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Sächsische Volkszeitung : 01.11.1920
- Erscheinungsdatum
- 1920-11-01
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-192011011
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19201101
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19201101
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1920
-
Monat
1920-11
- Tag 1920-11-01
-
Monat
1920-11
-
Jahr
1920
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 01.11.1920
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»SL 1». Jahr-. «esch«st»Ve>» »n» «etzaktio,: ^,e»tze««A. 16 Holbeinftratze 4- SiicklMe Montag, 1. November 1V2S Fernsprecher 21 SM Postscheidkont»: Leipzig Nr. 147V7 0q»,»p»«t«» ««»eteltährltch In der Geschäft»-«»« oder von der tpaft atzgetzoft An»,«»» 1 «ft Illuste. «eilag« » «.4L atz. In Drr«d«n und gan, Deutschland s«»l -au» »n«a«»e 1 IV Nli a». ««»««»» « p.pt» atz. — Ile «ätsttckt» «oft»zeltung erscheint an allen «»chentagen nach«. — Sprechstunde der Redakiloiii 11 dt» I» U-r dorm. «nzetae«, Nnnahm» von «elchältran^lgen dt» I« Uhr, von ftamuteiian,eigen dt« 11 u-r dorm. - «ret« wr dt» Pettt-Svaltzetl« I.4V ^s. im Reklameletl ft ftO gamUtenanzetgen litt» Ft — Für undeutltch geichriebe»«, towt« durch Fernlprecher milgegebene «neigen können wlr dle «erantioortltrbketi ,ttr dle «iLtigkett de« Leve» nicht llbernedm« Zum Wahlvorschlag des Zentrums von Recht-amvaft Dr. Hille-Dresden Im Laus« eines jeden Wuhlkim-'!« ho« man so mancherlei chkini'tige Gedanken übe, K'N''0>t-n und W-rhloori h «gr Ta ist dcm einen das nicht recht, dem andren saßt jene» nicht, und immer -Sri man, daß es so, wie es -.macht w»»rde, falsch war. Ja, meistens bilden sich diejenigen, weichte Kritil üben, «in, daß an dem von ihnen cprüxten vermeintlichen Fehler alle» scheitern müßt«. — Es ist an der Zeit, angesichts dieser vielverbreiteten Nörgelei einmal «in paar War e 1>br die Kandidaten und die Wahlvorschläge zu sagen; denn all di« Mgelei Ist meisten» zurückzuführen auf einen Mangel an politischem Verständnis; selbstredend nebenher auch regelmäßig auf gute Absichten, di« den Kritik», leiten. Gerade di« Zeit de» Wahlkampfe» aber ist diejenige, wo Nörgelei am bedenklichsten ist, wo Nörgelei mit Vor. liebe von den politischen Gegnern au«-elöst wird, um die Hass, »ung auf den Wahlersolg zu nehmen, um U« Wille»»' kraft »um Wahlsieg zu schwächen, kurz, um der Wahl zu slb, den. Da hör« ich, daß an de« Wahlliste des Zentrum« einzelne Be- ru'sstände zu nörgeln haben, weil nicht gerade eins- ihur Ba-affS- k>e,wssen mit auf oi« Liste gesetzt ist. Als wenn nicht eine P'ttön- lichkeit, die volkswirtschaftliche Ausbildung und politische Erfahrung in reichstem Maße besitzt, befähigt sein könnt«, auch die In'eressen lol- tber Berufe zu vertreten, denen sie selbst nicht angehört als ob. »m di« Gewähr zu haben, daß der zu wählende Kandidat auch die In« t ttssen aller Dobtoren, Kausbeute und Trtengräber, um ein mittel- ai'erlich?« Verschen zu zitieren, vettre e. man fordern müsse, daß aus dem Wahlvorschlage seinem Namen auch ein Doltor, ein Kaufmann und «ln Totengräber folgen müßte. Mau sollte meinen, daß wir im Teutichen Stiche über diese» Standpunkt hinaus wären, wenigsten«, was dar Zentrum anbelanqt. denn in unserer Partei sind allenthal ben di« Interessen des ganzen Volkes vertreten worbe«, die Inter« «sstn eines jeden Berufe» auch von denjenigen Gewählten, die ihm nicht angehör'en. Das eben ist ja da» große an dem Zentrumspro. gramm, daß eS, loSgrlost von jeder Klassenvollilk, stets die Interessen des ganzen Volles im Auge hat nnd die gelamte Politik beurteilt aus dem Gesichtspunkte der christlichen Wel'anschavung, au» dem Ge. sicktspunffe wahrer, brüderlicher Nächstenliebe, welche im Gegensatz »um Nelspil zu den Grundsätzen der Sozialdemokratie sowohl die Interessen d>« arbeitenden Volke-, wie diejenigen der Unternehmer in gerechter Mise abwäg'nb zusammensnssen will. Wir können di« Zuversicht aussprechen daß diesenigen, welche zum Zentrum sich be. sinnen, von diesem G danken so durchdrungen sind, daß sie wissen: Es kommt nicht daraus an, daß alle Beruf« stände auf der Liste vertreten sind, sondern darauf, daß die als mögliche Abgeordnete in Betracht kommen den Kandidaten Leute sind, welche die Verwirk - Ilchung des Z e n t ru m s ge d a n ke n s in ihrer Poll- tik verbürgen. Wesentlich bei der Zusammenstellung einer Kandidatenliste Ist es, daß darin rum Ausdruck kommt, welche großen T-ffe des Volkes der Partei ihr Vertrauen schenken, und di-S in unserer Liste zum Au», druck zu bringen, haben wir un» im Einvernehmen mit den in Frage kommenden Sreilen bemüht. Es gilt da, in erster Linie gewissen Bor. uneilen entgegenzutreten, die gegen jede Partei in reicher Fülle ja vorhanden sind, für daS Zentrum insbesondere dem Vorurteil, daß ks ein« ausschließliche katholische Packet sei, di« nur katholische Inter« esse» vertrete. E» sei hier wiederholt, wag Herr Rechtsanwalt von Rchbinder In seinem Referat am vergangenen Donnersag durchaus mir Recht b-rvo-hob: »ES ist noch nie von sei en des Zentrums kür die katholische Kirche oder deren Anhänger auch nur da» leiseste Son derrecht begehrt oder angestrebt worden, nur gleiche» Recht für alle V-ienntnisse." Es Ist also ein« En st-llung, wenn Gegner des Zen. numS behaupt»,-«, daS Zentrum ve-folg- katholische Interessen allein; das Zentrum will nichts als gerechte Wahrung der Interessen aller V kenntniffe in gleicher Welse, und es war daher wünschenswert l-u« «al di« Einsicht vom wahren interkonfessionellen Chawkter deS Zen« trmn« j'tzt auch in Sachsen weis- Kreise bereit- ergriffen Hot. nachdem nur da- Zentrum bisher für die konfessionellen Schulen, protestan- rche wie katholische, in den Kampf getreten isst, daß aus unserer Vrhlliste Vertreter der verschiedenen Bekenntnisse gz-nannt wurden. — Ss war de» weiteren bei dem tiefgreifenden Argwohn, der im Zu« lammenhange mit der LbenSmittelverteuerung jetzt zwischen S adt und Land herrscht wichtig daß auf uiffer-r Wahlliste Vertreter der Landwirtschaft und d«r Arbeiterschaft erschienen, weil gerade das Zentrum den inneren Frieden im Lande durch «ine gerechte Berständi- cnng -wischen den wirtschaftlichen Interessen sowohl der Loiidwitt- schast, als auch der breiten Masse de» Volkes wie sie in den Städ'en leider jetzt vielfach darben muß, anstrebt. — Allen brennenden F-agen k-i der KandidatenonSwahl Rechnung zu tragen, so weit sie Fragen d s ganzen Val? » sind, haben wir uns bemüht und dabei alle § »nd- berücksich Igt und überdies an die Spitz« der Liste einen wegen seiner freien und sozialen Gesinnung hinlänglich bekannten Vertreter der freien Beruf« gestellt. Wir dürfen hoffen, daß sich keiner, der auf. mrrk'am die Liste unserer Kandidaten prüft, durch irgendwelche NSr- gebet betrrrn läßt: e» ist ein« Zentrumsliste, ein treue» Spiegelbild der Zusammensetzung unserer Par ei. Soweit war der Aussatz bereit» geschrieben, als mir ein Abzug d«r Nr. 253 des .Pirnaer Anzeiger«' vom 29. Oktober, eines deutsch nationalen Blatte» zuging. Da» Blatt bring« mit der Ueberschcist .Zur Landtag-wahl- wohl einen d«r schmutzigsten Angriffe auf die Z-ntrunisliste, einen Angriff, der uns bei Ausstellung der Liste im Juli allerdings bereit» vorausgesagt wurde, den wir ab-'r einmal für zu unsachlich, andersei S auch für zu niedrig hielten, als daß ihn ein anständiges Blatt und ein anständiger politischer Geaner br-ngen könnt«. Daß sich der „Pirnaer Anzeiger" so erniedrigen würde, hätten wir nicht für möglich gehalten, aber in der .Pattei der Gebil deten" scheint jetzt vieles möglich zu Norden. DaS Blatt schre btc „Im katholischen Wendischen wird da» Zentrum eine bitter« Ent« täuschur.a erleb », we'l an erster Stelle ihrer Kandidaten der Schrift" k i er Heßl'in , . . steht, de, erst in seinem neunten Lebensjahre znr katholischen Kirche abertrat. Herr Heßlein war früher, daß sei hier mit ausdrücklich betont, auch nicht evangelischen Glaubens! Er war kein Christ, sondern Jude." Im Landesvorstand der Zentrum sparte! ist, das sei hierauf entgegnet, schon vor der Wahl !/-- H-rrn Heßk in zum Svitzeukandida'en die ana lch,,jz',n, F-'aae ein-mdend erörttt worden Herr Heßlein hat selbst nimals dem jaoi-'ch-n Bekenntnis angehött, aber seine Eltern sind seinerzeit aus innerster Ueberzeugung vom jüdischen -um latholi'chen Glauben üb-rgetrtt'n, und wie ernst es ihnen mit ihrer christlichen Gesinnung gewe'en ist beweist chon di- Tatsache, daß auf Grund ihrer Erziehung auch noch ein Bruder de» Herrn Heßlein in seiner bayerischen Heimat einer der eifrigsten Borlämpser des Christentums in der Politik wurde und von seinen LandSleu en als Zenttiimsabo-ordneter In das Sta,'Parlament in Bamberg gewählt wurde. Wir wählen unsere Kandidat»,, »ach der Gesinnung während man sich in deittschnat'nn ftn Krest-n nach "er Rasse zu richten scheint. Bei den W-nde» w»rden die Deutschnatio nalen mit diesem GxsichtSpunke allerdings nicht allzusehr lttbien geben können, die Hossuung mögen sie sich nicht machen. Dip Ge sinnung unftrer Kandidairn ist un» Zeutrumsmännern, auch den Wendischen, hinreichend bekannt, als daß noch politische Brunnenver- giftung uns den Wahlsieg rauben könnt«. Zum deutschnalionalen Parteitag Die Parteitage der beiden sozialistischen Parteien haben eine Fortsetzung gesunden. In Hannover hatten sich vergangene Woche die Deutsch»» ionolen ein Stelldichein gegeben, um sich im Glanze ih»r du,ch eine starre und ungehemmte Oppositionstaktil errungenen äußeren Stä ke zu sonneu. Mit stolzem Pathos glaubte der Partei- Vorsitzende Herr Hergt feststellen zu müssen, daß die den schnationalr Pattei in Wahrheit die stäilste bürgerliche Parte', sei. Und im Vor gefühl künftiger Machtentfallung blicktz- ^r deshalb aus alle übcicsti, Parteien mit einer gewissen Geringschätzung herab, er ei!t« vornehin» lich der Deutschen Vollspa tei einige schstchte Note» ob ihres Ein tritts in die Regierung und ob ihre- aus dcm Gefühl der Verantwor tung h> rvorg gan-'nen Will nS durch posr ive und intensive Arbeit z-m AuPau d«s Reiches mitzvl'clsen. Tenn die H-r en von rechts sind stolz auf fhre oppositionelle Stellung, deren Wi kung aus die Negierung »nd die ande'en Parteien sie Wunderdinge zuschrcib-'n. Eine versähn-nde Mi te g'bt 's bi ihnen nicht. Koalitionspoli ik leh nen sie mit einer kühnen Han^bewegung ab. Ueb'rhaupt hat man bei de- Red« des Herr, Hergt den Eindruck als ob >-r d'« furchtbar. Schwere dieser Zeftläuse mit e uer gewissen LeichÜgkeit abtue, um d sto m-'br das deuischnationalt ^ukunsrspara'ies in allen sckftll rnden Farben zu malen. Man gab sich zwar redliche Mühe, zu bewri en, daß der bei den Re-chsto-'ämol'len e woben- ^mm nz"wachs d'm Id-enreichtum de-- We'tan'chauuna und der Politik dir .seiten Basis" und der .w-'ten Sicht" zninkchr !'- n °ni, uns ober will s b-dünkon, als ob reichlich viel ovvorunMche Patteitaltik und stä kste Agi'a- tionsmit'rl den Boden bil'-en, a s dem dis D-nt-chnatiönal, n die Ver. größerung ih-er Partei „umbauen. Sie säen Unzuftt'-denheit. weil sie wiss-m. daß die politische Unzu'-r denbeit ein Min i ist, um di» Men schen an sich zu zi-h-n. Da-um bringen sie auch für di« Arbed und die Schwere der Regierung nur äuße ft seit n die rechte Würdigung aus. Ter Pottedtog in Hannover »rar jeden-'alls zum größten Teile einaestollt aut H-» Geist einer großiügig ona-legt n P> opaaandaver- sammluna. Er war obqestimmt aus den Willen vieler Wähle' drau ßen im Land«, di« gern die schärst*- Hervottehnrng okr Opposition», stellung von seiten der Führe' wünschen. Di« Redner baden e« nich- unt-rlassen die'em Wunicbe Rechnung zu tragen: sie hoben sich dabei nicht vor di« sit-age gestellt, wo- mit «in r Taktik b-raritbe-chwortt, werden kann, für die der Gedanke der politischen Machtoewimmng ollem ausschlaggebend ist. Man ruft ans jener Seite nach dem starken Monarchen, ja man g-ht weiter, man kündigt die baldige Rückkehr der Monarchie als nab« bevorstehend an. Man llommnt sich an «ine starr« doktrinär« Formalist,! zugunsten einer bestimmten StaatS'vrm, Tut man dies v-olleicht, um aus die'e Weri- die Gedankenarmut an solchen »'um po"tst"n Id-en »u v:rberg-n die imstanbe sind das b-s in den Tod getroffene deutsche- Volk aut einen Weg zu führen, der ibn, se-ne LebenSeiistenz siche-t? Man ffammett sich an den preußi schen Geist, von dem man sich und anderen Rettnng verspricht und achtel d-rer «ich», die in immer lauter werdendem Wtni'ch da-a-st drin ge», daß ibrsr Stammeseig-natt im Ravmen d«S Dttitschen Reicbes Rechnmtg artraqen werde. Vir alb hängen sest am Deu'icken Reich« wundert es uns aber, daß an- ftüherrn Fehlem m,d früherer Kurz- sich'iose t ein Samen gesprossm ist. der nicht auf all,n V-wn dem preußischen Geist« fola-n kann? Just die Partei, die dem Bürgern» Mangel an Solidaritätsg-sübl voraenorfen hat. «endet sich i, eigen« attigem Machtdünkel von den übrigen bürgerlichen Patteien vollend» ab. Daß man rS bei den Deutschnationalen nie verstanden hat und nicht versfthen will, daß zur Ne tung de« Reiches bürgerliche Parteien und Sozialdemokratie in äußerer Arbeitsgemeinschaft zusammengegan« gen sind, das kann man nicht mehr übel vermerken, wenn man weiß, wie tvenig di« Deutschnationolen sich über di« Einschätzung diese» realpolilischen Faktor» den Kops zerbrochen haben und wie wenig sie danach trachten, der politischen Zwangslage gereche zu werden. Sie negieren die Soziald mokratie und bilden sich vielleicht ein sie da- durch abgetan zu Hobe» Me'ch verhängnisvoller Irrtum. Wir sind der Meinung, daß ein Reoivoli'iker auch mit dießm Faktor zu rechnen bat, wenn er sich nicht selbst absich'lich etwas Vortäuschen will. Da» Schiss, dessen Sttuermann auf Klippe» »nb Riffe nicht achtet und e» nicht versteht, die Hindernisse zu umfahren dieses Schiss wird zer» schelb». Mit d-r stolwn Gest« und der tonenden Phrase ist dem deut schen Volke nicht geholfen. Noch kein Ende Berlin, 3>. Oktober. Wenn man dm Verhandlungen Im Reichstage zu folge» ge zwungen ist, so muß man sich immer und immer wi der die Frag« Vv'legen, ob wir uns in »„stter hkiitigen Zeit tatsächlich eine» ^er- attigen Zei auswand gestatten können. Zw'i- und dreistünüi >- Reden im Nahmen der allgemeinen politischen Debatte, nnd zwar nicht nur seit ns der Parteien. sond"n auch vom Ministertiich« ber icheine» sich allgemach eiiizubiirgern. So kommt es daß sieben- bis ach'stündiqr Sitzung'n nur einlge wenige Rede» b Ingen, Da aber die Pari-len sich nicht verringere, sondern durch die Spaliung im unabhängige» Lagvr sich noch verm hrt hab-n, und da anderseits auch diejenigen Gruppen, di« iür sich nicht eine Fraklion bilden. Anspruch aus ih r Redesreih-it erbebe», so hat sich auch ' i- Zahl der Redner wesentlich erhöht Mit ine' vier'Sqigen Etatsdebatde sind wir al^o nicht fettig getvorden. Am Donnerstag dieser Wachs wird diese Aussprache an dem Punkt- wieder ansgenowmen, an dem sie am Sonnabend der« flossener Woche verlassen werden ist. Wie die Tinge liegen, wird man — lttder — damit rechnen müssen, daß diese allgemeine poii- li che D-batte noch die ganze laufende Wach' füllen wird. Dir zw'ite Nedne'garnitur hat zwar noch an« Sonnabend mit dem ehe maligen Reichst,inler, dem nnhrhei Slozialislischen Abgeordneten Müller-Frankm, beannmn, aber diese Red« allein warf schon wieder so viel Zündstoff in das Hars daß malt ans eine Ausweitung der Debatte sich gefaßt machm muß. Dazu konimt, daß noch sämtlich« andere Frak'ionen zur zweiten Garnitur ein«n Redner angemeldet haben, nur das Zentrum hat bislang darauf verzich et. Ob a» dem Entschlüsse aber sestgehal'en werden kann, nachd-m di« Debat e am Sonnab nd nicht mehr zu End« geführt wurde, läßt sich doch wohl be zweifeln. zumal das Zentrum in dem Abgeordneten Herold eine parlamentarische Persönlichkeit vorzulchickrn beabsichtigte, deren fach männisches Urteil über unsre gesamte Ernährungslage und Ernäh rungspolitik von erheblichem In eresse sein wü-de. Außer den Par« teirednern sind nun aber nicht weniger als noch drei Ministerred » zu erwarten Der Reichswirtschnfts-, der Rxichsarbcits- und der Neichsernährungsminisler wvll n nach zur Begründung ihrer Politik zu Worte kommen. In der Tat handelt es sich in allen drei- Ge- schSitSlreis-n nm wich ige, unsere Lebensnotwendiglest n unmitttibar berührende Fragen, Dan-ben ist m erwarten, daß nicht nur der Reichßwehrminister »nd selbst dr Reichskanzler noch in die Debatte eingreifen we>-«n, Das wird vor ollem notwendig sein im Hinb.ick aus die neuen En« ntesorderunaen, die nunmehr dos deu ^ch> Flug, wesen betreff n, außerdem ist in parlamentarischen K ei en di« Mit teilung durchgesickert, daß in einer Note der Entente über den Stand der Entwaffnung, insbesondere..d-r bäuerischen Einwohnerwebren Aufklärung gesordsrt wird. Ge ade mi- Rücksicht ans dieie nenen Momente, die in diesem Augenblick in unsere politischen Ver hältnisse gekamm n sind, bat man auch di« Vevtaaung varienamm",. um inzwi'chen eine Klärung der Lage vornehmen zu können. Die Tinge ettordern ober, daß de- R'ichsta, b-isammen bl-ibt, um un- mittelba' ru den Vorgängen S'sllung nehnren zu können, ll.« Ver bot der Enten«!' gegen den Flugverb-bx in Dmtschland würde nicht mind»r lebensnuch'ig» d-t'tfrbe fdnt-rcssen berühren, wie das in oer Frage der Dieftlmntoren der Fall ist Die Sonnabendsitzung stand unter dem Z->ste-n ei--er großen Ermattung Als um 10 Uh- vormittags d-r etzemaliae -lssvsti,- minister Schilfer für die Demalra'en das Wort ninim', war das HauS noch fast völl'g l-er. An de^ Minib-rbank thronte eimam i>ur leiv F-ak -»ns^rennd der W'brini-nistw Ge"'e', Cst-'t lntt-r e"che'n«n der Reichskan-ler und der Außenminister den-n sich svö'-r «er Bi>e» lanzler znaesell', ^chiffw sprich» snera-'ch« Mott- ,»nächst bi,sicht» lich de» Ver'a'll'r Vert'aaes G-o«n dftKn Nechtsbnich -nun i-um-: wieder p-vtestiert nvden. D'r Sanaldemolrati- iaat ?chi'l-r daß sie sich so lang- nickst von ir'r Veron'w<r-'»na ff-i mich-, l-ype, als sie nicht die R»--er,!na stün» und an ib-e S'-ll« et ms b-sser-1 setz« D-'-'. Min-st-tttür'er-' --ak-x nun endi-ch auchören I tzt d i-'Ll« es sich nicht da-um eft Geschäfte w»-'err"'schren, loudr-n es nn:ß Ge'chicht- a-mach» werd-n, '-'o'U geb-ri aber, dab eine ^eoieru'g einen fe^en Bpd.n »nt«r sich bat. In war"-,, gr,„^,>n Be l-ff- bo^en B-ilgtk in- töa»l» »»"-«,«. m-"'-, sich ^chii'-r oe-n-n d., Sche-den-annlche V-ii'nsl'n'pffisig d-r O-lj,ie-e. D-s b-inat vie So zialdemokraten in Harnilch. verläuft aber sonst noch harmlos. Ein-- sebr -'ch-n« Towitt lchlä-n r,d-r L-''»-nabböu'i->« DäuIN ! q an Wie'-er muß man eine stund-ulana- nenlommnnistische Prinnni'n-rede über sich er,eben loiftn, Döumiq re^et dann >,"ch alücklich dos oon-e K-ll«a>nm nun Temvel hinaus. Von d-r aa-n-z R-ch»en Er st stew-e-l- überba-ot n>-mo»d im Saale, Hier und .-r'ch-'ttt ein id.rchuosten, d»r sich aiehgld lchaudergd wi->d»r zurück'-stb«. Dabei bat Dö>"rig ost-^sichessch ftin? R de aus Ka-nvl un, Drops- kativn uoo-ents-ch d-r Recku-u ab-vsi mntt. aber es s,,z ihn, kr>n>e den G-si'llen den k'-umunistEchen Drobuoain :v-"bör»n, Dä'-miq u-ollgwi«'« di, P'-'l» w-aanüber dem -i^-'-roertt"-': Ana "w A- a», stabn um Zabui (7- e-u.'-rt. u-enn e- b<st den Vo-ttn -tz-brrudoch< b -'üal-ch d-r Bied—boltnug k-um"nist"cher Nmlnirwersuche blieb« „Tau-, sga-n m-r Ihn»n -an schö-«st-n K-mul an daun machon ml« mob-'l'" Dg« Suste-n will Däumia mst allen M?tt-l« rettrütnmern. Nach einem Hymnu« a«i die Rot- Arntte. bi« Da «ich«
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