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Nr. L84 1». Jahrg. D»»»»«»-«. 1t, Ooltz«t»ft»«ch« 4» SiickMe Freitag, 1». August 192« Frvuspuach«» »Ittt Pustschretkontor Leipzig Sir. 14797 vczngSpretS: Blerteljöhrtich In der Meschättsslcll« oder von der Po» abgeholt Ausgabe 1 mit illnslr. Lellage IV.SV^» Ausgabe v V.48 In Dresden und ganz Deutschland frei Han» AuSgab« 1 1S.U8 >0 AuSgab« U V.VV ^c. — Lie sächsische BoNszeituNg erscheint an allen Wochentagen nachm. — Sprechstunde der Redaktion: 11 bis IS Uhr vorm. Anzeigen, ilnnahme von Beschäslranzeigen dir 10 Uhr, von Aamllienanzeigen bi» 11 Uhr vorm. — Preis stic dl» Petil-Spaltzetl« 1.10 in, Reklameteil 0.50 Faniilienanzeigen I.SO SV — ffilr undeutlich geschriebene, sowie durch Fernsprecher aukgegeben« Anzeigen kdnnen wir die Berantwortiichkeit für die Richtigkeit des Textes nicht übernehmen Ulk« w dkl WM» «MW Bon NechkSarrrvalt Dr. HNle« Dresden DaS Landtag-Wahlgesetz silr Sachsen liegt vor und bietet, wie die „Sächsische Vollszeitnng" nachwies, auch dem Ze,l» tillin bei zielbewußter, rühriger Arbeit die Möglichkeit, einen Abge» orditeten in den Landtag zu bringen. Ernster Werbearbeit bedarf eS allerdings, das ist gewiß: aber die gesetzliche Grundlage läßt einen Erfolg erhoffen. Jetzt ist es an der Zeit, einen Rückblick aus das Ar beitsergebnis der RetchStagSwahlzu wersen an der Hand der zahlenmäßigen Unterlagen. Denn daraus können wir man ches stk die künftige Arbeit folgern und lernen. Dies ist dtzr Zweck der folgenden Zeilen. Die Finanzsragen sollen dabei nicht erörtert werden, denn dafür ist die Zeitung nicht der rechte Ort. Ganz allge mein sei aber für den künftigen Wahlkamps in dieser Beziehung be- Merlt, daß Voraussetzung jeder gedeihlichen Finanzw.irtschaft in den Ortsgruppen die starke Hand des Ortsgmppenvorsitzen- den ist. Er muß beizeiten, schon jetzt, einen festen Plan für die ganze Arbeit entwerfen und dadurch verhindern, daß in später Stunde jeder glaubt, durch wohlgemeinte Maßnahmen den Erfolg retten zu müssen, koste» sie, was sie wollen. Ein klarer Arbeitsplan und ei» frstslehen» der Haushaltplan sind die Grundpfeiler der Ortsgruppenarbeit, Das Gefüge unseres OrtsgruppenW.-m», worum uns manche andere Par tei ernstlich beneidet, bietet uns dann die Gewißheit, im ganzen Lande nicht vergebens zu arbeiten. Die Volkszählung vom 8, 10 1919 ergab a» Einwohnettau- stnden in de» drei Wahlkreisen Guchsen-Ost Leipzig. . . Chemnitz. . 1737 1188 1768 Diese Zahlen enthalten auch die Nichtwahlberechiigten. Wahlberechtigt waren in Sachsen-Ost hiervon 1101 Taufend oder 63,4 Prozent. Ter gleiche Prozentsatz etwa dürste auch für den Wahlkreis Chemnitz in Frage kommen. In Leipzig dagegen ist d'r Prozentsatz der Wahlberechtigten etwas höher, weil dieser Wahlkreis nicht an dos Ausland grenzt und daher die Zahl der dtzS Wahlrechts entbehrenden Ausländer geringer ist. Diese Tatsache tritt in die Er- scheinung bei der Berhältniszahl der abgegebenen Stimmen gegen über der Gtesamtbevöllermigszahl. Zur Reichstagswahl wurden nämlich abgegeben an Stimmen im Vergleich zur Tausend« Einwohnerzahl in Sachs-n.Ost . . 887 81 in Leipzig 686 54 °'„ in Cbemnih .... 891 8" °/> Bon den abgegebenen Stimmen entfielen ans das Zentrum in Sachsen'Ost . . . 14 881 in Leipzig 2818 in Chemnitz 8 468 vergleicht man dieses Wahlergebnis »nt der Wahl zur Nationalver- 'ammlung (16 477, 3199, 3627), so weisen alle drei Wahlkreise einen ünagang an Zentrumsstimmcn auf, und zwar Sachsen-Ost mit 2608 16 Verlust Leipzig . 845 20 °/, „ Chemnitz „ 1248 34 °/, retzt man einen Teil dieses Verlustes auf den Weg'all der Deutsch- Österreicher, die sicher 1919 zum großen Teile dem Zentrum ihr.' -timme gaben, so muß es doch ausfatleu. daß z. B. der Wahstreis tzeioug trotz der geringeren Zahl der dott ansässige» Ausländ?r in',: größeren Verlust aufweist als Sachsen-Ost, Es sei auch gleich 'ier bemcrlt, daß Orte wie Zittau, wo die Stimmen der Deutich- >öbme» 1919 sehr ins Gewicht siele», diesmal nur einen ganz ge angen Stimmenverlust nmwie'en. ein Beweis, daß sie durch rührige elrbeit den Ausfall auszugleichen vermochten. Der Stimmenan;- ell der Partei ist also offenbar auf eine teilweise Stnnincnabwan- 'erung zurückzusiihre», und dafür ist höchst lehrreich die Zusam menstellung des Wahlergebnisses der- übrigen Karteien, welches aus der folgende» Zunahme/4-)- und Ber- ast(—)statistik ersichtlich ist: Deutsch «nat. Deutsche Bollsp. Demokraten MebiheltSsozial. Unabhängige Kommunist«». Lausitzer Volksp. Dentsch-Soz. Verloren habe» im ganzen Lande die Koalitionsparteien, und u r diese. Während aber der Verlust der Mehrheitssozialistcn 49 --rozent, der der Demokraten sogar 59,5 Prozent der Stimmenzabl s Vorjahres ausmacht, beläuft sich derjenige de» Zentrums n nur 20 Prozent im Durchschnitt für das ganze Land, ein Beweis, rß unsere Wählerschaft im allgemeinen der Partei treu ist und i» " cichsen -Ost W »zig C iienn titz -st- 8 600 -st 38 000 38 800 02 800 -s- 132100 !43 000 79 800 128 700 1,3 800 242 660 — 70 800 — 238 060 -s- 1l8 800 -1- 28 800 -l- 97 000 8 700 13 900 -i- 82 000 -s- k 000 — — -N 2 100 -i- 1 200 kluger politischer Einsicht auch die Koalition s, Politik des Zentrums verstanden und gebilligt hat. Dies läßt unS für die Landtagswahl auch mit Zuver sicht aus die Treue unserCr bisherigen Wähler rechnen, zumal die Koalition in Sachsen eine andere war, das Zentrum an ihr nicht Teil hatte, und die ösfentliche Meinung der Zentrumswählerschast sogar reichlich Anlaß hatte, an der Regierung Kritik zu üben. — Stellt man nun dem Verlust von Demokraten und Mehrheitssozia listen in den drei Wahlkreisen den Gewinn der rechten und der linke,, Opposition gegenüber, so zeigt sich Verlust Zunahme Zunahme der Mitte rechts link» flir Sachlen-Ost ... 321960 71 200 127 700 . Leipzig 193800 168 000 41800 ., Chemnitz 34S 600 182 000 179 000 Im Wahlkreis Sachsen-Ost ist also der Stimmenverlust der Mitte leincswegs vollkommen >urch den Flügeln abgewandert: neben d«n 5000 Stimmen der Lausitzer BolkSpartei sind vielmehr volle 117 900 Stimme» einfach verschwunden, nicht abgegeben worden. In den Wahlkreis»» Leipzig und Chemnitz dagegen sind im Vergleich -um Vorjahre s«gar 16 000 bezw. 12 000 Stimmen mehr abgegeben wor. den, also auch die dem Zentrum verloren gegangenen Stimmen annehmbar fast restlos den Flügeln znguie gelommen. Mährend aber die Gesamtabwanderung sich im Wahlkreis Chemnitz fast ganz gleich mäßig ans beide Flügel verteilt, ist sie in Leipzig mehr dem «echten Flügel zugutekominett. Wem der Zentrums Verlust im einzelnen zu- geflossen Ist, läßt sich natürlich nicht ermitteln. Daß Leipzig n»d Chemnitz im Gegensatz zu Sachsen-Ost keinen Stimmenschwund schlechthin aufzuweiseu haben, mag mit be„ poli tischen Aktionen der Unabhängigen in Leipzig (Generalstreik) und der Kommunisten im Vogtland (Hölzl Zusammenhänge,,, die die Bevölke rung unmittelbar in Erregung bringen und politisch ausrütteln muß ten, Zu lernen ist daraus m. E., daß während solcher politischer Aktionen die ausklärende Arbeit unserer Partei noch viel reger sein muß, um nicht nur eine Abwanderung unserer Wähler zu verhindern, sondern auch auf anderer Seite den Zeitpunkt des „Er wachens" zu benutze». neue Freunde zu werben, Nun »och ein Wort über die unter uns vielerörterte Sonder kandidatur der „Lausitzer V o lk s p a r t e i", deren Stimmen dem Zentrum als der die nationale» Minderheiten und die gläubi gen Christen am beste,, vertretenden Partei unbedingt hätten znslie- ßen solle», Außerordentlich habe» die Führer dieser Gruppe» ihre Sonderlisle angepriesen. Sie rechnete» mit der allergrößten Zuver sicht ans einen Sieg ans der Neichslisle, also an Hand unseres Reichs wahlgesetzes ans die Wahl zweier Kandidaten in de» Reichstag: ein Kandidat mußte in der preußischen Wend.i mit 60 OVO Summen ge wählt werden, »m so einem Kandidaten der Neichslisle mit 30 000 Stimmen den Eingang in den Reichstag zu sichern, Und wie war das Ergebnis? In Sachsen winden 5000 wcndiiche Stimmen ab gegeben, in Preuße» sogar nur 4000, so daß statt der erhofften 90 000 gerade der zehnte Teil, das sind 9000 Stimmen im ganzen Reiche erzielt wurden, Wohl nie sind politische Hosfiuirgen schmählicher enttäuscht, wohl nie bei einen: Wahlkampfe irrigere Rechnungen anf- geslcllt worden, als im Falle der Lausitzer Volkspartci. Wir haben von vornherein in aller Sachlichkeit auf die Rechriungsschler und die Unmöglichkeit hingewiescn, auch mir einen Wendenkandidaten im Reiche burchzubringcn, wofür dis sächsischen Wendcnsiinnnen nach dein Reichswahlgcsetz noch nicht einmal eine Bedeutung hätten erlangen können. Man glaubte »nS nicht. Jetzt ist i» aller Oefsentlichk.'it die Richtigkeit unserer Darlegungen bewiese,,, »nd wir dürfen nunmehr wohl hassen, daß dis Lausitzer Vollspartei in ihrer GesimtlM ihre Sitmmcn der Christlichen Vollspartei, dem Zentrum, Ri der Land- tagswahl geben wird. Für die Landtags w a h l ist es den säch sischen Wenden, — wir sagen es ebne jedes Vorurteil — durch das Oiesetz objektiv unmöglich gemacht, einen Abgeordneten aus eigener Kraft ins Parlament zu bringen: die Zeiten sind aber andererseits cn bitterernst, um sich von der praktische» politischen Mitarbeit ans' !- schließe». Es gibt jetzt für die Wenden Sachsens keinen anderen Weg, als Anschluß an die Liste einer andere:! Partei, und die Wahl dieser Partei darf sich nicht am Ve-spreck:!':,»':: und hohle Phristn stützen^ sondern »nr auf die Erwägung, welche Partei in der Vor- gangenheit sich am besten als der Hort der nationale» Minderheiten und Verteidiger der christlichen Weltanschauung bewährt hat. Fasse,, wir nun Schluß kur: die Lehre aus dkn Zahl » des Wahlergebnisses »usamm- n, >o er rcbei: sich folgende Leitsätze: 1. In O.st>achcn blieben v' 'e W Acker d-r Mitte diesmal der Wahlurne fern, weil sie mit der politischen A-beit ib er Partei nicht einverstanden waren, sich ab r weder dem reck:.n, noch dem linken Flügel anzuschließen vermocht », Hier können also noch viele Freunde für die bcivährte bürgerliche Partei der Mitte gewonnen werden. 2. Im Falle Politischer Aktionen der Oppositionsparteikn muß stets sofort und mit größter Intensität von »nscrcm Parteistandpunkt aus öffentlich Stellung genommen werden, um a« Stelle einer Abwanderung einen Zuwachs zu erzielen. 3 Wirke» wir durch beharrliche sachliche AuiIILrung allent halben auf die Erkenntnis hin, daß die aussichtslosen Zähl- kandidaten jetzt sündhafte Klaftverschwendnnug bedeuten. Jetzt wer den die ersten Fundamente nnseAs neuen Staatswesens gelegt, und da darf niemand sich selbst der Mitwirkung an dieser grundlegenden Arbeit verschließe». Wir können siegen, wenn wir neue Freunde werb>n und selbst nicht wahlmüde werden. Wir können neue Freunde werbe», wen» wir ausllärciid arbeite». Dr»m inst gutem Mute an die Arbeit! Deutsch und nichts and res Bo» Prof. Grebe, M d, pr. L. Der jüngste Tagungsabschnitt des deutsche» Reichstages hat Un lust fühlbarer Deutlichkeit gezeigt, daß wir dis Bewegmigssreiheit als selbständiges Volk vorläusig eingebüßt haben. Der Krieg ist zwar stk» uns vorbei, aber wir habe» immer noch unerbittliche Feinde uns gegenübersiehe», die uns politisch und wirtschastlich unter unerträg lichem Druck halten. Die Geschichte kennt wenige Beispiele von der artigen Eingriffen in das innere Lebe» eines Volles. Ein Gewalt mensch wie Napoleon, der die ganze Welt sich zu Füße» zwinge» wollte, konnte einem niedergerungmen Gegiter wohl solche Bedingungen anserlegen. Völker aber, die daran denken, daß der Krieg lein Dauer zustand sein kann und daß unter Kulturvoller» doch wieder friedlich« Beziehungen hergestellt werde» müsse», verzichten aus den unmögliche» Versuch, ein Volt dauernd lnebeln zu wolle». Unsere Feinde aber ge falle» sich in dem Wahne, ein Voll von 60 Millionen dauernd knechte» zu lönne», und so muß der Reichstag ein Gesetz »ach den: anderen ver abschieden, das seinem Ursprung nicht dein Wunsche des deutsche» Volke-, sondern dem Machtgebot der Entente verdankt. Um so em pörender ist dieser Zustand, als nackte Raub- und Rachsucht sich damit zu rechtfertigen sucht, daß sie Deutschland als den allein Schuldige» kiiistclleii, der bestraft und unschädlich gentacht werde» muß. Wir sind »'ehilos in der Gewalt >i»sc>er Feinde, Aender» können wir an der trostlose» Lage im Augenblick nichts Die unwürdige Behand lung aber, die wir von außen erfahren, sollte wenigstens Veranlassung sein, daß wir uns wieder aus uns selbst besinnen. Heute innl oer Deutsche »ne deutsch sein und empfinden. Er darf nicht mit den Auge» des Auslands sehe» Nicht wen» wir hinter dem Auslande herlau sen, werden wir die Achtung der Welt — Mitleid wollen wir nicht — wiedcrgewinne», sondern nur, wenn wir uns nicht selbst cittfgeben, Würde und Nationalgesühl wahcen. Leider scheint es, als ob der Deutsche in Zeiten der Ohnmacht leinen Hang zur Äusländerei »och schw.rer meistern kann als in Glück «na O'-la-,- ''-'r.i, dem Dreißig jährigen Kriege fand Deutschland in Frankreich, das lein Unglück schamlos ausgcbeutet hatte, ein beneidetes Vorbild. Es holte von dort Fiustenwillkür und Verschwendungssucht, den Absolutismus mit all seinen Folge». Jetzt sehen viele in Rußland Heil uns Hilfe und möch te» uns von dort das asiatische Gewächs des Bolschewismus hole». Von Fremden loimnt uns keine Rettung, im Dentschttn» selbst ruhe» lrotz allem noch die Wurzeln unserer Kraft. Dann müssen mir aber auch selbst an uns glaube». Leider fehlt vielen Deutschen das recht: Gesiih! für die Schmach, die darin liegt, daß man Deutschland sozu sagen unter Polizeiaussicht stellt.-Wäre es wohl denkbar, daß in der französischen Kammer eimAbgeordn tcr unter de:» siegreichen Feinde für die Entwassining seine^BaterlandeS seinen Dark aussprechen dürste Im deutsche» Reichstage dar! ein stammessremd-cr Berliner so etwas wagen. Dieser Mann gehört aoer zu den Z'üin'rn ei: e- Partei, die säst fünf Millionen Wähler hinter sich hat Welch klägliches Schau spiel! Während au unseren Grenzen 'bin;,-er «amvf tobt und jede» Augenblick zündende Funke» hcrist'erruipringen drehten, zwingt man uns, die allgemeine Wehrpflicht, die im c>a»w» uv: i n: Europa „och in Kraft ist, nbzuichaisen, nur ui» uns gc'miwlos vv'. i.nvaltig'n :n können. Wen» da nicht Empörung und Ingrimm jedes Dr'mschen Brust erfüllt, w.ni: in solchen! Augenblick noch das Wo t Militari -^inj laut werden darf, dann versieht man die G.'iing'chätznng des Aus landes. In unserer Lage müssen wir Würde zeigen. Wein, die Sozial demokrat!' in Genf wieder langatmig von der S.'nlld am Ki'ege !°det, wenn sic wehmütig Rene und LAd erweckt, daß sie auch einmal natio nale Anwandlung.'» geoal'i racr. ..enn sie bedauert, d .ß sie nicht süns Jahre ,'rüher einen Versuch mit 'er Revolution gemacn hätte. >o wird das Ausland ans solchen Auch'.!! rangen r.n: ennvede Schnidluwußl- sein oder Würdelosigkeit he'».nrleicn. Von: sostaldemokralisch.:: Standpunkte lag cs doch viel näher ans Vorwürfe ist er internatio nalen Genossen zu erwidern: Wir haben einen Friedcn ohne Sieg'r n. Besiegte erstrebt. Schließlich hat'.-., wir d - Neoolmstm gewagt und die alten Machthaber beseitig'. Was habt ihr getan um eure kapi talistisch.» Regierungen m: Ve vn::,'r zu bringen? Sa hätte,: sie sprechen müssen, wenn sie nickt bloß international, sonseni auch deutsch' dachte». In Spaa drohte cie Entente allen Ernstes, wider Siecht in das Ruhrgebiet cinruinarichieren. Also mitten im Frieden will man ein wehrloses Land überfall n, um die deutschen Bergatbestcr zu Frondiensten zu zwingen, de- Arbeiterich-ist im übrige» Deutschland Arbeit und Brot rn nehiiicr:. Dst? Arb ite:' in England und Frank reich rülnr'n sich nicht. Trotzdem r rte der engtiscke Vertreter ans de:» Internationalen Bergarbeiterkongrcß in aller Gemütsruhe an. künf tige Kriege durch eine» Streik der Bergarbeiter unmöglich zu machen. Wäre da nicht von deutscher Seile ein Himm-iS ans dienm Wider'prnch zwischen Worten und Taten am Platze gewesen? B>'i eine»'. Englänoer :?t eine solche Haltung selbstverständlich. Er denkt aber »nr englisch. Der Deutsche ist nicht gewohnt sein politischen Schicksal stlbst zu for- rncii. Er erwartet die Besserung von äußer-m Ereignissen, Daher der Ruf nach dem starke» Mann: daher auch heilw die Hoffnung, die man vielfach auf Rußland setzt. Kommnnislc» und Unabhängige wollen mit Hstfe der Russen ihre innerpolitsichen Zicke erreichen. Sie scheiden für deutsches Denken aus. Viele ehrliche Vaterlandsliebende reden sich aber auch ein: Der Bolschewismus ist doch nicht zu v'rmeiden. I«