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über das Eisenbahnwesen hinzufüge, so sei es klar, daß die mit -roher Leichtfertigkeit gegen die Regierung erhobene Anschuldigung, daß diese nämlich keine wirksame reforma- torische Tätigkeit entwickelt habe, vollständig unbegründet sei. Das Exposö führt sodann aus. daß der öffentliche Kre dit eine bisher nie erreichte Höhe erlangt habe. Die neue ZU prozentige Rente stehe über Pari, das Goldagio sei ver schwunden ohne Anwendung eines künstlichen Mittels; so habe das Land eine finanzielle Unabhängigkeit erobert. In politischer Hinsicht hätte Italien einen Grad von Freiheit erreiä)t, der nicht geringer als der jedes anderen Volkes sei. Die Freiheit sei somit nur von den Gewaltniahregeln der Dernogogie bedroht, gegen welche der gute Sinn des Volkes einen nicht zu erschütternden Damm bilde. So werde Ita lien unter den Auspizien der Staatseinrichtungen, die die Einheit des Vaterlandes ihm gegeben, und im Genüsse grö ßerer Freiheit sich den sozialen Frieden sichern und eine sehr hohe Stufe der Zivilisation, der Wohlfahrt und der Gröhe erreichen. Das Ministerium habe gehofft, die Handelsver- tragsfragen und die Organisation der Eisenbahn noch lösen zu können, als das Land durch künstlich hervorgerufene Ruhestörungen auf das tiefste in Verwirrung gebracht und ein Zustand geschaffen worden sei, der der Kammer nicht die nötige Ruhe geben würde, für die wirtschaftliche Zukunft Italiens entscheidende Lebensfragen zu lösen. Das Mini sterium schlage deshalb dem Könige vor, das Land zu be fragen, damit das Land selbst dem Minsterium die Wege weise, die es befolgt zu sehen wünsche. Kr ««-reich. — Der Mi»ifterr«t beschloß am 18. d. M. bei der Kammer zu beantragen, daß an die Spitze der Inter pellationen diejenigen gestellt werden, welche de-, Bruch der diplomatischen Beziehungen mit dem Vatikan betreffen. Ministerpräsident CombeL gab seine Antworten auf diese Interpellationen im Maiisterrate bekannt. — Ei« Anfst««b ist «m, französischen Kongo aus- gebrochen, der euren ernsten Charakter angenommen hat. So erzählen znrückgekehrte Reisende, vier Agenten seien niedergcmacht. drei erschossen worden. Die nach Jbenga entsandten Truppen hätten eine Schlappe erlitten. Der Gouverneur verfüge aber über eine genügende Truppen macht zur Unterdrückung des Aufstandes. De»tsch - Gt»vmest«f»»r«. — Amtliche Melbu«g. Etappcnkommandant Major v. Nedern meldet aus Okahandja: General v. Trotha trifft etwa am 20. Oktober von Epukiro über Kehoro in Wind huk ein. Bastardabteilunsi, deren Stamm treu, trifft unter Oberleutnant Bötrlin mit Beutevieh am 18. ds. in Windhuk ein. Witboiabteilung ist in Otjosondu entwaffnet, befindet sich im Marsch unter Bedeckung nach Okahandja und geht mit Bahn am 20. nach Swakopmund. Aus Windhuk wird gemeldet: Hoakanasser Kapitän aufständisch. Gokhasser und Veldschoendrager wahrscheinlich auch. Bethanier bemüht, seine Leute zurückzuhalten, Bersanbaner wahrscheinlich auch. Feind sammelt sich Rietmond-Kalkfontein. — Oberst Lcntwein meldet unter dem 17. von Wind Huk: „Bin Rehoboth eingetroffen. Habe mit 2. Ersatz- Kompagnie Kub-Kui« besetzt und decke Nauchas, Nomtsas und Hoachauas. Bastards von Rehoboth treu. Kapitän von Hoachanas bestimmt, derjenige von Gochas wahr scheinlich beim Feind. Letzterer sammelt sich bei Kalkfon tein und Rietmont. Nauchas. Nomtsas noch nicht. Malta höhe etwas von, Feinde belästigt." N»rdamerika. — Ein Friedens- und Freuudschastsvertrag ist heute zwischen Chilg uub Belivia. unterzeichnet wordrn. Wenn der Kongretz denselben ratifiziert, werden damit die lang jährigen Streitigkeiten beigeleat sein, die sich nach dein Kriege vom Jahre 1.870 entwickelt haben. Chile übernimmt die Zahlung der KriegSkoffen. — Präsident Roosevclt von den Vereinigten Staaten lmt allerdings noch vor seiner Wahl sich endgültig ent schlossen, die Negierungen der verschiedenen Staaten über ihre Geneigtheit sondieren zu lassen, einem weiteren Ausbau des Haager Schiedsgerichtsvertrags näher zu treten. Nach seiner Wahl, die wenigstens er selbst für unzweifelhaft hält, würde er dann mit positiven Vorschlägen Vorgehen, um seine bisher als utopisch verschrieenen Gedanken klarer zu formu lieren. Wenn diese Idee nicht ein blotzer Wahlkniff sein sollte, um die Chancen von Noosevelts Wiederwahl zu stei gern, wird man cingcstehen müssen, datz Noosevelts Initia tive mehrere Posttage zu spät kommt, um noch für den Aus gang des Konfliktes zwischen weitzer und gelber Nasse von wirklichem Wert sein zu können. Cnthüllmug des Kaiser Friedrich-Denkmals. Berlin, 18. Oktober. Ein grauer und düsterer Hcrbstmorgen lag heute über der Reichshauptffadt: schon in der frühesten Stunde begann es leicht zu regnen und so verlief der ganze Tag, das allbe kannte und allbeliebtc Hohenzollernwetter stellte sich heute nicht ein. Aber dennoch vollzog sich die Enthüllung des Kai ser Friedrich-Denkmals in feierlicher imponierender Weise, wie es immer der Fall ist, wenn unser Kaiser eine Festlich keit veranstaltet. Mit einer großen Anzahl Kollegen führte uns der Weg gegen 10 Uhr in einen sonst nicht sehr bekannten Stadtteil, hart an der Stadtbahn gelgen, unmittelbar hinter der trutzi- gcn Kaserne des Garde-Alexander-Regiments. Aus der Museumsinsel ist das neue Kaiser Friedrich-Denkmal erstellt, und vor dem Hauptportal steht das Kaiser Friedrich-Denk- mal, noch dicht verhüllt. Auf den Dächern der umliegenden .Häuser hatten sich bereits viele Menschen in leicht begreif licher Neugierde angesammelt. Wir halten Musterung und treffen viele bekannte Gesichter aus dem Reichstage, wenn auch manche in der Uniform auf den ersten Blick etwas fremd erscheinen. Zu unserer lebhaften Freude hatten sich sehr viele Abgeordnete aus der Zentrumsfraktion eingefun- den; sie war weitaus am stärksten vertreten. Nicht nur die Mitglieder aus Preutzen stellten ein sehr großes Kontingent, sondern auch süddeutsche Zentrumsabgcordnete waren an wesend, so in erster Linie der zweite Fraktionsvorsitzende, Prälat Dr. Schädler, ferner Dr. Weißenhagen und Erzber- ger. Die imponierende Erscheinung des Abgeordneten Graf Paaschen in der Uniform der Münsterschen Kürrassiere siel allen ins Auge. Unmittelbar vor dem verhüllten Denkmal war für das Kaiserpaar und die Fürstlichkeiten ein Zelt auf- geschlagen, das bis in das Museum sich fortsetzte. Sehr zei tig erschien Reichskanzler Graf Bülow, den man in seiner Husarenuniform kaum erkannte; neben ihm stand in reicher, goldgeschmückter Uniform Graf Posadowsky. Rechts vom Kaiserzelt ist die Generalschaft ausgestellt; man erblickt die einzelstaatlichen Minister, die Präsidien des Reichstags und des Landtags, Graf Vallestrcm und Justizrat Dr. Porsch unter ihnen. Ein hübsches farbenreiches Bild. Unmittel bar vor dem Denkmal befinden sich die ausübenden Künst ler und die Geistlichkeit aller Konfessionen: unter denselben sticht Armeebischof von Vollmar durch sein violettes Gewand hervor, neben ihm Prälat Neuber von der St. Hedwigs- kirche. Ta zieht schon die Ehrenkompagnie aus dem Garde regiment auf; die ersten Fürstlichkeiten nahen; es sind die drei jüngsten Söhne des Kaisers, die sich alsbald in Reih mld Glied der Ehrenkompagnie einstellten. Wir können nicht sagen, daß sie allzufrisch ausgesehen hätten; ihr blasses Aus- sehen fiel allgemein auf. Mittlerweile ist es elf Uhr ge worden. Tie fürstlichen Damen fahren an. Schlag 11 Uhr ersclxünt die Kaiserin in tiefen« Schwarz und neben ihr das einzige Töchterchen des Kaiserpaares, Prinzessin Viktoria Luise, in schneeigem Weiß. Sie blickt lebhaft um sich und scheint sich des bunten Schauspiels lebhaft zu freuen. Mit dein letzten Schlage der elften Stunde erscheint der Kaiser mit großem Gefolge in der Uniform der Gardekürassiere, den Feldmarsclzallstab in der Hand; er blickt ausfallend ernst drein, während er die Ehrenkompagnie abschreitet. Unter dem .Kaiserzelt angelangt, schreitet Gencralsuperintendent Faber in die Mitte des Platzes zwischen Denkmal und Kai serzelt; er ist eine stattliche Erscheinung mit wallendem Voll bart und spricht frei mit klarer Stimme ein tiefempfundenes Weihegebet, das in Segenswünschen für Kaiser und Reich ausläuft. Auf einen Wink des Kaisers fällt die Hülle von dem Denkmal: Matrosen des Linienschiffes „Kaiser Fried rich III." sind zur Dienstleistung hierbei eigens hierher kom mandiert worden. Die Ehrenwache präsentierte, die Glocken läuteten und 101 Kanonenschüsse zeigten die Enthüllung an. Der .Kaiser führte nun die Großherzogin von Baden, die ein- zige Schwester des Kaisers Friedrich, zum Denkmal und legte den ersten Kranz an demselben nieder; dann folgte die Kaiserin mit der Herzogin Cecilie von Mecklenburg, der Braut des Kronprinzen, hierauf Prinz Heinrich und der Kronprinz. Die Majestäten besichtigten das Denkmal ein gehend. Die Ehrenkompagnie zog in Parademarsch vor über, der Jüngste mußte hierbei mächtig „auslangen", um initzukoinmen. Gegen ^12 Uhr war die Feier vorüber; es folgte in Anwesenheit weniger geladener Gäste die Eröff nung des Museums. Das Denkmal selbst hat sehr gefallen; Kaiser Friedrich sitzt als Gardekürassicr auf einem vorzüglich modellierten Pferde; nur der Helm scheint etwas zu tief ins Gesicht ge rutscht zu sein. Im Laufe des Tages wurde das Denkmal viel besichtigt. Stadt und Land. sMIttriliiiiorn ans unserem Lesersreise mit NameiiSserli^una für diese Rubrik find der Redaktion allezeit willkommen. Der Name des Sinieiider» bleibt Geheimnis der Redaktion. Rnonyme Zuschriften müssen unberüctfickt'gl bleiben.) Dresden, den t!> Oktober 1904. —* Seine Majestät der Kaiser und König haben zu befehlen geruht, daß anläßlich des Heimganges Seiner Majestät des Königs van Sachsen nm 10. d. Mts., dem Tage der Beisetzung, die Reichs- und Staatsdienffgebände halbmast flaggen. —* Tie „Neuesten Nachrichten" melden: Der Papst sandte dein neuen König von Sachsen ein Glnckivnnsch- telegramm. worin es. wie römische Blätter melden, heißt, er, der Papst, bete zu Gott, daß bald Frieden in die Familie des Königs znrückkehren möge. —* Erzherzog Franz Ferdinand begiebt sich heute von Ehlumetz nach Dresoen. —* König Friedrich August verabschiedet sich in einem Erlaß vom XII. Armeekorps, dessen kommandierender General er bis zu seiner Thronbesteigung gewesen ist. Mit Wahrnehmung der Geschäfte des kommandierenden Generals des XII. Armeekorps ist Generalleutnant van Broizcin beauftragt Warden. —* Trauerkundgebnngen. Unter Führung des Herrn Oberbürgermeisters Geh. Finanzrats Beutler legte gestern eine Abordnung der städtischen Kollegien einen Lorbeerkranz am Sarge des Verewigten nieder. Von Fürstlichkeiten gewidmete Kränze, die Vlnmensvcnden von Staats- und Hofwürdenträgern, von Familien der Hof gesellschaft wie ans Vücierkreffen, sowie die Kränze zahl- reicher Abordnungen sächsischer Magistrate, hiesiger und auswärtiger Behörden, Vereine und Karparalianen wurden gleichfalls niedergelcgt. sadaß sich der Blumen- und Lor beerrahmen des Katafalks immer mehr und mehr erweiterte. — Der Rat der Stadt Dresden hielt am Montag nachmittag 0 Uhr im Rathanse eine außerordentliche Trauer- sitznng ab. Herr Oberbürgermeister Geheimer Finanzrat a. D. Beutler gab dem tiefsten Schinerze über einen so edlen König und pflichtgetreuen Landesvater Ausdruck. Dauernde Dankbarkeit und Liebe seines Volkes folgen dem Entschlafenen bis über das Grab hinaus. — Auch das Sladtverordnetenkolleginm hielt am Dienstag eine außerordentliche Sitzung anläßlich des Todesfalles des Königs ab. Stadtverordnetenvorsteher Instizrat Dr. Stöckel schilderte in beredten Warten die Verdienste des hochseligen Königs nm die Wohlfahrt des Volkes während seiner Regie rungszeit. Er schloß die Rede mit folgenden Worten: An dem Sarge des Vaters steht der Sohn und Nachfolger, unser König Friedrich August. Mit Vertrauen treten wir ihm entgegen. In der Vollkraft seiner Jahre besteigt er den Thron seiner Väter, zum Manne gereift durch die Schläge des Schicksals, die auch ihn getroffen und die uns ihn und seine Kinder so menschlich nahe ge bracht haben. Wir bitten Gott, daß er die Regierung des neuen Herrschers zu einer für das Land gesegneten machen möge. In Treue wollen wir ihm folgen und mit ihm schaffen zum Wähle unsere» geliebten Vaterlandes! Das walte Gott! —*Jn der Klemich'schen Handels Akademie und Höheren Fortbildung«-Schule (Moritzstrahc 31 wurde eine Trauer feierlichkeit abgehalten. Nach einem Präludium auf der Orgel des Herrn Dir. em. Schmid gab der Direktor einen Rückblick auf da« Leben des Heimgegangenen Monarchen und schloß mit frohen Hoffnungen auf die Regierung des siebenten sächsischen Königs. Tie Feierlichkeit endete mit einem Orgelvortrag des Herrn HandelSschullebrcrS Hofmann. —* Bürgermeister Tr. Lueger widmet dem König Georg im Wiener Gemeindcrat einen warmen Nachruf und teilte mit. -aß er der Erzherzogin Maria Josefa und dem sächsischen Minister von Mcysch telegraphisch das Beileid der Stadt Wien ansgedrückt habe. Im großen Konzertsaale des A u s st e l l u n g s - paIastes konzertiert heute, Donnerstag, abend 6 Uhr da» Richard Eilers-Orchester. Für nächsten Montag hat der Bernhard Schneidersche Tamenchor, der bereits anfang die ses Monats mit Erfolg im Ansstellungspalast auftrat, noch mals seine Mitwirkung beim Abendkonzert zugesagt. M«rkra«stiidt. Ein schrecklicher Unfall ereignete sich am Bahnübergänge des Geleises der Leipziger Braunkohlen- werke am vergangenen Sonnabend. Der 12jährige Knabe Jentzsch kletterte auf einen Wagen des langsam faluendeu KohIcnzugeS, stürzte dabei ab und wurde überfahren. Die Rüder zermalmten ihm den Kops- Tie Leiche wurde ins Krankenhaus geschafft. Chemnitz. Das dritte l'ächmclie Kreisln,niest soll im nächsten Jahre hier stattfjiideii. Als Festplatz wurde der Platz an der Planitzsiraße bestimmt. Nenkirchen a. d. Pleiße. Znm zweiten Male war der nationale Arbeiler-Unierrliitzimasverein ffir Cnmmitichau und Umgegend am vorigen Sonnabend veriainmell. dies mal zu einem Fannlienabeiid. Infolge der Landestrauer mußten die beabsichtigten Theaterauffühnrne.en unlervleibe». Es fand nur der Lichtlnldervortrag des Herrn Lehr?r Mühlenberg aus Chemnitz statt, darstellend eine Reffe durch Sachsen irr 100 Bilder». Vorher winde durch allgemeines Erheben von den Sitzen der Trauer nur das Hffffcheidcn Sr. Majestät Königs Georg Ausdruck gegeben. X Bautzen. In nächster Woche werden hier zwei Jn- strnktionskiirse für eirre Anzahl Polizei- und Genchtsbeamte stattfinden, wobei die Beamten in der Vornahme der Dakty loskopie oder dem Fingerabdruckverfahren unterrichtet wer den. Herr Polizoiinsvektor Fischer hier wird diese Instruk tion erteilen; bekanntlich wird in unserer Stadt seitens der Polizei bei gewissen Verhaftungen (wie Diebstahl usw. be treffend) das Fingerabdruckverfahren bereits vorgenommen. Es nehmen an der Instruktion teil: Beamte ans den Städten Zittau, Löbau. Pulsnitz, Bernstadt, Bischofswerda, Königs- brück und Kamenz. Am Montag erhalten die Polizeibeam ten, am Dienstag die Gerichtsbeamten Unterricht über dieses Bertillonsche Meßsystem. X Banden. Weitgehendes Interesse dürfen zwei Vor tragsabende beanspruchen, welche am Mittwoch und Don nerstag dieser Woche stattfinden werden: Am Montag, den 10. d. M. hält der hiesige Tierschutzverein abends 7 Uhr ins Hotel zur goldenen Sonne eine Versammlung ab, in der unter anderen) auch die Katzensteiicrfrage behandelt werden wird: am 20. d. M. ist abends 8 Uhr im Bürgergartensaalc vom Verein gegen den Mißbrauch geistiger Getränke eine Versammlung anberanmt, in welcher Herr Tr. med. Flade- Dresden über das Thema: „Der Kampf gegen den Alkoho- lismus, ein Kampf für unser Volkstum" sprechen wird. Zu beide» Versammlungen hat jedermann freien Zutritt. — Ter vom Kaufmännischen Verein ebenfalls für den 10. d. M. in Aussicht genommene hochinteressante Erperimentalvor- trag über „Photographie in natürlichen Farben" ist verscho ben worden. Srishcnncrsdvrf. Unter dem Verdachte, den Lustmord an der Helene Giirsky verübt zu haben, wurde der Strecken arbeiter Israel verhaftet. Das Mädchen bat ihn vor der Iohnescben Restauration in Warnsdorf gefragt, wie weit es nach Leutersdorf sei. Als das Ehepaar Schneider hinzn- kain und ihr riet, mit Israel zu gebe», schlug sie es ab. Das Verhör Israels dauerte von früh morgens bis 0 Ubr abends. Seine Aussagen und die Untersuchungen haben jeden Verdacht beseitigt und er wurde sofort ans der Haft entlassen. Trcbcn, T.-A. Ein frecher Einbruch wurde am gestri gen Tage im Lause des Nachmittags in unserem Orte bei dem Hausbesitzer Höser und dessen Einwohner Anwand ver übt. Bei elfteren! fielen dem Einbrecher 22 und bei letzte rem 71 Mark in die Hände. Als Täter wurde henke der zukünftige Schwager des Höser. der Maschinist Schlvandiier «Oesterreicher) in Haselbach ermittelt »nd verhaftet. Prag. Im wendischen Seminar, der Pflanzstätte künf tiger Priester für das Königreich Sachsen, studieren gegen wärtig 3l Zöglinge, und zwar I Theologen und 30 Gymna siasten. Die Theologen, die alle dem dritten Jahrgänge an geboren, sind die Herren: Nikolaus Tornik ans Nebelschütz tPräsekt), Heinrich Kielmann ans Ostritz (Präsektt, Georg Räde ans Gnbra, Georg Delent aus Dreikretscbam. Die Gymnasiasten verteilen sich klassenweise folgendermaßen: 8. Klaffe: Isidor Cbermami, Seitendon: Job. Zielcb. Kasch- nütz: Georg Hantnsch, Radibor: Rudolf Langbammer. Rei- ck.enbach i. V.: Job. Koschitzki, Dresden. 7. Klasse: Franz Walter, Löbau: Erich Harazim, Leipzig: Enrill Wenke. Ro sental. 0. Klasse: Job. Erdtel, Meißen: Nik. Renner, Knckau: Jak. Jatzwank, Horka: Nik. Inst, Kirckan. — ff. Klasse: Peter Sauer, Ralbitz: Otto Möbius, Prießnitz: Alfr. Schmidt, Kötzscha bei Borna. I. Klasse: Rob. Apelt. Zit tau: Leo Nadler, Limbach: Georg Schulze, Ostro: Jos. Rönsch, Seitendorf: Ignaz Ezcinplik, Dresden: Kurt Lud wig, Reichenau: Michael Raab. Ostro: Beruh. Waurick. Dresden: Walter Eepelak, Dresden: Willi. Beier. Dresden; Otto Möbius, Dresden. — 3. Klasse: Franz Kretschmer, Ostritz: Job. Pobl, Miltitz: Jos. Jaknbasch, Ebendörfel. 2. Klasse: Wilh. Soppa, Garstig. Hoffen wir rum, daß alle die Angeführten ihr erhabenes Ziel stets im Auge behalten und dasselbe mit Gottes Gnade glücklich erreichen. — In der Nummer vom 0. Oktober liegt ein Irrtum vor. Daß Herr Job. Wenke erst nächstes Jahr znm Priester geweiht wird, bedarf einer Richtigstellung. Herr Wenke bat im Sep tember bereits die Diakonatsweihe empfangen und wird im November d. I. die hl. Priesterweihe empfangen. —xlr-