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Nummer 152 — 23. Jahrgang Kmal wöchentl. Bezugspreis: für Juki 2R.-M. ausschl, Bestellgeld. Berechnung der Anzeigen nach Nent.-Mark. Preise: Die elngespaltene Petitzeile 3» B,. f. Familien- u. VereinSanz., Gesuch« 2» H. Die Petit-Reklamezeile 89 mm breit, 1 Offertengebühr für Selbstabholer 20 H. bet Uebersendung d. d. Post außerdem Porto zuschlag. Preis f. d. Einzelnummer 10 Renten-Pfennig. Geschäftlicher Teil: Josef F oh mann, Dresden. SäcklMe Donnerstag, den 3. Juli 1924 Im Falle höherer Gewalt erlischt jede Verpflichtung auf Lieferung sowie Erfüllung v. Anz.-Aufträgen « Leistung v. Schadenersatz. Für undeutlich u. d. Fernspy übermittelte Anzeigen übernehmen nur keine Vev autwortung. Unverlangt eingesandte u. mit Nückportj nicht versehene Manuskripte lverden nicht ausbewahrf Sprechstunde der Redaktion 5 bis 6 Uhr nachmittags Hauptschristleiter: Dr. JosesAlbert. Dresden volfsmiung Tageszeitung für christliche Politik und Gcsckiüstsftelle der Sächsische» lvolkszeituug und Druck und Verlagi Saroaia-Vachdruckerei GmbH., ^ Dresdon-A. I«. Holbelnstraßc 46. gcmrus S27L2, Post. ^ IcheckkouloDresden >4797 MW« iiiili KW - Ae Mil her Ami» M « Mii« Nedaktton der Sächsischen Dresden «ec. 16. Holbcinstratzcis. gernrnl und W538 S Zentrum und Bayrische Volkspartei Wie wir bereits mitgeteilt haben, haben sich die Verhand lungen oer jüngsten Tagung oes Reichsparteivorstandes in Berlin auch mit der Frage befaßt, Zentrum und Bayrische Volkspartei wieder in eine engere Verbindung zu bringen. Die Erörterungen grünoeten sich auf die in Bamberg zwischen führenden Persönlichkeiten des Zentrums und der Bayrischen Volkspartei stattgefundene Besprechung. Ter Neichsparteivorstano hat diese Besprechungen und ihre Tendenz einmütig gut geh eis; en. Man geht dabei in oer Leitung der Zentrumspartei von dem Gedanken aus, dahin zu streben, daß die frühere Schaffens - und Arbeitsgemeinschaft im Reichstage wieder hergestellt wird, um damit möglichst die Voraus setzungen für eine Wiedervereinigung der beiden Parteien zu schaffen. Diesem Ziele werden schon in den kommen den Tagungen oes Reichstages besondere Maßnahmen dienen, die dazu bestimmt sind, eine engere Fühlung zwischen den beiderseitigen Fraktionen des Reichstages herbcizuführen. Zu diesen: Zwecke wcrocn gemeinsame Besprechungen über das ge eignete einheitliche Vorgehen bei prinzipiellen politischen Fragen wie anch bei speziellen gesetzgeberischen Angelegcnheitcn in Frage kommen. Die Selbständigkeit der beiderseitigen Organisationen im Lande wird dabei in keiner Weise berührt, aber es liegt auf der Hano, daß von beiden Seiten danach getrachtet wird, die im Zuge befindliche Annäherung nicht durch Ereignisse oder Schwie rigkeiten von außen zu stören. In allen Parteikreisen wird diese Situation, wie sich auf Grund der Bamberger Besprechungen, und nunmehr der Stel lungnahme des Neichsparteivorstandcs der Zeutrumspartei er geben hat, sicherlich aufrichtig begrüßt werden. Weitere Be- prechnngen in dieser Angelegenheit seitens der beiderseitigen ützrenden Persönlichkeiten werden »och im Lause dieses Monats wiederum in Bamberg stattsiuden. Der kWMndk Reichssstlrleiilig dts Ikickmiis Der Beschluß des Reichsparteivorstandes, der Vieser Tage in Berlin tagte, in den Tagen vom 4. bis 0. Oktober einen Reichsparteitag verdeutschen Zentrums partei zu l-alten, wird im ganzen Lande freudige Zustimmung auslösen. Daß mit diesem Parteitag auch der schon einmal ver schobene Parteitag der Preußischen Zentrumspartei ver bunden wird, darf ebenso begrüßt werden wie die Wahl des Tagungsortes, für den Fulda in Betracht kommt. Seitdem der Reichsparteitag abgehalten wurde, hat sich die Neichspolitik vielfältigen Wandlungen unterziehen müssen. Auch die Stellung der Zentrumspartei hat bei aller prinzipiellen Ge schlossenheit und Gradlinigkeit in den wechselnden Situationen harte Prüfungen bestehen müssen. In der allerkritischsten Zeit für Land und Volk, der der Inflation und ihrer Nöte, einer Zeit, an die man heute nur noch mit Schrecken zurückdenkt, hat der Führer der Deutschen Zentrumspartei die Zügel der Reichs leitung ergriffen. Damit hat sich das Zentrum erneut dem Va terlande zur Verfügung gestellt, unbekümmert um den oft genug aus den eigenen Reihen kommenden Rat, endlich auch einmal den anderen diese Bürde zu überlassen. Das Zentrum hat aber niemals seine politische Haltung von Partei politischen Gesichts punkten abhängig gemacht, sondern es hat im echtesten und edel sten Sinne des Wortes zu jeder Zeit Staatspolitik ge trieben. Die jüngsten Reichstagswahlen haben das Zen trum in alter Stärke wieder in den Reichstag gebracht, indessen wird nicht daran vorübergegangen werden können, die inne ren organisatorischen Verhältnisse der Partei einer gründlichen Nachprüfung zu unterziehen. Ge rade in dieser Hinsicht erwarten wir von dem kommenden Reichsparteitag einen ganz besonderen Erfolg für die Festigung und Verankerung der Partei im ganzen Lande. Die innere Geschlossenheit der Partei steht nach all den Stürmen, die sie bisher überdauert haben, und deren schärfster bei den Reichstagswahlen am 4. Mai grundsätzlich abgeschlagen worden ist, außer allem Zweifel. Doch wäre es ein verhängnis voller Fehler, wollte man sich mit dieser Feststellung begnügen. Ganz im Gegenteil: Man muß nun erst recht auch aus eine Er weiterung der Basis der Partei Bedacht nehmen und die dafür erforderlichen Voraussetzungen durch eine strenge Selbst- prüsung und eine, ivenn es sein muh, schonungslose Gewissens- crforschung schaffen. Dazu wird der Neichsparteitag gründlich Gelegenheit geben. Er wird voraussichtlich derart konstruiert, daß den Erörterungen über die innere Lage der Partei, über den Stand ihrer Organisationen im gan- zen Lande und über die Möglichkeiten einer weite ren Werbung größter Spielraum gewährt wird. Die Er örterung grundsätzlicher Fragen der Partei aus politischen, sozialem und kulturellem Gebiet wird dabei gewiß nicht in den Hintergrund zu treten brauchen. Des weiteren wird der Reichs parteitag sich mit dem zur Zeit wohl wichtigsten Iugend- Problem zu beschäftigen haben. Vordringlich wird dabei aber auch die weitere Heranziehung der Akademiker zur Mit arbeit bei der Partei sein müssen. Daß bei alledem mit eine der bedeutendsten Fragen diejenige der engen Verbindung zwischen Partei und Presse ist, liegt auf der Hand, an gesichts der Bedeutuirg, die di« Presse als dritter Negierungs faktor neben Regierung und Parlament im parlamentarischen System genießt. Der kommende Reichsparteitag des Zentrums wird eine hohe und bedeutungsvolle Aufgabe zu erfüllen haben. Wir haben das Zutrauen, daß die für die Zukunft der Partei wich tig« und geradezu entscheidende Tagung schon jetzt im ganzen Lande so vorbereitet wird, daß mit den Interessen der Partei auch den Interessen von Volk und Vaterland gedient wird. as zuerst Berlin, 2. Juli. Die deutschnationale Neichstagsfraktion hat im Reichstag eine Interpellation eingebracht, die sich mit der Wirtschaftskrisis befaßt. Zunächst wird festgestcllt, daß die Grund ursachen dieser Krisis in dem außenpolitischen Druck, in den unerträglichen Krieg'stributen und in der Inflations-Wirtschaft zu suchen seien. In letzter Zeit sei jedoch die Krisis gesteigert worden durch die Finanz- und Wirtschaftspolitik der Neichsregierung. Der Steuerpolitik der Reichsregierung wird Dorgeworfen, daß sie den Bogen überspanne. Die Steuern würden jetzt nicht mehr aus de,, Erträgen, sondern aus dem Vermögen bezahlt. Non der RcichS- regierung werden vorübergehende Maßnahmen, vor allein Steuer stundungen für die Landwirtschaft verlangt. Getadelt wird in der dcutschnationalen Interpellation sodann die Kreditpolitik der NeichSbank, die den Umlauf an Zahlungsmitteln weit über das banktechnisch gebotene Maß hinaus einschränke. Der Umlauf an Zahlungsmitteln sei besonders in letzter Zeit stark eingeschränkt und dadurch die Kreditnot auf da-s ärgste gesteigert worden. Die Zinssätze hätte» infolgedessen eine unerträgliche Höhe erreicht. Dem erforderlichen Preisabbau stünden ferner die Finanz- und Tarifpolitik der Neichsbahnberwaltung sowie der Postverwaltung hindernd entgegen. Namentlich die Frachtsätze seien ungerecht fertigt hoch. Ebenso verhalte es sich mit der Gcbührenpolitik der Neichstclegraphen- und Telephonberwaltung. Die Reichere,steriing wird zum Schluß gefragt, ob sie bereit sei, in eine eingehende Untersuchung der kritische» Lage der Wirtschaft unter Zuziehung des Reichs sowie einiger wirtschaftlicher Sachverständiger einzn- trcten, schon vorher aber die schlimmsten Fehler in der Finanz- und Wirtschaftspolitik des Reiches abzustellen. Diese Interpellation der Deutschnntionale» ist insofern beach tenswert, als darin mit Recht festgestellt wird, daß die Grund ursachen der gegenwärtigen Wirtschaftsnot in der Außenpolitik zu suchen sind. Gerade die Deutschnationalen waren es, die bisher immer den Vorrang der Außenpolitik vor der Innenpolitik auf daS lebhafteste bestritten haben, auch noch zunletzt in der Motze» Aussprache über das Sachverständigengutachten. Dagegen ist es falsch, wenn man glaubt, daß die Wirtschaftsnot durch die Maßnahmen der Neichsregierung gesteigert werden würde. DaS Rcichsfinanzministcrium muß in schärfster Weise für Ordnung im Reichshaushalt sorgen, denn Unordnung im Haushalt würde sofort die Währung wieder in Gefahr bringen. Noch viel wichtiger sind die Maßnahmen der Reichsbank zum Schutz der deutschen Wäh rung. Vorübergehende Erleichterungen wären sicherlich manchen Wirtschaftskreisen namentlich der Industrie und der Landwirtschaft fsebr erwünscht, aber die Folgen, die sich daraus ergeben würden, Wären noch sehr viel schlimmer, als es das Festhalten an der Krediteinschränkung gegenüber der augenblicklichen Wirtschaftsnot bedeutet. Es ist zu bedenken, daß wir durchaus keine völlig stabili sierte Währung haben. Mit vollem Recht wird im Sachverstän- notwendig ist digengutachten gesagt, daß die gegenwärtige Währung nicht in einen: stabilen Zustande sei, sondern nur ein labiles Gleichgeivicht besitze. Um ein solch labiles Gleichgewicht zu zerstören, genügt bekanntlich der geringste Stoß. Auch diesen geringsten Stoß zu vermeiden, muß Aufgabe der NcichSbantleitung und des Finanz ministeriums sei». Das hindert natürlich nicht, daß die Reichs- bankleitung die Kreditvertciluug in einer andern Weise voruehme» könnte, als cs manchmal geschehen ist. Es muß immerhin berück sichtigt werden, daß die Landwirtschaft für die Ncntenbank in der selben Weise belastet worden ist, wie die Industrie. Es wäre daher gerecht, wenn nicht nur die Industrie mit Krediten bedacht werde«: würde, sondern wein: der Landwirtschaft mindestens ebenso hohe Kredite wie der Industrie gewährt würden. Falsch ist sodann die Schlußfolgerung, die die Deutschnationalen anS der Betrachtung der wirtschaftlichen Lage Deutschlands gezogen haben. Notwendig ist nicht eine Untersuch:»:,: der kritischen Lage. Diese ist uns und übrigens anch den: Auslande nur zu gut bekannt. Erinnert sei an eine Aeußerung des Münchener Professors der Nationalökonomie, Weber, wonach der gegenwärtige Zustand der deutsche:: Wirtschaft das beste Beispiel dafür böte, in welchen: Zustand sich eine Volkswirtschaft unmittelbar vor tzeni Zusammen bruch befindet. Notwendig ist ferner nicht eine vorübergehende Abhilfe. Eine solche könnte das liebet nur verschlimmern. Tie einzige Folgerung, die sich anS der Betrachtung der Lage ergibt, ist die alsbaldige Beseitigung des außenpolitischen Druckes, der mit volle,,: Recht von den Dentschnationalen als einer der Hanptnrsachcn der gegenwärtigen wirtschaftlichen Not Deutschlands bezeichnet worden ist. Folgerichtig müßten sich also die Dentschnationalen der Verständigungspolitik des Kabinetts Marx-Stresenmim «„schließen. Daß sie dies nicht getan haben, beweist nur die Inkonsequenz ihrer Haltung. Gerade in den letzten Tagen haben die Deutschnationalen den Ton der Verstau, dignng und deS Entgegenkommend in der deutschen Antwortnote über die Militärkontrollfrage heftig verurteilt. Wie diese Haltung, die sich gegen jede Verständigung ansspricht, mit Wirtschaft icken Erwägungen zusammenstimnit, müssen wir den Dentschnal.analen überlassen. , > Die Rückkehr der AWeixieseileii Berlin, 2. Juli. Der Reichstagsausschuß für die besetzten Gebiete hat u. a. folgendes beschlossen: Mit ihren Familien ausgewiescne Beamte, Angestellte und Arbeiter des Reiches, der Länder und Gemeinden, die im unbesetzten Ge- biete eine entsprechende Wohnung und Beschäftigung haben, sind, soweit nicht ein dringendes Dienstinteresse entgegensteht, Jur Neuordnung der Mtspichenjur Dem Reichstag liegt ein Antrag Dransfeld (Ztr.) vor, der von der Neichsregierung eine baldige Nachprüfung des Llcht- spielgesetzes vom 12. Mai 1920 verlangt, und zwar „im Sinne einer Dezentralisation des Prüsungswesens, einer Er weiterung der Befugnisse der Landeszentralbehörden und ör:- lichen Behörden, sowie eines verstärkten Schutzes unserer Ju gend und Volkskultur." Auch der Abg. Mumm jDn.) verlangt einen „Ausbau des Lichtspielgesetzes". Das jetzt in Geltung befindliche Lichtspielgesetz, das seinerzeit von der Nationalver sammlung in ziemlichem Eiltempo verabschiedet worden ivar, weist mancherlei Mängel auf, so daß schon aus diesem Grunde eine Novelle erforderlich ist. Wie die Filmsachpresse meldet, hat das Neichsministerium des Innern bereits einen Entwurf aus gearbeitet, der demnächst dem Reichstag vorgelegt werden dürste. Was der Antrag Dransfeld fordert, geht natürlich weit über eine bloße Korrektur des Lichtspielgesetzes hinaus: er bezweckt eine radikale Umgestaltung der Lichtspiei- zcnsur überhaupt. Die Fachpresse ist darüber in große Er regung geraten und spricht von einer beabsichtigten „Erdros selung des Kinos". Davon kann natürlich keine Rede sein: der Antrag Drans feld will lediglich im Interesse der geistigen und sittlichen Ge sundung des Volkes und insbesondere der Jugend eine schär fere Bekämpfung von Schmutz und Schund, wo durch das anständige Lichtspielgewerbe in keiner Weise be troffen wird. Wenn er eine Dezentralisation des Prnsnngs- Wesens verlangt, so geschieht das aus dem Grunde, weil bei dem bisherigen Prüfverfahren — das bekanntlich der Haupt sache nach in Berlin vorgenommen wird und zu einem geringen Teil in München — die Anschauungen der „Provinz" nicht in gebührendem Maße zur Geltung kamen. Man wird doch nicht verkennen wollen, daß billigcrweise auch der „Provinz" ein Mi t b e st i m m u n g s r e ch t eingeräumt werden muß über das, was ihr und besonders ihrer Jugend in den Lichtspiel theatern golioten werden darf und was nicht. Gerade diejenigen, die sonst immer mit Befriedigung ans die demokratischen Errungenschaften im neuen Deutschland Hinweisen, soll ten die letzten sein, die sich dieser echt demokratischen Forde rung widersetzen. Sie ist ja wenigstens in der Idee schon in dem zur Zeit in Geltung befindlichen Gesetz enthalten: cs sicht die Kammerpriifung vor, d. h. in allen Füllen, in denen der Bildstreifen Anlaß zu Bedenken gibt, entscheidet nicht der Zen surbeamte allein, sondern unter seinen: Vorsitz eine Kammer mit vier Beisitzern, wovon einer dem Lichtspielgewerbe, einer der Kunst oder Literatur und zwei der Volkswohlfahrt bcziv. Volksbildung nahestehen. Weshalb lehnt man den Gedanken, bei der Zensur auch Vertreter der sogenannten „Provinz" Mitwirken zu lassen, von vornherein so kategorisch ab? Be fürchtet man, daß die „Provinz" für gewisse „Freiheiten? des Kinos nicht das nötige Verständnis aufbringcn werde? Man sollte sich hüten, aus der Frage der künftigen Ge staltung des Lichtspietgcsetzes — an dessen Notwendigkeit kein ernst zu nehmender Mensch mehr zweifelt — eine partei politische Frage zu machen, wie das der sozialdemokratische Abgeordnete Steinkops in Nr. 145 des „Filmknriers" tut. und zwar in einer Weise, die unseren schärfsten Widerspruch heranssordcri: muß. Herr Steinkopf wagt es — nachdem er sich über die „wahren Christen" lustig gemacht lyft — den An trag Dransfeld folgendermaßen zu glossieren: „Weshalb ist inan nicht ganz offen und sagt, daß sämt liche katholischen Jungfrauen- und Innglingsvereine die örtlichen Zensurbehörden sein sollen? Weshalb sagt man nicht offen, daß man für sie die Befugnis wünscht, auch zensierte Filme nach Belieben verbieten und das Theater schließen :n können, sobald der Jüngling Hippolitns oder die Inngsrau Euphrosina auf höhere Anordnung hin Aer- gernis genommen haben? Weshalb sagt inan nicht offen, daß zum Schutz der Boikskultnr „jeder Film nach Meinung die ser Zensur ansgctilgt werden muß. der es"magt. ans der Flimmerwcmd ein feixendes Mönchlein oder lachendes Nönnlein zu zeigen?" Wir iverden uns diese Glossen des Herrn S! einkopf, der, nebenbei bemerkt, als Beisitzer bei der Oberprüfstelle fun giert, wohl merken: sie beweisen »ns. daß der im Lichtspielgesetz vorgeselynre Schlitz des „religiösen Empfindens" noch lange nicht ausreicht, wenn Leute voll der Ge sinnung des Herrn Steinkopf mit der Anwendung de? Gesetzes betraut sind. Darüber wird noch monches zu sagen sein, wenn dem Reichstag die angekniidiglc Novelle vorliegt. erst zur Rückkehr verpflichtet, ivenn eine ausreichende Wohnung und Beschäftigung Angewiesen werden kann. Di« im besetzten Gebiet begonnenen reichseigcnen 1500 bis 2000 W o h n u n g s b au t e n sind beschleunigt zu vollende n. Mittel sind bereitzustellen, ebenso erforderlichenfalls den Ge meinden zur Förderung des Wohnungsbaues Kredite zur Verfügung zu stellen. lspeyer, 2. Juli. Die französische Provlnzialdelegatlon hat gestern der pfälzischen Kreioregierung eine List« mit den Namen von 7000 Ausgcwicsenen, darunter Uber 2000 Pfälzer, Übersandt, deren Ausweisung endgültig zurückgeno:n» men worden ist.