Suche löschen...
Sächsische Volkszeitung : 04.07.1924
- Erscheinungsdatum
- 1924-07-04
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-192407041
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19240704
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19240704
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1924
-
Monat
1924-07
- Tag 1924-07-04
-
Monat
1924-07
-
Jahr
1924
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 04.07.1924
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Dresden Mlelzlnsfleuer Dresden. S. Juli. Für den Monat Juli 1924 sind laut Bekanntmachung des Rats von dem Hauseigentümer 27 Prozent der monatlichen Friedensmiete an die für das Grund stück zuständige städtische Steuerstelle bis zum 5. Juli 1924 abzuführen. Der Mieter hat den auf seine Räume entfallen den anteiligen Steuerbetrug an den Vermieter so recht zeitig zu zahlen, datz dieser in der Lage ist, den obigen Termin einzuhalten. — Erfolgt Zahlung der Mietzinssteuer erst nach dem 15. Juli 1924, so ist ein sünfprozentiger Verzugszuschlag sür jeden angesangenen halben Kalendermonat zu entrichten, und zwar von dem rückständigen Steuerbetrag zuzüglich der inzwischen hinzugekommenen halbmonatlichen Zuschläge. Der gleiche Nachteil trifft diejenigen Mieter, die schuldhaft den auf sie entfallenden Teil der Mietzinssteuer nicht so rechtzeitig an den Grundstückseigentümer zahlen, datz dieser ihn noch vor Fristablauf an di« Steuerstelle abführen kann. Mordprozetz Münder Dresden, 3. Juli. Am Mittwoch stand der oft und schwer vorbestrafte Schlosser Fritz Münder vor Gericht. Er wurde beschuldigt, seine Wirtschafterin Michalk, die seit März v. I. verschwunden ist, vorsätzlich getötet zu haben. Die Anklage war aus Grund einer Aussage des 19jährigen Sohnes des Beschul digten erhoben worden. Münder gab nur zu, mit der Michalk oft erregte Auseinandersetzungen gehabt und sie geprügelt zu haben: die Michalk sei nach einem solchen Streit ihm bei Nacht und Nebel mit ihren Sachen davongegangen. Die Vernehmung der Zeugen ergab dagegen einwandfrei, datz diese Aussagen des Angeklagten nicht richtig sein können. So sagte der Sohn des Angeklagten, Helmuth Münder, aus, er sei in der Nacht, in der di« Michalk verschwunden ist, wegen eines lauten Schreies ausgemacht und habe dann den Vater in der Stube «Knochen hacken hören. Eine Anzahl Personen, die in der näheren Um gebung wohnten, haben Münder am nächsten Morgen mit schweren Paketen Weggehen sehen. Der Strafantrag des Staatsanwalts lautete auf Körperverletzung mit Todesstrafe, da Mord nicht nachgewiesen werden konnte. Es kann nicht als erwiesen gelten, datz Münder die Michalk vorsätzlich um- gcbracht hat, vorsätzlich ist nur die Beseitigung der Leiche er folgt. Das Urteil lautete aus 3 Jahre Zuchthaus und Ab erkennung der bürgerlichen Ehrenrechte. Tagung der Deutschen kommunalen Arbeitgeber Dresden, 3. Juli. Die Tagung der Deutschen kommunalen Arbeitgeber fand kürzlich in Rostock statt. Die deutschen Städte, Landkreise. Landgemeinden, provinzialen Verwaltungen und sonstigen kommunalen Unternehmungen und Betriebe sind in 23 Landes- bezw. Provinzialverbänden und drei Sonderbczirken im NeichSarbcitgeberverbande Deutscher Gemeinden und Kommunal verbände seit dem 6. Mai 1920 vereinigt. Zu der Tagring, die ein eindrucksvolles Bild bewusster und planmäßiger Zusammenarbeit und einheitlicher Auffassung in allen einschlägigen Fragen bot, hatten die Landes- und Provinzialverbändc, die Sonderbezirke und auch viele Einzclverwaltungcn eine stattliche Anzahl von Ver tretern entsandt. Nach der Erledigung verschiedener anderer Angelegenheiten bildete der bevorstehende Abschluß eine? neuen Nejchsmantcl- tarifvertrages für die deutschen Gemeindearheiter den Gegenstand besonders eingehender Erörterungen. Der durch die Verhältnisse gegebenen Auffassung der Kommunalverwaltnn- gen wurde in folgender einstimmig gefaßten Entschließung Aus druck gegeben: „Die Mitgliederversammlung billigt das bis herige Vorgehen und die Auffassung des Vorstandes, wonach beim Abschluß des neuen NMT. auf die insbesondere durch die außen politische Lage begründeten schwierigen wirtschaftlichen und finan ziellen Verhältnisse der Gemeinden unbedingt Rücksicht zu nehmen ist. In der Frage der Arbeitszeit hält sie eine Abänderung des gegenwärtigen VertragSzustandeS zu Nngunstcn der Gemeinden für untragbar. Auf dieser Grundlage ist die, Ar beitszeit im NMT. allgemein zu regeln und zwar in der Weise, daß örtliche Auseinandersetzungen vermieden werden, die den Ge danken der Tarifgemcinschaft und der organisatorischen Zusam menfassung der kommunalen Arbeitgeber widersprechen. : Neue Stadtverordnete. Auf Grund von 8 33 der Me- meindeordnung für den Freistaat Sachsen vom 1. August 1923 hat der Rat an Stelle der zu ehrenamtlichen Mitgliedern des Rates gewählten Stadtverordneten Tijchlcrobermeister Hclnze, Diplomingenieur Bommert und Schlosser Grüner als Stadt verordnete Fleischerobermeister Witzschel, Handlungsgehilfen Rööer uns Schmied Lade cinbernfen. : Reiseverkehr Sachsen-Böhmen auf dem Elbwege. Der Dresdner Verkehrsverein schreibt uns: Beim reisenden Publi kum herrscht vielfach Unklarheit darüber, ob die Paßbcstimmun- gen es wieder zulassen, die Reise nach und von Böhmen auf dem Elbdampfer zurückzulegen, ums besonders für die vor dem Kriege sehr beliebte Benutzung der Dampferstreckc Aussig- Dresden seitens der aus Teplitz und Karlsbad zurückkehrendcn Kurgäste entscheidend ist. Man glaubt, der Grenzübertritt sei nur über die Dahnhöfe Vodenbach und Tetschen zulässig. Dem ist jedoch nicht so. Für die Ueberschreitung der sächsisch böhmischen Grenze bei Herrnskretschen-Schandau ist — abgesehen von dem für den weiteren Reiseverkehr nicht in Betracht kommenden kleinen Grenz- und Turistenvcrkehr mit besonderen, einfachen Ausweisen — ein Reisepaß, der über haupt die Grenziiberschreitung gestattet und den man ja beim Besuche der böhmischen Bäder ohnehin besitzen muh, erforderlich und ausreichend. Die Bergfahrt wird wegen ihrer ver- kältnismähig langen Dauer seltener gemacht werden. Für die Fahrt von Teplitz und Karlsbad nach Dresden bestehen folgende günstige Verbindungen: 1. ab Teplitz 3,97 oder 10,14, ab Aussig (Dampfer) 11,05, in Dresden 6,00. 2. ab Karlsbad 8,58 (Schnell zug), ab Teplitz 12,13 oder 12,48 (Pcrsonenzug), ab Aussig sDampfer) 1,45, in Dresden 8,30. : Beratungsstelle für ländliche Fest». Eine Beratungsstelle für ländliche Feste befindet sich in der Geschäftsstelle des Landcs- vercins sür ländliche Wohlfahrts- und Heimatpflege, Tresden- Altst., Sidonienstrahe 14, 4. Veranstalter von ländliche» Festen jeder Art werden dort kostenlos beraten. : Bon der Technischen Hochschule. Dem Rechtsanwalt Dr. James Breit in Dresden ist die Lehrberechti gung für Wirtjchaftsrecht und Steuerrecht in der Allgemeinen Abteilung der Technischen Hochschule erteilt worden. : Dresdner Handelsbank Aktiengesellschaft. Die 61. General. Versammlung genehmigte einstimmig den vorgelegteu Rechnungs abschluß für 1923, sowie die Entlastung der Verwaltung und erklärte sich mit der Vergütung an den Aufsichtsrat und dem Neuvertrag des rechnungsmäßigen Ueberschusses einverstanden. Zu dem Geschäftsbericht bemerkte Herr Direktor Wagner, die dem nächst vorzulegende Goldmarkbilanz werbe beim Vergleich mit denen anderer Geldinstitute sehr gut bestehen können. Der ver hältnismäßig niedrige Börsenkurs dürfte nicht verwundern, da bei der Kapitalerhöhung von iwm. 30 Millionen Mark auf nom. 300 Millionen Mark im vergangenen Jahr nur 50 bezw. 70 Gold pfennige pro nom. 1000 Mark erzielt worden seien. 25 Prozent des Aktienkapitals befinde sich noch in den Händen der Verwaltung. Nach dem erfreulichen Anwachsen der Kreditoren der Bank auch im neuen Geschäftsjahr könne mit einer guten Weiterentwicklung des Geschäftes gerechnet werden. : AuS der Tätigkeit der Dresdner Handelskammer. DaS Relchswirtschastsministerium und die Neichsministerien des Innern und für Ernährung wurden ersucht, von der Verordnung über Handelsbescheinigunge» mindestens die auf die Er teilung der Ha n d e l s e r l a u b n i s bezüglichen Teile aufzu heben. — In einem Berichte an den Deutschen Industrie- und Handelstag und an das Wirtschaft^Ministerium sprach sich die Kammer dahin aus, daß die Geschäftsaufsicht zur Abwen dung des Konkurses beibehalten werden möchte, da sie bei den gegenwärtigen krisenhaften Wirtschaftsverhältnissen ver trauenswürdigen Firmen, die vorübergehend in Zahlungs schwierigkeiten gerieten, von großem Nutzen sein könne. Allerdings müßten die gesetzlichen Bestimmungen sehr verschärft werden. Die neue Verordnung zur Aenderung der Geschäftsaufsichtsverordnung vom 14. Juni 1924 hat die Wünsche der Kammer zu einem großen Teil erfüllt. — In einem Bericht an die Handelskammer Zittau als Vorort der sächsischen Handelskammern sprach sich die Kamincr gegen die Wiedereinführung der Vorkriegszölle für Oele und Fette aus. — Bei dem Landesfinanzamt Leipzig wurde erneut Ein spruch gegen die Verlegung deH Zollamtes Wurzen ohne vorherige Anhörung der beteiligten Kreise und gegen die Ilnzu- länglichkeit in den neuen Amtsräumen erhoben. : Schiedsspruch im Holzgcwcrbe. Der am Freitag vom Schlichter gefällte Schiedsspruchs für das sächsische Holzgewerbe ist von den Arbeitnehmern abgclehnt worben. Die Ar beitgeber hatten bisher über den Schiedsspruch noch nicht abge stimmt, weil eine Bestimmung desselben den Parteien anfgab, noch einmal unter sich Verhandlungen zu führen. Diese Verhand lungen sind natürlich durch die Ablehnung seitens der Arbeit nehmer gegenstandslos geworden und die Aussperrung dauert infolgedessen fort. : Nmsatistcuervorauszahlungen. Mit Ablauf des Monats Juni 1924 sind die Vorauszahlungen auf die allgemeine und die erhöhte Umsatz-(Luxus-)steuer für die Juniumsätze fällig geworden. Die zu monatlichen Vorauszahlungen verpflichteten Umsatzsteuer- pflichtigen haben ihre llmsatzstenerschuld unter Abgabe einer Vor anmeldung, worin die steuerpflichtigen Entgelte nach dem Gold markbetrage anzugeben sind, bis 10. Juli 1924 an das Umsatzsteuer amt, Serrestraße 4/6, oder an die stoucramtlichen Kassenstelleu abzuführen. Erfolgt die Zahlung nicht spätestens am 17. Juli 1924, so nird für jeden auf den 10. Juli 1924 folgenden angef.in- gcnen halben Monat ein Zuschlag von 5 vom Hundert des Rück standes erhoben. : Zuständigkeit für Flurkarten, Flur- und Besitzstands bücher. Vom 1. Juli ab übernimmt die Stadtverwaltung Dres den zwecks Erleichterung im öffentlichen Berkehre zu der ihr bereits obliegenden Führung der Grundsteuerbücher für die zu ihrem Ortsbereiche gehörenden Flurbezirke noch die Fortführung sämtlicher staatlicher Bermcssungsunterlagen. Diese gehen nun mehr vom Staatlichen Bezirksvermessnngsamt an das Stadtver messungsamt über. Anträge ans Erteilung von Auszügen ans den Flurkarten bezw. aus den Flur- und Besitzstandsbüchern sind sür obige Flurbezirke daher nicht mehr an das Bezirksver messungsamt (Annenstratze 15) bezw. an die Grundsteuerbuch halterei sSerrestraße 4/0), sondern an das Stadtvermessungsaml (Neues Rathaus, 4. Geschoß, Zimmer 515) zu richten. : Der Ausschuß für Angestelltenversicherung im Bezirke der KreiLhauptmannschast Dresden ist seit dem 1. Juli 1924 in du, Diensträumen der AmtShanptmannschaft Dresden in Dres den-Altstadt, Johannstraße 23, 3. Stock (altes Land haus) untergebracht. Hier werden Anträge auf Leistungen (Heil verfahren, Ruhegeld, Hinterhlicbenenrente, Beitragserstattung i» Todes- und HciratSfällen) entgegengenommen und Auskünfte er teilt. Sprechzeit: werktäglich von 8 bis 1 Uhr. Fernruf: 25 6 85. Auskünfte in Angestelltenversicherung geben des weiteren auch die Revisoren der Neichsversicherungsanstalt Dienstag und Donners tag von 12 bis 2 Uhr im Stadthause, Theaterstraße 13, 1. Stock. : Tie Albcrtvcrein-Poliklinik, am Wilhelm-Platz 1, ist vom 1. Juli bis einschließlich 12. August geschlossen. : Neichsvcrband der Klcin-Gartenvcrcint. Am 5. und 6. Juli findet im hiesigen Vereinshause die Tagung des Reichsverbanocs der Kleingartenvereine Deutschlanos statt. Am Sonnabeudfrüh 9 Uhr tritt der Ncichsverbano zu seiner Sitzung zuiammeu. Abends 1/28 Uhr finoct eine vsfc utliche Versammlung statt. Ter Eintritt zu allen Veranstaltungen ist frei. : Hohe Fleischpreise. Der Landeskulturrat bringt in der Nr. 61 vom 29. Juni seines Amtsblattes „Landwirtsclwftliche Zeit schrift — Sächsische Bauernzeitung" eine interessante zahlen mäßige Gegenüberstellung der Preise für Schlachtvieh einer seits uird für Fleisch im Kleinhandel andererseits sür einige Großstädte. Das auf einwandfreien Feststellungen unbe teiligter Stelle» beruhende Zahlenmaterial läßt dabei erkennen, daß die Preisbildung für Fleisch im Kleinhandel sowohl vom kans- männischen wie vom Verbraucherstandpunkt aus als durchaus ungesund angesehen werden muß. Ganz allgemein kan» festgestellt werden, daß die Preise für Fleisch auf eine Aufwärts bewegung der Vichpreise sofort reagieren, daß sie sich aber euier Abwärtsbewegung dieser — wenn überhaupt — nur im geringen Maße anschließen. Ein Vergleich der Preise der einzelnen Städte untereinander läßt erkennen, daß DreSden die weit aus höchsten Aleischpreise aufweist, ohne daß die Höhe etwa ihre Begründung in entsprecheird hohe» Viehpreise!, hätte. : Ein Schädling. Das Ansehen der Studentenschaft schwer geschädigt hat der ehemalig« Hörer der Technischen Hochschule zu Dresden, der 23 Jahre alte Walter Albert Kurt Gerza- beck, der zu Anfang des Jahres unter der Vorgabe, sür säch sische Werkstudenten ein Unterstützungswerk zu betreiben, Sammlungen veranstaltete: dies aber nur getan hat, um sich eine angenehme Existenz zu schassen. Gerzabeck, der vor zwei Jahren wegen Anstiftung zum Raubmorde an der eigenen Tante unter Anklage stand, damals aber sreigesprochen werden mutzte, weil die Hauptbelastungszeugen nicht aufzufmden waren, wurde jetzt vom Dresdner Amtsgericht wegen Betrugs zu zwei Monaten einer Woche Gefängnis verurteilt. : Das bunte Fest der Akademie für Kunstgewcrbe diesen Sonnabend im Ausstellungpalast — „Im Netz der Spinne" ge heißen — verspricht ein einzigartiges gesellschaftliches Ereignis zu werden. Am Mittwochnachmittag zeigten die Akademiker in einem Umzug durch die Hauptstraßen der Stadt und am Abend im Ausstellungspark, wie bunt und lustig es zugehen soll „im Netz der Spinne". Ter Umzug verließ gegen 3 Uhr die Akademie, berührte alle Hauptstraßen der Stadt und zog gegen 8 Uhr in den Ausstellungspark ein. An unsere Bezieher in Dresden Ans Grund mehrerer schriftlicher Anfragen teilen wir nochmals mit, datz für unsere Dresdner Bezieher der Zeitung keine Zahl karte über den Julibezugspreis beigelegen hat, da in Dresden durch Boten kassiert wird. Berlag der Sächsischen Bolkszeitnng. Leipzig ) Vollgültiges Gelb. Die jetzt bei der Gehaltszahlung der Staatsbeamten ausgegebeuen Schuldverschreibungen des Freistaates Sachsen in Höhe von 102,2 Mark sind noch lausendes und vollgülliges Geld und deshalb von der Geschäftswelt m Zah lung zn nehmen. > Der neue Kreishauptmann von Leipzig. Wie die „Lcipz. Neuest. Nachr." melden, steht es durchaus noch nicht fest, ob der neuernamite Kreishauptmann für Leipzig, Dr. Lemp e, sem Amt tatsächlich antreten wird. Zunächst weigert sich Dr. Lenipe noch, nach Leipzig zu gehen. Wie verlautet, hat Dr. Lcmve die Absicht, sich lieber abbauen zu lassen, als sein Leipziger Amt, daS er als Strafversetzung betrachtet, anzutreten. ) Ter „Dresdner Tisch" im Leipziger Konvikt. Tie von ver Stadt Dresden bet der Speiscanstnlt (Konvikt) an der Universität Leipzig unter der Bezeichnung „Dresdner Tisch" begründeten 12 Freistellen sind vom Beginn des Wintersemesters 1924 an anderweit zu vergeben, und zwar an Studierende, die Söhne oder Töchter Dresoner Einwohner sind, die sächsische Staatsangehörigkeit besitzen, bedürftig und würdig sind. Tie Vergebung der Freistellen erfolgt ans das Wintersemester 1921/25 und das Sommersemester 1925. Bewcrbnngsgejuche sind bis zum 10. August 1921 bei der Staothanptkanzlei Dresden, Ring straße 19, 2., Zimmer 242, cinzureichcii mit Reifezeugnis, Be dürftigkeitszeugnis mit Eüikommenstcuerbescheio, Nachweis über den Besitz ocr sächsischen Staatsangehörigkeit (gegebenenfalls durch Viirgerschein des Vaters) und Eiuwohuerscheiu des Vaters. Aus Sachsen 0 Bautzen, 3. Juli. (Ein keiner Tkadtrat.s In der letzten Sitzung des Stadtverordnetenlolleziums teilte der Oberbürger meister mit, daß gegen den k 0 m in u n > st i i ch e n Stadtral Hoope, der kürzlich einen deut'chnation.aieii Stadtvertrcter während der Sitzung ohrfeigen w.'llte, das Hanptoersahreu wegen schweren Diebstahls von dcr Swatsanwallschast eingewltcl worden sei und daher die Tätigkeit Hoopes als Stadtrat ruhe. Die Kommunisten beantragten daraus Hoope in reinem Amte zu be lassen, da es sich bei ihm um ein pobtiscbes Vergeben bandle. Hoope soll mit seinen kommunistischen Freunden in das Haut eines hiesigen Fabrikanten eingedrungen sein und dort Waisen „beschlagnahmt" haben. Dcr kommunistische Antrag wurde mit Hilfe der Sozialdemokraten und einiger Demokraten angenommen. — Die kommunistische Stadtverordnete Bittner wurde alt Rödt-issübrerin bei den blutigen Nnrnbcn im Mai des voriger: Jahres zu 1 Jahr 6 Monaten Zuchthan'överurletzt t) Lübau, 3. Juli. <1. Sächsisches KrciSvolkStiirnen.) An Sprüngen werden zum KrciSvolksturnen gezeigt werden: Hoch-, Weit-, Drei- und Stabhochsprung. Besondere Vergleiche können im Hoch- und Stabhochsprung vorgcnommen werden. Ein Hochsprung von 1,60 Meter ist an sich schon eine Leistung, während ein Stabhochsprung von 3 Metern keine Seltenheit ist. An Läu fen werden zum Kreisvolkstnrnen als Einzelkämpfe gezeigt wer den solche über 100, 200, 400, 800, 1500, 5000 Meter und 110 Meter Hürdenlanf, weiter "sollen Stafselläufc geboten werden. DeS weiteren wird eine Stasfctte über 1000 Meter von Turnern und Turnerinnen gelaufen. In de» Hebungen des Stoßens werden zum Kreisvolksturnen Wettkämpfe anLgctrcigen Kugel stoßen (7)4 und 6 Kilo), Steiustoße» (15 Kilo). () Mittelbach, 2. Juli. (Von dcr Mangel zerquetscht.) Die Ehefrau eines hiesigen Werkmeisters geriet beim Mangeln i» die elektrische Mangel »nd erlitt so schwere Quetschungen am Kbps und Oberkörper, daß sie sofort verstarb. 1) Nossen, 3. Juli. (Ermittlung eines Mörders.) Der Mör der des am vergangenen Sonntag im Zellaer Walde ermor deten Maurers Alfred Wolter mis Pein« ist, wie der „Nos- sener Anzeiger" meldet, durch die zuständigen Kriminal- und Geudarmeriebcamlen in Freiberg. Nossen und Siebeulehu gestern ermittelt worden. Die Beerdigung des Ermordeten, dessen Eltern gestern hier eintrafen, hat gestern nachmittag statt- gesunden. <) Rndelmrg, 3. Juli. (Die gefährliche Sense.) Ein Arbe i» ter aus einem Nachbardorse fuhr mit der ungeschützten Sense auf einem Rade über die Bahnschien-:. Dabei rutschte die Sense, die er auf der Schulter trug und schnitt " cm Manue den Hals bis an die Schlagader durch. Man hofft trotzdem, den Verunglückten am Leben zu erhalten. 1 Die Auseinandersetzung mit dem Hause Wettin. Der Rechtsausschuß des Landtages nahm am Mittwoch die Abstim mung vor über die Auseinandersetzung zwischen dem Freistaat Sachsen und dem ehemaligen Königshause. Es wurde eine Ab änderung gemacht über die Kulturstistung mit dem Zusatz, datz einzelne Kunstgegenstände aus dem Besitze des früheren Königs hauses mis der K u l t u r st i f t u n g herausgenommen werden, die dann durch Beschlutz des Landtages verkauft oder verpfändet werden können. Die Abfindungssumme wurde aus 300 000 Goldmark festgesetzt. Die Sekuiodogeniturrcnte wurde vorlüusiig nicht abgegolten, vielmehr kam ein Vergleich zustande, der dem sächsischen Staat bis 1928 die Pflicht auserlrgt, 1b Prozent der früheren Rente zu geivährlcisten. Zwickau, 3. Juli. (Der neue KreiShauptmann.) Der bis herige Ministerialrat im WirtschastSministerium Dr. Jani ist gestern Vormittag im Lauvtminiiterialgebäude zu Dresden Lurch Vergütung für Bezug von GaS und Strom durch Zivtteinquartierung und Untermieter in Dresden Alis der nachstehenden Ilcbersscht Ist der Strom- und Gasverbrauch einer MetalldrahtqUihlampe und eines Gasbrenner» sowie der dafür ,11 zahlende Betrag ersichtlich. Zugrundegelrgt ist ein Strompreis von 48 Pfg. je Kilowattstunde und ein Garpreis von 20 Pfg. se Kubikmeter. Für vorübergehend beleuchtete Räume gilt Im Zweifel ein Viertel der Sitze. Monat Brennstunden tqerechnet vom Dunkelwerden bis 10 Uhr abdS. inonat- Iwöchcnl- ltch I Itch nbqernndct a. Strom znr Beleuchtung Metaltdrahtglichlampen 8. Gas zur Belc Hängende Gasbrenner iichtunq Stehende Gasbr. L. GaS zum Kochen bei Mitbenutiuiia I S!i>blben»i»»ia Zwerg Kerzen Pta. Liliput SO Kerzen Big. Norm. 100 Kerzen Pfg. LMp», SO Kerzen Pfg- Norm. llü Kerzen Pfg- :k Kerzen Pta. 20 Kerze» Pf«. 2K Kerzen Pf«. »2 Kerzen Pfg. l>0 Kerzen Pfg. e Brenn- standen tn»S Kok, Pfg- lcnherde! Vrenn- stundcn Pfg- Juni monatlich 49 59 74 98 142 49 88 123 108 147 129 1097 120 10S7 4V 11 wöchentlich 11 14 17 21 82 11 20 28 24 33 80 255 80 255 Juli 4 y monatlich 64 65 81 108 157 54 97 186 119 162 133 1131 1S3 1131 64 wöchentlich 12 16 18 28 36 12 22 30 27 «6 SO 255 80 »55 1 Bren «stunde kostet: 1 1.2 1.5 1.» "2.9 1 1.8 2.5 2,2 8 L.5 Pfa. 1 Kilowatt Strom. 1 Kubikmeter Ga» Std. Std. Std. Std. Std. Std. Std. Std. Eld. Std. reicht etwa 50 40 83 2b 16'/. 20 11 8 9 2'/, Stunde»
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)