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Sächsische Volkszeitung : 21.08.1923
- Erscheinungsdatum
- 1923-08-21
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-192308216
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19230821
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19230821
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1923
-
Monat
1923-08
- Tag 1923-08-21
-
Monat
1923-08
-
Jahr
1923
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 21.08.1923
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^DicnSlag. den 2l. August i923 Nr. lvS. Soitz!l soziale Aufgabe und ist endlich anch ei» beseutender Städte- Pildner. Es sei hier nur an Plätze, wie Duisburg, Misses Lors, Köln, Mainz, Mannheim erinnert, die !n oer Auswirkung der wirtschaftlichen Ausgaben des Rheins onporgeblüht sind. tz Als Kraftquelle kommt der Rhein ln seinem Ober läufe in Betracht, wo insgesamt mehr als eine halbe Million Pserdekrciste gewonnen werden könne», oqn denen erst der geringere Teil ausgcnntzt wird. Ter Oberrhein ist, da Frankreich sich ossenbar anschicken will, Ttraßbncg zu einem grosse» Umschlag- Platz z» mache», während oie Schweiz die Schiffbarmachung bis Basel anstrebt, zu einem Streitgegenstand geworden, wo bei für'uns nicht zweifelhaft sein kann, dass wir em Hauptinteresse an der weiteren Rheinreguliernng mit Krastausnutzuug und nicht an den französischen Plänen haben. Von deutscher Seite sinc» endlich gewaltige Aufgaben in An griff genommen worden, um den wirtschaftlichen Wirkungsgrad des Rheines zu erhöhen. Es ist dabei nicht zu denken an die durch oie E»lwickei»ng der letzten Jahre ohnehin überholte Frage der Shasfnng einer oculscheu N h e i n m ii n d un g, son der» an die Ucreindung der beiden größten deutschen Stromgebiete, Rhein und Dona», die einen durchgehenden Verkehr von der Noilsce bis zum Schwarzen Meer ermöglichen wird. Dann wird der Strom als Deutschlands wirtschaftliche Schlagader wei teres Blut dem nörper zusühren, der zurzeit so krank darniede» liegt, und mithclsen zu seiner Gesundung. Solche Förderung der deutschen Wirtschaft durch den Rhein reicht aber weit hinaus über die Wirtschaft selbst, die ja auch ihrerseits nicht Selbst zweck, sondern u m der Menschen und dev Gemeinschaft willen da ist; sie wird zu einem mächtigen Faktor des wertvollsten Gutes, das wir haben, der deutschen Arbeit und der deutschen Kultur. Nm Kkden W Paris, 19 August. Während seines Aufenthaltes in Charlc- bille hat Ministerpräsident Poincare dreimal das Wort ergriffen. Zunächst bat er bei dem Empfang im Nathans zu Eharlcville an die Schrecknisse der deutschen Besetzung erinnert und n. a. erwähnt, daß Eharlcville der Sitz des Grohc-n Hauptquartiers gewesen sei. Das senil Erinnerungen, die man nicht vergessen könne. Poincare begab sich dann in den Eleneralrat des ArdennendevartementS, wo er seiner Freude über die augcnbliclliclw» Anstrengungen Ausdruck gab, die das De partement zum Wiederaus bau seiner Ruinen gemacht habe, und wo er seine Rede mit den Worten schloß Wir lind hart ent schlossen, die Politik die wir cingeschlnqen haben, die die Billi gung der Kammer erhalte» hat und die oem allgemeinen Wunsch des Landes entspricht, weiicrznverfolge». Zu einer ausführlichen Rede nahm sodann Poincare das Wort bei der Einweihung des Kriegerdenkmals. Er sagte: Es schien offensichtlich, daß die Alliierte» sich nicht mehr trennen könnten und Laß sie Seite an Sette im Frieden das Werk beenden, dessen Grundlage sie ans den Schiachtfeldern gelegt bätten. Sie hätten Grundsätze verkündet, die die Ver antwortlichkeit Deutschlands anssprechen und das Recht der Verbündeten auf die Reparation der erlittenen Schade». Die Nationen begreifen bei großen Zusammenbrüchen und großen moralischen Krisen dis Notwendigkeit einer Einigiung besser, als wenn sie sich im Bunde herzlicher Freundschaft und der Wiedergenesung befinden. Die Italiener haben ein Sprichwort, das bedeutet: Man könne von der Freundi.ha't sagen, daß sie, selbst wenn sie feierlich virkündet werde, lnöivcile» ein wenig vernachlässigt werde, wenn der erste Nanhre'f daraus fällt. Die öffenlliche Meinung der Volker muß gegen solche Versuche »gen deS Ego-Smus sich auslehne». Wenn der Bund nnS im Kriege da? Leben gerettet hat, dann ist es- nicht möglich, daß. wenn das Leben gcrcttft ist, der Bund unnütz wird. Wir Franzosen würden jede Tat und jedes Wort für ein Verbrechen halte», das darauf ansging. diesen Bund zu stören oder zu lockern. Wir haben alle Anstccugncigc» ge macht, und werde» das weiter tun, um unsere Politik der aller Verbündete» zn nähern <!> und werden wie immer bereit sein, mit ihnen nacki den Erleichterungen zn suchen, die eine gemeinschnft- lichc Aktion ihren Leide» bringe» könnte. England z. B. beklagt sich über eine lange und schmerzliche Arlceitslosigkeit. Tie eng lische Regierung täuscht sich, wenn sie sich rinüildet, das, diese Arbeitslosigkeit eine Auswirkung der Rnlii'tzcsi'tznng ist. Die leh. ten englischen Hcmdclsstatistiken zeigen, daß nach unserem Ein marsch in das Ncuhrgebiet, d. h. seit Januar bis Ende Juli die Ausfuhr und Einfuhr Großbritanniens die der ersten sieben Mo nate 1982 übertroffcn hac. Der Transit durch England bat im Vergleich zu der Güterausfuhr deS Jahres '.622 um 13,8 Prozent zugcnommeii. Ich schließe daraus, daß England ans der N u h r b e s e tz » n g einen Vorteil gehabt hat. Ich hätte gewollt, daß cs einen größeren Nutzen davon gehabt hätte, und zwar an unserer Seite, aber wenn eS in England Arbeitslose gibt, so hat General Teqvntte wirklich gar nichts damit zu lun. Ebenso»»„ig ist cs rin sehr glückliches Argument, die Geschmatzt,,,'eit unserer PsnnVergreifung z» be streite». ES ist zu einfach, darauf mit dem eignen Text dcS FriedciisvertrageS und mit sräherc» gemeinschaftlichen Erklärun gen allcr Alliierten cic,jchiwtz>i h Englands zu antworten. Ter Fri.'tc verlangt die lopale Ai>ssnh''>:ng der Unterzeich neten Verträge und die Elcrechtigkcit, sonne vollständige Ne- paratwn des anaerichtuni Ecbadens. Frankreich verlangt nichts anderes. England kann nicbts anderes wcllcn. Wir werden nnS also schließlich oerständ gen müssen. Poincare meinte dann, die öffentliche Meinung im Anslande beginne den gegen Frankreich erhobenen Vorwurf des IinperialIs mus l ä ch e r l i ch z u finden. Im Reichstag habe Dr. Strese- mann am Abend vor seiner Ernennung zum Reichskanzler den Vorwurf erhoben, daß Frankreich Napoleon nachahme, daß Frank reich die deutsche Seele nicht verstände, sie durch Provokationen reize Poincare sragte, von wem die Herausforderungen ge kommen seien. Wer babe sich seit Unterzeichnung des Friedens- Vertrages geweigert, ihn cmSzniübrcn? Wer habe sich der Aus lieferung der Kriegsschuldigen entzogen »nd bewußt die Kon trolle der Entw<rffn»»gSlümmission zn verhindern bcrsncht? Wer habe sich,dcn Kopf zerbrochen, um die Zahlung unmöglich zu mache» und seine Schulden nicht z>» bezahlen- Poincare kam dann ans den Krieg von 187-1 und die Ein- v.'rloibung von Elsaß-Lothringen in T-cnlschland zu sprechen und fragic, ob cs nicht dieses „Verbrechen" sei, das bl Jahre hindurch am allerscbwcrsten ans der Ruhe der W-lt gelastet habe? Und als Dentschsand verwirrt durch eine Art von Größenwahnsinn Ist! r zu dem tollen Angriff auf Belgien und Frankreich geschritten sei. habe sich kein einziger unter Frankreichs Verbündeten ge funden, der sein Rech: auf dix Wiedereinvcrleihnng Elsaß-Lothrin gens bestritte» hätte. Seit 1870 hätte sich also das Gewissen der Menschheit noch nicht an diese Ungerechtigkeit gewöhnen kön nen. Nöchcten doch heute Frankreich- Fraande an diese Lehre denken: Ei» cnn der Ungerechtigkeit l>egrü>idcter Friede sei im mer gefährdet. Ein Friede, den man ans der Gerechtigkeit habe begründen wollen »nd den man langsam ans diesem Rabmen würde hinau.'glcsieu lassen, wäre no.b nnbestciiiö'ger. Rubren wn also nicht, schloß Poincare, an dem Frieden und fasten einzig den Entschluß, der sing, vernünftig und friedfertig ist, nämlich dis emgeaingcnen Verpflichtungen zu achten und ihnen Achtung «n verschaffe». Diese Reden bezeugen aufs neue. ,v>: wenig Poincare dar- a>n-f hinarbcitet, eine Basis für eine Verständigung mit D.'ntsch- land zn finden. Man wird darüber sowohl in Berlin wie in London enttäuscht sein. Es ist wieder die schon seit langem be folgte Politik dcS französischen Ministerpräsidenten, die darauf biuansläuft, die Dinge möglichst hjiniusznzögern »nd um ven Kern der Cache hernmzngehcn. »in Zerk für oie Zermürb»»« der Nuhrbevöltcrung zu gewinn.» Keim Ansdcljmnig des Schnlilttilis Tie vorläufige Vermeidung drö verschärften Kampfes auS Rück sicht auf die 'Not deS Vaterlandes und im Hinblick aus die be vorstehende Entscheidung dcS ReichSgerichtS. Die am gestrigen Sonntag in Dresden versammsllen Mit glieder des LandesanSschasses, die Bezirksvorsitzenden und Ver treter der einzelne» Ortsgruppen der katholischen Schulorgani sation habe» nach eingehender Beratung zwei Entschließungen ge faßt: Tie erste ist an das sächsische Kultusministe rium gsrichtet und lautet: „Die Vertreter der gesamten katholischen El tern Sachsens empfinden nach einem Bericht der LandeS- vorsitiendcn der katholischen Schnlorganisation Sachsen- eS als einen unerhörten Zustand, daß das Ministerium für Volks bildung dcn katholischen Eltern der Südlauliy ihr Recht aus konfessionelle Erzlebniig der Kinder, baS zu korveru ihre heiligste GcwisscnSpflicht ist, nickst zugcstchcn will. Troi, dringlichster Vorstellungen im Hinblick auf die 'Not deS Vaterlandes und ans die allgemeinen staatliche» Verhältnisse hat sich daS Ministe rium zu diesem Schritt nicht bereitgefundcn, sonder» will sich erst durch die Entscheidung des obersten Gerichtshofes dazu zwingen lasten. Im Hinblick auf die Tatsache nun, daß bnS R e i ch S in i n i st e r i » m den Eltern dieses »i e ch t zu - erkannt hat und die Entscheidung orS Reichs gerichtes baldigst bevor steht, und in der weiteren Ernpiqung, daß nicht nur die staatlichen Zustände, sondern auch die Familie »Verhältnisse und die Rücksicht auf die schwer leidende Erziehung der Kinder die Fortsetzung deS SchnlbctricbeS unbedingt notwendig macht, sehen wir zunä ch st von einer Erweiterung deS SchulkampfeS ab. Dieselbe v n t e r l ä n d > s ch r N o t, die die Negierung durch aus nicht bewegt, etwa bis zur endgültigen Regelung durch das Reichsgericht es bei dem bisherige» Anstand zn belasten, veranlaßt u n S zu diesem Entschluß, mit dem wir b i S an de» äußerste» Rand nnsrrer G e w is s c n S n o t gehen. Wir erwarten aber, daß nunmehr auch dcn Eltern der Südlniisitz die Möglichkeit zur Fortsetzung des geordneten Schulbetriebrö geneben wird." Die zweite Entschließung ist an die katholischen Eltern im Lande gerichtet. Cie lautet: 1. Die Rücksichtnahme auf die Not deS Vaterlandes und die Tatsache, baß der Schulstrei! nunmehr dem Reichsgericht zur Entscheidung vorliegt, veranlassen uns, den katholischen Schnlorgauisasioneii des Landes zu empfehlen, von der geplanten Ausdehnung des Schulstreiks vorläu fig abznsehcn. 2. Dcn Lausitzer Eltern wird empfohlen, ihre Beschlüsse auf Grund der mündlichen Berichte ihrer Vertrercr zu fassen. W MrglMltjgilng der Nutmudußne Paris, 2». August. Rach einer HavaS-Melvung ans Düs seldorf hat zur Verhinderung von Sabotageakte» in Fabriken, Gruben »sw. General Tegonttc in allen industriellen Nntcrneh. mungcn dcS Nnhrgebicrcs, welche für Lieferung ans RevarntionS- konto in Frage komme», jede Zerstörung, Forlnalime »nd Nmä » dcr » ng der Einrichtung, welche die Produktion-, fähigkeit verhindern oder die Qualitäten der Produkte verändern könnte, verboten. Zuwiderhandlnngcn werden an dein Täter und de» verantwortlichen Direktoren oder Oberbcanite» der bctr. Unternehmungen init Gefängnis bis z n 2 ü Jahren und Geldstrafe biS zu 5UOOOO Goldmark oder einer dieser Strafen geahndet. Die Beauftragten der französisch-belgischen Jcigenicnr- kommistion sollen das Recht habe», zur Feststellung etwaiger Ver änderungen alle Teile der Jndnstkicunteknchmnngcn zn besehen und sich alle Pläne, Zeichnungen sowie Dokumcitte, die darauf Bezug haben, vorlcgc» z» lassen. Falls die Beauftragten behindert oder ihnen dir Dokumente nicht vorgclegt wertst», so werken die Direktoren oder die Personen, die direkt beteiligt sind, mit Ge fängnis bis zu 5 Jahren bestraft. Deisrtatikni der sie naftr-'t-n D utkcher»? Nach rincr bisher noch nicht amtlichen Mitteilung, die an zuständiger Stelle eingegangen ist, soll der zum Tode vcrnrtciltc und zn lebenslänglicher Freiheitsstrafe „begnadigte" Landwirt- schaftslchrer Gör,, cs zur Verbüßung seiner Haft von den Fran zosen »ach Eatzennr nbtranSportlert Weeden. T>cr Assessor NiihnS und dir beiden Wachtmeister Ko sch und Brauer sollen nach denselben Mitteilungen nach Algier ds- portiert werden. Vor einer neuen Markstütz'mqsaktio»'? Berlin, 20. August. Wie die ..Welt am Montag" aus parlcp- »lentaiißhcn Kreise» hört, hat sich Vas RcichSkabinett in seiner Son»iilstns:tzi»ig mit finanziellen Fragest, vor allem mit einer MartstiltziingSakton beschäftigt. Der Reicstsbiink-Kmifl kt Berlin. 20. August. Der RrichScubeitSnisiiister wird sich heute bemüh,»,, eine Verständigung zwischen der Angestellt,nschnft u»V dem RcichSbaisipräsidentcn herbeiziiführen. Wenn Vieser Ver such sihcitcrt. dann stchcn wir wieder von einer neuen Zahlmcgsr- miltcinot »nd ihren schlimme» Folgen. Die Reichsl'nnfangestelltci'.si schast hat sich mit ihrem BetrilbSiatSvarsitzeiide» solidarsick, erklärt und von den Buchdruckern der ReichSdrnckcrei, die an der Sache ja indicelt beteiligt sind, liegt eine SolidaritätSerklärung vor. Die ernste Lage im Buck,dr»itk ?werbe Berlin, 20. August. Die Vollversammlung des Vereins Berliner B » ch d r u ck c r c i b e s i P e r hat mit Bestürzung von dem Ausmaß der neuen Löhne Kenntnis ge nommen. Sie sieht keine Möglichkeit, die notwendigen Mittel dafür auszubrin en. Deshalb, und weil es ferner »nmüglich ist, zu den »»»mehr notwendigen Preisen ieoH.Aufträge zu erhalten oder Verlaqsmerke ab,nscpc», ewpsiehlt die Versammlung auch aus moralischrn Rücksichten gegenüber den Arbeitiiehurern. schon heute dir Arbeitszeitverkürzung niizusagen. Wo Ar- b e > ts z r l t v c r kü r z» n g nicht drn nötigen Ausgleich gebe» würde, mnß die Schließung dcrBrtrirbc, de» gesetzliche» Vorschriften ent'pccchend, vorbereitet werden. St'ke"una der Berliner Strastenbakn ? Berlin, 20. August. Tie Berliner Verkehrsdeputa- tion hat beschlossen, deniMagistrat zu empfehle», oie Ber liner Straßenbahn nach Ablauf einer vierzehutägigeu Kündigungs frist für daS Personal stillzulege n. Der amerikanische Standpunkt Neithork. 20. Angnst. Rach einer Meldung oer New Kork Times aus Washington hat Staatssekretär Hughes den Ne gierungen von England, Frankreich, Belgien, Italien und Deutsch land durch die anierkanischen Botschafter eine identische Note zugehcn lassen, durch die klargemacht wird, daß keln Wechsel der amerikanischen Haltung in der ReparationSsragc als Folge des AntrlttS des Präsidenten Loolidge eingetretm sei. Wenn die Note wiederhole, daß Amerika bei dcn Anregungen bleibe, die In der Rede des Staatssekretärs in Newhaven rnh- hakten seien, so bedeute daö eine erneute Uiiterbrcitung des Va» schlage-, daß eine Kommission von Finanzsachver ständigen gebildet werden solle. Aber diese ernente llnter- breitiing dcS Vorschlags wrrde dem Vernehmen nach In weitem Maß» als Vorsichtsmaßregel getroffen derart, daß dle Mächte genau davon unterrichtet würden, daß sich die nmerlkanische Hal^ tung durch den Regierungswechsel nicht geändert.habe. Die all emeine Wehrpflicht des Besitzes Der Hauptvorstand der Deutschen Demokratischen Partei er läßt einen Aufruf, unterzeichnet Pftersen, Erkelenz, Fischer, in dem es heißt: „In Stunden der Not und der Bedrückung entscheidet sich das Schicksal eines Volkes nach der in ihm wohnenden sittlichen Kraft, nach seiner Treue zu sich selbst, »ach seiner Opfer- bereitschaft für den Staat als gemeinsames Lebens- organ aller Bürger. Wir stehen in der enlscbcidcnden Probe unseres Volkstums. Die Forderung der Stunde ist die all. gemeine Wehrpflicht des Besitzes. In Ueberwindung früherer Fehler hat der Reichstag schwere Steuern bewilligt. Die Last ist groß, aber sie kann getragen werden, wenn jeder dcn Besitzteil opfert, der zum Fortgänge seiner Wirtschaft nickst un bedingt nötig ist . . . Di» neue wertbeständige Anleihe des Reiches nicutz aus politischen Gründen ein greßc. r Erfolg sein. Sie verdient ans geschäftlichen Gründen das höchste Ver trauen, weil sie a»f völlig gesicherter Grundlage beruht . . . Ohne den Staat, ohne das Reich, ohne Deutschlands Freiheit gibt eS nie wieder eine deutsche W i r t s ch a s l. Nur der verdient sich Freiheit und das Lebcn, der täglich sie erobern muß." Nie Hütung Amrikcis Newhork, 20. August. Ter frühere Kommandeur der ameri kanischen Streitkräfte in Koblenz General Allen sagte in einer Rede vor dein Institut sür Politik, in der er eine amerika- nisckse Beteiligung an der Lösung des europäischen Problems befürwortete, er habe dem Staatsdepartement einen Plan zur Lösten» der Schwierigkeiten des RiiyrprcbleiiiS unterbreitet. Er habe diesen Plan mit dem Staatsdepartement erörtert und sei der Ansicht, daß der Plan in Erwägung gezogen werde. Eine Lösung sei möglich und sollte in A»griff genommen wer den. Amerika riskiere bei den europäischen Wirren weniger, wen» es sogleich eine Lösung der europäischen Probleme einleite, als wenn eS noch welker warte angesichts der immer zunehmende» Gefahren und des Elends, das mit einem Verzüge verbunden sei. Die Ruhrbesetzmig stelle sich als größter Wirtschafts krieg der modernen Zeit mit einem unneniibarrir Elend für Hunderttausende dar. Bisher ergab das französische Verrücken keine Reparationen, die im Verhältnis ständen zu dcn Kasteien Es sei auch nicht möglich, daß dies geschehen werde. Man könne nicht sagen, daß es sich nur nach um dcn Anfang handele. Tenn es sei unmöglich, die Erüittcn»-»» eines 62 Miktionen starken Volkes für lange Zelt zurückzuhalten. ES sei angebracht, daß Amerika zusammen mit dcn anderen dabei mitwirkc,, eine vernünftige Regelung zu fördern, die beiden Teilen Sicherheit; gewähre und angcmcssene Reparationen für die den Siegern^ zugesttgten Schäden bringe. Stach einer Meldung deS Newhork Herald aus Washingtonl haben die maßgebenden Beamten des Staatsdepartements es ab gelehnt, eine Erklärung über den Plan Asiens abzugcben. Es ist auch mitgeteilt worden, daß unter dem Präsidenten Coolidge keine Aendcrung in der Frage der Reparationspolitik eüngeh treten sei. Nah und Aerm P Touristenunglück auf dem Bietschhorn. Drei Tourist u erlittcn einen tragischen Unfall bei der Bestckining de? BictsckhoincS zwischen dem Lötschental und Rhonetal. Tie Gesellschaft be stand aus zwei Herren »nd einer Dam-, die sich bereits dem Gitsi-l näherten. Sie waren alle drei angesciii, <r!S p ötzlich an einer Stelle durch einen furchtbaren Sturm ein R eg en v on s ch w eren S tei nen bernicdeip:cisselte, der da« Seil beschädigte, an dem sie sich defand-n. Einer der Männer wurde durch einen Felsblock in den Abgrund gerissen- Die Dame wurde schwer verletzt, aber dadurch geretiet, daß sic gegen einen Fellen geworfen wuroe, so daß ihr Man» idr Hilte bringen koiinle. Vor vier Jatircn sind drei Stndcnlen an derselben Stelle durch eine Lawine getötet worden. f Ter Flug der Todgeweihten. DaS Flugzeug als Kranken, wagen, oder besser schon als Leichenwagen — ist die neueste Er rungenschaft, die die Welt einer Belg ercn verdankt. Diese lag an eincni unheilbaren Leiden in ein:». Londoner Krankcnha!::- »ud ging langsam ihrem Tode enlgeg'n. Ihr einziger Wunsch war nur noch, in ihrer Heimatstadt Brüssel zn sterben; Auf ihre Veranlassung wurde für sie ein Flugzeug einer eng. lischcn Lustschisfahrtsgesellsch<rft gemietet. Mct einem Kranken wagen wurde sie auf den Londoner Flugplatz der Gesellschaft ge bracht und in die Flugzeugkabine hin:»',gehoben, die sonst Sitz plätze für 11 Personen enthält, bei di-iem Todesflug aber mit einem Bett auSge stattet worden war. DaS Flvgzeng, das mit einem Motor von -180 Pferdekräften ausgerüstet war, legte die 200 Meile» zwischen London und Brüssel in 1 Stunde 40 Minuten zurück. Ein Arzt und eine Krankenschwester be gleiteten die Patientin auf dem Flug:. In Brüssel wurde sii wiederum von einem Krankenwagen vom Flugplatz abgeholt und in ihr Heim geschafft, wo sie kurz nach ihrer Ankunft verschied. , -f Japans Metallwarcn- und Maschinenbedarf scheint sich nach den Statistiken sür die letzten drei Jahre wieder in' a u f st e i g e n d e r Linie zn bewegen. Die Gesamteinfuhr von Metallwaren betrug 1920: 279222289 Pen I02i: >87030807 Ne»; 1922: 167 43Ö421 Pen. An Aluminium wurde 1922 für 3,1 Millionen Pen eingesührt, der Menge nach soviel wie 1920 und 1921 zusammen. Zugeiiviiimeii haben die Einsuhrmcngen von- Zink und Blei; Zinn, Nickel, Quecksilber und Antimon gingen je doch zurück. An Eisenbahnmatecial lvnroe eingesührt 1920:1,9 Mil lionen Piknls (1 Piknl gleich 00 Kilogramm); 1921 kaum di>e Hälfte, 1922 jedoch wieder 2,3 Millionen Piknls. An landwirt schaftlichen Geräten kamen zur Einfuhr 1920 für 2,8; 1921 füll 1,6; 1922 für 2,1 Millionen Pen. Gasmasclttiic» und Dynamos! kamen in steigenden Menge» zur Einfuhr, desgleichen Spinnerei:- Maschinen, auch Nähmaschinen. Metall- und Holzbearbeitungs maschinen waren jedoch weniger begehrt als früher. Berliner Börsrnstimmnngöbild vom 29. Anglist <Trahtbericht>. Unter dem Einfluß der neuerlichen Markcntwcrtung gab sich lebhafte Kauflust der Effekten lnnd so daß die Kurse znm größten Teil bedeutend anzogen. Im allgemeinen gestaltete sich die Kursbewegung unrcgftmäßig, da bei einzelnen Werten Gc- winnslcherungen drückten. Valntaoaowre wesentlich höher. Später wurde die Tendenz allgemein fest. Die amtlichen Tcbisenknrse waren bei Ncdaktion-schliiß »och; nicht cingcgnngcn. Berliner Börse Aktienkurse in ft,«,, Prozent. Berliner rlnkung-kiirs« c>0.17.«. «ecchSanleihc »E «00 «chanicm» - Bahn . . — eso »min!,!,.Paclklc.. . »>»0 »e,0 Hamburg. Vaketiabrl ISU» Nord». Liotib .... «sw eecio »krc>n.ik!»e!ckill->hrc »<»X, aeo, r»m.< u. Privatbank aooo '-3c>a Darmltlldter Bank . 7»v0 <r-c> »euilche »anl. . . . «0W i?-o DiesoicioKommandll la.ioo leooo Dr-ebner Va»l . . . eono aoeo »einziger Kreditanst. llr» — Oellrrr. Kredit ... S»v eso «ochmner evisgiabl. e-covo e:ooc> Drusch. Luxemburger rseva aaixr, «ellenllrchen Bergw. eroc-o ac>ctvo Harpener Bergwerk. neeo eioao Hohenlohe ibovo ivoco »accrnhlNt« isrw — lttanne, mann-Rbdr. 27ciuu rrooo Lbschl. »isknbihnbds. IHM sccov . C>s»nind»>irte — izgb» Mttgetellt vom Tschechaklowekischen Bankverein, N.-V. Bhbnlr 2V. 8. 30000 Nancbacher llyiO lll>?m wie Hevden. . S00- Dhnamic Nabet . . . 5?50 rh. Siolblchnndt. . . L4000 ewchstcr sZarbwerte. 9000 Oberschi. Note-werte . 2»300 «IIg.«ktcktr..MeIelIsch. Bergmann Tlektr. . . tveo Pbge Etettr l«00 sioa Oiiirtlber Waggon. . L»,o Vinte.kwsfiiiann. . . srovo Slg-b.-NNrnb. Masch Berti,"AnbaN.M-rsch. 3L00 Berliner Maschinen. 7S00 Dannler-Motoren . isoo Hartcnann Masch.. . OrenIIein n. Koppel . r4000 Ainniierniminwerle . Vitt(s« Werke lOOil 2000 chackethat rsoo Hirsch-Knpser.... roooo Hin,» Schneider. . . Norddeutsche Wolle. isoco Ktichr Kamncgain. . rsooo ßcNIIoss-Wa'.dhoss . . Z5C0 s;ooo 17. b> re.-cao osco emo »sco sroa LSN0 l?ono «ZOO sooo looo I«5i> ocxx> irooo rsoo c>ooo >zro ;soo. io«o soo law rom lsooo irwo 17000, üncxr el5»o^ Lr«kd«n>As Di Strc ftung Ganz Werk« vor, > wittel schon Teno und gcsan mehr sind die ! schwe Recht txstci genoi delas 22l de: st' stelle müss bcrc, kllnc In i Zeit nah, bra> Ein Bet, mit De für Tin der, der Ni» des 6 l Kr. als an so 19. St öw ei> V0' Ri M ei> d-l an F> »I, M tei 2-, al T. la de de ge I t: B ln bc b b S L L L L L L L L L r d 1 l 1 l , t s >
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