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1. Beilage z« Nr. 4L der »Sächsischen Vokkszeitnng" vom 1v. Februar IVOS. Die neue FlottersvorEage. Als im Jahre 1900 das Flottengesetz verabschiedet wurde, war es jedermann klar, dah die damals abgelehnten, daS heißt zurückgestellten Auslandskreuzer später gefordert werden müssen. Der Flottenplan sah ihren Bau vom Jahr 1906 ab vor. Skeptiker meinten, daß schon ein oder zwei Jahre später diese Auslandskreuzer gefordert werden wür den. Staatssekretär von Tirpitz hielt sein Wort. Wenn er nun in diesen Tagen eine Novelle zum Flottengesetz ankün digte, so hat das gewiß niemanden überrascht. Im Herbst 1905 soll diese dem Reichstage zugehen: damit wird ganz streng jener Plan innegehalten, den die Marineverwaltung schon 1900 aufstellte. Was den Inhalt dieses neuen Flottengesetzes betrifft, so konnte natürlich Staatssekretär von Tirpitz nicht namens der verbündeten Regierungen sprechen: er betonte sogar eigens, daß er nur seine persönliche Ansicht darlegen könne. Aber es hat schon recht hohen Wert, die persönliche Ansicht des verantwortlichen Staatsmannes kennen zu lernen, wenn auch ein Höherer über ihm steht, der ihm unter Um ständen das Konzert korrigiert, v. Tirpitz will sich loyaler- weise ganz im Rahmen des Planes halten, den er selbst aus arbeitete. Es sollen nur die Auslandskreuzer gefordert werden, dagegen hielt er es für notwendig, daß eine Ver- fchiebung der sieben kleinen Kreuzer stattfindet: an deren Stelle sollen vielmehr, sieben Torpedobootsdivisionen ge fordert werden. Da letztere wesentlich billiger sind als Kreuzer, sie auch nicht im Flottengesetze selbst laufen, so hätte gegen diese Verschiebung der Reichstag wohl wenig einzuwenden. Anders ist es allerdings, ob nicht später doch die sieben kleinen Kreuzer erscheinen werden. Der Plan selbst aber weist es zurück, daß ein neues Geschwader gebaut werde. Es wäre verfrüht, jetzt schon Stellung zu dieser an- gekündigtcn Novelle zu nehmen. Erst muß dieselbe vor liegen: erst muß die Begründung da sein und erst muß die ttostenfrage gelöst werden. Ja, die K o st e n f r a g e I Sie ist das wichtigste! Die Zentrumsabgeordneten Gröber und Erzberger haben in der Kommission sofort erklärt, daß sie gewiß nicht nach neuen Steuern drängen: aber es bleibe nun eben kein anderer Ausgang übrig. Deshalb sei es höchste Zeit, daß die neue Steuervorlage endlich einmal erscheine, sonst könnten alle Gesetze, die dauernde Mehrausgaben bringen, nicht verab schiedet werden. Der Staatssekretär Freil-err v. Stengel antwortete ziemlich pikiert, daß es an Fleiß in seinen Ressort nicht fehle. Wir glauben das gern, aber diese Mahnung war an eine andere Stelle gerichtet, wo die Deckungsfrage so sehr verschleppt wird. Die Zentrumsabgcordneten ließen auch gar keinen Zweifel darüber, daß nicht die indirekten Stenern erhöht werden dürfen. Das Geld müsse vielmehr da geholt werden, wo viel zu haben sei. Gröber deutete eine Reichs erbschaftssteuer an, Erzberger lenkte daneben die Aufmerk, samkeit auf eine Reichsumsatzsteuer für alle Großbetriebe. vnesißviR-K., Lnunsei» Tlnsssv 17. 8877 N. Sobmaier. Restaurant „Zum Rordpo» Philipp Poch Vrenävii-^., kampisellv 81rr»886 25/27. ff. Biere. Vorzügliche Küche. n. Hlranck GG „Drei Inh.: (5arl Feinste» vierlokal Strtreaowmieri Setiü»«, r«u<!>>rr»I« Radisch. N Äru'ievtttr. 18/20. -er Residenz, reit IV4». 8.1« eir No»»!!»«!»«» «t«. Hoffentlich erfährt man endlich genau, was die verbündeten Regierungen Vorhaben. Die Mitteilung der neuen Flottennovelle gab den Zen trumsmitgliedern auch Anlaß, sich sehr scharf gegen die Agi- tation des Flottenvereins zu wenden. Gröber nannte dieselbe geradezu eine „gemeingefährliche": Erz- berger wies darauf hin, daß der amtliche Apparat viel zu sehr für diesen arbeite. Es sei ganz bekannt, daß junge Streber im Beamtenstande im Flottenverein eine Rolle spielen wollten und den Mund gewaltig voll nehmen, weil sie wüßten, daß sie dann rascher die Treppe hinauffallen. Die gesamte Budgetkommission mit einer einzigen Aus- nähme verurteilte die Agitation des Flottenvercins, der immer neue Beunruhigung ins Volk bringe und mit seinen Forderungen sehr weit über das Ziel hinausschieße. Das Zentrum hat sich in erster Linie so scharf gegen diese Machi- Nation gelvendet, weil der Flottenverein immer ans Aus gaben drängt, ohne zu sagen, woher die Gelder genommm werden sollen. Sämtliche Bundesfllrsten, sehr viele Mi- nister und Geheimräte, alles, was im Bundesrat mitzu- sprechen lxü, ist Mitglied des Flottenvereins. Leider hat dieser höchst überflüssige Verein auch Ein- zug in Zentrumskreisen gefunden: wir kennen Orte, wo die Zentrumsorganisation im Argen liegt, wo der Volksverein nur so dahinvegetiert, aber es blüht und gedeiht der Flotten verein I Für den Volksverein für das katholische Deutsch land hat man keine Mark und keine Zeit übrig: für den Flottenverein jedoch beides: er ist ja so „vornehm". Welche politische KurzsichtigkeitI In vielen katholischen Orten hat man noch geschwankt, ob man den Flottenverein einführen soll oder nicht: vielleicht haben die Debatten in der Budget kommission, die ja ein Echo im Plenum finden werden, doch klärend gewirkt! Der Flottenverein wird namentlich jetzt erst recht mit seiner Agitation einsetzen, weil Staatssekretär v. Tirpitz sich gegen dessen Wünsche ausgesprochen hat. Es ist nicht ausgeschlossen, daß er an entsck>eidender Stelle einen Erfolg erzielt und daß schließlich der Bundesrat weiter geht als Admiral v. Tirpitz es vorgelegt hat. Dann trifft die Ver antwortung für einen solchen Beschluß alle jene, die jetzt ihre Kräfte in den Dienst des Flottenvereins stellen und hier die Agitation mitmachen! Nur sollen sie auch sagen, wo her das Geld zu holen ist. Vermischtes. V Der unglückliche Sieger. Der ruhmge krönte Sieger von Port Arthur, General Nogi, ist nach einem Berichte der „Times" vielleicht der unglückliclsste Mann ganz. Japans. Er hat seine beiden einzigen Söhne verloren, auch sein Neffe, der der Erbe seiner Titel und sei ner Stellung werden sollte, ist ihm entrissen worden. Eine tragische Einsamkeit umgibt den stoischen und gefaßten Hel den, dem man auch bei der furchtbarsten Nachricht keine Be wegung anmerkte. Doch seine vertrauen Diener, Offiziere seines Stabes, haben es wohl gesehen, wie er manchmal KOkvl m»» l-iolrlenen Sanne Bautzen Mitte der Stadt a. d. alten Kaserne. Neue franz. Betten. Eleg. Zimmer von Mk. I.SO an. Große RestaurationSräume, Weinstube. Hiesige u. echte Biere. Mienen Ur-que». 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'MW nachts dasitzt, wenn er sich allein und unbeobachtet glaubt, den Kopf in die Hände gestützt, von der Schwere feines Schicksals gebrochen, während ihm die Tränen durch die Finger rinnen. Man spricht davon, daß der Kaiser ihn aus dem Felde abberufen wird und ihm die Erziehung der drei kleinen Söhne des Kronprinzen übertragen will. DaS wäre ein feiner, echt kaiserlicher Zug tiefsten MitfühlenS. wenn der Mikado in die Hände des vereinsamten, seiner Söhne beraubten Mannes die Pflege der hoffnungsvollsten Jugendblüte Japans legen würde. In den Sprößlingen seines Herrscherhauses wird ihm Stolz und Freude entgegen leuchten und ihm über seinen Kummer hinweghelfen. Wissenschaft, Kunst und Literatur. I Ein neues Drama Tolstois: »Hinter den Kulissen des Krieges", welches im Petersburger Alexandra-Theater aufge- fiihrl werden sollte, ist von der dramatischen Zensur in Peiersburg mit strengem Verbot belegt worden. Tolstoi hat sein Werk nun mehr nach Manchen gesandt nnd stellt eS allen europäischen Bühnen zur freien Verfügung. ! Wallace ft. Aus New-Nork wird gemeldet: Der General und Schriftsteller Lewis Wallace ist in Crawsordsoille (Indiana) gestorbvn. Wallace. der Verfasser .Ben Hurs", isr geboren am 10. April 1827 in Brookville (Indiana), war als Sachwalter tätig, trat beim Ausbruch des Bürgerkrieges in die Reihe der Kämpfenden und stieg zum Generalmajor auf. 1878— 81 war er Gouverneur von Utah, 1881—85 Gesandter in Konstantinopol, seitdem wieder Rechtsanwalt in Crawfordsville. Birchertisch. Stimmen aus Maria-Laach. Katholische Blätter. Jahrgang 1905. Zehntes Heft Mk. 1O.8O (oder zwei Bände zu Mk. 5,40). Freiburg im Breisgau Herdersche Verlagshandlung. Durch die Post und den Buchhandel. Inhalt von Heft 2: Don Mand- schurija nach Port Arthur. I. (A. Huouder 8. .1.) — Konfessionelle Bevölkerungsbewegung in der Schweiz von 1850—1900. I. (H. A. Krose 8. .1.) — Der Verfasser des vierten Evangeliums und Loisy. I. Knabenbauer 8. 3.) — Rückblick auf die Jahrhundertfeier Kants >904. II. (Schluß.) (H. Hoffmanu 8. 3.) — Der spanische Humorist I'. Joseph Franz de Isla 8. .1. II. (A Bauiugartncr 8. .1.) — Rezensionen: Hontheim, Das Buch Job als strophisches Kunstwerk (M, Hagen 8. .7.): Hassel, Joseph Maria von Radowil; (O. Pfülf. 8. 3.): XII. Jahresmappe (1904) der Deutschen Gesellschaft für christliche Kunst. Text von I. Damrich (St. Beissel 8. st.): Hlatky, Gedichte (8. .7. Spillmann 8. 3.) — Empfehlenswerte Schriften. — Miszellen: Zur ältesten Geschichte des Wellerhahns: Von Schaubuden und Universitäten.. Eine Bischofstadt betitelt sich ein von A. Bertram soeben im 10. Hefte des Deutschen Hansschatz veröffentlichter aktueller Artikel, der den Leser in das alte Bamberg mit seinen schönen Kirchen und Prosangebäuden führt und aus der geschichtlichen Ver gangenheit der Heinrichstadt srsielnd erzählt. Dora» schürfst sich ei» Aussatz über den kürzlich verblichenen Erzbisä-öf Dr. Joscph v. Schork mit dessen Bildnis. Die Regierung und Verwaltung der katholischen Kirche in Rom von Dr. Hariner, bespricht in übersichtlicher Weise die verschiedenen hicrcnchischcn Behörden der Ewigen Stadt. Karl Strand setzt seine hübschen Reisebilder: An der Küste Dalmatiens fort; Dr. Knauer liefert einen, besonders die weibliche Lesewelt interessierenden, illustrierten Artikel über Pelzquellen und Pclzhandel. Außerdem verdient noch erwähnt zu werden die kulturgeschichtliche Studie: Die Schule und das Zunft wesen von H. Weinand, sowie der instruktive Beitrag: lieber das Traumleben von Hans Freimark. Sehr reich sind wieder die Beilagen, besonders die Weltrundschau illustriert, die sich ausführ lich mit den jüngsten Ereignissen in Rußland befaßt. ^ Um unliebssme Verwechslungen ru vermeiden Z leilsn v/ir- unsefvi- geetn-len Llivntel mir, <1a38 unssn KttlkN M M8M0W rillliküM 80MS f. ^llknbsßsnlilung, Nullen liei- 73tine m. Kolli, Kilbkl-, k^oi-rollan eto., sioli 86>14 latu-sn nur AsIIstrssee 25,1., belinäet vorher circa 100 labre im lliNerkol. ttöfil^kj L liüU8A/U.0 vermale 2ahnsrrt kiönger L 8cbn. lie§iltenr-LsIe (Familien-Ens«) König joli3Nki-8ti'388ö 2, ^eks /Utmkll-lit Tag und Nach! geöffnel Telephon Amt I, Nr. 3820, empfiehlt sich nach erfolgtem Besitzwechsel und vollständiger Renovation geneigter Beachtung. „z, früh, langjähriger Geschäftsführer im hiesigen ('ule H.-nipt>>«bnIiof. C«lm1mcher Hof ^8 ttzts SiKi. ^ Lrerüöu. 5eilloL8-81r. 23. Knuts, »öliöüdi!» 5cliu>M5äclire lobftZeiZte.?. UnLplfiMö empfehlen ihre vorräHI. Viere n ä'pfiovL s 5silor, >n Faunen 2 l sster unci flaschen. MMinie f. keictminiMIss von ?kvs. 8IlEA>Il-e!ttsrIII! LÜvtridt kOr liirrrou uuä Dumeu, <1>o in r-et.rsnrNkm ^telikiru unterriohrot. voräon, jostorrcsit. 2878j! WMöGSTi W