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Sächsische Volkszeitung : 13.08.1920
- Erscheinungsdatum
- 1920-08-13
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-192008138
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19200813
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19200813
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1920
-
Monat
1920-08
- Tag 1920-08-13
-
Monat
1920-08
-
Jahr
1920
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 13.08.1920
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«s. »83. Gstt, , ^^WWWWWWW tz- 1L. «u schneller er Io«»t, »m so besser. Dazu werden auch dir Feind« durch die unmittelbare Bedrohung gezwungen, Vernunft anzunehmen und di, Gesundung wird wieder beginnen. Da« ist Satasttophenpolftik, »in Ausfluß der Verzweiflung. Diese Stimmung muß entschlossen be kämpft werden «reist sie weiter um sich, so erlahmt der Widerstand, und dadurch könnte wirtlich der Bolschewismus heraufbeschworru wer den. Dann aber brennt alle« zu Asche- «u« Verzweiflung erwächst lein Heil Deutsch denken fordert auch trotz allem vertrauen in die Zukunft de« Deutschtums. Nicht minder verhängnisvoll ist der Glaube an den nationalen Bolschewismus, in dem man hie uno da schon einen bündnisfähigen Retter aus unserer Not sehen möchte. So weit sind wir noch nicht. Ob der Bolschewismus national oder international ist, deutsch ist er auf keinen Fall. Kommt er nach Deutschland so bringt er politisch und wirtschaftlich eine Wüste. Deutschland würde außerdem um Schlachtfeld Europas. Das muß vermiesen werden. Wir müssen >-nli>r für uns blkiben, nach keiner Leite Sympathien verschroenden Nur dertschl Wenn in Rußlanr wieder - nmal Ordnung eintritt, wird es wirtschaftlich und politisch für nnS «in wertvoller F-rk',-.r wer, den. Deutschland kann in absehmrer Zeit nicht daran denk:i, die An schauungen der übrigen Welt direkt zu beeinflussen. Wenn der Be siegte von Völkerfrieben und Versöhnung redtt, 'o macht da« wenig Elndr, ck Würdige Zurückhaltung , ützt uns am meisten vom Inter- nntloin-litmu- haben wir nichts zu erwarten Tie Vorgänge in der übrigen Welt müssen wir scharf beobachten, ohne sie aktiv nach un seren Wünschen lenken zu wollen. Dazu sind wir zu 'chwach. vor allen! dürfen keine Parteiwünsche unsere Ha.tang in der Außenpolitik beeinflussen. Eigenmächtiges Vorgehen orivater Gruppen kann unser Verhältnis zum Ausland nur noch unerquicklicher gestalten. Ratio nal« Geschlossenheit allein kann unsere Ohamacht noch außen etwa- milbern. Wenn da« Ausland sieht, daß 80 Millionen einmütig ent- schloffen sind, ihr Recht aus Eig uneben zu wahren wird cS den aus sichtslosen Versuch, ein solche- Volk gleichsam zu einer Ration min dern Rechte- zu stempeln, ausgeben. Sittliche und nationale Erneuerung ist darum unsere nächste Ausgabe. Wir müssen un- selbst wieder finden. deutsch sein und nicht» anderes. Dann wird di- Veit am schnellsten zu der Erkenntnis kommen, daß sie auch Deutschland nötig hat. Die freie Wirtschaft Da« Vereinsblatt de« Badischen Bauernverein- schreibt in Nr. 1ö vom 1. August: Ls war längst kein Geheimnis mehr, daß die Zwangswirtschaft i einseitig Fest« nur auf dem Papier bestand, daß fle dem Produzenten einseitig Fesseln auferlegte, die ihn in der Erzeugung hemmten und ihm die ohnedies schwere Arbeit noch mehr erschwerten. Anderseits brachte die Zwangs wirtschaft den Konsumenten in eine üble Lage. Die von den Kom- munalverbänden zugcwksenen Leben-mittel, die »um Leben zu wenig und zum Sterbe» zu viel waren, zwangen die Verbraucher, auf dem Wege des Schleichhandels «inen mehr oder minder großen Teil ihres Bedarfes zu decken. Wa«n schon die Kommunalv^bandSwaren durch den höchst umständlichen und burvaukratischen Apparat d«r Kommunalverbände ziemlich verteuert, so standen die Schleichhandels preise hierzu in Dar keinem Verhältnis mehr. Unter diesen Umstän den ist e« erklärlich, daß beide Teile — Produzent und Konsument —« immer wieder von neuem den Ruf ertönen ließen nach der freie» Wi,,tschaft. Nachdem im Landtage ein Ausschuß für den Abbau der Zwangswirtschaft eingesetzt worden war, hat dieser seine Tätigkeit da mit begonnen daß er den Abbau der Zwangswirtschaft für viele Artikel verlangte. Dem Einfluß dieses Ausschusses ist es zu danken, daß sich dk Regierung nun endlich entschlossen hat, von einer weiteren Durchführung der Zwangswirtschaft beb folgenden Konisumartikeln abzusehen: 1. Kartoffeln, 2. Oelfrüchten und daraus gewonnenen Er zeugnissen, 3. Schlachtvieh und Fleisch aller Art, 4. Roh- und Speise fetten, Knochen. Knochenerzeugnissen und andsren fetthaltigen Stoffen (nur die bestehenden Schlachtverbote bleiben aufrecht erhalten), 8. Flachs, Hanf und sonstigen Gespinsten, Aufrecht erhalten bleibt die Zwangswirtschaft für Getreide und Milch, weil dies die wichtigsten Nahrungsmittel sind und weil sich deren Freigabe heute noch nicht rechtfertigen läßt. Nun muß e« sich ja zeigen, ob die Regierung in der Lage ist, die neue Wirtschaft in richtige Bahnen zu lenken. Der Hauptpunkt, um den es sich dreht, ist die Preispolitik, wonach dem Landwirt ein aus kömmlicher Ertrag zu verbleiben hat und der Konsument aus der an- deren Seite m der Lage ist, die Preise zu bezahlen. Nun muß ge zeigt worden, daß bei der freien Wirtschaft beide Teile auf ihre Rech nung kommen, daß die freie Wirtschaft geeignet ist, die Produktions- reudigkeit und Produktionsfähigkeit zu heben. Bis zum heutigen Tage cheint dies nach Aufhebung der Zwangsbestimmungen der Fall zu ein. Die Preise sämtlicher Artikel bis herab zum Obste sind zurück gegangen, die Preise für Hülsenfrüchte sind heute bereits niedriger als «s die Hamstkerpreise waren. Die notwendige Folge dieser Preissen kung wird sein, daß auch Händler und Kausieute in ihren Preis«,, herabgehen müssen, wenn man sich von dem Abbau der Preise über haupt Erfolg versprechen will. So werden beispielsweise auch die Metzger gezwungen sein, den Verkaufspreis des Fleisches und der Fleischwaren noch weiter herabzusetzcn. Der Zwischenhandel muß sich unbedingt "daran gewöhnen, sich mit weniger großen Gewinnen zu frieden zu geben, als dies bisher der Fall war. Notwendigerweise Müssen nun auch die Preise ster übrigen Bedarfsartikel herabgehen, denn mir dann ist rin allgemeiner Preisabbau möglich, nur bann ist es möglich, daß der Bauer wieder zu billigen Preisen produ zieren kann. Denn es muß doch jedem Laien einleuchten, daß eS letzten Endes immer wieder die hohen Poesie für landwirtschaftliche Bedarfsartikel, Haushaltungsgegenstände, Kleider, Schuhe usw. waren, Die sechs Matties Roma« von Jsgn» Maria (84. Fortsetzung.) „Sirchst du, daß sie was wollen,- signalisierte Plisch. -„— — Nur immer ruhig Blut, Plisch!" „Wer ist nun Plisch und wer ist Plum? Si« flehen ja beide gleich aus!" „Durch ein Zaubermittel lüften sie ihr Inkognito! Plisch --- ZuckerlI" Joachim hielt ein weißes Stück in erreichbare Nähe. Plisch hob de» Kops, schnupperte und erhob sich gravitätisch. Mit Gönner- mien« nahm er den Zucker in Empfang, wedelte herablassend mit seinem braunen Dackelschwanz und zog sich aus seinen Stammplatz zurück. Plum lag da, ein Ohr auf dreiviertel gestellt, mit tiefen Denker- Nen auf der Stirn. Argwöhnisch blinzelte sr nach Plisch. Fraß der n Zucker ganz allein? „Plum, ZuckerlI" schreckte ihn eine Stimme auf seinen schwarzen Vermutungen. Mit lästiger Eleganz wackelte er gemessenen Schritte- auf den dargeboteneu Zucker zu. Ein kurzes Wedeln war sein Dank, voller Befriedigung bezog er sein Lager Draußen wurde deS För» stur« Stimme laut. Plisch und Plum standen mit Blaff auf ihren kurzen Beinen, sausten mit wehenden Ohren zur Tür und kratzten und bellten «mporhüpsten. „Kann man diesen Nichtsnutzen böse sein?" Der Förster packt« Plisch mit der Rechten, Plum mit der Linken in» Genick, setzte fit auf feinen Arm, und Plisch und Pdmn legten höchst selbstzufrieden ihre ckmmmen Vorderpfoten ans di« grünen Aermet. ! „Wenn man keine Kinder hat hängt man sei« Her, an dies« zwei «wiche»' Plisch und Plum spitzt» die Ohr» mb «elezPaphie». «« «« ifi »» uns die «bei »eiche bi. Produktiv» weftntti die landwirtschaftlichen Organisationen stet« Md dilliguag dieser Art»! verlangt. verteuert habe». Picht^emson^ Hadem Per. Schließlich bars in diese« Zusammenhänge holt» Male erwähnt werden, daß e« «n «blich »ei den industriell» Großbetrieben und »tte-Saes auch »um «ir d«v> . a» der Zeit ist, auch iudustriell» Großbetrieben und KrtegsaesMchaft» »ach de« rechten z» sehen. Dividenden do» 100 und »ehr Prozent waren doch gewiß der beste Beweis dafür, daß die Preise für Feütigsabrikat«, zu deren Abnehmer» nicht zum mindesten auch der Landwirt gehört, z» teuer waren. Hier muß endlich auch zugegriffen werden. Man hat «S jahrelang fertiggebracht, dem Bauern io den letzt» Hafen zu gucken und e« wird auch gelingen, hier zum Wohl« de« Ganzen wirk same Maßnahmen zu treffen, die dem Ausschütten solcher Wuchev, dtvidendeu «in Ende bereiten. Die Dividenden aller Gesellschaften müssen stabilisiert Vierden. Mit Recht hat der bayerisch« Abgeordnete Dr. He!« »erlangt, daß kein Unternehmen ei« Dividende über de» Durchschnittssatz der letzten fünf Jahre hinaus aursetze» dürfe, unter keiner Bedingung jedoch den Höchstsatz, den ««. überhaupt fett seine« Bestehen bezahlt!«. Daß dir verteuernden Krieg S g«feilsch af» len heut« — bald zwei Jahre nach dem Kriege — unter allen Um ständen und so rasch wie möglich verschwinden müssen, ist eine alte Forderung von uns, vor deren Verwirklichung eine wirklich freie Wirtschaft nicht möglich ist. Um die« zu erhärten, seien einige Zahlen hier wiedergrgeben, die sich kürzlich in der Zeitung „Die Mühle- (Nr. 2ö) fanden. Da nach vertritt sich der Verdienst bei der Roggenbrotherstellung wi« folgt: Landwirtschaft --- 25,4 Prozent; ReichSgetrttdestell« --32,8 Pro zent; Bäckerei -- 30,5 Prozent; Müllerei, Vermittler, Kohlenvertri- lungSstellen usw. — 11,5 Prozent. Die Landwirtschaft erhält also genau ein viertel, während die ReichSgetrttdesteile mit einem Drittel beteiligt ist. Solche Zustände sind natürlich auf bi« Dauer «nhaltbar. Deshalb müssen die Zwischenstellen falle«, bamit durch de« unmittel baren Verkehr zwischen Erzeuger «nd Verbraucher da- Brot sich ver billigt und beide — Produzent und Konsument — ihr Auskommen haben. Soll der Zweck der freien Wirtschaft: die Verbilligung der ^Leben-mittel, erfüllt werden, dann muß auf der gänzen Linie abge baut werden, denn nur dadurch ist es möglich, daß der Landwirt wirklich billig produzieren kann und daß nun endlich wieder die Kluft zwischen Stabt und Land aberdrückt wird. An unsere Landwirtschaft richten wir die stringende Bitte: Lie fert die Produkte, für welchie eine Aushebung der Zwangswirtschaft in diesem Jahr« noch nicht stattfinden kann — da- find Getreide und Milch — ab. liefert in reichlichen Mengen ab; zeigt, daß ihr gewillt seid, eure Ablieferungspflicht zu eqstlllen und die letzten Schwierig, leiten in der Ernährung-Wirtschaft, Hand in Hand mit der Stadt, zu beseitigen! Der Vormarsch 8 Königsberg, 12 August. Wie der Warschauer „Kurse»" meldet, nd die vor Warschau stehenden Heere durch erhebliche bolschewlst'schr lnfanterie» und Kavalleriemassen au« dem Petersburger und Mos kauer Militärbezirk verstärkt. Die für den Angriff auf Warschau zur Verfügung stehenden Roten Truppen sind gegenüber den polni schen BerteidigungSstreitkrästen in fünffacher Uebermacht. Die Stim mung der Bevölkerung in Polen Graudeuzund Thor« 'st fieberhaft erregt. I« Graubenz trafen gestern «tue große Berwiindctentransporte ein. Cr wird heute wieder bestätigt, daß ein Teil der bolschewistischen Nordaimce dazu bestimmt zu ftin scheint, in den Korridor eiirzurücken. Jeder weitere Pormrrsch ohne Sicherung am Korridor würde eine unerträgliche Flinken- bedrohung der russischen Armee durch die Pole« bedeuten. Die l.tz- ten polnischen Vorposten bei Navierken, dem Eingang de« Korridor», sind gestern zurückgezogen worden, so daß die Aussage russischer Offi zier«. ihr Marschziel sei Thorn und Posen, richtig sein 'Snntz. Mit dem Einmarsch der rulsischen Etreitkräste in die ehemaligen keut, schen Gebiete ist jede Stunde zu rechnen. Köln, 12. August Nach einer Meldung de« „Rotterdam» Courant" aus Warschau haben die Russen "die polnische Nord- front zwischen ZjeSanow und Wlvzlawsk durchbrochen. Die russische Kavallerie schreitet vor. AA-nftein, 1». Auaust. Noch dom Falle Mawatz in der Nacht zum 12. zogen die Polen »ach Soldau ab, wo sie einwaggoniert und in Richlmia Tborn obtranSpottlert wurde«. Russische Artillerie be schoß au» Mlawa ununterbrochen die abzichenden polnischen Truppe«. Jllowo ist von den Russen beseht worden, im übrigen aber baben sie sonst da» Soldauer Gebiet noch nicht betreten. Südlich Clechonow bat sich ein schwerer Kampf entwickelt, in dem die KV. russische Division langsam Raum gewinnt. In PultuSk ver teidigen sich die polnischen Freiwilligen noch hartnäckig. Die Festung Rozan ist von den Russen genommen worden. Ihre Bejahung ist nach PultuSk geflüchtet. Rotterdam, 18 Niiaust. Reuter meldet aus Warschau: Seit Mittwoch früh beginnen die Pole» sich an der von Eiedljce nach Warschau führenden Bahn zurückzu, iehe«. Von Ciechauow sind bolschewistische Vortruppcn auf der Straße nach Plock vorge drungen «nd haben Grozik besetzt. Basel, 12 Augnst. „Daily Mail- meldet von der pol nischen Kampffront, daß eine starke bolschewistische Trupp« zwilchen Sokolo« und Siedlce in westlicher Richtung auf Warschau marschiere. Tie Stadt Kalucz wnrde von der Roten Kavallerie besetzt. Bei Nowo-M nsk, etwa 20 Kilometer von Warschau entfernt, haben sich Vorpostengcfccht» entwickelt. Kopenhagen, 12. August. „Extrabladet' meldet Donnerstag früh von der polnischen Front: Der westliche russische Flügel ist Plozk an der Weichsel auf »5 Kilometer «ahegerückt. Die Polen Gehorsam wackelt»! sie Sie tanzen doch auch) berichtete Thett« „Aber, nun marsch auf euren Platzl" bavon. „Ich spiele jetzt den Herrschaften auf „Immer, lieber Treumanul" „Plisch «nd Plum sind ein« Sehenswürdigkeit, ihrtn Tischnachbarn. Auf der Diele begann der Förster einen Walz«. „Darf ich um den Tanz bitten?" Kurt Hardeqg verbeugte sich vor ThereS. Eie dankte zustimmend, aber ihre Augen sah«« an ihm vorbei ins Leere. „Sibyll, der erst« Walzer ist mir!' Joachim bot seiner Frau de» Arm. „Es ist doch schade, daß du nicht mehr tanzest!" „Ich tanze doch jetzt für dich, Liebster, ganz allem für dich. Mit dem AuuSreißen ist es vorläufig noch nichts!" Kurt Hardeggs Arm zitterte, als er den Arm um seine Tänzerin legte. ThereS fühlte ihr Herz stopfen, und tanzten doch den Walzer „Rosen au» dem Süden". Herrgott, dachte Kurt gequält, dieses zu ertrage» und sie nicht im mich reißen — das ist übermenschlich . . . Er hielt Hand zuckte. Ob es doch eine Verständigung gäbe — —? vielleicht bin ich ihr doch nicht gleichgültig. Warum sieht man den Schlag ihres Blu te», warum zittert ihre Hand ? ThereS' Kraft war zu Ende, „verzeihen Sie, Herr Doktor, ich kann nicht mehr, die Luft — die Menschen. Führe« Sie mich zurück. Kurt führt« sie sorglich zum Wohnzimmer und öffnete da« Fen» „Darf ich Ihnen eine Erfrischung bringen?" Schweratmend stand ThereS am Fenster mit zusammengebisse nen Lippen: „Rein, gehen Siel Ich bitte Si«, lasten Sie mich allein «nd —' „ThereS,' Kurt Hardeg p ihre Hand in der seine« und fühlte Plötzlich, daß ihre ster. „ThereS, Kurt Hardegg umklammert« ihre Hand, „Ther«S, stoße mich nicht von dirl Ich kann nicht leben ohne dich. Seit du nicht mehr bei mir bist, Ist mein Leben wertlos, ich habe seitdem kein« mirl' Her,. In höchster Per- Er sah, wie zwet Haben Pl» nsk, nördlich von Rowo-Georgi-w, geräumt. — Trotzky ist t» vialyfiok «»gekommen, ws «r sei« Hauptquartier anfg«. vialyst schlage» hat. Königaber« 1 «Pr.» 1». August. Die Pole« haben sich in Lolda » festgesetzt. Die Ruff«» stehen an der Grenze de» Soldauer Zipfel«. Di« Grenz« von 1914 ist bisher nicht überschritten worden. Raretzm wurde von den Russen mit einigen «rtillelieserien belegt. I« der Gegen« Wengrow find die Rüsten vorgerückt. Die russisch« Arme« (Eiß«,«, Drahtdericht der „Güchs. B olkSzeitung',) Basel, 18. August. Rach Meldungen der au» Moskau nach Pari« zurückgereiste« französischen Sozianfie« verfügt Sowjet-Ruß. land gegenwärtig über «ine Armee von 2>/, Millionen Soldaten, die ant diszipliniert sind. Nach dem Beispiel der sozialistischen Part« Frankreichs hat auch der Ausschuß des allge meinen Wirtschaftsvrrbande» zur Verhinderung aller KrregStranßport» für Polen aufgefordert. Polmisch« Flucht «ach Ostpreußen Berli«, 12. August. Nachrichten au» dem ofiprrußischen Ad' stimmungSgrdiet besagen, daß sich eine stärkere FluchtbewegunS au« der Gegend von Sold au über die deutsche Grenz« bemerkbar macht. Die polnischen Truppe», die bisher in der Gegend von Soida« stand«», fi»d »»« größte» Teil »ach Weste« i» der Richtung Strasburg iwestprenße») abgezogen. Soldau selbst ist nur schwach besetzt. - Polnisch« Freiwillige au« Oberschlesie« Kattowitz, 12. August. AuS Krakau wird berichtet, daß sich I, den letzten Tagen in Polen etwa 100 000 Freiwillige ge meldet haben, darunter auch 30000 Mann an« vberschle« sie». Nischen, gen en. Die Oberschlesier stten mit allen möglichen Uniformen, Por sche», französischen, österreichischen «nd deutsche!», befindet und trü- n französische Stahlhelme. Mobilisation der russischen Flott« Basel, 12. August- Die Moskauer „Prawda" meldet: Die Solo« jrtregierung wurde davon in Kenntnis grsetzt, daß fe.indlich« Marin «ft reitkräste den Angriff aus die russischen Gewässer beabsichtigten. Die bolschewistische Heeresleitung hat infolgedessen di« Mobilisation der russischen Flotte angeordnet und den Hafen von Petersburg und die Bucht von Kronstadt als KriegSgebiet erklärt Kopenhagen, 12. «ngust. Wie „Nationaltidende' au« Heb singfor« meldet, hat da» Eintreffen einer englischen Flotte ig der Finnischen Bucht in leitenden kommunistischen Kreisen in Petersburg Beunruhigung hervorgerufen. Sinowje« hat einen Ausruf erlassen, in dem «» heißt: Wir wollen sehen, ob da» weiß« Finnland e« wage« wird, un« zu überfallen, nachdem wir e« einmal vernichtet habe«. Wir wolle« sehen, ob die englische Flotte nach Petersburg vorgeht. Wenn sie e« tut, werden die Arbeiter und Ma> trosen auMfordert, für die Verteidigung der Stadt z« sorge». Verzögerung der Verhandlungen London, 12. August. Lloyd George bat in der Angelegenheit der Verzögerung de« Minsk« Kongreffr« einen Brief an Kamme» geschrieben, in dem er di« Hoffnung aussprich», daß sofortig« Wei. sungen «egm der Durchreise der polnischen Delegierten nach Minsk und über die Entgegennahme polnischer Mitteilungen durch die russischen drahtlosen Etattonen erteilt werden. Di« ständig« Weigerung Moskau«, Mitteilungen au» Warschau rntgegenzunehmen, sei einer friedlichen und schnellen Lösung der Kris« nicht förderlich. Kopenhagen, 12. August. Rttzau« Bureau erfährt au« hie siger russischer Quell«: Der Vertreter de« russischen Kommando« wartet seit dem 9. d. M. vergeben« auf da« Eintreffen der pol. nischen Delegation. Bet der polnischen Regierung ist durch ein drahtlose« Telegramm anqefragt worden, wann die polnischen Dele gierten erwartet werden können. Durchzug Kränge!« durch rinnänischeS Gebiet? Pari«, 12. August. Nach einer Radiomeldung aus Bukans/ soll Rumänien eingewilligt haben, daß ein A.inekksrpS de« Generals Wränge! rumänische- Gebiet durchziehe, um nach Ta. lizirn zu gelangen. Dke Unstimmigkeiten infolge der franzöfische« Anerkennung Wrangels Pari«, 12. August. Die Morgenblöiter erklären, Lloyd George habe keinen Grund über, dir franzöfische Anerkennung de« General« WrangelS überrascht zu sein, da auch die Politik des britischen Premierminister» für Frankreich eine Reihe nicht schöner Ucberraschu.rge» gebracht habe. K» sei z. B. Lloyd George ge wesen, der entgegen der Abmachungen in Hhthe und ohne F .inkreich zu befragen, Polen geraten Hobe, die Bedin ,ungen Sowjet-Rußlands auzunehmeu, Der französische Minister , at habe den Eindruck, daß Polen zu einem ernstlichen Widerstand gegen Sowjet-Rußland b. reit sei, wofür auch dcks Angebot deS Oberbefehlshabers an den frcm- züfffchen General Wehgand ein Zeichen sei. Po len müsse in diesem kritischen Augenblick den Glauben an Frankreichs ernsten Willen, die russische Politik in der bisherigen Weise zu veriolgcn, beizubehalten. Um dies aller Welt bekanntzugrben, sei die Regie rung deS Generals Wrangel anerkannt worden in dem Augenblick, in dem der franzöfische Vertreter in London die Beziehungen zu Kamenew abbrach. Au» London wird berichtet, daß Lloyd George infolge dieser Angelegenheit seine Reise nach der Schweiz ver schoben hat. Auch Millerand hat den Plan zur Reis« in die be setzten Gebiete aufgeschobeu. „Pall Mall Gazette" meldet, der König habe seine Reise nach Schottland angesichts des Ernste« der politischen Lag» auf schoben. „ThereS, ich bitte dich btt allem, was dir einst teuer war, sage mir nur das eine: kannst du mir verzeihen?" „Ich habe dir längst verziehen, Kurtl" „ThereS, ich liebe dich noch immer, Ich weiß, ich habe mich schwer an dir versündigt, aber ich mußte es bitter büßen! Glaube es mir, wie manchmal habe ich nach Schluß der Oper auf dich gewartet und fand den Mut nicht, diH anzusprechen.' „Warum störst du meinen Frieden? Warum reißt du alte Wunden auf?" ThereS Augen blitzten ihn an. „Warum quälst du mich von neuem? Denk an deine Karriere, Kurt! Peter MattieS tritt im Zirkus auf, und ThereS MattieS singt für Geld! Die Geschwister- lieb« ist heute stärker denn jel" „Glaubst du nicht, daß ein Mensch anderer Ansicht werden kann. Theres?" Kurts traurige Augen suchten die ihren. „Meinst du, ich hätte meine Torheit nicht längst eingesehen? Meine kleinliche Hand lungsweise wäre mir nicht von tiefstem Nerzen leid? Stelle mich aus die Probe, verlange von mir. was du willst — nur schicke mich nicht wieder fort!" ten. „Kurt, bitte, laß mich allein! Ich kann dir jetzt nicht« antwor- , ich muß allein fein. Bitte, geh!" Da trat Kurt Hardegq mit blaffen Lippen zurück und gab ihre Hardegg mit blaffen Lippe« zurück und gab ihre Hand frei. „Ja, wenn du mich nicht mehr liebst — ich gehe, Theres." Die Türe schnappte ins Schloß. Bon der Diebe herein tönten Walzerklänge und das Geräusch der tanzenden Paare. Plisch und Plum lagen in der Ofenecke und bewegten sich nicht. „Verzeihung, Herr von Hausen — aus ein Wort!' Kurt stand vor ihm mit fahlem Gesicht „Du entschuldigst, Sibyll " „Lasten Sie uu« in den Wald g< gehe«, da sind "wir ungestörter." Sie gingen schweigend nebeneinander, bi» sie anßer Sehweite de« Hause« waren „Tie «erden mein eigenartige« Benehme» verstehen, Herr von Hausen, wenn ich Jhnttr sage, daß Ihr Fräulein Schwägerin meine Frau st»ar, und ich bitte Sie von Mann zu Mann, helfen Sie mir!' Joachim sah ihn »st unverhohlene« Erstaunen am „Bitte, He« Doktor.' ^ ««sich«« Lun»««, 12. ! Patts«, , «en» di« . Realerung wirderg muß Frankreich kean fragt sodann, morgen in die So widerte: Da» war jedoch jetzt dafür, wieder zusammen»! klarer geworden is gehen kann. London, 12. ivärtige kritische ur bettest« dir Anette schlagen. Mit dl den Deutschen und ist eS Pflicht, mit i isolierte« Borgehen ! Bürger Englands i London, 12. Regierung an Gene wird, war von M gebilligt. Der Bl Mischen Außenmiiri tischen Presse, da« P der französischen Re Londun, 12. englische GeschciftStr gierung an da- M sind Besprechungen die entstandenen N der freundschaftlichen London. 12.1 französische Geschäfts gebeten, wo er ein La« Blatt glaubt, t> zwischen Rillrra: oder in England sta Lloyd George am st die Streitfragen London, 12. A treffend die Pariser rung beschlossen! h Wrangel anzue Meldung mit Ueverr« annchmen, baß sie kc die Absicht der franz wenn er etwas Der« Kirnung Wrangels sei den, Lloyd George anzuerkennen, außer stn habe. Paris, 1k. Augi reffe durch die verwüj ab, in der er sagte: " den ewig bleib infolge der nationalen Wird bleiben. Wenn Alliierten hatte, so sch den vor, und nie ver machung, die wir den gen lonntcn. Abreise der Pari«, 12. S aus London haben London Miljutin ui lischen Torpedoboote Moskau Weiterreisen Mitteilung von Kan in der russisch-polni Seine engl Paris, 12. Augi den, wurde gestern ir Flotte rm Schw habe, mit den Strei zuarbeiten. Paris, 12. Augr iom vom 11. August, gierung erst das Erg well-, i'-'l-or sie die nr an Italien gegebenen zur Erhaltung der pol malischen Kreisen sehe aerichret wurde ein ^ Italien vor jeder Am Weiter berichtet Havm rikanischen Regierung l Wrangel anzuetten konische Regierung de sympathisch ggeenübers irgendeine bolschewistis lang« die Lage nicht k London, 12, An Einzelheiten über die wird erklärt, man könr tigen Herrscher oder mit Zustimmung regierten, und "deshal, scher anzuerkennen. T mit Freuden eine Erl Vrundgebret von Rußl landS, Polens und ? gegen gerechtfertigt. Ein g sEIgener Draht b Neuyork, 13. Ar Elend" schreibt der kchande für Am chene und halbv des Jahres 5 00 Ml müsse, um eine ameri! halten. Es wäre scho Wesen, von den Deutsck eigenen Tasche verschwi Mlick, zu vergeuden I kaltblütige Grausamkeit, des ewigen Friedens j berauben, indem man »eld ausgebe und nich> S« Rotterdam, 12. Obwohl die Verhandln die Bolschewisten berr in Brest-LitowSk, : stk Ostpolen auSgerus lind« stellte. U, Basel, 13. ««pist «shreve «ngarlschl kö 000 Mann, auf dem fitt« Ar»« eingesetzt,
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