnet gleichmäßig auf die Kompagnien verteilt. Danach übergeben die einzelnen Truppenführer ihren Mannschaften die Lebens mittel und zwar so, daß keiner überlastet wird. Fünf Mann je einen Kaffeekcssel, vier Mann je 15 Feldflaschen, ein Mann den Postsack und auf die noch restlichen Leute werden die Portionen- und Brotsäcke verteilt. Der Offizier ruft noch mals die Truppführer zu sich zu kurzer Besprechung. Inzwischen ist es ^10 Uhr abends geworden Die Trägertrupps treten an. Zuerst der Trupp für den Bataillonsstab, dann die Trupps der 12., 11., 10., und 0. Kompagnie. Der der 12. Kompagnie, dem auch ich zuge höre, zuerst, weil dieser den weitesten Weg zurückzulegen hat. Die Sonne neigt zum Untergange und überzieht die Fluren mit goldigem Rot. Ich stelle kurze Betrachtungen an, was uns dies Abendrot wohl bringen mag —; denn die feindliche Artillerie hat schon den ganzen Nachmittag das Gelände zwischen unserem Lager und der Front schwer unter Feuer und noch fortwährend erschüttert das Heulen und Krachen der fliegenden und krepierenden Granaten die schwüle Abendluft. Der Trupp des Bataillons-Stabes marschiert ab. In Abständen von fünf Minuten folgen die Trupps der ein zelnen Kompagnien im Gänsemarsch. Noch ein kurzes Bitt gebet zum Lenker der Schlachten, daß er uns auf diesem Gange beschütze, und unser Trupp verläßt das Lager. Durch üppige Wiesen und Nadelwaldschonungen, abwechselnd mit Streifen dunklen Kiefernwaldes, führt uns der Weg längs des Hauptkolonnenweges, der über die ... . Höhe führt. Einzelne frische Granattrichtcr verraten uns, daß der Weg noch am Nachmittag beschossen worden ist. Wir nähern uns der ... . Höhe. Wir hören das Heulen und Ein schlagen der Granaten immer deutlicher. Unser darin ge übtes Gehör bemerkt, daß die meisten Schüsse nicht weit vom Wege krepieren, den wir zu gehen gezwungen sind. Noch nimmt uns die ... . Höhe die Aussicht, ob wir vor wärts können oder nicht. Wir steigen die Höhe hinan. — Schuß auf Schuß fällt in regelmäßigen Abständen, einer wett, einer kurz, einer rechts und einer links, so geht es heulend und krachend durch die Luft. Unwillkürlich bückt man sich oder weicht einen Schritt aus, wenn man ein Ge schoß ankommen hört, und es sind wirklich keine leichten Granaten, die uns der Feind sendet. Jetzt sind wir auf der Höhe und können unseren Weg überschauen. Fast alle Schüsse sind für unseren Weg bestimmt. Wir müssen durch! In ca. 20 Minuten können wir diesen gefährlichen Teil überwunden haben. Bet allen Gedanken, die das Gehirn im Angesichte dieser Gefahr durchtoben, lauscht das Ohr gespannt auf jedes Geräusch der Granaten. Da ein Schuß! Kaum 100 zu machen. Da er eine kurze Gescl)äftsreisc damit ver binden müßte, könnten ein Paar Tage bis zu seiner Rückkehr vergehen. Er bedauere dies umso lebhafter, als er nicht einmal Zeit habe, persönlich von seiner „teuren Braut" Ab schied zu nehmen, vielmehr bereits den Frühzug benutzen müsse. Vornehme Leute haben ihre Launen. Das wußte Frau Cäcilie. Und Rose wurde von der Vorstellung, mehrere Tage ihren „bräutlichen Pflichten" enthoben zu sein, so angenehm berührt, daß sie zu ihrer Bestürzung wieder einmal deutlich empfand, wie fern der Baron ihrem Herzen noch immer stand. Niemand dachte weiter darüber nach,' welcher Art die „Geschäftsreise" des Barons Wohl sein könnte und was ihn zu der beschleunigten Abreise bewogen hatte. Niemand ahnte, daß sie mit dem plötzlichen Auftauchen eines Ge spenstes aus der Vergangenheit zusammcnhing. Denn gestern abend, als Baron v. Prillwitz aus dem Kasino nach hause geschlendert war — seelenvergnügt, im Vorgeschmack der Freuden, die ihm der Besitz der lieblichen „Rose vom Rhein" bringen sollte, eine flotte Operettenmelodie auf den Lippen — da hatte er in der Nähe des Parktores einen Mann getroffen, dem er am wenigstens gerade jetzt, kurz vor seiner Hochzeit, hier zu begegnen wünschte: Dolores Alvarez' Bruder. Daß Manuel Alvarez nicht zufällig nach dieser kleinen Rlieinstadt gekommen war, sondern einen bestimmten Zweck damit verband, lag auf der Hand. Und es bedurfte keines großen Scharfsinns, um den Baron diesen „Zweck" ahnen zu lassen. Sicher hatte der Spanier in dem Düsseldorfer Hotel, in dem der Baron damals gewohnt hatte, Er kundigungen über ihn eingezogen und war nun nach Boppard gekommen, um — wie er stets gedroht hatte — „die Ehre seiner Schwester zu rächen". Wäre er ein paar Wochen später aufgetaucht, nach der Hochtzeit — der Baron hätte sich keinen Pfifferling daraus - Sächsisch- «olk«zett*ng - Meter vor uns) auf dem Weg! — Wir suchen in einem Graben Schutz und warten die folgenden drei Schüsse und die nächste Salve von vier Schuß ab und setzen unseren Weg ca. 200 Meter nach recht» ausweichend weiter fort. Der Schweiß ist aus allen Poren getreten und rieselt in winzigen Bächlein am Körper herunter: es dauert nicht lange, wir sind durchnäßt, doch das hindert nicht, desto schneller wird gegangen. Einzelne Schüsse schlagen in unserer Nähe ein, nur vorwärts, daß wir durchkommen. Endlich, der Regiments-Gefechtsstand. Jetzt tonnen mir etwas ruhiger gehen; denn die gefährliche Stelle ist ohne Verluste glücklich überwunden. Ein kurzes Dankgebel und ein Bittgebet um weiteren Schutz sende ich, während wir weitergehen, zum Himmel. (Schluß folgt.) Vermischtes V Lingners Schloß Tarasp eröffnet. Schloß Tarasp im Unterengadin, das dem verstorbenen Geheim rat Lingner in Dresden gehörte, ist dieser Tage zur Be sichtigung freigegeben worden und darf jetzt, wenn auch uur in begrenzter Form und unter Führung, von jedem Einheimischen und Fremden, der sich für die wertvollen Schätze der Burg interessiert, in Augenschein genommen werden. Der Großherzog von Hessen ließ das Schloß durch den Architekten Gosenbach renovieren. Zur Feier der Eröffnung fand vor geladenem Publikum eine erste Besichtigung in Verbindung mit einem im Rittersaal des Schlosses veranstalteten Orgelkonzert statt. Geheimrat Lingner war ein passionierter Orgelspieler, und die Orgel, die er in Tarasp einbaueii ließ, ist die größte in der Schweiz. v Wahnsinn eines Lokomotivführers. Kiewcr Blätter berichten: Der Lokomotivführer eines Sanitäts zuges, der von der Front kam, sei unweit der Station Polonnoje (Gouvernement Wolhynien) plötzlich wahnsinnig geworden und habe mit seinem glühenden Feuerhaken die am Tender beschäftigten Hilfsarbeiter erschlagen und sie aus dem Zuge geworfen. Darauf habe er die Maschine auf äußerste Kraft gestellt und sei mit dem dichtbesehten s Verwundetenziit durch die Stationen gerast und schließlich auf offener Strecke mit einem Militärzug zusammengestoßcn. Beide Züge wurden aus den Gleisen gehoben und umge worfen. lieber 250 Soldaten wurden getötet; die Zahl der Verwundeten ist noch nicht festgcstellt. v Die schwierige Lage der Tageszeitungen. Aus allen Teilen des Reiches kommen Klagen darüber, daß das Zeitungsgewerbe unter den gegenwärtigen Ver hältnissen, die, ganz abgesehen von der wachsenden Papier- not, die Herstellungskosten in kaum erträglicher Weise in die Höhe treiben, immer mehr um seinen Fortbestand zu kämpfen hat. Wie berechtigt diese Klagen sind, zeigt folgende Zusammenstellung der Aufschläge: Arbeitslöhne 25 Proz., Papier 100 bis 300 Proz, Kraft und Licht 160 bis 200 Proz., Metalle für Maschinensatz, Schrift gießerei. Sterotypie uikd Galvanoplastik über 300 Proz., Vruckwalzen über 200 Proz., Druckfarben 100 bis 250 Proz., Druckfirnis-Ersatzstoffe 500 Proz., Schmieröle 400 bis 000 Proz., Putzlappen 100 bis 150 Proz. Klebstoffe 300 bis 500 Proz., Seife 800 Proz., Heftzwirn, Hcstdraht ufw. 200 bis 300 Proz, Packmaterial 200 bis 500 Proz. Xnd dabei steigen die Preise unaufhölich weiter, selbst für minderwertige Ersatzstoffe. — Daß derartige Unkosten durch die an verschiedenen Orten vorgcnommeue Erhöhung der Anzeigenpreise nicht wettgemacht werden können, liegt auf der Hand. v Kiefernzapfen als Heizmaterial. Die schwe dischen Tageszeitungen berichten, daß auf schwedischen Privat bahnen seit einiger Zeit Versuche gemacht würden, Kiefern zapfen als Brennmaterial zu benutzen Die Versuche sollen ganz vorzüglich ausgefallen sein, sodaß jetzt Kiefernzapfen in erheblichem Umfange verwendet werden. Man hat berechnet, daß zwei Tonnen Zapfen denselben Heizwert haben, wie eine Tonne deutsche Steinkohle. Die Zapfen werden, um eine zu schnelle Verbrennung zu verhindern, mit etwas Kohle gemacht. Aber er kannte Frau Cäcilics streng moralische Grundsätze, kannte das Zartgefühl seiner Braut — „ple bejische Prüderie", wie er es bei sich nannte. Aber man mußte damit rechnen — jetzt, kurz vor der Hochzeit. Und deshalb zog der Baron es vor, für einige Zeit von der Bild fläche zu verschwinden, bis der heißblütige Spanier wieder abgereist sein würde. Daß dieser, selbst bei eifrigem Nach- spürcn, von der Verlobung des Barons Kenntnis erhalten würde, erschien ihm unwahrscheinlich, -da sie noch immer „geheim" war. Und wenn wirtlich — so würde er es doch kaum wagen, Rose zu belästigen. So dachte der Baron Udo v. Prillwitz. Und hatte keine Ahnung davon, daß die Maschen einer Schicksalstragödie sich immer mehr zusammcnzogen. — Bei einem ihrer Besorgnngsgänge in Boppard hatte die kleine Rose während der Abwesenheit ihres Verlobten eine ihr ganz unerwartete Begegnung. Ein schlanker, trcfbrünetter Mann kam plötzlich mit südlicher Lebhaftigkeit über die Straße geeilt — direkt ans sie zu. Zuerst wußte sie gar nicht, wer es war. Als er sie aber ansprach, da erkannte sie ihn an seinem gebrochenen Deutsch und seinem eigentümlich tiefen, etwas vibrierenden Organ. Und voller Teilnahme erkundigte sie sich sogleich nach seiner Schwester, deren melancholische schwarze Augen damals bei ihrem einmaligen Llegcgnen solch tiefen Eindruck auf sie geinacht hatten. Die sei leidend — lautete die seltsam erregte Erwide rung — weniger körperlich, als seelisch. Auf ihre Fra,;c, was ihn aus seiner schönen Heimat fort, hierher an dcu Rhein geführt hätte, entgegnete er aus weichend: „Eine Mission, die zu erfüllen ich mir geschworen Hobel" Und, rasch von dem Thema abspringcnd, fragte er nun seinerseits, warum sie Trauerkleidcr trüge. Und, daran Nr. 171, Seite 6 » und Koks vermischt. Man bezahlt in Schweden für Fichten- und Kiefernzapfen gegenwärtig 2'/^ bis 3 Oerc für da» kß-. Bet dem durch Arbeiter- und Transportschwierigkeiten ge stiegenen Mangel an Heizmaterial erscheint es uns nützlich, auf diese schwedischen Erfahrungen hinzuweisen. Er gibt in Deutschland sehr leicht Gelegenheit. Tannenzapfen zu sam meln und mindestens für den winterlichen Heizbedarf auf zusparen. Im besonderen können die Schulkinder und die städtischen Ausflügler auf das Sammeln von Fichten - und Kiefernzapfen verwiesen werden. Viele kleine Hilfe schafft auch Großes. A v Wiederherstellung von Wlitzschutzanlagen. Zur Deckung des notwendigen Kupservedarfs sind sämtliche vorhandenen kupfernen Blitzableiteranlagen, rinschk der kup fernen Erdplatten enteignet worden. Pflicht der Hausbesitzer ist vor allem, an Stelle der abzuvehmendcn kupfernen Blitz schutzanlagen sofort Ersatzanlagcn aus Eisen herzustellen, an dernfalls würde eine anderweite Anmeldung zur Ab - und Einschätzung und eine Erhöhung der Brandversicherungs beiträge zur Gebäude- und zutreffenden Falles zur Mobilar- versicherung erforderlich werden. Die Königliche Brandver sicherungskammer hat jedoch für solche Fälle, wo schwer zu überwindende Hindernisse für den sofortigen Ersatz glaubhaft gemacht würden, genehmigt, daß die Verwaltungsbehörden eine den Umständen entsprechende Frist zur Wiederherstellung, und zwar längstens bis Ende Dezember 1017 gewähren. Diesbezügliche Anträge sind daher umgehend bei der AmtS- hauptmannschaft einzureichen. Landwirtschaftliches Kleesaat. Infolge der Trockenheit wird mit einem Minderertrag von Kleesaat zu rechnen sein. Den Land wirten ist anzuempfehlen, gutbestandeue Kleeschläge für daS kommende Jahr stehen zu lassen. In Lagen, in' denen Er- träge an Kleesaat zu erwarten sind, ist nach Möglichkeit Klee zur Saatgewinnmig auch über den eigenen Bedarf hinaus stehen zu lassen. Wintergerste. Durch die Bekanntmachung des Kommu- nalverbandes Bautzen-Stadt und -Land vvm 2. Juli 1917 über Wintergerste ist bereits zum Ausdrucke gekommen, daß das Verarbeiten, Verfüttern und sonstiger Verbrauch von Wintergerste bis zum Erlasse diesbezüglicher Anordnung ver boten ist. Wie nunmehr das Direktorium der Reichsgctreide- stelle in einem Rundschreiben mitteilt, wird sich die Erlaub nis zur Verfütterung und Verarbeitung nur auf Sommer gerste erstrecken, während die Wintergerste restlos abzuliefern ist. Von der Wintergerste darf lediglich das für die Be stellung des nächsten Jahres erforderliche Saatgut behalten werden, das von der übrigen Ernte ausgesondert und ge trennt aufbcwahrt werden muß, und dessen Menge nach den zulässigen Saatsätzcn vorigen Jahres zu berechnen ist. Eine zweite Ernte. Die Landwirte des Bezirkes müssen dringend aus den Anbau von Gemüse und Futterkräutern nach Wintergerste und Winterroggcn hingewicsen werden. Es kommen hauptsächlich Mairüben, Spinat, StoAelrüben und für leichteren Boden Spörgel in Betracht. Die Zentral- vcrteilungsstclle Firma Paul Schulze Nachf., Bautzen, ist zum Ankäufe von Saatgut angewiesen worden. Jeder Land wirt. der sich verpflichtet, Stoppeln von Wintergerste oder Wintcrroggen nochmals zu bestellen, erhält 5 Ztr. Stickstoff dünger auf den Hektar Anbaufläche zu niedrigem Preise. Anträge auf Lieferung billigen Düngers sind direkt an den Landeskulturrat zu richten. Literatur Unter dem Titel „Im Weltkrieg unter dem Sachsen banner", Kriegscrinnernngcn, bal der Vorstand der Prcnczrntrale im Königlich Sächsische» kriegsininistcrinni, Wirk. Geh kricgSrat Walde, ein Buch herauSgcgedc», da« die Ruhmestaten der Sächsi sche» Armee im Weltkriege znsaminensanen und der Mit- und Nach- weit dardictcn und erhalten will- Es Handelt sich in der Hauptsache um eine Auswahl der in den Tageszeitungen erschienenen Berichte: „Unter dem Sachscnbanner", Preis geh. l M-, ged. 1,50 M. Zu liefichen durch alle Buchhandlungen. anschließend, ob er der Tennorita und der Sennorn Mutter seine Ausivartiing machen dürfe. Höflich aber bestimmt lehnte Rose ab. Die Mutter lebe ganz zurückgezogen und empfange gar keine Besiiche — zu mal jetzt, nach dem Tode ihres Sohnes. Nun wagte Manuel Alvarez die Frage, die ihm vom ersten Augenblick der Begegnung mit der jungen Deutschen soeben, aus den Lippen brannte: „Der Herr, in dessen Begleitung Sie und die Sennora Mutter damals Velez-Malaga verließen, tvar der Baron v. Prillwitz, wie weine Kollegin Anita Casablanca mir sagte?" Verwundert über diese direkte Frage, erwiderte sie kurz: „Allerdings." „Darf ich mir noch eine Frage gestatten? Steht der Herr in irgend einer Beziehung zu Ihnen, Scnnorita?" „Weshalb wollen Sie das wissen?" erwiderte Rose mit einem verweisenden Blick. „Kennen Sic überhaupt den Herrn Baron v. Prillwitz?" In seinen Angen blitzte cs unheilverkündend auf. „Nur von Ansehen," entgegnete er, Gleichgültigkeit heuchelnd, und verabschiedete sich rasch. Er glaubte, ohne dies genug zu wissen. Rose war das seltsame Gebühren des Mannes ausge fallen. Schon damals in Velez-Malaga tvar er ihr seltsam erregt, fast gewalttätig erschienen. Und sie beschloß, ans ihrer Hut zu sein. Zuerst beabsichtigte sie, der Mutter von ihrer Be gegnung zu erzählen. Dann aber nahm sie davon Abstand. Die Mutter regte sich stets ans, sobald des Gespräch auf jene Reise kam. da gerade zu dieser Zeit und während Frau Eäcilies Abwesenheit von Hause ihr Sohn verunglückt war. Wozu also an der Wunde rühren? (Fortsetzung folgt.)
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