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Nummer 159 — 23. Jahrgang Omal wöchentl. Bezugspreis: für Juli 2N.-M. ausschli Bestellgeld. Berechnung der Anzeigen nach Ment-Mark. Preise: Die eingejpaltene Petitzeile 30 H. f. Familien- u. Vereinsanz., Gesuche 20 H. Die Pent-Rellamezeile 80 mm breit, 1 Ossertengebühr sür Selbstabholer 20 bet Ueberseudung d. d. Bost außerdem Porto- zujch'.ag. Preis f. V. Einzelnummer 10 Slentcn-Ptcnnig. Geschästlicher Teil: Joses Fohmann. Dresdeiu SMsssctie Freitag, den II. Juli 1021 Im Falle höherer Gewalt erlischt jede Verpslichtuns auf Lieferung sowie Erfüllung v. Anz.-Anfträgen n Leistung o. Schadenersatz Für undeutlich u o. Fernspr übermittelte Anzeigen übernehmen wir keine Vtv antwortnng. Unverlangt eingesandle u mit Nückport, nicht versehene Manuilrivte ivc'rde» nicht ansbewahrt Sprechstunde der Redaktion 5 bis 6 Uhr nachmittags Hauptschrisileiter: Tr. Joses Albert, Dresden Taaeszeituna für christliche Politik und Kultur GeschnttßsteU« der Lächslsilie» VolkSzettvug und Druck und Verlag, Earonia.Bnchdrnckeret GmbH, DrcSde»-N. lu, Holbeinhrahe ^S. geriirist S27L2. ^ scheckkouIoDresden II7M - NMüIllW IUI» MklI ' Ae Bell Ms FM »ZU Milk Leben Mevaktton der L,il1»nschen ^ollo^euiniq ^ TreSde» A. 16 ^olbeinslrasst ,ven r '?7L2 : -53>- Sie MWen ßlllckll Don unserem besonderen Kopen Hagener politischen Mitarbeiter. Kopenhagen, Anfang Juli 1024. Dieselben Ideen beherrschen überall das politische Interesse und Leben, das ist eine Tatsache, die jeder zuerst erlebt, so bald er Deutschlands Grenzen überschreitet. So geht es nicht zuletzt mit dem Bestreben noch Sammlung und Scheidung unter völkischen Momenten im guten Sinne des Wortes. Man sollte meinen, die skandinavischen Reiche seien die denkbar reinsten Nationalstaaten. Sieht man genauer hin, ent deckt man sehr bald Ansätze zu dem, was wir unter dem födera listischen, ja selbst separatistischen Bestreben kennen. Dänemark mutzte bereits unter dem Weltkriege Island als selbständiges ^önigstum freigeben, das mit gegenseitig Njähriger Kündigungs frist seitdem nur noch in Personalunion mit Dänemark steht. Jetzt geht der Kampf um die Für-Oer, wo eine ständig wachsende Freiheits;iartei Anschlutz an Norwegen sucht, und wo unter kulturellen Gesichtspunkten von Norwegen aus kräftig gearbeitet wird. Die Fär-Oer bieten mit ihrem Vogel- und Fischreichtum, mit ihren guten Häfen und ihrer strategischen Lage unübersehbare Zukunftsmöglichkeiten. Und schon wurde kürzlich) auch angedeutet, datz England sich einmal für diese Inselgruppe interessieren könnte, wenn ihm europäische Probleme wieder näher liegen. Dazu kommt das südschwedische Problem in der fruchtbaren großen Provinz Schonen und den angrenzenden Provinzen. Dies Land hat jahrhundertelang und in seiner größ ten Zeit zu Dänemark gehört, wovon der ehrwürdige B'schof- sitz in Lund mit der berühmten Domkirche und Universität be redtes Zeugnis ablegt. Kein Mensch denkt daran, dies Land, dem es unter Schweden gutgeht, an Dänemark ^irück,zubringen. Trotzdem regt sich das Bewußtsein der Eigenftk.inmigkeit sin Kultur und Sprache) von Jahr zu Jahr stärker In diesen Ta gen erschien in Stockholm ein Buch das die Frage Schonens grell beleuchtet, und das Schonen zu einer Brücke von Dänemark zu Schweden werden lassen möchte. Aus Lappland, im äußer sten Norden Norwegens endlich wird gemeldet, datz cs sich von Norwegen trennen möchte. Zu diesen Hauvlströmungen kommen zahlreiche nicht uninteressante Unterstr.miungen. Daneben regt sich stark das Bestreben, eine skandina vische Einheit zu schaffen. Allerdings hat sie noch keine einheitliche außenpolitische Linie. Doch äußert sie sich bereits im gemeinsamen Auftreten im Völkerbund. Der Unionsgedanke umfaßt vorläufig Schweden, Norwegen, Dänemark und Finnland. Vor allen Dingen sucht und findet man da für Popularität im breiteren Volk, was sich namentlich in ge meinsamen Volksfesten und im Zeichen der vier Lnndesflaggen, die alle Kreuzflaggen sind, bei besonderen Anlässen äußert. Eine gewisse zwischenstaatliche Bedeutung hat der Unionsgedanke für die vier Reiche dadurch genommen, daß in diesen Tagen in Stockholm eine Konvention abgeschlossen wor den ist, die sich auf die Untersuchung und Schlichtung zwischen staatlichen Zwistigkeiten bezieht. Für den ganzen Norden trifft ein sich verstärkender Ein fluß Englands zu, der unter anderem seinen Ausdruck im Be such Lord Robert Cecils in Christiania, Stockholm und Kopen hagen und in dem Besuch des dänischen Königs und an derer führender Dänen in England findet, abgesehen von der englischen Heirat des schwedischen Kronprinzen, u. a. Daneben sucht man verstärkte Beziehungen zu den a u ß e r- skandinavischen Ostsee st aaten, außer Rußland natürlich, mit dem man allerdings ebenfalls die offiziellen Be ziehungen wieder ausgenommen hat, so in Dänemark ohne den erwarteten Protest von rechts. Besonders herzlich Und die Be ziehungen zu Danzig und Estland. (Das Verhältnis zu Deutschland, das ja durchaus freundschaftlich ist, bedarf be sonderer Darstellung.) Allerdings ist die skandinavische Einheit nicht ohne Risse, namentlich zwischen Norwegen und Dänemark. Das hat vor allem seine Ursache in der G r ö n l a n d f r a g e. Norwegen hat plötzlich Ansprüche auf Zugang zur Ostküste Grönlands erhoben, um Stationen für seinen Wal-, Fisch- und Seehundfang und für Iagdzwecke anlegen zu Können. Nach sehr heftigen Kämpfen sind der dänische Reichstag und Lansihing (Oberhaus) nun endlich darauf eingegangen. Aber dainit ist der Zündstoff noch nicht ausgcräumt, schon wegen der Fär-Oer nicht, aber auch wegen des ganzen Verhaltens einzelner norwegischer Persönlichkeiten und Blätter gegenüber Dänemark nicht. Und in Schweden will von Zeit zu Zeit auch ein wenig Besorgnis wegen Schonens aufkommen, wenn auch jedermann begreift, daß Dänemark nicht seine Hand danach ausstrechen wirs und kann. Für Deutschland aber werden die Fragen des Nor dens künftig ein größeres Interesse beanspruchen als früher. Daher sollte man der politischen Entwicklung dort mit Aufmerk samkeit folgen. . —— Mstm-os ° mmig mit Ammer mit kalt. una wrrmwLsser ro vsaer krtlit lN^ölg «oarereu»0Ue Das Resultat -er Aussprache Die Rolle -er ReparaNonskommission Zmisls MmWe WM Paris, 10. Juli. lTrahtbericht.) Der bisberige Berlin,? der englisch-französischen Unterhaltung bildet die Einleitung zu einer ganz neuen und planmäßigen Politik. Die Opposition hat Herriot Vorgcwvrfcn, ec habe seine erste Reise nach London ohne Kcnntni's der Akte» und ohne festes Programm unternommen. Demgegenüber wird in radikalen Kreisen betont, in der Politik Herrivts sehe man einen bestimmte.l Plan sich von Stufe zu Stufe entwickeln. Anschließend an de» Abschluß der Londoner Konferenz sei beabsichtigt, einen Vertrag zu schlie ßen, dessen Signatar-Mächte sich verpflichten würden, ihre Nach barn nicht anzugrcifcn. Auch von Deutschland solle dieser Vertrag »iitcrzcichnet werde». Tie abgeschlossenen Verträge wür den dein Völkerbund zur lleberwachnng übrrgeben. Der S i >h r r- heitSplan sei ein Korrelat zn der Tnrchsührnng dcö Sachver- ständigen-Gntachtens. In den Wandelgängen der Kammer hat ein radikaler Ab geordneter geäußert, man müsse sich »uu darüber klar geworden sein, das; weder England noch Amerika die von Elcmencean beab sichtigte M i l i t ü k o m in i s s i o » anerkennen wolle, und daher daran denken, an die Stelle des Vertrages von Versailles etwas anderes zu setzen. Wenn Herriot seine neue Politik un Senat vertreten wird, werde er sich, so vermutet mau, bou ähnlichen Ge danke» leiten lassen. Die Negierungspresse betont, daß die bisherigen Vcrhaudluu- geu zwischen Herriot und Macdouald die ersten Schritte bedeute ten zur Wiederherstellung einer Atmosphäre des Ver trauens. Selbst Blätter, die man nicht ohne weiteres zur Ne- gieruugSpresse rechnen darf, erkenne» daö au, und sogar der „Matiu" schreibt, daß in dieser Beziehung ei» Fortschritt ge macht worden ist. Dieser Schritt sei nicht nur bedeutsam sür die allgemeine Einigung., sondern auch für die Regelung der N e - Parationsfrage überhauO. Die Konferenz tonne jetzt unter günstigen Auspizien eröffnet werden. Paris, 10. Juli. (Drahtbcricht.) Der Paragraph der srau- zösisch-englischen Note, der auf die Schaffung einer besonderen Körperschaft Bezug nimmt, welcher den verbündeten Ne gierungen die Art der Verwertung der von Deutschland erlang ten Zahlungen empfehlen soll, wird von einem Teil der Presse unrichtig aufgefaßt. Dem „Figaro" zufolge, handelt es sich um eine Kommission, die genau der Note entspricht, die der Tcuoes- plau vorgesehen hatte, nur mit dem Unterschied, daß diese Kom mission auf seiten der Verbündeten funktionieren soll. Alles Zell m MM TaS Ergebnis der Pariser Zusammenkunft, Paris, 10. Juli. Macdouald hat gestern um -1,20 Uhr Paris verlassen. Das Ministerium des Aeußsren v.'rosfent- licht eine vvn den beiden Ministerpräsidenten gemeinsam abgesagte Note, die als eine schriftliche Zusammenfassung der im englischen Memorandum, das veröffentlicht wurde, und" dem französischen Memorandum, dessen Veröffentlichung vermutlich unterbleiben wird, nicdergelcgtcu Gesichtspunkte aufzufasjeu ist. Die Note ist im großen und ganzen als ein Rückzug Macdoualds gegenüber dem französischen Standpunkt zu bewerten. Die Note gibt unter Z 1 an, daß das- ausschließliche Ziel der Konferenz am 10. Juli in der Besprechung der Modalitäten der Ausführung des Sa ch v e r st ä n d i g e n - G u t a ch t e u s be stehen werde. Weiter behandelt die Note ausführlich die Nolle der R e - P a ra t i o n S ko m m i s s i ou im Zusammeubaug mit der Ein setzung des SachverstüudigeuauSschusses und dessen Arbeiten. Sie enthält eine Anspielung ans den Brief vom 17. April der Repara- tionskommlssion an die Verbündeten Negierungen, in dem fest gestellt wird, daß gewisse Maßnahmen zur Ausführung des Sach- verständigcn-GntachtenS durch die Verbündeten Mächte notwendig waren. Unter § 5 wird erklärt, daß die verbündet:» Mächte a»s der Konferenz am 10. Juli i» London die Annahme der Schluß folgerungen des Dawesbcrichtes erneut bestätigen werden. Weiter heißt es, die Abmachungen, die getroffen würden, würde» nicht die Autorität der Neparationskommissivn beeinträchtigen. Aber angesichts der Tatsache, daß die Anlciheqeldgeber 800 Millionen Gvldmark anfbringcn sollen, Wertpapiergarantien z»- gcstandcn bekommen, werden die beiden Regierungen Anstrengun gen unternehmen, um die Anwesenheit eines Amerika ners in der NeparationSkominission dnrchznschen, für den Fall, daß diese eine Verfehlung Deutschlands frstzusteNen hätte. Falls diese Lösung nicht möglich sei» sollte und falls die Mitglieder der Reparationökommission sich über die Auslegung des Tatbestan des nicht einigen könnten, würden die beiden Regierungen empfeh- sen, daß die Kommission einen Treuhänder, der amerikani scher Nationalität sein müsse, hcranzichcn würde. Der TnweS- bcricht enthält Bestimmungen, daß die einzelnen Kvntrollkörprr- schasten einzelnen Verfehlungen Vorbeugen. Eine willkürliche und bedeutende Verfehlung würde alsbald dis Frage der Bona sideS Deutschlands anfwerfen. Für den Fall, daß die RewärationSkom- mission eine solche Verfehlung erfahren sollte, verpflichten sich die in Frage kommenden Regierungen, sich ausführlich über die Mittel zu verständigen, um die Maßnahmen anSznführen, über die sie sich zw ihrem eigenen Nutzen und zum Schutze der Inte res. sen der Geldgeber zu verständigen haben werde». Der Plan, demzufolge die wirtschaftliche und fiskalische Ein heit des Reiche« wieder hergestellt sein wird, sobald die Repara- tionSkommission festgcstellt hat, daß das Sachverständigen-Gnt- achten auSgcführt ist, wird von der interalliierten Konferenz ent worfen werden. Die Neparatioiiskvmmission wird ersucht werden, Anregungen zur Ausarbeitung dieses Planes zu studieren und sie der interalliierten Konferenz zu unterbreiten. Für den Fall, daß die Erfahrung die Notwendigkeit Vvn Abänderungen an dem Sach verständigenplan ergeben sollte und die Neparationskommission nicht mehr über au^eichende Vollmachten verfügt, so könnten diese Abänderungen nur mit allen notwendigen Garantien und bei einer gemeinsamen Verständigung der in Frage kommenden Neqiernnaen angebracht werden. Am Schlüsse der Note wird erklärt, daß die Frage des Si ch e r u n g s p r o b l e m s Gegenstand eines vorläufigen Mei nungsaustausches gebildet habe. ES wird in der Note die Notwen digkeit betont, daß entweder durch Vermittlung des Völkerbundes, oder auf einem anderen Wege das Sicherungsproblem weiterge prüft werden müsse, bis eine einheitliche Lösung gefunden ist. Außerdem fand ein Meinungsaustausch über die Frage der in teralliierten Schulden statt. Die beiden Oiegierungen erklärten sich in dieser Hinsicht bereit, daß sie mit den in Frage kommenden Regierungen eine angemessene Lösung dieses Pro blems erstreben werden. Diese Frage wird vorläufig Gegenstand einer ersten Prüfung der Sachverständigen des Schatzamtes bilden. Paris, 10. Juli. Die zwischen Macdonalö und Her- riot vereinbarte Note ist gestern an die Botschafter ge sandt morden, die bei den zur Londoner Konferenz eingeladenen Mächten beglaubigt sind. Paris, 10. Juli, (Drahtbericht.) Unter dem Vorsitz Doumergues tritt heute ein Ministerrat zusammen, um das Resultat der Zusammenkunft Herriots und Macdvnalds zu prüfen. Paris, 10. Juli. Der „Temps" deutet an, daß man sich auf eine Konferenz gefaßt machen müsse, die sämtliche Einzel heiten des Programms sür die Londoner Konferenz anszu- arbeiten hat. Sämtliche alliierten Mächte sollen zu diesem Zwecke aufgefordert werden, bereits Ende der Woche Vertreter nach London zu entsenden, da man mit dieser Vorkonferenz am Niontag beginnen wolle, um bis Mittwoch fertig ?n werden. Der Vorsitzende -es Konnertierungsausschusses Paris, 10. Juli. Der „Neuyork Herald" berichtet aus Washington: In Wirtschaftskreisen rechnet man damit, daß ein Amerikaner zum Vorsitzenden des im Sachverständigen-Gut- achten vorgesehenen K o n v e r t i e r u n g s ü u s s ch n s s e s er nannt werden würde. Dieser Ausschuß hat bekanntlich die Ucbertragnng der Reparationszahlungen von der deutschen Währung in die Währung der alliierten Länder zu überwachen. Am häufigsten wird der amerikanische Vertreter im Sackver- sländigenansichuß. Owen Uoung genannt, der vor einigen Togen noch Eurooa nbreiste. Die amerikanische Negierung lehnt cs ob, sich zu dieser Oieiss zu äußern, aber es verlautet, daß B o»g als privater Berater ans der Londoner Ko li ieren.; onstreten werde. — Neben Poung wird der Name des Bankiers Robinson genannt, der dem Sackocrsiändigen- komitee Mac Kenna angehörte. Kandgemettge in der französischen Kamme? Paris, 10. Juli. (Teiunion.) In der sranzösiicken Kammer kam es ans Anlaß der A m n e st i e v o r l a g e zu wüsten Tu mult szenen. Die Opposition veronstailetc lärmende Knud- gebunaen gegen Caillaur und Molvv. Als der General de Inst das Zeichen machte, auf Malvp ein Gewehr abzndrü ecn, kannte die Erregung keine Grenzen mehr. Begleitet von etwa 20 Abgeordneten der äußersten Linken stürzte sich der Sozialist M o u t a t ans die Bänke der Opposition. Es entstand ein regel rechtes Handgemenge. Einem Abgeordneten wurde der Kragen abgerissen, einem anderen die Nase blutig geschla gen. Nach Wiederausnahme der soiort unterbrochenen Sitzung erhob der Kommunist Mart» -heftige Anklagen gegen eine Anzahl Generäle, die sich im Weltkriege Mordtaten Hütten '.n- ichnlden kommen lassen. General NolIet protestier!». Schließ lich wurde die Sitzung vertagt. Im Verlause der Rede des Abg. Martin kam es nochmals zn einer Prügelei, und zwar gelegentlich des Ej,ngrciiens oes ehemaligen Kriegsministers Maginot, der zur Verteidi gung einiger Urteile des Kriegsgerichts das Wort crgriis. Uebri- gens sagte Rollet eine Nachprüfung dieser Urteile zn. Die Kammer setzte die Debatte über die Amnestievorlage heute Vormittag sort. Delia Roceas Rüeklrilt unwahrscheinlich Paris. 10. Juli. Zur gestrigen Besprechung am Qnai d'Orsap sagt Journal: Gestern sei in gut unterrichteten Kreißm das Gerückt verbreitet gewesen, das cmch in Negier»,igskrei'ew Widerball »and, daß Veretti detla N o e ea in aller Kürze von der Leitung der volitiscken Abteilung des Außenminister nwS zurücktreten dürfte. Wenn vieler Rücktritt sich destätige» Wille, jo könne er nur als ans eigener Initiative erwackiener Scliritt angesehen werden. Ans diesem Grunde sei er auch nickt i e h r w a h r i ch e i n l i ch. Unzufriedene Polemiker suchten vielleicht nach einem Sünoenbock. Ein derartiges Manöver würde aber nicht dem Charattcr Herriots cntiprecben, besonders da eS den Amckein begünstigte, daß Englano eine Genugtuung gewährt werden solle ans Kosten eines Beamten, deiien Korrektheit nie von irgend jemandem in Frage gestellt würde. Unannehmbar sür Amerika Londvn, lO. Juli. Reute berichtet aus Wastiington: Einige amcrikanijchc RegiernngSvcrtreter erklärten, sich in ihren Aeußerungen zu dein osfiziellen Kommentar solange zurück- zuh alten, bis vollständige Informationen darüber vorliegen. Dir Vereinbarungen zwischen Macdonald und Herriot, wonach Vdie Vereinigten Staaten eine volle Stimme i» der Neparationskommissiün im Zusammenhänge mit der Anwendung des TawcsbcrichtcS erhalten, würden »om amerikanischen Stand» punkte aus unannehmbar sciu.