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Woiüag de» 7. Juni 1S20 Nr. 12«, Seite d Tschechischer Protest ge-e» tzie polnische« GemalttätiHkeite« Prag, v. Juni. (Tschecho-slow. Pressebureau.) Der Minckter st« Aeußereu Dr. Beuefch hat an das Sekretariat de» Lol!-» bunde» ein Schreiben gerichtet, in dem er auf die ernste Lage in xschechisck-Schlesien himoeist «nd seinen früheren Protest gegen die polnischen Gewalttätigkeiten in diesem Gebiet« wiederholt. Die ijchechoslowattsche Regierung verlangt die schnellste Durchiührung st» Plebiszits. D«r Minister ersucht« de» Aötlerdund, eine Unter» sachunürkommission in dal Leschener Gebiet ,u entsenden. Protestkundgebungen in Oberschlesien «leiwitz, S. Juni. Die Erregung der hiesigen Bevölkerung ist auf dem Siedepunkt angeiommen. Gestern nachmittag fanden Mas senkundgebungen statt, an denen sich alle politischen Parteien und alle BerusSllassen beteiligten und die von dar französischen Be» satziingsbehöide Abänderung des bisherigen Verhaltens verlangten, an» derenfalls binnen 24 Stunden ganz Oberschlesien in den General streik eintceten würde. Der Hauptredner mahnte trotzdem zur Ruhe und Ordnung und cS ist bisher deutscherseits zu Ausschreitungen nicht gekommen. In der vergangenen Nacht wurden wieder von französi schen Soldaten zwei Zivilisten aus dem Krakauer Platz anlässlich eines geringfügigen Wortwechsels erschossen. Breslau, ü. Juni. Der Vorsitzende der interalliierten Kom mission, General Lerond. erschien mit dem englischen Obersten Perctval und dem italienischen Kommissar Passili im Oppelner polnischen Konsulat und sprach über die Vorgänge des 2. Mai der pol- Nischen Regierung das Bedauern der interalliierten Kommission au«. Im Anschluß daran wurde unter Salutschüssen der französischen Truppen der polnische Adler, der seinerzeit vom Konsulat heruntergerissen und ins Wasser geworfen worden war, wieder angebracht Kurz darauf veranstalteten die Deutschen eine Gegenlundgebung. Deutschs italienischer Zusammenstoß Allenstrin, 5. Juni. Auf einem Tanzvergnügen lam eS hier zwi schen Deutschen und italienischen Soldaten zu Zn- sammen flößen, die leider einen blutigen KuSgang nahmen. Der Grund für den Ausbruch des Streites war, dag ein Italiener einem deutschen Mädchen, das sich weigerte, mit ihm zu tan zen, eine Ohrfeige gab. Im Anschluß daran kam es zu einer Schlä gerei in deren Verlaus ein Italiener schwer verletzt wurde. Die Schlägerei endete mit dem fluchtartigen Rückzug der Italiener, bei dem sich die Engländer durchaus neutral verhielten. Bandenunwesen im Kreise Ouersurt Halle, 5. Juni, Im Kreise Qnersnrt wurden unter Betei ligung des Landarbeiterverbandes Aktionsausschüsse gebildet. Auf deren Veranlassung erfolgte durch bewaffnete Banden aus Naumburg die Entwaffnung der Einwohnerwehren- An dieser Entwaffnungsaktion nahmen auch die Landbewohner teil, namentlich die Jndnstriearbe-'or, NvM'isitiouen von Lebensmitteln wurden in ga- ßem Umfange varg-nommen. ebenso schwer- Plünderun gen und Erpressungen, u, a, in e'nem Palle von 30 000 Nt, Als die Reichswehr awrückie, verschwand die Bande un er Mitnahme von Reit pferden, die indessen später den Besitzern wieder zugestellt werden konnten. Abstimmung in Allenstein am 11. Juli 1820 Nllenstein, 6. Juni- Der deutsche Reich?» und StaatS- komnnssar snr das ostpreiistilche Abstimmungsgebiet in Allenstein teilt mit, daß die interalliierte Kommission Sonntag, den 11. Juli 1020 als Tag der Abstimmung im Regierungsbezirk Allenstein und im Kreise Oictzko festgesetzt habe. Die Vernichtung des deutschen Kriegsmaterials Bezüglich der Vernichtung der deutschen Kriegs rüstung wird mitgetcilt: Was schon vor der Unterzeichnung des i Friedens durch Deuischland iin Juni 1019 zerschlagen und verschrotet tzwurde, läßt sich bei der Unübersichtlichkeit der Zustände nach Kxr Um- l'wälnmg nicht genau scststellen. Seither aber sind zerstört wo.den rund ^5900 Geschütze, 14 000 Geschoßrohre, 8500 Lafetten, 3 4M 000 geladene lAriilleriegeschosse, 31 370 MO scharfe Zünder, 4680 Tonnen Pulver, 33140 Tonimn Sprengstoffe, 1318 Handwaffen 24 500 Maschinen gewehre, 04 300 000 Schuß für Handwaffen und M,-G:-M»nition, vier Millionen geladene und ungeladene Handgranaten, 1537 000 Säbel und Lanzen, Bis zum 5, Mai waren außerdem z»r Vernichtung be- reitgestellt und dem Anffichtsansschuß angemeldet worden 12 OM leichte Geschütze, 217 Flngabwehrkanonen, 2500 schwere Kanonen, 3354 Mimmwerfcr. 21 676 Maschinengewehre, 1514 Millionen Artillerieschuß und 28sts Millionen Gewchrpatron-n. Das gesamte Oierät der Luft- streitkräste ist bis auf 60, zum Minensuchen genehmigte Seeflugzeuge seit geraumer Zeit dem Vcrtragsgegncr überwiesen worden. Kleine Nachrichten In der Nacht zum Sonnabend wurde in die Fsirstengrust in iKcimar eingebrochen und goldene und silberne Kränze von ! Goethes und Schillers Särgen, sowie von sen Särgen des I'Kroß Herzogspaares Karl Alexander und Sophie ge- spohlen. Die Wahlen im Reiche Berlin, 6. Juni. Wie vom Staatskommissariat der öffentlichen Ordnung mitgeteilt wird, sind bisher keine, Nachrichten über lRu he stör ringen Im Reiche hier «ingetroffen. Nachrichten, die anS !dem Nnhrgebiet vorliegen, lauten ebenfalls dahin, daß bisher von allen Nähttrschichten die Rübe bewahrt wurde. Die erste Meldung lam anS krf»rt, wo nach einer lebhaiten Agitation in den letzten Tagen der ! Vahltag ebenfalls ruhig verlief. Aehnliche Meldungen liegen aus Katzem stör, wo gleichzeitig die bayrischen Landtagswahlen stattgefunden haben. sLie Wahlbeteiligung dürste hier kaum über 70 bi- 75 Prozent hinauS- zegangen sein. Berlin, 6. Limit. Die Reichstagswahlen verliefen in Berlin im Lause de» Vormittags äußerst ruhig, nachdem noch in der Nacht eifrig E1ras,e,«Propaganda getrieben worden war. Auch in den Vororten ist der Vormittag vollkommen ruhig verlaufen. I! Pünktlich um 6 Uhr wurde der Wahlakt geschloffen. Die Wahlen find ohne jede Störung vor sich gegangen und haben sich infolge der großen Zahl von Wahllokalen — in Berlin allein 1456 — schnell ab gewickelt, Nach der bisherigen ersten Uebersicht dürften in den Arbeiter vierteln etwa 80 Proz., im Westen 75 Proz. und im Zentrum 63 Pr,z. von 1 400 000 eingeschriebenen Wählern ihr Wahlrecht auSgeübt haben. Lei dem nachmittag- einsetzenden Schlepperdlenste waren die Unabhängi gen besonders rührig. Sie veranstalteten in den Außenbezirken Umzüge Imst roten Fahnen und Plakaten und kündeten ihre Ansprachen durch I Clockenläulen an. I Wahlkreis S Liegnitz (Niederschlcsien): Deutsch». 48368, I Deutsche Vp, 65161, Zentrum 26 422, Demokr. 45180, Soz. 1 8780,3 Unnbh, 38 680, Es entfallen demnach voraussichtlich auf die iTcinsche Volkspartei und auf die Sozialdemokraten je ein Abgeord- I ncicr Wahlkreis 5 Frankfurt a. d. O. Soziald. 83 OM, Un- l obhänoig 50130, Dem 35 5M, Zentrurn 1730, Kommun. 4700, IDeulsche Vollsp. 63 300 Dentschnat. 943M. Es entfallen demnach I voraucsich lich ans die Sozialdemokraten, die Unabbängigen, die Volks- I Par e> und die Deutschnationalen je ein Abgeordneter. I WablkreiS 15 Schleswig-Holstein-Ham bürg. lAmgches Erg-bnis. Soiialdem, 215 320, Unabb. 84 404, Demokr, 87 728, D-utsche Vp, 84 248, DciEnat. 60 756, Kommun 2027, lAiiioiwMmo, 202 Zentrum 6268, Polen 252, Deutschhannvv. IP-r'ei 2,31, Demnach entfallen vwans"^ lich aul d'e Sozialem, 3, die Unabh.. die Demokr. Vp, und Dentschnat, je ein Abgeordneter, Nürnberg-Stadt: Sozialdem, 49314, Nnabh, 44 4M, Dcmolr, 28 351, Deutsche Vp, 8220, Kommun, 3844, Teutschsoz, 1063, Bayer. Vp. 15655. Bayer. Mi'tclp, 19168. Dui-bura. Soz. 16882, Unadh. 18181, Dem. 5892, Zentrum 2588. Deutjch« vp 17S2S, Deutjchnat. 11986, Kvm. 8395 Polen 1952. 2. Wahlkreis Berlin. Soz. 185 631, Unabh. 459 967, Demokr, 71543 Zentrum 31181, Deutsche Vp. 140 889, Deutsch nationale 112 719, Kommun. 15169. Wirtjch, Bgg, 28 931. Demnach entfallen voraussichtlich auf die Soz. 8, die Unabh. 7, Demokraten 1, Deutsche Vp. 2. Dentschnat, 1 Abgeordneter, Düsseldorf-Stadt. Unabh. 72357 Zentrum 61305 Deutsch« Vp. 22 782, Dentschnat. 19 924, Soz. 12 897, Demokr. 78-4, Kommun. 2434 Polen 567, Christliche Vp. Zentrum 462, Kvln-Stadt, Deutschnat. 6488, Deutsche Vp. 33 522, Zen trum 81972, Ehristliche Vp. Zentr. 8528, Demokr. 14257. Soz. 60 940, Unabh, 27 321, Hannover-Stadt. Soz. 87049, Welsen 35812, Zen trum 11144. Demolr. 10156, Deutsche Vp. 45 416, Unabh, 28 000, Dentschnat, 16 209, Deutschs»;. 450, Nationaldem. 547, Kommun. 1074. Kassel Soz, 30 914, Unabh. 10171 Dem, 10 251. Zen- trum 3680, Deutsche Vv, 16 839, Dentschnat, 18755, Kommun, 122. Frankfurt a. M. Soz, 67658 Unabh 41004, Dem, 33 361, Zentrum 25690, Deutsche Bp. 34 129, Deutschnat. 22 834, Kommun. 1225. Mannheim-Stadt und «Land. Soz. 33 532, Unabh, 24157. Dem. 10 939. Zentrum 18567, Deutsche Vp. 15476, Deutschnat. 10 354, Kommun, 4447. Breslau, Soz, >09167 Zentrum 36656, Dem. 18825, Deutsch««,', 40 933, 11,,„HP ->1417. Deutsche Vp. 43 597, Mittel- standps. 6568, Kommun. 4447. Braunschweig, Soz. 6475, Unab, 34335, Dem. 5988, Zentrum 1349, Deutsche Vv. 14556, Deutsch:!. 14250. Kommun. 1102, ^entschbnnnov, Partei 2680 Dortmund. Deutsche Vp. 26531, Deutschnat, 2520, Zen trum 32 247, Dem. 4714, Soz. 25 521, Unabh, 37 530, Kommun, 1393, Polen 3628. Nachrichten aus Sachsen Das vorläufige Ergebnis aus den drei sächsischen Wahlkreisen Dresden, 7. Juni, 11.45 vorm. 31. Wahlkreis Dres den-Bautzen. Soz P. D. 151917, Heinze 115115, Fleißner 102 297, Zentrum 14360, Reichert 74183, D. Dem, P. 60302, Laus. V.P, 1594, KPD. 4504. — 32. Wahlkreis Leipzig. Soz. 57 626, Zentrum 2554, Temolr, 53837, D. Vollsp. 132696, Unabh, 267 269, Deutschnat, Vp. 106 835, Kommun, 12 867, Tcun'ch- sozial 2074, — 3 3, Wahlkreis, Chemnitz, Zwickau, Soz. 291810, D, Demokr. 77 883, Nnabh. 156 029, Deutschnat. Vollsp, 159 070, KPD, 83 038, Zentrum 2448, D. Vollsp. 150799, Dculschsoz, Partei 1201, Zur Erteilung des Religionsunterrichtes hat das Ministerium des Kultus und öffentlichen Uiuerrichts solgende Verorduung erlassen: Ein Unterricht ethischen und religionsgeschicht- lich en Inhalts sann nicht als Religionsunterricht im Sinne von Artikel 149 Absatz 1 der Rcichsverfassung auerlanni wer den. Lehnen Lehrer die Erteilung von Religionsunterricht ab und fehlt es infolgedessen an Lehilrästeu zur Erteilung des vorgctthricbmeii ReligionSiintcrrichis, so hat der Schulvorstand wegen Einst llung van Hilfskräften, die auf Grund abgelegter Prüfungen zur Erteilung von Religionsunterricht befähigt sind, Entschließung zu fassen. Kann wegen Mangels an Lehrkräften die sich zur Ucbeinahme von Religionsunter richt bereit finden, in einzelnen Schulen oder Schulllassen kein Reli gionsunterricht erteilt werden, so ist an Stelle dieses Unterrichts bis zu weiterer gesetzlicher Regelung anderer Unteiwicht zu erteilen. In erster Linie kommt hierfür die Betrachtung von Schriftwerken geiinnung. bildenden Inhalts in Betracht, Das gleiche gilt für de» Unterricht, der den Kindern, die nach dem Willen der Erziehungsberechtigten nicht am Religionsunterricht der Schule tcilnehmen, zur Er'üllnng der für die einzelnen Klassen vorgeschriebenen wöchentlichen Smndenzahl zu erteilen ist. Können diese Kinder nicht in den für den Religionsunter richt iluer Klasse angesetztea Stunden besonders unterrichtet worden, so haben sie während dieser Zeit am Unterricht einer anderen Klasse teil- zunemen, wenn dies nach den Verhältnissen der Schule möglich ist — Das Ministerium d-s Kultus nnd öffentlichen Unterricht« hat unterm 17, Mai d, Js, im „Gesetz- nnd Verordnungsblatt" Nr, 8 eine Bekanwmachnna üb-r eine weitere Acnderiing der Ordnung der Wahl- fübigleitspriffiing für Dollsschulleb-er und Volksschnllehrcrinnen er lassen, die wir im Wortlaute nachstehend veröffentlichen: „Ten Schulamtslandidaten nnd -landidatinnen wird es bei der Wnblfäkngleitsvrüsuna sreigestellt, ob sie sich der Prüfung in der Religion unterziehen wollen oder nicht. In den Mablsäbigkeit?- zeugnissen der nicht in Religion Geprüften ist bei den Einz-lzensnren hinter „Neligionslenntnisse" einzntretcn: „Hat an der Prüfung nicht teilgenommen"." — Seitendorf. Am 2, Juni wurde die schon vor dem Kriege in Aussicht genommene Krastwagenlinie Hirschfelde—Oberweigsdors dem Verkehr übergeben und der festlich geschmückte Wagen durcheilte erst malig unseren Ort, Dreimal täglich wird er die 10 Kilome'er lange Strecke Oberweigsdors (Kretscham)—-Hirschselde (Bahnhof) znrücklegen nnd dabei aünstige Zuganschlüsse erreichen Außerdem verkehrt der Wagen zweimal zwischen Hirschfelde nnd Reichenau, um dabei auch den Bad Oppelsdorfer Knraästen günstige Anschlüsse zu verschaffen. Aus Dresden —* LebenSmIttelkartenbellcserimg für die Stadt Dresden siehe „Amtliche Bekanntmachungen", —* NotstandSversorgung mit Berufsschuhwerk. Gegen Berech tigungsschein wird demnächst an die minderbemittelte Bevölkerung ge brauchtes, instandgesetztes Militärschubwerk' zum Verlaufe gelangen, nnd zwar Schnürschuhe zum Preise von 24 M,, Jnsantericschaftstiefel zum Preise von 29 M. und Kavalleriestiesel zum Preise von 34 M, je Paar. Die Frist zur Stellung des Antrages auf Erteilung von Be rechtigungsscheinen läuft heute ab, ist aber bis Sonnabend den 12, 6. 1920 verlängert worden. Anträge sind auf besonderen Vordrucken zu stellen, die lei der zuständigen Stadtbezirlsinspeltivn zu entnehmen und ebendort unter Vorlegung des Einwobnerscheines nnd letzten Steuer zettels sorgsälilg ausgesüllt zurückzureichen sind. Auch empfiehlt es sich bei Familien mit vielen Köpfen, bei Kriegsbeschädigten nnd Kriegs hinterbliebenen sowie Erwerbslosen, auch Hansbaltungslarte B, Er- werbsloscnlarte nnd Ausweis über Kricgsbeschädigtenrent« bei der Einreichung der Antragsbogen mit vorzulegen, —* Die Wahlen in Dresden sind !m allgemeinen außer ordentlich ruhig verlaufen. Der Wahlakt begann bereits am frühen Morgen »nd schon nack, 8 Nbr herrschte in den einzelnen Wahl lokalen rege? Leben. Das Wablgeschnft wickelte sich überall glatt ab, wozu sedenlallS die große Zabl der Wahllokale nnd die Ans« dehnnng der Wahlzeit ans 10 Stunden beigetragen batten. Die Beteiligung war außerordentlich groß nnd dürste im Gebiete der Stadt Dresden über 90°/, betragen baben. Von 8 Nbr abends an fanden größere Ansammlungen vor den Gebunden der hiesigen großen Zettnngi>n statt, wo die ersten Wahlergebnisse gegen 10 Nhr bekannt gegeben würben. Der Inhalt der Extrablätter wurde jedoch überall ruhig und obne Erregung mitgenommen, ein Beweis dafür, daß da? Ergebnis der Wahl den Erwartungen des Pbnlilnm entsprach. Be- meickt sei übrigens noch, daß in verschiedenen Wahllokalen dadurch Ausentbalte entstanden, daß falsche oder unrichtige Einträge seff- gestebt wurden, Nmnents'ch fehlten die Namen zahlreicher Wähle rinnen, ebenso waren noch Namen länast veistorbener E'n'vobner in den Listen enthalten. Es ist also durchaus notwendig, sich von der Richtigleit der Wahllisten zu überzeugen. -* Sine Klmerika-Hilse für Sachsen und Thüringen dat sich in New Poik unter dem Vorsitz dcö ans Sachsen stainmen- ben Rechtsanwaltes Dr. Karl G Großmann gebildet, die beab sichtigt. die in Anierka wohnenden Sachsen und Thüringer zu ver einigen, um unseren engeren Vaterlande in der jetzigen Not die erforderliche materielle und moralische Unterstützung zuteil werden zu lassen, und um ihm zu zeigen, daß eS in Amerika warme Freunde besitzt. Das soll, wie geschrieben wird, dem Volke daö Rückgrat stärken und an seinem Teile daznbeiiragen, daß bald geordnete Verhältnisse in der alten Heimat Platz greifen möchten und die Solidität und Arbeitssrcudigkeil überall wieder herrsche. In den größeren Städten sollen Jnsormationsstellen geschaffen werden, die die Hilfe der Vereinigung vermitteln. Es schweben Verhandlungen zur Uebernahme der Organisation der Angelegenheit durch daS Ministerium des Innern. - Gemeinde- nnd Vereinsnachrichte« 8 Dresden. (Kath, Verband für die weibliche Jugend — Jngendableiluiig des lalh. kaufm. Vereins St, Lydia ) Die Freunde der kath, Jugendbewegung werden gebeten, Mittwoch den 9, Juni, abends 7 Uhr im großen Taale des Getellenhau'e« einer Theater» aussührung beizuwohnen, die von den Mitgliedern der Jngeudabteilung des kath. kaufm. Vereins St, Lydia auSgcführt werden. Zur Aufführung gelangen außer mehrere» Klaviervorirägen drei gehaltvolle Theaterstücke und ein lunstvoller Reigen, Der Reinertrag ist für Jugendwandcrungen bestimmt. Gntrtttskarten zum Preise von 1.59 Mk. sind im Vorverkauf beim Präses, Herrn Kaplan Erdtel, Schloßstraße, 32, 3 Tr., und auch noch an der Abendkasse zu habe». Kirchliches Im WahlsahrtSorte Filippsdors in Nordböhmen werden vom 26, bis 30, Juni sowohl für männliche als auch für weibliche Mitglia- der des 3, Ordens Exerzitien abgehalten. Da die böhmische Grenze nicht mehr militärisch bewacht ist, so haben Angehörige des Deutschen Reiches leine Schwierigkeiten mehr, den beliebten Wallsahrtsort zu be suchen. Gewerkschaftliches Dritter Lerbanostag des Zentralverbandes dar Nahrungs, und Ga- »ußmitteUJnviistriearbeitrr Deutschlands Der Zentralvcrband der Nahrungs- nnd Genußmittclindustrie- arbeller Deutschlands (christliche Geweilschast) hielt an den beiden Pfingsltagen in Düsseldorf seinen dritten Vcrbandslag ab. Der Ge- schäfisbericht nmsaßie einen Zeitraum von sielen Jahren. Der Ver band, weicher bei Kriegsausbruch über 40M Mitglieder zählte, wurde durch den Krieg besonders hart betroffen. Schon in den ersten KriegS- mottaten wurden zwei Drittel der Mitglieder zum Heeresdienst einbe» ruie»! ebenfalls sämtliche Beamte. Die Milglicderzahl erreichte den größten Tiefstand im zwecken Vierteljahre 1917 wo sie unter 5M sank. Von da ab erfolgte wieder ein Aufschwung, »nd waren am 31. Dezem ber 1919 >» 145 E ttsgrnppen 10 244 Mitglieder vorhanden, darunter 2356 weibliche, Tie größte Zunahme brachte das Jahr 1919 mit 102 OrtSgnippen und 7014 Mitgliedern. Tie Zahl der im Kriegs Gefallenen war illcb! vollzählig zu ermitteln da von 58 Ortsgrupvert w,iln nid des Krieges üler 40 einginge» Ermittelt wurden 235 Mit glieder, die den .Heldentod starben, darunter 3 Beamte, Vereinnahmt winden in dar Btrichtszsit 382 293 M,, denen eine Ausgabe Port 330 986 M. gegensißrrsteht. Am 31, Dezember war ein Kassenbestand von 51 307 M. vorhanden. Die Entwicklung des Verbandes wurde naturgemäß duich den außerordentlich geringen Beschäftigungsgrad in der Naerorch- und Gkn-.'ßmi.telinduslrie infolge RoVstofsmanael be einflußt. Eine größere Mtgliederslultation wurde durch Stillegung und Einschränkung einzelner Betriebe und ganzer JndnslriegrupveN bervorgeroßn, DH wirtschaftlich-'» Erfolge des Verbandes für seine M!>gO der- waren sehr erheblich. In der Berichtszeit wurden insgesamt 545 Lohnbewegungen g-'snhrt, an denen 25 802 Mitglieder beteiligt waren Daoon waren 534 Bewegnnaen von Ertolo und 11 ohne Er» solo, 12 Bewegungen sübrien zn Streils. Es wurden 190 Tarife abgeschlossen daimnter 2 Reichs-, 11 Landes- nnd Bezirks- und 177 Ein-el- lezw. Or-strrffe. Die meisten Lohnbewegungen und zwar ^27, euch- lb,:: an> das Jabr 1919, Die allem !m Jahre 1919 für die «R-'mli'd- "->!'!»- L-p„,'rr.-z5,,ng«'-t-em» stallt sich ans 15 Millionen Mark ^er Verb-'ndriag faßte eine Reibe wichtiger Beschlüsse So wurde eine w'sentliche Beitragsreiorm durchgesübrt mit Stasfelbei- ltägcn bis rn 5 M, wöchentlich je nach dem Lvbncinlominen. Tie Unlers'siknngssötze wurden entsprechend erböht so n. a, die Kranlen- nnd Arbeitslosemmrcrstülmng bis zn 6 M, Pro Tag und die Streik unterstützung bis zu 14 M, pro Tag Zn dieser Streikunterstützung kommen noch 1,50 M. pro Tag für die Ehefrau und kür jedes Kind' unter 14 Jahren, B?! der Bo'standswahl wurde der bisherige Zen- trglvorsitzmde Christian Schmitz einstimmig wiedergawäült, Der Ver band ist rnstAndia kür alle In dar Ngbnmgs- und Geuußmittelindnstris beschäftigten Aibeitnebmer gls da? sind: Bäcker Konditoren, Fleischer, Brau-wei- und Müblenarbeiter, Mollereiarbciter und Arbeiter und Argumrinnen in der Schololadenindnstrie, Di? Geschäftsstelle für Sachsen befindet sich in DreSden-N,, Antonsiraße 23, H. Theater und Konzerte --- Dresden. 4, Juni. Schauspielhaus. (Nranfüh- rnng: ,D!e Köpfe d e'r Hydra", Komödie von Bernhard' Nehse.) Della, die Tochter des Kommerzienrat« Bacmeister sollte eigentlich Erich, die dummstolzen, für llug geltenden Frau Sabine Soknr, heiraten. Und verliebte sich in den naiven Alfred (Naiv sind übrigens alle Personen des Stücks.) Erich mochte auch seinerseits die Jugendfreundin nicht. Er heiratete die auecksilbrige Hilde, Vor, fünf Jahren war das. Lange Zeit waren stelle Pärch-n glücklich. Dann lam die Langeweile, Della liebäugelte mit Erich, und Alfred meint?, Hilde zu lieben. In dieser Stimmung befinden sich die Pärchen am fünften Hoch-eitStage. Frau Sabine ist wüteno. Baemcisier steht über der Situation und komplotti'crt mit seiner Tochter, Man arbeitet auf eine Scheidung. Es gelingt auch, Frau Sabine trotz aller S'andal- aussichten und ganz entgegen Ikwer „Lebensauffassung" kür dies? Lö sung zu gewinnen. Dann können sich Ia die nun gefundenen Paare vereinigen, Bacmeister ist seine« Sieges gewiß. Er k-nnt sich ans. Und richtig: als die neuen Paare zuni erst-m Mal; nur einen Augen blick allein sind, empfinden sie so heftige Sebnsncht nach ihren Gatten, daß sie froh sind, als der Autor iw. 3, §lt sie wieder — jetzt ans Lebenszeit — znsammenbringt. Man sieht aus der Jnhal'Sagabs: es geht sehr nnliterarisch zn. Wenn Rehs? sein Stück „Schwank" genannt Hätte, würde man gar nichts übe'nehmen. Ab-r er bat best Ehrgeiz, ernst genommen zn werden nnd sich ,n einer „Komtzvix" ank- znschwingen, Dgzu reicht die nnfgctisck'te Weisheit nicht. Der Beifall ffgille am Schluß gk> und -Inl-w Zffch-r seilten nick: Die Sv'el- leitnng tMehnert) Hot keme litergrffchen „Ranven" entdeckt und es rnbig gestgttet, dnß die Bleibtre» wnnderooll lustig ülertri'b und siberbonvt ein Schwankt--- ay eingeschbaaea wurde W ahlberg (Bnemefftert die D'm-n Dagnv und Tuchs ffe"w bülckch!) und die Herren K (ek» oscheaa nnd Vanlsen gaben die Haupt rollen sehr gesäsi'a Zur -ln'-.'gnng war gar lein G-»nd' Zck, Kt»f4ti»nn, Für den G-kawt-W--blso''d« ginnen pp» Johannes Oehnia. DeiDen 10 Mk, Ja>sch!k. Leipzig 5 Ml, Verantwortlich ffli d-n redaltion-N-n Teil- TmnmschnOteiter Pan' H e ß l - i n ' kür den Inseratenteil Peter Schräder — Druck lind Verlag der ^aronia Bnchd'-nff-rei M m h " ,,, Dre,->r«n S"0 i Tsarau-isngnngen Eäruncwalv, 8, J„ni 3 UM nachm 1 Henrirns, Wilideita; 2, Facker, Ga"ei«: 8, Larissa, Moe»a; 4 Prunns, Harlekin; 6. Herold, Exzelsior; 6. Enver. Artige; 7. Finboge, Saloniki.